Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.03.1916
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- 1916-03-14
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RedaHionellcr Teil. .Ir 61, 14. März 1916. Kleine Mitteilungen. Vortragsabend. — Am Dienstag, den 14. März 191V, abends 9 Uhr, wird in Berlin im Buchgewcrbesaale, Dessauer Straße 2III, em Vortragsabend, verbunden mit einer Ausstellung Bndapester Pla- tale, veranstaltet, in dem der Werbeleiter Herr A. E. Hörwarter, Vor standsmitglied des Vereins Deutscher Ncklamcfachleute, über Buda pest er Plakate sprechen wird. Welche Kriegsbüchcr werden in Amerika am meisten gelesen? — Ter Krieg hat den Büchermarkt nicht nur in den Ländern der Krieg führenden selbst stark beeinflußt, sondern auch dem Interesse des Lese publikums in den neutralen Staaten eine neue Richtung gegeben. In Europa und auch in Amerika trat eine ganz neue Art vvn Büchern in Erscheinung, die sich unter der Bezeichnung Kriegöliteratur am treffendsten zufammenfassen läßt. Auch in Amerika wurde der Bücher markt mit Kriegsliteratur aller Art überschwemmt, und ein Artikel im Brooklyner Daily Eagle gibt uns Auskunft über die Frage, welche Krieosbücher in den Vereinigten Staaten am meisten Interesse er wecken. Nach der Münchener Post heißt es dort: »Nicht die vielen Weißbücher, Notbücher und Graubücher der Diplomaten und Negie renden haben in Amerika den größten Leserkreis gefunden, son dern die meistgelesenen Werke sind zwei Bücher, die bereits iwr Kriegsausbruch verfaßt worden waren. Das eine ist das Werk des deutschen Generals Bernhardt. Bereits lange vor Ende des ersten Kriegsjahres waren die Auflagen dieses Buches in Amerika ausverkauft, und die neuen Auflagen finden auch jetzt noch reißenden Absay. Das zweite, ebenfalls vor dem Kriege geschriebene populärste Buch ist eine Arbeit des Professor Cramb vvn der Oxford-Universität. Schwerer ist es, fcstzustellcn, welche der erst im Kriege geschriebenen Bücher am meisten gelesen werden. Hier muß man wohl dem Buch des Berichterstatters Richard Hartwig Davis »Mit den Alliierten« den ersten Preis zusprechen, und zwar schon deshalb, weil dieser Alttor wirtlich an der Front war, waS man nicht vvn allen Leuten behaupten kann, die über den Krieg berichten. DaS Buch ist frei von Partei nahme und beschränkt sich auf reine Schilderung. Hunderte vvn Büchern, Broschüren und Abhandlungen, die Fragen der Kriegs- nrsachen, besondere Begebenheiten und wahrscheinliche Nachwirkun gen behandeln, und Hunderte vvn Prophezeiungen und Betrachtungen der Folgen des Weltkrieges werden gelesen. Aber sie sind nicht so populär wie die angeführten Werte, nnd wohl kein Autor wird mit so allgemeinem Interesse gelesen wie Bcrnhardi. Im übrigen wird von unfern Männern nnd Frauen noch immer am meisten gelesen, was unterhaltsam und spannend ist, mehr jedenfalls als das Ernste, nur mit Gründlichkeit zu Erfassende.