Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.11.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-11-17
- Erscheinungsdatum
- 17.11.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19081117
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190811177
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19081117
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1908
- Monat1908-11
- Tag1908-11-17
- Monat1908-11
- Jahr1908
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
13198 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 268, 17. November 1968. Hieatre äs I'Ockeon sein Erstlingswerk ein: »I^a Kaverne cies Ltuäiant8«, das aber kläglich durchfiel. Alle Hoffnungen des jugendlichen Dichters waren damit zertrümmert, er selbst war zu jeuer Zeit körperlich und geistig sehr leidend, so das; er mit Selbstmordgedanken umging und ohne die Tazwischenkunft einer mitleidigen jungen Nachbarin sein Vorhaben vielleicht ausgeführt hätte. Die Idylle eudigte wie so manchmal, und die hilfsbereite Nachbarin wurde des Dichters erste Frau. Von diesem Zeitpunkte an (1855) blieben das Glück und der Erfolg ihm treu; zu dieser Zeit gelang es Sardou eine berühmte Schau spielerin, Virginie Dejazet, für sich und seine Arbeiten zu interessie ren, seine Stücke wurden mit Erfolg, aufgeführt, und alle Pariser- Theater öffneten sich ihm. Sardou hatte das seltene Glück, daß seine Schaffenskraft und seine Arbeitslust ihm erhalten blieben bis fast zur letzten Stunde seines Lebens. Sein letztes Werk »I/akkaire äes koisous« wurde noch im Jahre 1907 von einer Pariser Bühne mit großem Erfolge aufgeführt. Am bekanntesten sind wohl diejenigen seiner Dramen, die er, wie »I,a 4?08ea«, »Oleopatra«, »keckora«, »H Loreiere«, »6i8monäa« u. a. eigens für Sarah Bernhardt schrieb und in denen sie groß war, so daß man fast sagen kann, Sarah Bernhardt sei durch Sardou, und er durch sie berühmt geworden. Sein erfolgreichstes Stück ist jedenfalls die schon genannte Maärrme 8av8-06N6«, das ihm die Bühnen der ganzen Welt erobert hat. Sardou war ein witziger, geistreicher Kopf, sehr belesen und mit einem ungeheuren Gedächtnis ausgestattet. Er hatte in seinem langen und ereignisreichen Leben viel gesehen und erlebt, und konnte vieles davon für seine Dichtungen verwenden. So Wal er in seiner Jugend mit Augenzeugen der französischen Revo lution von 1789 zusammengekommen (die von 1848 hatte er selbst miterlebt) und hatte jedenfalls von diesen die Anregung zu seinem Revolutionsdrama »Urermiäor« erhalten, dessen Aufführung in der Oomeckio kranyai86 aber einen solchen Theatersturm hervor rief, daß weitere Aufführungen polizeilich verboten werden mußten. Da Sardou infolge seiner großen Einkünfte nicht zu rechnen brauchte, so konnte er sich alle Annehmlichkeiten, die das Leben bietet, gestatten, und auch seinem Sammeleifer freien Lauf lassen. Außer einer sehr wertvollen Kunstsammlung soll der Dichter auch eine für einen Privatmann sehr umfangreiche Bibliothek von über 60 000 Bänden hinterlassen haben. — Nun ist Viktorien Sardou reich an Gütern, Ehren und Jahren gestorben, und durch seinen Tod ist wieder ein Sitz in der »^.eackemie tran^sE«, der er als Nestor seit 1877 angehörte, frei geworden, nun schon der sechste seit Anfang dieses Jahres. Eine so große Lücke hat der Tod wohl noch selten in die Reihen der »Vierzig Unsterblichen« gerissen, wie die Akademiker scherzweise in Paris genannt werden. E r n st W a l d m a u n. Kleine Mitteilungen. Deutsches Postscheckwcsen. — Wie die Schlesische Zeitung meldet, sind die Direktoren der neun einzurichtenden Post- zu einem Unterrichtskursus zusammenberufen worden, um über die Angelegenheiten ihres neuen Dienstes belehrt zu werden. Am 1. Dezember beginnt die Tätigkeit der Post scheckämter damit, daß sie die Bücher einrichten, Formulare vor bereiten und die Anmeldung von Anträgen auf Einrichtung von Scheckkontos vornehmen. Die Tätigkeit nach außen hin wird sich also zunächst nur auf die Annahme von Anträgen auf Ein beginnen. (Norddeutsche Allgemeine Zeitung.) ' II. Internationale Konferenz zur Revision der Berner Urheberrechtskonvention. (Vgl. Nr. 240, 241, 242, 243, 245, 249, 250, 261, 252, 253, 257, 263, 266 d. Bl.) — Die Urheberrechts konferenz in Berlin hat am 13. d. M. ihre dritte Plenarsitzung ab gehalten. Bei Eröffnung der. Sitzung