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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-02-26
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1916
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- Deutsch
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^ 47, 26, Februar 1916. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buckbandel. aller einigermaßen landschaftlich begünstigten Orte Deutschlands gerechnet werden. Wie Antäus aus der Berührung mit der Mutter Erde immer neue Kraft schöpfte, so würde auch der Buchhandel durch engere Berührung mit dem heimischen Schrifttum an Kraft gewinnen. Es wäre daher eine dankbare Aufgabe für die Vorstände der Kreis- und Ortsvereine, die sich ja an die bundesstaatliche Ein teilung des DeutschenReiches anlchnen, wenn sie sich derFSrderung und Pflege der Heimatliteratur annehmen und in diesem Sinne auch auf ihre Mitglieder einwirken würden. Wie das geschehen kann, ist aus dem Vorgehen des Badisch-Pfälzischen Buchhändler- Verbands und der dankenswerten Anregung des Herrn vr. Becker zu ersehen, die wir der Beachtung der Bcrufsgenossen mit dem Wunsche empfehlen, uns auch aus ihren Kreisen Berichte über die Bestrebungen zur Förderung des Schrifttums ihrer engeren Heimat einzuscnden. Wenn auf diese Weise ein Wettstreit zwischen Süden und Norden sich erheben und jeder Stamm — gleich viel ob Westfalen, Thüringer, Sachsen, Schwaben, Franken, Meck lenburger oder Schlesier — zum Preise seiner Heimat das Wort nehmen würde, so wäre uns dieser Streit willkommener, als so mancher andere, der im Börsenblattc ausgefochten wird. Red. Gute Bücher über den Krieg 1914 15 für Jugend und Volk. Eine erste kritische Übersicht. Von Wilhelm Fronemann, Vorsitzendem des Frankfurter Prü fungsallsschusses für Jugendschriften. (7. Heft der Samm lung »Schule und Haus, Heimat und Vaterland«.) 8". 32 S. Hilchenbach, Ne-uzeitverlag von L. Wie gand. Brosch. 30 ord. 10 St. 2.50, 100 St. ^ 20.— ord. Angesichts der langen Dauer des Krieges ist es kein Wunder, daß das Bedürfnis nach Kricgsliteratur in der Schule und in Er zieherkreisen wächst, und als Folge davon die Notwendigkeit, die jenigen Blicher aus der Fülle der Erscheinungen herausznheben, die sich besonders flir die Jngcnö und die breitere Masse des Volkes eignen. Man braucht nicht wie der Verfasser als Grund dafür heranzuziehen, das; gewisse minderwertige Kricgsliteratur zurück- gedrängt werden müsse, um den besonders empfehlenswerten Schriften Naum zu schaffen. Tenn alles, was man heute unter den Begriff Kriegsschuld znsammensaßt, wird vielfach der Zahl der Erscheinungen und der Wirkung nach liberschätzt und kann unserer guten Kriegs- literatur, deren Anfänge wir jetzt bereits erleben, auch in bezug auf den Erfolg nicht das Wasser reichen. Wohl aber wird eine kritische Sichtung auf die Eignung für die oben genannten Zwecke in Schule und Hans willkommen sein, wenn sic wie die vorliegende auch auf die Angabe von Werken zu verzichten weiß, gegen die sich sonst nichts einwenden läßt, die aber für den Zweck, den die vorliegende Schrift verfolgt, nicht in Frage kommen können. Der Verfasser, der sicherlich in seinem fachkundigen Verleger den nötigen buchhändlerischen Beirat gefunden hat, verfügt nicht allein über eine geübte Feder, sondern ist auch in jeder Beziehung mit großer Sorgfalt vorgegangen, sodaß mir die bei den Werken des Wiegandschen Verlags in Hilchenbach gewohnte peinliche Durcharbeitung des Stoffes nicht vermissen. In einer Ein führung gibt der Verfasser die Grundsätze und Richtlinien seiner Arbeit an. Daran schließen sich die kritischen Übersichten Zur Ge schichte des Krieges (1. Geschichtliche Darstellungen, Urkundcnsamm- lungcn, historisch-politische Schriften, Reden, Kriegszeitschriften. 2. Le bensbeschreibungen, 3. Ouellenlesebttcher, 4. Selbsterzeugnisse sBriefe, Berichte, Tagebücher, Erinnerungen von Mitkämpfern und Augen- zeugenj); L: Kriegsgeographie, Karten: 6: Kriegslyrik: D: Prosa- dichtnng: L: Bildende Kunst: I': Deutschlands Wehrmacht im Kriege 1914/15 (1. Das Heer, 2. Die Luftflotte, 3. Die Marine). Innerhalb dieser kritischen Übersichten finden sich Bücherlisten mit Angabe der Verleger und Preise, erstcre vernünftigerweise so abgekürzt, daß die Gefahr direkter Bestellung erheblich vermindert wird. Im einzelnen darauf einzugehcn, verbietet der hier zur Verfügung stehende Naum. Wie schon angedeutet, hat der Verfasser die gesamte Kriegsliteratur sorgfältig studiert und dürfte, von ganz geringen Ausnahmen abge sehen, alles für seinen Zweck Geeignete zusammengetragcn haben. Nur das Kapitel Karten erscheint recht dürftig. Die Bemängelung technischer Unzulänglichkeiten unserer Kriegskartcn ist nicht ganz un berechtigt. Sic ist aber weniger, wie aus den Worten des Verfassers hcransgclesen werden könnte, auf die geringe Leistungsfähigkeit un serer kartographischen Anstalten und Lanökartenverleger