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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.11.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-11-19
- Erscheinungsdatum
- 19.11.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19081119
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269, 19. November 1808. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschu. Buchhandel. 13277 entspricht also nicht völlig den Tatsachen infolge des bescheidenen' Zurücktretens seines Veranstalters. Das Buch erschien, mit Holz schnitten geschmückt, zum ersten Male zu Weihnachten 1869, feiert also im nächsten Jahr sein fünfzigjähriges Jubiläum. Der Preis war damals 2 Taler, wie heute 6 Mark. Schon nach zwei Jahren war eine nette Auflage nötig, und in den 49 Jahren bis her sind 300000 Exemplare von dieser stets auf der Höhe der Zeit gehaltenen Sammlung der poetischen Schätze unseres Volkes in deutschen Familien des In- und Auslandes verbreitet worden. Das ist gewiß auch ein Jubiläum, das vor dem nächstjährigen hier erwähnt zu werden verdient. Wenn jetzt von dem Verlag das 301.—312. Tausend angekündigt und versandt wird, so ist dies aber auch ein rühmliches Zeugnis für das deutsche Sortiment, dessen energischer und nachhaltiger Verwendung der Erfolg mit zu verdanken ist. Die Spalten des Börsenblatts, die im großen und ganzen nur von Fachliteratur berichten dürfen, können hier nicht näher eingehen auf die würdige, künstlerische Ausstattung von Walter Tiemanns Meisterhand und die verständnisvolle Be arbeitung von I. R. Haarhaus, die das Buch jetzt — in der ganzen Zeit ist es wohl die zwanzigste Bearbeitung — erfahren hat. Eine vom Verlage veranstaltete Buchhändler-Ausgabe zu ^ 2.— bar gibt jedem Fachgenossen eine billige Gelegenheit zur An schaffung dieses guten Buches. —i. - Ausstellung Walter Leistikow -s. — Bei Paul Eassirer in Berlin ist dieser Tage eine Ausstellung des künstlerischen Nachlasses von Walter Leistikow f eröffnet worden. ^ Pensionckfondck deck Wiener Journalisten- und Lchrist- stellervereinck Concordia«. — Die Mitglieder des Pensions fonds sind auf Grund des § 25 der Statuten für Sonntag, den 22. d. M., 11 Uhr vormittags, in den Saal des »Concordia«- Klubs, Wien, 1. Bezirk, Börsegasse Nr. 11, 1. Stock (Börsen gebäude), zu einer außerordentlichen Generalversammlung ein berufen. Tagesordnung: Beschlußfassung über Änderungen und Zusätze zu den Statuten im Hinblick auf das Privatbeamten-Versicherungs- Dieser Versammlung folgt um 12 Uhr in demselben Saale eine mit derselben ^Tagesordnung einberufene außerordentliche Generalversammlung der Alters- und Jnvalidenkasse der Wiener Journalisten. * Internationaler zrongretz für ärri»„inalanthropologie. — Der 7. internationale Kongreß für Kriminalanthropologie wird im Jahre 1910 in Köln und damit zum erstenmale in Deutschland tagen. Seine Organisierung leitet Professor Sommer in Gießen in Verbindung mit Professor Asch affen bürg in Köln. Lchillerck Bedeutung in Nutzland. — »Die Achtung vor der deutschen Wissenschaft und vor der deutschen Dichtkunst ist in Rußland von jeher groß gewesen«, so schreibt die »Vossische Zei tung«. In allen Phasen der russischen Kulturentfaltung läßt sich die Anlehnung an den deutschen Geist verfolgen. Es ist aber be achtenswert und vielleicht auf die vielfache Vermengung der ger manischen und slawischen Elemente zurückzuführen, daß Friedrich Schiller wie in seinem eigenen Vaterlande auch in Rußland am tiefsten Wurzel gefaßt hat, am tiefsten unter allen aus ländischen Dichtern. Als der Freiheitskampf in Rußland nach dem Kriege in Ostasieu einsetzte, äußerte sich die »Rußkija Wjedomosti«, daß »Rußland am Scheidewege stehe, zu dem es durch die Schrecken des Daseins und durch die Ideale der Literatur geführt wurde. Daran habe auch Friedrich Schiller einen großen Anteil, denn mächtiger als jeder andere Dichter beeinflußte Schiller das gebildete Rußland, das der Geburtsstunde seiner politischen und geistigen Fessellosigkeit mit glühendem Ver langen entgegenstrebe.