« Prcisaufgaben der Fürstlich Jablonowskischen Gesellschaft. Die Fürstlich Jablonowskischc Gesellschaft hat folgende neue Preisaufgaben gestellt: 1. Bei der Behandlung von Fragen der Entwicklungsge schichte der lateinischen Sprache, namentlich bei der Bestimmung der Zeit, in der im Lateinischen vorfindliche Erscheinungen ihren Ur sprung gehabt haben, ist cs von besonderer Wichtigkeit, zu wissen, in welchen Punkten das Lateinische die mit ihm nächstverwandten alt- italischen Mundarten an Altertümlichkeit übertrifft nnd bei welchen Erscheinungen das Verhältnis das umgekehrte ist. Für jetzt wünscht die Gesellschaft eine Zusammenstellung und Erörterung dessen, worin das Faliskische, das Oskischc, das Unibrische usw. sich als ursprüng licher erweisen als das Lateinische seit Beginn seiner Überlieferung: die Untersuchung hat sich nicht bloß auf das Lautliche, Formale nnd Syntaktische zu erstrecken, sondern auch auf den Wortschatz, bei diesem insbesondere auch auf Bedeutnngsentwicklung. 2. Die Gesellschaft wünscht die Bearbeitung der folgenden Aufgabe: Übersicht nnd experi mentelle Erweiterung der Erfahrungen über die Nolle leicht flüchtiger Bestandteile von Schmelzflüssen. 3. Die Landwirtschaft hat sich in den östlichen Gebieten dcS Deutschen Reiches während der letzten Jahr zehnte besonders stark entwickelt. Die Gesellschaft wünscht nun ein möglichst klares Bild dieser Entwicklung für die Provinzen Posen nnd Wcstpreußen oder mindestens für ein landschaftlich abgeschlossenes Gebiet dieser Provinzen zu haben. Einliesernngsfrist für alle Arbeiten bis 31. Oktober 1918: Preis je 150« Mark. Die preußischen Staatsarchive im Jahre 1915. Während des Jahres 1915 haben in den preußischen Staatsarchiven 990 amtliche und 2934 außeramtliche Benutzungen stattgefundcn. Letztere sehen sich zusammen aus 1029 Benutzungen, die durch Benutzer persönlich an Ort und Stelle erfolgt sind, und 1905, die von den Beamten auf schriftlichem Wege durch Übersendung von Akten, Bescheiden und Briefen erledigt wurden. Im ganzen sind die Archive von 1646 Privat personen benutzt worden, die Gesamtzahl der Arbeitstage aller per sönlichen Benutzer betrug 9138. Die entsprechenden Zahlen des Bor jahres waren 1526 amtliche, 5444 anßeramtliche, 1875 persönliche Be Nutzungen, 3569 schriftliche Bescheide, 3535 Privatpersonen, 15 991 Ar beitstagc. Mit Unterstützung der Archivvcrwaltung wurden serös fentlicht: »Quellen und Darstellungen zur Geschichte Nicdersachjens Bd. 31, heransgegeben vom Historischen Verein für Niedersachfen. Historische Monatsblätter für die Provinz Posen«, Jahrg. 16, m>d -Zeitschrift der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen«, Jahr gang 29, zweiter Halbband, herausgegeben vvn der Historischen Gesell schaft für die Provinz Posen; W. Sohm, »Urkundliche Quellen zur Hessischen Neformationsgeschichte«. Einleitung »Territorium und Re formation in der hessischen Geschichte 1526—1555« und W. Derfch, »Hessisches Klostcrbuch. Quellenkunde zur Geschichte der im Regie rungsbezirk Kassel, der Provinz Oberhessen und dem Fürstentum Wal deck gegründeten Stifter, Klöster und Niederlassungen von geistlichen Genossenschaften«, hcrausgegeben von der Historischen Kommission für Hessen nnd Waldcck; vvn Laemmerer, »Tie Testamente der Kurfürsten von Brandenburg und der beiden ersten Könige von Preußen« nnd Fricdensburg, »Knrmärkischc Ständeaktc aus der RcgierungSzeit Kur fürst Joachims II.