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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.01.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-01-19
- Erscheinungsdatum
- 19.01.1885
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- Deutsch
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276 Fertige Bücher. 14, 19. Januar. i2788) * Trüber Margen, goldener Tag. Nachdem die im vorigen Jahre von der be währten rheinischen Verlagshandlung begonnene „Novellen-Sammlung" unlängst mit dem zwan zigsten Bande in erster Serie einen schönen, einstweiligen Abschluß erreicht hat und spätere Fortsetzung erfahren soll, schreitet I. P. Bachem zur Veröffentlichung einer Reihe größerer ge haltvoller Romane, welche bei äußerst sorg fältiger typographischer Ausstattung in Bezug auf Preiswürdigkeit noch das erste, vorhin ge nannte Unternehmen übertrefsen dürsten. Die Verlagshandlung giebt zum überaus bescheidenen Preise von 2 vollständige, umfangreiche Ro mane erster Schriftsteller und bietet in den schön gebundenen, unter dem Kolleklivtitel „Roman- Sammlung" erscheinenden Werken jeder Biblio thek eine gewiß hoch willkommene Bereicherung. Die rühmliche, feinfühlige Sorgsalt in der Aus wahl, welche bereits die srühere Kollektion so vorteilhaft anszeichncte und ihr eine erste Stelle in den Lesezirkeln der gebildeten Stände anwies, erstreckt sich auch auf die zweite Sammlung, welche durch ihren ästhetischen Wert, durch die reine und sittliche Tendenz der ansgenommenen Werke gewiß in allen Kreisen der liebevollsten Aufnahme sicher sein dürfte. Gleich der erste Roman, eines der letzten und besten Werke der leider verstorbenene Schrift stellerin Maria Lenzen di Sebregondtt „Trüber Morgen, goldener Tag", beweist wiederum die überaus glückliche Sorg falt des Verlegers für sein neues Unterneh men; um es recht volkstümlich zu machen, wählt er nur das Allerbeste. Nicht allein, daß die eigentliche Erzählung fein erfun den und tief empfunden ist, daß sie von hohem sittlichem Geiste getragen und belebt wird, sie ist auch auf das spannendste ent wickelt und gesteigert und enthält sehr zahl reiche von trefflichster Lebenskenntnis und Charaktersorschung zeugende Einzelheiten, welche nur ein ganz bedeutendes schriftstellerisches Talent so glücklich und zart abgetönt wiederzugeben vermag. Die Verfasserin führt uns zwar nur in die feinste Gesellschaft, in die ziemlich abgeschlossenen Kreise des alten west fälischen Adels; sie weiß aber dieselben so eingehend und liebevoll zu schildern und die einzelnen Personen so geschickt und lebendig zu charakterisieren, daß dieselben sofort unsere volle und ganze Teilnahme erwecken und sest- halten. Alle einzelnen Gestalten, mögen diese nun edle Menschen, welche schwer unter dem Egoismus naher Verwandten leiden, oder problematische, einzig in der Hohlzeit der mo dernen Gesellschaft Befriedigung findende Glie der der hohen Aristokratie sein, sind lebens wahr und dabei doch originell gehalten. Die seelischen Konflikte sind mit außerordent licher Zartheit behandelt; die Erzählungs weise ist eine durch ihre poetische Schlichtheit ungemein ansprechende und wohlthuend be rührende. Wir können nur nochmals betonen, daß die neue Serie der Zwei-Mark-Bände (Bachems Roman - Sammlung), über deren zweiten soeben erschienenen Band wir dem nächst berichten, nicht vorteilhafter eröffnet werden konnte, als durch jenes gediegene Werk. Die äußere Form der Bände ist des vorzüg lichen Inhalts vollkommen würdig. Die starken Bände repräsentieren sich in elegantem, dunkel grünem Ganzleinenbande mit reicher Gold verzierung äußerst stattlich und dürften die * Trüber Morgen, goldener Tag. * einzelnen Nummern oder ein Abonnement auf eine Serie von zehn abgeschlossenen Werken ein ebenso gediegenes, als sehr preiswürdiges Geschenk bilden. (Wochen-Rundschau für dram. Kunst, Musik und Litteratur.) „Bachems Roman-Sammlung, von der kürzlich der 1. Band „Trüber Morgen, goldener Tag" erschien, ist als zweites gleich artiges Unternehmen neben der »Novellen- Sammlung« ins Leben getreten. Daß dies mit günstigem Erfolg geschieht, ist ein nicht zu unterschätzendes Zeichen der Zeit. Trotz der Überproduktion in der Novellistik und den vie len, zum Teil von namhaften Litteraten, wie Heyse, geförderten Sammlungen hat sich die Bachemsche Novellcn-Bibliothek doch in zahl reichen Familienkreisen, besonders im Südwesten Deutschlands und Österreichs eingebürgert. Sie entspricht dem Bedürfnisse nach einer lauteren Lektüre, und es wäre zu wünschen, daß der Verleger sich von einem immer größeren Kreise von Schriftstellern in der Richtung, die er ver folgt, unterstützt sähe. Hoffentlich geschieht dies bei der „Roman-Sammlung", die größere Werke anfnimmt, noch mehr, wie bei den Novellen. Der erste Roman ist von der wohlbewährten Schriftstellerin Maria Lenzen, von welcher seit einer Reihe von Jahren Novellen in verschie denen Folgen, unter