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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.09.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-09-30
- Erscheinungsdatum
- 30.09.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
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10536 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. »V 228, 30. September 1808 Chr. Friedrich Vicweg S. m. b. H. in Groß Lichtrrfclde. 10571 *kkLnnöe1liniät: 32 Lpraobs (OrLäuLlisv). kartitiir 3 Leopold Votz in Hamburg. 10573 *Lsbrsns: Lnlsitunxs rur mikroebsm. ^.nai^ss ci. viobliAstsv orZan. Vsrbinänugsn. vslt II. 2. ^euü. 5 Hermann Walther in Berlin. 10548 Lobnstsr: I. 6. Iloöinann als Hationalö^onoin. 1 ^ 50 Verbotene Druckschriften. Durch Urteil der 1. Ferien - Strafkammer des hiesigen König lichen Landgerichts I. vom 20. Juli 1908 ist für Recht erkannt: Alle Exemplare der Erzählung »Sein Trauzeuge-, von Anton Crämer, aus dem Verlage der »Intimen Geschichten-, Nr. 206, sowie die zu ihrer Herstellung bestimmten Platten und Formen sind unbrauchbar zu machen. Berlin, 18. September 1908. (gez.) Der Erste Staatsanwalt beim Landgericht I. (Deutsches Fahndungsblatt Stück 2896 vom 28. September 1908.^ Nichtamtlicher Teil. Die Königliche Bibliothek in Berlin. Die Königliche Bibliothek in Berlin hatte im vorigen Jahre einen Bestand von rund 1 230 000 Bänden und 30 000 Handschriften. Sie ist wochentäglich von 9—3 Uhr geöffnet, während der große Lesesaal und das Zeitschriften- Lesezimmer von 9—9 Uhr, die Bücherausgabe und Katalog zimmer von 9—6 Uhr zugänglich sind. Die Königliche Bibliothek hatte im vorigen Jahre einen Zuwachs von 25 121 Druckschriften und 265 Handschriften. Im vorigen Jahre wurden bei der Bibliothek 479 424 Bestellzettel auf Bücher usw. abgegeben. Verabfolgt wurden 367 300 Bücher oder 76,6 Prozent der verlangten, verliehen wurden 73 264 oder 15,3 Prozent, während 7696 oder 1,6 Prozent nicht benutz bar und 31164 oder 6,5 Prozent nicht vorhanden waren. Im Jahre 1907 benutzten an 297 Öffnungstagen 150 868 Be nutzer (täglich durchschnittlich 508 Benutzer) im Lesesaal 270156 Druckschriften und 4004 Handschriften, wovon 2480 Musikhandschriften. Am Orte wurden an 10 484 Ent leiher 335 300 Bände verliehen. Ferner wurden 1907 an 484 auswärtige Einzelpersonen und an 307 Behörden und Institute 28701 Druckschriften und 305 Handschriften ver liehen, während von 92 auswärtigen Bibliotheken 1246 Druck schriften und 341 Handschriften entliehen wurden (s. Jahr buch der Deutschen Bibliotheken 6. Jahrgang 1908). Dieser bedeutende Betrieb wird an der Berliner Königlichen Bibliothek von mehr als 150 Beamten und Angestellten, einschließlich der Hilfsarbeiter, Hilfsarbeiterinnen, Sekretäre, Expedienten und Unterbeamten bewältigt. Da es von größter Wichtigkeit ist, daß das häufig wechselnde Personal möglichst bald und möglichst gründlich die Einrichtungen und den Betrieb der Bibliothek kennen lernt, beschloß die Generalverwaltung der Königlichen Bibliothek, eine Reihe von Vorträgen über diese zunächst für die Hilfsarbeiter und Hilfsarbeiterinnen abhalten zu lassen. Diese Vorträge, die mit einer Ausstellung und Führung verbunden waren, wurden in den ersten Monaten dieses Jahres von dem Bibliothekar Professor vr. Adalbert Hortzschansky gehalten, während der Bibliothekar vr. Emil Jacobs dieselbe Aufgabe für die Handschriftenabteilung übernahm. Um auch den künftigen Beamten und Ange stellten der Königlichen Bibliothek eine solche Einführung in die Bibliothek bieten zu können, entschloß sich die König liche Bibliothek zum Druck der Vorträge des Professors vr. Hortzschansky, die soeben unter dem Titel: »Die Königliche Bibliothek zu Berlin.