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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.09.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1908-09-30
- Erscheinungsdatum
- 30.09.1908
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- Deutsch
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10538 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 228, 30. September 1908. Biester 1788 zu einem Bericht an den Minister von Wöllner, in dem er die Vereinigung der getrennten Sammlungen unter Ausscheidung der Dubletten und die Neuaufstellung der Königlichen Bibliothek nach einem neuen Einteilungsplan beantragte. Biester erhielt 1790 die Genehmigung zur Vereinigung und auch die Billigung seines Einteilungsplanes für die Aufstellung der Philosophie, Geschichte und enzyklopädischen Literatur. Bei diesem Plane richtete sich Biester nach dem Muster der 1769—1771 an der Königlichen Bibliothek zu Dresden durchgeführten Anordnung, die er auf einer Dienstreise eingehend kennen gelernt hatte. Die für diese umfangreichen Arbeiten erforderlichen Hilfskräfte be anspruchten den größten Teil der laufenden Mittel der Bibliothek. Zu dem Hilfspersonal gehörte auch Philipp Buttmann, der 1796, als die freigewordene dritte Bibliothekarstelle einging, als Bibliothekssekretär angestellt wurde. Die Biestersche Neuordnung war sicher ein großer Fortschritt, hätte aber die vorherige oder wenigstens gleichzeitige Anlage eines neuen Katalogs erforderlich gemacht, worauf Biester durch Buttmann aus drücklich hingewiesen worden war. Biester entschloß sich aber weder dazu, noch zur Anbringung der neuen Standorts bezeichnung, was bei der (damals allerdings nicht voraus zusehenden) steigenden Benutzung der Bibliothek zu Ver wirrung und Unordnung führen mußte. Nach dem Beispiel der Göttinger Bibliothek wurde 1795 bei der Berliner Königlichen Bibliothek ein Bibliotheksstempel — Lx Uiblio- tboea Uerolinovm — eingeführt, mit dem die Rück seite des Titelblattes jedes Buches bedruckt wurde, um Ent wendungen zu erschweren. Unter Friedrich Wilhelm III. wurde die Entwicklung der Königlichen Bibliothek durch die politischen Vorgänge für lange Zeit gehemmt. Der Etat der Bibliothek reichte nicht aus, obwohl die Akademie Mittel zuschoß. Die Bibliothek war jedoch in der Lage, sich mehrfach größere Beträge durch den Verkauf von Dubletten zu verschaffen. So ergaben z. B. die beiden größten Dublettenversteigerungen von 1797 und 1806 über 8400 Taler. Nach dem unglücklichen Kriege gegen Napoleon und nach dem Zusammenbruch des Staates mußte der Bücherkauf ganz eingestellt werden. 1810 wurde die Bibliothek dem Kultusdepartement im Ministerium des Innern, 1817 dem neubegründeten Ministerium der geist lichen usw. Angelegenheiten unterstellt. Wilhelm v. Hum boldt, der Leiter des Kultusdepartements, trat mit dem größten Eifer für die Bibliothek ein, deren Wirkungskreis durch die 1810 erfolgte Gründung der Universität ja auch plötzlich außerordentlich erweitert worden war. W. v. Hum boldt setzte es durch, daß der Etat der Bibliothek noch in der Zeit der größten Schwäche Preußens 1810 auf 3500 Taler erhöht wurde. Unter dem neuen Leiter der Bibliothek, dem ersten Oberbibliothekar Friedrich Wilken, wurde der Etat 181« auf 4000 Taler, 1827 auf 7000 Taler erhöht, dazu 1000 Taler für Handschriften und Prachtwerke und einmalig 15 000 Taler zur Ausfüllung von Lücken, die erste der zahl reichen derartigen Bewilligungen. Auch die Gehälter der Beamten wurden 1827 erhöht, vier Kustodenstellen wurden neu geschaffen; zur Ausbildung von drei bis vier jungen Leuten, die sich für spätere Anstellung bei der Bibliothek ausbilden wollten, wurden 300—400 Taler bewilligt. Auf Drängen der Regierung wurde 1811 mit der Her stellung eines neuen alphabetischen Bandkatalogs begonnen. Der Dienst für die Benutzung und Ordnung der Bibliothek konnte aber den durch die Gründung der Berliner Universität erheblich gesteigerten Ansprüchen nicht genügen. Rektor und Senat der Universität wandten sich deshalb 1814 an den Minister mit einer Eingabe, in der sie eine umfassende Reform der Bibliothek und eine kräftige, ausschließlich der Anstalt gewidmete Direktion erbaten. Diese Eingabe wurde wieder holt, und zwar an demselben Tage, an dem Biester starb (20. Februar 1816). 