dem Titel „Vor einem halben Jahrhundert" und „Unter Som merlaub und Winterschnee" bei demselben Verleger erschienen sind. Der Roman „Trü ber Morgen" ist die Geschichte einer viel verzweigten Familie, deren außerordentlich scharf gezeichnete Charaktere uns aus man nigfach verschlungenen Lebenspfadcn bald das Bild trauriger moralischer Verirrung und ihrer Folgen, bald ein erhebendes Beispiel sittlicher Stärke darbieten, und in jeder Beziehung einen läuternden Eindruck ausüben. Der Erzählung fehlt die spannende Wirkung nicht." (Nordd. Allg. Zeitung.) „Der Roman zeichnet sich besonders durch die psychologische Entwicklung der Cha raktere aus. So wird unter dem Einfluß der anfangs unbewußt im Herzen keimenden Liebe das kleine naive Landedelfräulein Lina von Heßborn eine mit großer Gewandtheit und Sicherheit austretende Dame, Graf Ortwin von Desendorf nach schweren Schicksalsschlägen aus einem gewöhnlichen leichtlebigen Gesellschafts menschen ein Mann von erprobter Charakter festigkeit Lebensvoll und charakteristisch ist auch das Bild der alten Gräfin Alexandrine." (Deutsches Litteraturblatt. Gotha.) „Es ist kein trüber Morgen, den die Bachemsche Zwei-Mart-Romanbibliothek in dem Erstling ihrer Erscheinung feiert, obgleich der selbe den Namen trägt »Trüber Morgen, goldener Tag«. Es ist sogar ein glänzendes Gestirn ersten Ranges, das die viel versprechende belletristische Sammlung unter diesem Titel an dem reichbesäten Litteratur- himmel heraufführt. Maria Lenzen di Sebre- gondi hat in dem vorliegenden Roman ein höchst lebensvolles G esellschastsge- mälde gezeichnet, in welchem sowohl der Gang der äußeren Ereignisse, als die psychologischen Entwicklungen das höchste Interesse bieten. Noch anerkennenswerter aber ist die durch und durch reine und edle Tendenz der Erzählung. * Trüber Morgen, goldener Tag. * Dem gediegenen Inhalt entspricht auch die äußere Erscheinung des Buches, welches sehr elegant in grüne Leinwand gebunden ist. Und dies alles wird geboten für den unglaublich niedrig gestellten Preis von 2 Mark! Wir begrüßen mit Freuden das Unternehmen der geschätzten Vcrlagshandlung, welche, wie wir vernehme», im Begriffe ist, dem glücklichen An fang auch einen entsprechenden Fortgang und Abschluß folgen zu lassen." (Bayr. Kurier). „Wir müssen gestehen, daß, als wir den 422 Seiten starken Band in die Hand bekamen, unsere Erwartungen, die in Anbetracht der schon sehr schmucken Bände der »Novellen sammlung« gerade nicht gering gestellt waren, weit übertroffen wurden. Die Bachemsche Verlagshandlung bringt hier eine Haus- und Familienbibliothek aus den Markt, die, was zunächst äußere Ausstattung betrifft, geradezu prächtig ist. Sie kann nur in sicherer Er wartung aus einen ungeheuren Absatz den Spottpreis von zwei Mark per Band angesetzt haben. Was nun den Inhalt betrisst, so führt uns die Verfasserin in aristokratische Kreise der westsälischen Gegend. Da ist die alle, das Regiment im Rodenecker Hofe führende egoisti sche, misanthropische Gräfin Alexandrine, um die sich alles dreht, weil sie das Geld hat. Von der sonstigen zahlreichen gräflichen Fami lie Haalburg erweckt eigentlich nur der Husaren- osfizier Ortwin Desendorf lebhaftes Interesse. Zwischen diesem und der reichen Erbin Caro line von Hcßborn sollte es zu einer Verbindung kommen, die schließlich sich auch vollzieht, aber erst nachdem Orlwin schwere Prüfungen durch gemacht und Caroline — Witwe geworden ist. In der im Romane austretenden Baronin Melanie v. Lendhorst glaubten wir jene — Persönlichkeit wieder zu erkennen, die vor einigen Jahren in einem bekannten, vielbesuch ten Luxusbade eine Rolle zu spielen suchte, jedoch kläglich durchfiel. Wir sehen den fol genden Bänden der ersten Serie der Noman sammlung mit hohem Interesse entgegen." (Vaterland, Wien.) „Man erhält, um mit dem Äußeren an zufangen, für 2 Mk. ein geschmackvoll einge bundenes, über 400 Seiten starkes, aus gutem Papier gefällig gedrucktes Buch, dessen äußere Herstellung zu diesem Preise schon eine erstau nenswerte Leistung ist. Und nach dem ersten Bande zu schließen, wird anch das inhaltlich Gebotene dem entsprechen. Denn »Trüber Morgen, goldener Tag« ist wirkich ein guter Roman, spannend von Anfang bis Ende, gewandt in der Darstellung, gesund i» der sich hiudurchziehenden sitttlich - religiösen Ge sinnung." (Theolog. Litter.-Bericht.) „Der in elegantem Einband erschienene Roman bildet einen Band der Bachemsche» »Roman-Sammlung«. Die Seelen- und Her zenskonflikte sind in vorzüglicher psycho logischer W ahrheit gelöst." (Reform, Hamburg.) „Ein Buch von 422 Seiten in gepreßtem Ganzleinwandbande für 2 ist wohl das Bil ligste, was in dieser Art je geboten wurde. Als eine vorteilhafte Änderung begrüßen wir es, daß der Sammeltitel nur aus dem dem Ein- zeltitel Vorgesetzten Blatte erscheint. Dadurch wird jeder Band selbständig und für den
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