«, Bd. 2. Eine Abteilung für Büchereiwesen beim Brüsseler General gouoernement. — Die vom Generalgouverneur Freiherrn von Biffing in Brüssel ins Leben gerufene Bildnngszentrale weist auch eine Ab teilung für Büchcrciwesen auf. Leiter ist I)r. Jaeschke. Dieser konnte von der früheren Büchcrsammelstelle rund 10 000 Bände übernehmen, auch wurde dieser Bestand sehr bald durch weitere Zusendungen ans Deutschland wesentlich erhöht. Persolllllnlilhri-len. Marie v. Ebncr-Efchenbach f. Die bekannte Romanschriftstellerin Marie von Ebncr-Efchenbach, geb. Gräfin Dnbsky ist am 1'2. März nach längerer Krankheit in Wien gestorben. Schon früh zeigte sich ihr schriftstellerisches Talent, nnd es fand Ermunterung durch Grillparzer nnd Friedrich Halm. Aber sie fand nicht gleich das bescheidene Gebiet heraus, auf dem ihre Meisterschaft in vollem Glanz erblühen sollte, das Gebiet der Erzählung. Ihr Ehrgeiz ging anfangs höher. Die dramatische Muse hatte es ihr angetan. Doch mit keinem dieser Werke vermochte sie sich die Bühne dauernd zu erobern. Echan vorher hatte sie sich als Erzählerin versucht. 1872 war die Prinzessin vvn Banalien, ein satirisches Märchen, 1875 ihre Erzählungen und 1876 BoLena erschienen, hatten aber ebenfalls noch keine allseitigc Beachtung gefunden. Den ersten durchschlagenden Erfolg erzielte ihr heiteres Sittenbild aus der österreichischen Aristokratie »Zwei Komtessen«, 1885, das ihren Ruhm begründete und für die spätere Richtung ihrer poetischen Produktion ausschlaggebend wurde. Sic kehrte jetzt der spröden dramatischen Muse endgültig den Rücken und widmete sich ganz der erzählenden Literatur. Ihrem ersten große» Erfolge mit den »Zwei Komtessen« waren noch vorausgegangen ihre »Aphorismen«, 1880, »Neue Erzählungen«, 1881, darunter die meisterhaften Novellen »Die Freiherr» von Gcmperleiu«, »Nach dem Tode« und »Lotti, die Uhrmacherin«. Endlich die prächtigen »Dorf- und Schloßgeschichten , 1883, denen sie 1886 Neue Dorf- nnd Schloßgeschichten« folgen ließ. Im Jahre 1887 folgt ihr vielgelesener Roman »Das Gemeindekind«, 1889 »Mitcrlebtes« und 1890 ihr bedeutendster Roman »Unsühnbar«. 1891 erschien »Margarete«, 1892 »Drei Novellen«, sowie ihre »Para beln, Märchen, Gedichte«, 1893 Glaubenslos?«, 1894 «Das Schädliche und »Die Totenwacht«. 1896 erhob sic sich in den beiden Erzählungen »Rittmeister Brand« und »Bertram Vogelweid« wieder zu echt poeti scher Höhe. ES folgten noch 1897 »Alte Schule«, 1901 »Alls Spätherbst tagen« und »Agave« 1903, »Die unbesiegbare Macht 1905, »Altweiber sommer« 1909, »Genrebilder« 1910. Ihre gesammelten Schriften stnS in 10 Bänden erschienen A. Marcus f. — In seinem 75. Lebensjahre ist in Frankfurt a M der jüdische Gelehrte Aron Marcus verschieden. Er schrieb »Der Chaffi dismus« und »Hartmanns induktive Philosophie im Ehassidismus«. In kleineren, populär gehaltenen Schriften: Glaube und Wissen im Ju dentum«, »Geschichte der jüdischen Traditionölehre«, »Die moderne Eni- wicklungstheorie der jüdischen Wissenschaft« n. v. a., sowie in einem Kommentar zur Genesis wendete er sich gegen die literarkritische Betrachtung der Entstehung dcS Alten Testaments. Hans Beinhorn f. — Als Kommandeur einer Maschinengewchr- abteilnng hat der Mathematiker vr. HanS Beinhorn de» Tod auf dem Felde der Ehre gefunden. Sein in vier Bänden vorliegendes Unter richtswcrk »Lehrbuch der Mathematik« wurde kurz vor Ausbruch des Krieges vollendet. Verantwortlicher Redakteur: E m t l T h o u, a ö. — Verlag: Der Börsen verein der Deutsche» Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhaus. Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 sBuchhändlerhaus). 272
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