Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.02.1916
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- 1916-02-11
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- 11.02.1916
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt f. d. Dtzhn. Buchtzandct. Redaktioneller Tei!. PS 34, 11. Februar 1916. auf eine große Zahl von Bänden berechnete und bis zun, 4. Bande gediehene »Schwäbische Wörterbuch« von Hermann Fischer. Eine Fülle von Einzelwerken der verschiedensten Art, z. T. in vielen Auflagen erschienen und durchweg beim Sortiment gut eingeführt, weist der Katalog der H. Laupp'schen Buchhandlung noch auf, Werke, deren jedes in seiner Art seine besondere Bedeu tung hat für das Gebiet, dem es dienen soll, und oft deutlich den guten verlegerischen Blick erkennen läßt, dem es seine Entstehung verdankt. In bunter Folge seien erwähnt: die chemischen Leit fäden und Lehrbücher von Mcdicus und Rcmsen-Seubcrt, die Kommerellschen Schulbücher für Geometrie und Stereometrie, die anatomischen Musterwerke von Luschka, Vierordts Abriß der Perkussion (12. Auflage), Quenstcdts klassische geologische Werke, Benders »Rom und römisches Leben«, Ermans »Ägypten und ägyptisches Leben«, Rölls verbreitetes Pilzbuch, die juristischen Werke von P. von Roth und H. von Lang, Schäffles, des Sozialpolitikers, viele Werke über die ver schiedensten sozialpolitischen Themata, Büchers Entstehung der Volkswirtschaft usw. Endlich erübrigt sich noch, die H. Laupp- sche Buchhandlung als Originalverleger Silchers ins Gedächtnis zurückzurufen und die Sammlung der »Schemata zum Einschrei ben von Befunden für Untersuchungen am menschlichen Körper« zu erwähnen, die annähernd 100 Nummern umfaßt und der prak tischen Medizin hervorragende Dienste geleistet hat, neuerdings auch der Kriegschirurgie durch Einführung eines Schemas zum Einschreiben von Verwundungen. Die H. Laupp'sche Buchhandlung hat zu jeder Zeit, vom Tage der Gründung an, ihre Ausgabe voll erfüllt. Man darf Wohl sagen, daß sie allezeit in glücklichen Händen war, die das zu er fassen wußten, was der Wissenschaft not tat. Vom Gründer an bis zum heutigen Besitzer, vr. Paul Siebeck, ist die Firma in erfolgreichster Weise geleitet und mit unentwegter Energie ihrer Entwicklung und jetzigen Größe zugeführt worden, sodaß sie nun mit an erster Stelle des deutschen wissenschaftlichen Verlags ge nannt werden muß. Das Weihnachtsgeschäft 1915. «Schws, z» Ar. 10-33 > Während der Drucklegung gingen noch folgende Zuschrif ten ein: Das Weihnachtsgeschäft 1015 war jedenfalls bedeutend besser als im Vorjahre. Es setzte frühzeitig mit Literatur fürs Feld ein und war besonders vor Abgang der Liebesgabenzüge sehr lebhaft. Ver- triebsmanipnlationen für Artikel einiger Verleger waren recht loh nend. Reklame sollte also nicht versäumt werden, der Erfolg hängt lediglich vom »Wie« ab. Grosse Nachfrage war nach guten humo ristischen Romanen; von Wassermann, »Gänscmännchen«, Braun, »Lcbenssucher«, Presber, »Rubin der Herzogin« konnten viele Par tien verkauft werden; leider war das eine oder das andere Buch zeitweise vergriffen. Auch Ganghofer und Laufs waren begehrt, und Günther, »Die Heilige«, hatte seine alte Zugkraft behalten; im großen und ganzen konnte man verkaufen, was man wollte. Kriegs- literatur, Prachtwerke und bibliophile Literatur waren ohne Nach frage. Chemnitz. Alois Ditthorn, Prokurist der Karl Brunner'schen Buchh. (Georg Metzner). Das Weihnachtsgeschäft 1915 war entschieden besser, als das vom Jahr vorher, was in erster Linie durch die Kassenbücher be wiesen wird. So traurig es ist, daß dem Deutschen dieser Krieg aufgezwungen wurde — nun wir ihn haben, sind wir durch die Länge der Zeit fast daran gewöhnt, und das Leben daheim bewegt sich im großen und ganzen in den alten Geleisen. Dies der eigentliche natürliche Grund; aber ein schöner Anlaß trat hinzu: die Liebe war auf dem Wege und suchte Freude zu bereiten, sowohl denen, die draußen für das Vaterland kämpfen, als auch denen, die daheim für ihre Angehörigen im Felde sorgten, und um diese zu trösten, wurde manches Buch gekauft. Kriegsliteratur wurde weniger verlangt, als man meinen sollte, dafür aber mehr das »gute Buch«. Ich habe von manchen Büchern mehrere Partien verkauft, auch größere Werke, wie Konversationslexika, technische Werke, auch einige größere Bilder aus meinem kleinen Kunstlager. Ins Feld wurde »nichts über den Krieg« gesandt. Die Neclambändchen zeigten sich hier wieder in ihrer »Universalität«. Reklame machte ich nicht, außer mit zwei hübschen Schaufenstern. Das eine war der Geschenkliteratur, besonders 154 den Jugendschriften, gewidmet, das andere stellte die Ecke eines Biedermeierzimmers dar, mit einem Büchertisch, auf dem aber mög lichst wenig — Bücher lagen; so kam jedes einzelne