.1k 288, 11. Dezember 1908. Fertige Bücher. Börsenblatt f- d- T>tjchn.B»ch>I°nd-l- 14471 ilieneron eben und Lüge Soeben erschien die 8. Auflage dieses Lebensromanes. 1 Partie 9 8 gebunden M. 27.— ord. füllt gerade 1 Postpaket — M. 18.50 franko bar. Bestellungen erbitten direkt Schuster A Loeffler, Berlin Bülowstr. 107 „l!ni> mii mir m ZtlNkijks 8kllilW MM." > ^ > dlnS dem ersten Anrtsjahre eines Landpfarrers. Von M. Nnbetannt. Preis 3 — Berlin 57, Richard ! Eckstein Nachf. — „Und wenn wir nur Jemandes Gewissen wären." Um das sein zu können, muß man selbst ein Gewissen haben. Das gilt nicht nur von Pfarrern, sondern auch von Schriftstellern. Der Held vorliegender Erzählung, ein junger Pfarrer auf seiner ersten Stelle, besitzt es und möchte gern vieles, vieles bessern, was ihm anstößig oder unverständlich ist. Und der Verfasser des Buches, der alle die Sorgen, Aufgaben und Nöte des Landpfarrers kennt und auf seinem Gewissen als schwere Verantwortung empfunden hat, versteht es, die Gewissen zu rühren; oder um es gleich zu sagen, der Autor ist eine Verfasserin, und zwar eine Pfarrfrau. — Auf manche Widersprüche und gekränkte Gemüter wird sie gefaßt sein, weil sie gegen vieles vom Leder zieht. Aber das ändert doch nichts an der Tatsache, daß das ganze Milieu von Personen und Verhältnissen der nackten, ungeschminkten Wirklichkeit abgelauscht ist bis hinein in die kleinsten komischen oder häßlichen Züge. Aber auch die freundlichen und sympathischen fehlen nicht. — In ein völliges Neuland wird der junge Pfarrer mit seiner Marianne hineinversetzt, beides Naturen von ernster Lebensauffassung und gutem Humor. Eine Jllussion nach der andern bröckelt von den Anschauungen und Erwartungen des jungen, ganz städtisch orientierten Paares in dieser ihrer ersten Gemeinde ab. Ethische und ästhetische Rippenstöße müssen ihre feinen Seelen erleiden; im Kampf mit dörflichen Beschränktheiten droht ihr reicher und freier Geist sich aufzureiben. — Das Buch ist kein eigentlicher Roman. Es reiht eine Anzahl von Einzelbildern aus dem Leben in Landgemeinden und ländlichen Pfarrhäusern an einander. Die Darstellung ist gewandt und flüssig und zeugt von scharfer Beobachtungsgabe. Die Beschreibung der ländlichen Anschauungen und Verhältnisse ist von kulturgeschichtlichem Werte, wenn sie auch unseres Erachtens dem doch noch vorhandenen, ob auch oft recht vergrabenen Schatz bäuerlicher Frömmigkeit nicht völlig gerecht wird. Einzelne Bilder und Szenen, wie die Beschreibung der Gemeindekirchenratssitzung, der Hochzeit, des Begräbnisses, sind kleine Meisterstücke. — Der Verfasserin trauen wir nach dieser schönen Probe ihres Könnens die Fähigkeit zu, die weitere Entwicklung des jungen Paares im persönlichen Werden wie in fruchtbringender Arbeit des weiteren in gleich fesselnder Weise darzustellen." „Cöthensche Zeitung" vom 4. Dez. 1908. So und ähnlich werden bald andere und größere Zeitungen und Zeitschriften urteilen über das mit köstlichem Humor durchsetzte Buch, das einen Ehrenplatz in jedem Hause verdient, das ganz besonders von Geistlichen gekauft werden wird Wo noch nicht vorrätig, bitte schnellstens zu verlangen, Zettel anbei. Berlin IV. 57, Bülowstr. S8. Richard Eckstein Nachs. 1884*