222, 23. September 1908. Fertige Bücher. Börsenblatt s. d. Dtschn, Buchhandel. 10215 Einen sehr wertvollen Kalender, der wissenschaftliche Gründlichkeit mit volkstümlicher Darstellung vereinigt, bringt soeben die Firma H. Haessel Verlag, Leipzig, auf den Büchermarkt: den „Luther-Kalender für das Jahr 1909, hgb. von I). Georg Buchwald". Nach dem Geleitwort des gelehrten Lutherforschers soll der Luther-Kalender „zur Vorbereitung der vierten Jahrhundertfeier der Reformation dienen, die Bekanntschaft unseres Volkes mit Luther fördern und vertiefen, in unserem Volke Luthergeist wecken und stärken helfen". Deshalb ist der Kalender bestrebt, bisher gänzlich Unbekanntes oder wenig Bekanntes zur Schilderung des Lebensganges des Reformators und zur Darstellung einzelner Seiten seines Wesens und seines Werkes mitzuteilen, z. B. im biographischen Ausschnitt „Martin Luther 1483—1509", in den interessanten Aufsätzen „Luthers Wappen", „Wie Luthers Katechismen entstanden sind", „Luthers Gartenfreude", „Aus Luthers Sprichwörter schatz" und „Ein historisches Luther-Wirtshaus" (auf dem Schönberg bei Sonneberg, ursprünglich in Judenbach in Thüringen). Markige Worte aus Luthers Schriften mit tiefem Wahrheitskern geben dem Lest eine besondere Würze, schon im Kalendarium treten sie dem Leser packend entgegen, in geschlossener Masse am Ende des Buches, nament lich die „Perlen aus dem Großen Katechismus"; anderseits aber auch „GoldeneWorte aus unseren Tagen überLuther und sein Werk" in Prosa wie in Poesie, darunter Lutherlieder von Herder, C. F. Meyer, Gerok re. Der Verlagshandlung gebührt für die geschmackvolle, originelle Druck ausstattung Lob und Anerkennung insbesondere auch für die Beigabe seltener Lutherbilder und Faksimiles, der Porträts von Luthers Eltern, Abbildungen von Lutherstätten und der Cranach'schen Holzschnitte zur ersten Ausgabe des Großen Katechismus. Im Hinblick auf die Fülle und Güte des Gebotenen ist der Preis des Kalenders (1 M.) sehr billig. Literarisches Zentralblatt für Deutschland. 1334*