« — Man darf behaupten, daß Schiller den gebildeten Russen so teuer ist wie den Deutschen. An seine Schöpfungen wie: »Don Carlos«, »Wilhelm Teil«, »Die Räuber« und an viele seiner lyrischen und dramatischen Dichtungen knüpften sich die seligsten Erinnerungen eines jugendlichen Auf schwungs zur leidenschaftlichen Freiheitsliebe. Zu allen Zeiten bildete für den intelligenten Russen der Name Schiller einen Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 7b. Jahrgang. Ruf zum Kampfe und zur Tat, um neue Lebensformen herbei zuführen. Was die Einführung Schillers in Rußland betrifft, so haben schon Djerszawin und Karamsin (1743 — 1816) seine Werke zu übersetzen begonnen. Viele Auslagen erlebte aber die Über setzung der Schillerschen Werke von Szukvwsky (1783-1852), dem »Vater der russischen Romantik«, dem die russische Intelligenz die Vertrautheit mit Schiller recht eigentlich verdankt. Fortgesetzt beschäftigen sich noch Schriftsteller mit der Übertragung Schiller scher Dichtungen, und erwähnt zu werden verdienen auch die neuen Ausgaben von Golowanow und Brockhaus-Efron. In den russischen Gymnasien gehören Schillers lyrische und epische Dichtungen zum literarischen Lehrstoff gerade so wie die Werke von Puschkin und Lermvntow. (Neue Freie Presse.) *John Brinckman-Mustum. — Für das John Brinckman- Museum in Rostock hat der dortige Kunstverein die Handzeich nungen Adolf Jöhnssens zu »Kasper-Ohm un ick« ange kauft. Das illustrierte Werk erschien im Verlag E. Nister in Nürnberg. * Balneologischer älongretz. — Die Balneologische Ge sellschaft (Generalsekretär: Geheimer Sanitätsrat vr. Brock, Berlin N. >V., Thomasiusstr. 24) wird Anfang März 1909 zum 30. Balneologischen Kongreß zusammentreten. Den Vorsitz führt der Geheime Medizinalrat Professor vr. Brieger, Berlin. Bibliographie der Pfalz. — Die »Beilage der Münchener Neuesten Nachrichten« gibt folgender öffentlichen Bitte Raum: »Mit der Vollendung einer Pfälzer Bibliographie beschäftigt, die nach Möglichkeit alles enthalten soll, was über die alte rheinische Pfalz (Kurpfalz) geschrieben worden ist, richte ich an die Herren Verfasser selbständiger Werke oder einzelner Zeitschriften-Aufsätze die Bitte, mir ein Verzeichnis ihrer Arbeiten zusenden zu wollen, um das auf diese Weise gewonnene Material mit dem bereits vorhandenen vergleichen zu können. Auch sind mir Nachweise aus Tagesblättern oder Beilagen zu Tagesblättern willkommen, doch bleiben rein belletristische oder poetische Darstellungen, der Anlage des Buches entsprechend, ausgeschlossen. Für jede mir zugehende Mitteilung spreche ich schon vorher meinen verbindlichsten Dank aus. (gez.) vr. Karl Hauck, München, Thierschplatz 3/0.« Sphynx« Verein jüngerer Buchhändler Hamburg- Altonas. — Die Mitglieder der »Sphynx« hatten sich am 7. No vember mit ihren Gästen in Woydts Klublokal zu einem feucht fröhlichen Gänseessen vereinigt. Der Vorsitzende eröffnete das Fest mit einer Ansprache, in der er die zahlreich erschienenen Gäste und Mitglieder herzlich willkommen hieß und der Freude darüber Ausdruck gab, daß der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt sei, was darauf schließen lasse, das die »Sphynx« nach wie vor blühe, gedeihe und beliebt sei. Nachdem die kulinarischen Genüsse, denen alle Teilnehmer mit offensichtlicher Befriedigung sich hin gegeben hatten, beendet waren, traten die edlen Gottheiten Bacchus und Gambrinus in ihre Rechte und brachten die Teilnehmer in eine so geistsprühende Stimmung, daß sehr bald nichts mehr davon zu merken war, daß sie kurz zuvor die gebratenen irdischen Überreste eines Vogels verzehrt hatten, der im Volks munde als Symbol der Dummheit gilt. Aus dem Liederbuche der Sphynx schallte ein fröhlicher Gesang nach dem andern durch den Saal. Unterbrochen wurden die Gesänge durch eine Reihe von Reden und Rezitationen, auf die wir leider nicht in sxten8o eingehen können, weil wir sonst eine ganze Broschüre veröffentlichen müßten. Herr Heinrich Boysen brachte einen Toast auf die »Sphynx« aus, worin er die gedeihliche Weiterentwicklung und Lebensfähigkeit des Vereins mit großer Freude feststellte. Seine durchdachten Ausführungen wurden mit lebhaftem Beifall aus genommen. Der nautische Schriftsteller Kapitän Moll ließ die Buchhändlerzunft hochleben, ohne deren Intelligenz und Be mühungen der Schriftsteller betteln gehen könne, einerlei, ob er seine Feder in Gift oder Friedensöl tauche. Unter den Rezitatoren trug Herr Architekt Hoffmann die Palme des Abends davon, seine packenden Geistesblitze wurden mit stürmischem Beifall aus genommen. Wie ausgezeichnet die Stimmung war, mag daraus hervorgehen, daß erst um 2 Uhr morgens zum Aufbruch ge blasen wurde. Der Vorstand. 1729
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