Fertige Bücher. 274 2, November 190^. Die Hamburger Nachrichten schreiben über den neuesten Pontoppidan Er ist ein ungewöhnlich bedeutender Schriftsteller und eine höchst interessante Persönlichkeit. Ohne Zweifel ist er zurzeit Dänemarks größter Prosaiker. Wenn er einer der führenden Nationen Europas angehörte und nicht einem kleinen Zweimillionenvolks, so würden seine Bücher längst Weltruf haben. Vieles in seinen Werken deutet auf lange innere Kämpfe, die der Autor mit sich selber auszufechten hatte. Er hält dem Dänemark der Gegenwart, so national er gesinnt ist, unerschrocken den Spiegel vor »nd geht auch mit den an gebornen und immer noch zu wenig bekämpften Charakterfehlern der Dänen ernst und mannhaft ins Gericht. Er selber ist nicht frei von dem für die Dänen bezeichnenden phantastischen Lyris mus. Aber daneben tritt sein Heller, offener Verstand, der zu weilen in Rationalismus ausarten kann, bestimmt und ent schieden hervor, und in dem inneren Kampf, den diese beiden Mächte in ihm ausfechten mußten, hat er sich schließlich ganz auf die Seite der Vernunft gegen Traum und Phantasterei gestellt Er liebt die Klarheit des Gedankens, das männliche Gleichgewicht des Gemüts. Pontoppidan ist in der modernen dänischen Literatur der männlichste und wahrheitsliebendste Geist. Seine Werke haben vielleicht einzig von all dem vielen bedruckten Papier, das heutzutage in Kopenhagen der Öffentlichkeit übergeben wird, die Aussicht, auch spätere Zeiten zu beschäftigen. Denn sie sind wahrheitstreue Arkunden. Ebenso selbständig wie in seiner Weltanschauung ist Pontoppidan in seiner künstlerischen Form. Sein Stil ist klar und bestimmt, und doch von Wärme beseelt und von einem breiten ruhigen Rhythmus getragen, der an den Wogengang der See nach einem Sturm erinnert — ein Stil, der im besten Sinns vor- nehm ist. weil er sich ebenso fernhält von der Banalität, wie von der Geschraubtheit. Auch der Stil spiegelt Pontoppidans männliche Persönlichkeit, die sich wohltuend fernhält von aller Gefall- und Neklamesucht. Sie hat männliche Stärke und künstlerischen Willen. .. Henrik Pontoppidan Das gelobte Land 588 Seiten. Drosch. M. 6.—, geb. M. 7.50 Eugen Diederichs Verlag ln Jena lW pW!» Her M- rnill WiiiiMcimlile 8uckrsi8. Dssclienkormst, elexsnt in rot Iminen Zeduncken mit roiobsr 6oläpr688NNA. Din krodeexemplar mit 50"/,. ein 8c!nNr oller NüssunA — ein tzuell olles Wissens. Din klebrauosts nnä bsaebseliia^s- buob ersten Dankes! Dür Istre Herren Nellilken eins ausser oräentlioll passencie Weibnacbts-rabe! kueü. Verlsx von Neerckexen-Krlrbeclc