1817 wurde Friedrich Wilken als Oberbibliothekar, der nnr dem Minister unterstellt war, nach Berlin berufen. Wilken führte die Herstellung des neuen alphabetischen Katalogs zu Ende, die allerdings im wesent lichen das Werk Buttmanns war und blieb. Wilken setzte auch 1818 und 1819 eine neue Aufstellung der Bibliothek durch und ließ gleichzeitig für die ganze Druckschriften sammlung Jnventarien anlegen, 181 Bände stark, die vor läufig die Stelle des noch immer fehlenden Realkatalogs vertreten sollten. Nach diesem Jnventarium wurde die Bibliothek aufgestellt und diesmal auch jeder Band (nun mehr auf der inneren Seite des Hinteren Deckels) mit der Standortsangabe versehen. 1819 wurde auch ein Journal zimmer eingerichtet, zu dem aber nur privilegierte Benutzer zugelassen waren, welche Beschränkung noch die Benutzungs ordnung von 1850 aufrecht erhielt. Als Wilken 1840 starb, war der Bestand der Berliner Königlichen Bibliothek auf rund 320 000 Bände Druckschriften und 6000 Handschriften angewachsen. Nachfolger Willens waren von 1840—1873 Pertz, von 1873—1884 Lepsius, von 1886—1905 Wilmanns. Der Etat der Bibliothek, der 1827 auf 8000 Taler im Ordinarium gestiegen war, erreichte unter Pertz 10 000 Taler, nach dem Tode Friedrich Wil helms IV. 15 000 Taler, und stieg unter Lepsius auf 96 000 unter Wilmanns auf 150 000 ^ (1889), unter Harnack (1906) auf 186 400 Das Heim der Königlichen Bibliothek war im Laufe der Zeit zahlreichen Veränderungen unterworfen, auf die hier nicht eingegangen werden kann. Professor vr. Hortzschansky widmet der Baugeschichte der Königlichen Bibliothek einen Abschnitt seines dritten Vortrages (S. 47 — 56), auf den ich verweisen möchte. Eine Beschreibung des heutigen Bibiothek-Neubaues Unter den Linden be findet sich in der Januar-Februar-Nummer des Zentral blatts für Bibliothekswesen. In seinem vierten Vor trage spricht Or. Hortzschansky über Kataloge und Benutzung der Königlichen Bibliothek. Die Kataloge einer Bücher sammlung von dem riesigen Umfange der Berliner König lichen Bibliothek erfordern eine gewaltige Aufwendung von Arbeit, Zeit und Kapital. Die Herstellung des Realkatalogs der Königlichen Bibliothek ist eine wissenschaftliche Leistung und ein Arbeitswerkzeug ersten Ranges, dem keine der anderen großen Staatsbibliotheken in Paris, London rc. etwas Gleichwertiges gegenüberzustellen vermag. Fr. I. Kleemeier. Kleine Mitteilungen. Ei« nordisches Grotzsorliment. — Die bekannte Firma Georg Chr. Ursin's Eflerfölger in Kopenhagen hat ihr diesjähriges Weihnachts-Rundschreiben für Buchhändler mit Be stellzettel über dänische (»luleroser», -LlSlrspruttsu-, -1uls8tjsrvsn»>, englische, französische und deutsche Weihnachls-Nummern und deutsche Kalender versandt. Die gegenwärtigen Besitzer, cavä. plril. Louis K. Nyrop und Gärtner Prior, geben darin, wohl anläßlich des Umstandes, daß sie jetzt zehn Jahre lang In haber der Firma sind, eine Übersicht über die Entwicklung, die ihr hochangesehencs, 1855 gegründetes Haus genommen hat. Von Anfang an verband Georg Chr. Ursin mit seiner dänischen und ausländischen Buchhandlung ein Sortiment für Buchhändler für die hauptsächliche Auslandsliteratur. In den ersten 30 Jahren verkehrten er und sein Nachfolger Jens Holm hauptsächlich nur mit dänischen und norwegischen Buchhändlern; erst vor 23 Jahren wurde an die rabattberechligtcn Sortimenter Schwedens das erste Rundschreiben mit Bezugs bedingungen versandt.
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