« Ihre Geschichte und Organisation. Vier Vorträge, im Aufträge der Generalverwaltung gehalten von Professor vr. Adal bert Hortzschansky, Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek. (VI, 76 S.) Berlin 1908, Behrend L Co. OL. 1 erschienen sind. Diese Schrift wird nicht nur von Vorteil für die Beamten der Bibliothek, sondern auch von großem Interesse für Freunde und Benutzer derselben und für den Buchhandel sein. Der erste Vortrag befaßt sich mit der Entwicklung der Bibliotheken im allgemeinen, der zweite mit den Verhält nissen der Berliner Bibliothek vom Großen Kurfürsten bis zu Friedrich Wilhelm II.; der dritte behandelt die Zeit von Friedrich Wilhelm III. bis zur Jetztzeit und die Bau geschichte der Bibliothek, der vierte die Kataloge und den Betrieb der Druckschriftenabteilung. Das griechisch-römische Altertum hatte zahlreiche öffent liche Bibliotheken. Zur römischen Kaiserzeit fehlte die öffentliche Bibliothek fast in keiner größeren Stadt. Die zahlreichen Kloster- und Kirchenbibliotheken des Mittelalters, denen wir vor allem die Erhaltung fast alles dessen verdanken, was von der antiken Literatur auf uns gekommen ist, dienten vorwiegend den Bedürfnissen des geist lichen Standes und waren der öffentlichen Benutzung nicht zugänglich. Als dann der Humanismus die Wissenschaft aus den Fesseln der Kirche befreite, als die Erfindung der Buch druckkunst die Herstellung zahlreicher Werke zu billigen Preisen ermöglichte, als durch die der Reformation folgende Säkularisation geistlicher Besitztümer in protestantisch gewor denen Gebieten große Bücherbestände frei wurden, war auch die Möglichkeit der Entstehung großer Bibliotheken gegeben. In Italien waren schon bald nach her Mitte des vierzehnten Jahrhunderts namhafte Humanisten für die Gründung von öffentlichen Bibliotheken tätig. Im fünfzehnten Jahrhundert gab es in einer ganzen Reihe von deutschen Städten Büche reien, die der öffentlichen Benutzung mehr oder weniger er schlossen waren. Das durch die Reformation in weiten Kreisen erweckte literarische Interesse begünstigte die Ein richtung neuer Bibliotheken. Luther selbst ermahnt in seiner Schrift: »An die Ratsherren aller Städte deutschen Landes, daß sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen« (1524), daß man Kosten und Fleiß nicht sparen solle, gute Librareien oder Bücherhäuser, insbesondere in den wohlhabenden großen Städten zu schaffen. Dazu kamen die schon lange bestehenden Universitätsbibliotheken und die Bibliotheken regierender Fürsten, von welch letzteren die Berliner Bibliothek 1661 eröffnet wurde. Im achtzehnten Jahrhundert entstanden zahlreiche wert volle und umfangreiche Privatbibliotheken. Die Um wälzungen am Schluffe des achtzehnten und im Anfang des neunzehnten Jahrhunderts führten zu zahlreichen Mediati sierungen und Einziehungen weltlichen und geistlichen Be sitzes, wodurch große Massen von Büchern frei wurden, deren Hauptteil den bestehenden großen Bibliotheken zugewiesen wurde. Das neunzehnte Jahrhundert brachte die Entwick lung des Bibliothekswesens zu seinem heutigen Stande. Während früher die Benutzung der Bibliotheken sehr erschwert war, kann man heute fast von einem förmlichen Wett eifer der Bibliotheken sprechen, die ihnen anvertrauten Schätze so wirksam, zugänglich und nutzbar zu machen, die
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