als auf die strengen Vorschriften der Militärbehörden zurückzuführen. So gut und zweckmäßig die Kriegskarten von Velhagcn L Klasing sein mögen, so lag doch keine Veranlassung vor, die der Firmen Dietrich Reimer, Earl Flemming u. a. neben ihnen gänzlich außer acht zu lassen, gar nicht zu reden von den vortrefflichen kartographischen Leistungen des k. k. militärgeographischen Instituts in Wien, das seine Blätter auch durch den Buchhandel vertreiben läßt. Von den Kriegsatlantcn, deren wir eine ganze Reihe besitzen, ist kein einziger genannt. Abgesehen von diesem Mangel kann das Heft zur Orien tierung tiber die Kriegsliteratur nicht nur den in Frage kommenden Laienkreiscn, sondern auch dem Buchhändler für seine Geschäftsbiblio thek empfohlen werden. Kann er doch daraus erkennen, welche Schrif ten und Bücher in erster Linie für die Schule und das Volk von denen empfohlen werden, denen ein Urteil darüber zuzutrauen ist. Freilich ist in dieser Beziehung auch der Buchhandel schon bitter enttäuscht morden, eine Wirkung, die glücklicherweise von der Fronemannschen Schrift nicht zu befürchten ist. 1^. Kleine Mitteilungen. Bücherteuerung in Rußland. — In der »Frkf. Ztg.« lesen wir: »In Rußland, wo alles teurer geworden ist, haben sogar die Buch händler die Konjunktur zu einer Preissteigerung benutzt. Da die Zufuhr deutscher Bücher, die vor dem Kriege viel gekauft wurden, ganz eingestellt ist und französische und englische Werke nur mit großen Verspätungen eintreffen, sind die Leute, die in den langen Winter- tagcn das Bedürfnis nach Lektüre empfinden, mehr als sonst auf die russischen Werke angewiesen. Den Anfang mit der Preiserhöhung scheint, wie man aus Petersburger Blättern erfährt, das Moskauer Verlagshaus Knebel gemacht zn haben, das hauptsächlich kostspielige kunstwissenschaftliche Werke hcrausgibt. Ta diese Verlagsanstalt bei den Moskauer Unruhen im Juni vorigen Jahres durch die Plünde rung ihrer Magazine schwer geschädigt wurde, erscheint ihr Vorgehen noch einigermaßen verständlich. Der Schaden, der damals angerichtet wurde, wird nach vielen Hnnderttausendcn geschätzt, sodaß man in den Kreisen, die sich mit kunstgcschichtlicher Literatur befassen, einen völligen Zusammenbruch des einzigen Verlagshauses befürchtet, das dafür in Rußland in Betracht kommt, und sogar eine staatliche Hilfs aktion einzuleiten versucht hat. Das Vorgehen Knebels wurde aber sofort von einer Reihe anderer Verleger nachgeahmt, die durch den Krieg nicht im mindesten geschädigt find. Der Aufschlag scheint im Durchschnitt etwa ein Zehntel des früheren Preises zu betragen: ge legentlich nehmen die Sortimentsbuchhändler auf eigene Faust Preis erhöhungen vor, aus denen dann natürlich die Verleger keinen Nutzen ziehen.« Dem Verfasser dieser Einsendung dürfte es wohl schwer fallen, nachzuweisen, daß die Verleger, wenn sie nicht gerade gangbare Kriegs- literatur verlegen oder sich sonst den Verhältnissen anzupasscn gewußt haben, durch den Krieg »nicht im mindesten geschädigt sind«. Denn auch wenn der Krieg nicht, wie im Falle Knebel, unmittelbar ans die Geschäfte einwirkt, so bleiben doch immer noch die mittelbaren Ein wirkungen bestehen, wie sie in der Verteuerung aller Lebensvcrhält- nisse, dem durch die deutsche Okkupation und den Wegfall der Ans- lanösbeziehungcn verringerten Absatz, in Pcrsvnalschwierigkeiten nsw. liegen, die gegenwärtig den russischen Verlegern so gut wie anderen Erwerbsständen eine Preiserhöhung nahelegen. Die Weltstatistik der Postmarke. — In der neuesten Ausgabe des »Standard Cataloguc of Ctamps« findet sich eine interessante Statistik der Markcnansgabe in allen Ländern der Erde. Danach wurden bisher insgesamt 28 591 verschiedene Markenarten ansgegeben, von denen 8343 zu England und seinen Kolonien gehören, 20 248 zu den anderen europäischen und überseeischen Staaten. Der europäische Kontinent hat bisher 6011 Markenarten heransgegeben, Asien 5648, Afrika 6955, Amerika 5815, der übrige Teil der Erde 4162. Ein Vergleich mit der letzten Statistik vor dem Kriege zeigt, daß während des Krieges 1146 neue Markcnarten hcrausgegebcn worden sind. Nennung der Zcitschriftenbczichcr durch die Post. — Auf die Bitte des Vorstandes des Deutschen Verlegcrvereins an die Postverwaltung, die Namen der Bezieher bekannt zu geben, hat die Post ablehnend geantwortet und darauf hingewiesen, daß die Vorschrift im 8 5 des Ge setzes über das Postwcsen des Deutschen Reiches vom 28. Oktober 1891 »Das Briefgeheimnis ist unverletzlich« sich nach der ständigen, für die Oberpostdirektion maßgebenden Auslegung des Neichspostamts auch auf den gesamten Postzeitungsvcrkehr beziehe. Demgemäß dürften grund sätzlich die Namen der Bezieher von Zeitungen und Zeitschriften nicht dritten Personen — auch nicht den Zcitungsverlegern — mitgeteilt werden. Diese Weigerung der Namensnennung gründe sich also auf 215
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