I. C. C. Bruns' Verlag in Minden i. W. In den nächsten Tagen erscheint und wird nur auf Verlangen versandt: Die Gedichte von Max Bruns Ein stattlicher Band, in kraftvoll eigenartiger Altschwabacher auf büttenartigem Papier- gedruckt, in dunkelblaues Segeltuch gebunden und mit tiefgoldenem Titeldruck gepreßt, geheftet M. 4.50, in Leinwand gebunden M. 5,50, in Leder gebunden M. 6,50 ord. Gedichte von Max Bruns, bisher in den verschiedensten Büchern und bei verschiedenen Verlegern verstreut, haben bei ihrem Erscheinen stets Stimmen in der Kritik erweckt, die, oftmals mit Begeisterung, für sie zeugten. Doch fehlte immer noch der eine Sammelband, der diese ganze Persönlichkeit und ihre umfassende, kraftgetragene Entwicklung repräsentiert. Den bietet Bruns, der nie sich aufdrängen mochte, erst heute, da er, ein reifer Künstler, auf fünfzehn Jahre lyrischer Entwicklung zurückblickt. Bruns erstes lyrisches Buch, „Aus meinem Blute", verkündete Alexander Iadassohn in „Zeit und Geist" mit einem enthusiastischen Sonderaufsatz, aus dem nur ein paar Stichproben hier wiedergegeben seien: Dann kam der „Lenz, ein Buch von Kraft und Schönheit", und Michael Georg Lonrad begrüßte ihn: „ . . . Und Nummer und Nummer fängt uns in den Zauberbann, bis es uns umfingt und umrauscht wie ein ganzes Konzert von lauter Preisliedern. Diese heilige Freude an der Kraft und Schönheit des Lenz-Geistes, diese Apotheosen- Stimmung in der Blütezeit des Menschen- und Naturlebens hat in dem jugendlichen Dichter Max Bruns köstlich Gestalt und Klang gewonnen. In sich frei, ruhig, mutig von Kindheit auf, ein heimlicher Künstler, den es plötzlich überwältigt, zur lauten Offenbarung drängt: Das ist mein Eindruck... Ich überlasse es gern dem ehrsam berufenen Handwerk, den Frühling in tausend warmen Trieben und zarten Blüten zu analysieren. Mich entzückt sein holdes Wunder, willig schlürfe ich und dankbar den Kelch der Lenzes-Lust. Ich grüße den Dichter! 8alve pnets!" Und als die „Laterna Magica" nun folgte, hieß es in „Nord und Süd": „ ... Er hält nicht nur das Einzelbild, das in Farbe und Musik ihm vor Auge und Ohr zittert. Er malt breiter und glühender. Balladeske Töne kommen oft hinem. Manchmal klingt seine Lyrik wieder liedhaft . . . Denn Bruns ist ohne Zweifel einer unserer hervorragendsten Stimmungskünstler, ein Maler von außerordentlichen Fähigkeiten, mit einem innigen und zugleich kräftigen Temperament. Tinen wahren Triumph feierte er als Maler der Kleinkunst in den Gedichtserien . . (folgt Anführung) . . , die in wundervoller Lebendigkeit zu dem Besten moderner Lyrik gehören . . ." Ls sind dann noch die „Verklärungen" bei Lugen Diederichs erschienen, kein Gedichtbuch, doch mit Bedichten durchsetzt, und alles Spätere, darunter der große Zyklus „Himmelfahrt", blieb unveröffentlicht. Erst dieser Band fügt alles das zusammen. Und es sei betont, daß er nicht schlechthin eine Samm lung, daß er vor allem eine künstlerische Auswahl bringt. Auch hat der Dichter von seinen Über setzungen nach Verlaine die schönsten hier geboten: und eine Reihe Übertragungen nach Baudelaires kUsurs clu Msl, gleichfalls noch nie veröffentlicht. Hat man schon den Linzelbänden drängende Fülle und blühenden Reichtum nachgerühmt: So dürfen wir sie wohl erst recht von diesern Buch in Aussicht stellen! Der Band sei als schönes, weihevolles Geschenkbuch empfohlen! Bitte eiligst zu verlangen. Weißer Zettel anbei. Minden i. W. Hochachtungsvoll I. L. C. Bruns' Verlag.