gut zur Gel tung. — So war ich mit dem Weihnachtsgeschäft des Krieges zu frieden. Sollte das nächste unter dem Zeichen des Friedens stehen, so wäre es eine Ehrenpflicht des deutschen Volkes, auch dann sich für das »Buch« in gleicher Weise nicht nur zu interessieren, sondern es auch zu »kaufen«. Konstanz. Ernst Ackermann. In meinem in einem Vorort Hamburgs gelegenen Sortiment hatte ich von Ende November bis Weihnachten eine bedeutende Steige rung des Geschäfts gegen dieselbe Zeit im Vorjahre zu verzeichnen. Leider bezog sie sich hauptsächlich auf kleine Artikel zum Versand ins Feld, woran sich selbst die wohlhabenden Kreise, die die moralische Verpflichtung hätten, alle Geschäftsleute in der jetzigen Zeit durch .größere Einkäufe zu unterstützen, beteiligten. Mitte Dezember er schien wie alljährlich mein Weihnachtsprospekt, der voll die gewünschte Wirkung hatte, sodaß ich, die allgemeine Geschäftslage in Betracht ziehend, mit dem Weihnachtsgeschäft recht zufrieden sein kann. Hambur g. B nchhandlnng Neinhold M li l l e r. Mit gemischten Gefühlen traf ich meine Vorbereitungen für das Weihnachtsgeschäft, nicht mit hohen Erwartungen, denn die Erfolge der Netchs-Bücherwoche wirkten wirklich nicderdrückend. Dazu kam, daß in den meisten öffentlichen Aufrufen das Buch fast gar nicht erwähnt wurde. Aber doch wurde ich angenehm enttäuscht: das Weihnachts geschäft wurde ein verhältnismäßig gutes, weit besser, als im Jahre vorher. Nicht mit teuren Anzeigen in den Zeitungen, die meistens wenig beachtet werden, versuchte ich das Publikum heranzuzichen, sondern durch direkte Zusendung von Katalogen und Prospekten, durch Auslage im Schaufenster, die möglichst oft gewechselt wurde, um Vorübergehende stets auf das Neueste aufmerksam zu machen. Auf wohlgepflegte Schaufenster wird meines Erachtens noch zu wenig Wert gelegt. Hauptsächlich wurden gute, auch teure Romane gekauft; von Günther, »Die Heilige und ihr Narr« setzte ich ausfallend viel ab, Klassiker weniger als sonst, wohl aus dem Grunde, weil die am ehesten hierfür in Betracht kommende Jugend im Felde steht. Bessere Kricgsliteratur war sehr gesucht, aber nur für solche, die nicht am Kriege teilnehmcn. Von Jugendschriften wurden die bevorzugt, die den Krieg betrafen, namentlich See- und Luftkrieg. Der Absatz von Bilderbüchern war, abgesehen^ von Presber, »Väter ist im Krieg«, sehr gering, er wird wohl immer mehr von den Buchbinder- lädcn und Warenhäusern an sich gerissen. Zum Versenden ins Feld wurde wider Erwarten recht gut gekauft, wenig Kriegsliteratur, meistens billigere Sachen, Ullstein, Neclam, Wiesbadener und Hesses Volksbücher, nicht zu vergessen die zahlreichen Bücher zu 1.—, 1.80, 1.90 usw., die reichen Absatz fanden. Bessere Literatur wurde bevorzugt und das Gekaufte erfreulicherweise meistens bar bezahlt. Wenn bei Verlegern und Barsortimentern auch nicht alles klappte, auch Bahn und Post häufig versagten, so lag dieses mehr an dem Mangel an Personal, als am guten Willen und Entgegen kommen. Das Publikum begriff diese Tatsache, beruhigte sich und nahm das verspätet Eingetroffene meistens auch noch nach dem Feste ab. Ein Sortimenter einer mittleren Harzstadt. Ihre Aufforderung, mich über den Gang des Weihnachtsgeschäfts 1915 zu äußern, liegt als stummer Mahner schon lange neben mir, aber die völlige Inanspruchnahme meiner Zeit und Kraft ließ mich bisher nicht die Zeit zur Antwort finden. Im ganzen kann ich sagen, daß der Verlauf des Dezember besser war, als sein Vorgänger 1914 und als ich es erwartete. Abgesehen von dem allgemeinen Druck, der im Kriege auf dem Sortiment doch recht erheblich lastet und einen befriedigenden Absatz und Nutzen vermissen läßt, kann bei aufmerksamer Führung doch so viel erreicht werden, daß der Wagen im Rollen bleibt mid die Wege für eine intensive und auf- wärtsgehenöe Arbeit nach dem Kriege offengehalten werden. Wir dürfen eben nicht vergessen, daß doch unsere eigentlichen produktiven Kunden, die Männer zwischen 25 und 45, im Felde stehen, die also, die Bücher schreiben und Bücher kaufen, weil ihre Arbeit das Buch als Handwerkszeug erfordert. Dieser Ausfall ist in einem mehr wissen schaftlich gerichteten Sortiment durch keine noch so große Kriegs literatur auszugleichen. Dazu kommt, daß Negierung und Kommune die Etats der Nachgeordneten Bibliotheken und Schulen beinahe auf die Hälfte herabgesetzt haben, wodurch eine Absatzminderung im Sortiment natürliche Folge ist. Soviel über die jetzige allge- Besonders zu Weihnachten teilte sich der Absatz bei mir in zwei ungleiche Hälften, die kleinere trat ein im letzten Drittel des No vember, als die Einkäufe für das Feld besorgt werden mußten, wcik die Liebesgaben-Sendungen des Vaterländischen Franenvereins und
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