richtete der Präsident der Konferenz Staatsminister von Studt namens der Konferenz au die französische Delegation Worte der aufrichtigen Teilnahme an läßlich des Todes von Victorien Sardou, der ursprünglich an der Konferenz teilnehmen sollte. Nachdem der Redner dann die Arbeiten der Kommission eingehend gewürdigt hatte, wurde das neue Vertragsinstrumeut Artikel für Artikel zur Abstimmung ge bracht. Nach einstimmiger Annahme dieses neuen Textes der Berner Konvention wurde auf deutschen Vorschlag hin als zu künftiger Konferenzort Nom gewählt, wofür namens der ita lienischen Delegation der italienische Botschafter Pansn den Dank der italienischen Negierung übermittelte. Hierauf richtete Staatsminister von Studt in Vertretuug des abwesenden Staats sekretärs von Schoen namens der deutschen Negierung an die fremden Delegierten die Bitte, ihren Regierungen den Dank der Reichsregierung dafür zum Ausdruck zu bringen, daß sie so hervor ragende Persönlichkeiten zur Konferenz entsandt und diesen so entgegenkommende Instruktionen mit auf den Weg gegeben haben. Der französische Botschafter Camb on antwortete, indem er zunächst für das Beileid dankte anläßlich des Todes von Victorien Sardou, und dann der Trauer Ausdruck gab, die die Konferenz empfinde bei der Nachricht von dem schrecklichen Grubenunglück in West falen. Hierauf sprach er Seiner Majestät dem Kaiser, der deutschen Regierung, Deutschland und der Stadt Berlin den Dank der fremden Vertreter für die freundschaftliche Aufnahme aus, die ihnen zuteil geworden sei. Nach Hervorhebung der Verdienste, die sich die deutsche Delegation schon bei der Vorbereitung der Konferenz und während der Verhandlungen erworben habe, über reichte Herr Cambon namens der fremden Delegationen dem Präsidenten der Konferenz eine künstlerisch ausgeführte Gedenk platte, die dieser unter Dankesworten annahm. Dieser dankte außerdem noch für die Worte der Trauer anläßlich des Gruben Unglücks in Westfalen. In einer vierten Plenarsitzung, die am 13. d. M. nachmittags abgehalten werden sollte, wollte man das neue Vertragsinstrument unterzeichnen. Eine Schlußsitzung war auf den 14. November vormittags anberaumt. (Deutscher Neichsanzeiger vom 14./XI. 08.) * Pflichtexemplare in Lachsen. (Vgl. Nr. 126, 127, 132, 135, 137, 138, 142, 143, 147, 164, 178, 182, 197, 244, 248, 257, 260 d. Bl.)—Im Nachtrag zu unserer Mitteilung in Nr. 248 d. Bl über eine gutachtliche Äußerung der Handelskammer in Dresden zur Frage einer Wiedereinführung von Bibliotheken-P flich t- exemplaren in Sachsen und zugleich im Anschluß an die in Nr. 257 d. Bl. von berufener Seite erfolgte Kritik dieses Gut achtens geben wir im nachfolgenden den Wortlaut des Berichts über die bezügliche Verhandlung der Dresdener Handelskammer in ihrer Sitzung vom 21. Oktober 1908: (Red.) (2. Abgabe von Pflichtexemplaren von Büchern an die beiden großen staatlichen Bibliotheken in Leipzig und Dresden.) Für den 5. Ausschuß berichtet K.-M. Vierling: Das Mini sterium wünsche von der Kammer ein Gutachten über den von der Ständeversammlung geäußerten Wunsch, in Sachsen die Abgabe von Pflichtexemplaren von Büchern an die beiden großen Biblio theken in Leipzig und Dresden wieder einzuführen. Die Kammer- Habe auf diese Verordnung hin zunächst eine Umfrage bei einer- großen Anzahl beteiligter Firmen und Fachvereine gehalten. Insgesamt seien darauf 43 Antworten eingegangen. Von diesen sprächen sich 29 gegen die Abgabe von Pflichtexemplaren aus, während 12 mit ihr einverstanden seien. 2 Auskunfterteiler hätten keine bestimmte Stellung genommen. Von den Gegnern der Abgabe von Pflichtexemplaren werde u. a. geltend gemacht: Die Abgabe von Pflichtexemplaren an die beiden Bibliotheken werde den Verlegern bzw. Buchhändlern ein nicht unbedeutendes Opfer auferlegen. Von einer Firma werde der Wert der an den Staat abzugebenden Bücher auf 1000 jährlich, von einer andern gar auf 1500 ./6 angegeben. Es bestehe auch kein Bedürfnis, daß von sämtlichen Erscheinungen 2 Abdrücke an die beiden Bibliotheken abgegeben werden, da unter diesen Neuerscheinungen viele ganz wertlose Sachen seien. Die Arbeit, die allein die Registratur aller dieser Eingänge verursache, und die Unkosten für das Einbindeu derselben ständen in keinem Verhältnis zu dem Nutzen, der der
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder