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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.03.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-03-15
- Erscheinungsdatum
- 15.03.1916
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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vv 62, 15. März 1918. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchbanbel. Die Konkurrenz und Reklame der Warenhäuser und modernen Antiquariate verhielt sich auch diese Weih nachten zurückhaltender als in den Zeiten vor dem Kriege. Am meisten wird sie, wie schon seit Jahren, in dem schon immer ge fährdeten Gebiete der Jugendschriften und Bilderbücher em pfunden. Mit ernsthaften Satzungs-Übertretungen hatten wir uns erfreulicherweise im letzten Jahre nicht zu befassen. Im Interesse desHamburgischenAusschussesfür K r i e g s b ü che r e i e n waren Hamburger und Altonaec Sorti mente nach wie vor als Sammclstellen für Bücherspenden des Publikums tätig. Der Erfolg hat gegenüber dem schönen Er gebnis der ersten Zeit leider allmählich nachgelassen. Durch Aushängen von Plakaten, persönliche Empfehlung und allerhand Propaganda haben aber unsere Sortimenter nicht versäumt, das Publikum zum Kaufen von Lektüre für Lazarette, Soldaten Heime usw. anzuregen. In genanntem Ausschuß, und zwar in dessen engerem geschäftsführenden Teil, hat unser Verein endlich, durch die Zuwahl des Herrn Alfred Janssen, Vertretung gefunden. Die Kriegsbücher Woche ist entgegen den erst gehegten hochgespannten Erwartungen für das Sortiment und Wohl auch für den Verlag mit wenig Ausnahmen fast ohne Bedeutung ver laufen. Es war offenbar von Anfang an dabei weniger an die Mit wirkung und Heranziehung des Buchhandels als an die direkten Gaben des Publikums, unter lebhafter Mitwirkung der Schulen, gedacht worden. Nach uns gemachten Mitteilungen sind durch die Sammlungen in den Schulen in Hamburg — Lübeck — Bre men 40 bis 50 Tausend Bände guter Literatur zusammengebracht worden. Mit Freuden würde es begrüßt werden, wenn die ge plante zweite Reichsbuchwoche mehr dem Buchhandel zugute kommen würde. Am 1. April 1915 zum hundertjährigen Geburtstage des Alt- Reichskanzlers ließ unser Verein in der Grabkapelle in Friedrichs- ruh einen Kranz niederlegen. Vier unserm Verein angehörige Firmen: Jürgensen L Becker, Kittlersche Buchhandlung, Fr. Schaumburg, Stade, und Wcitbrecht L Marissal, durften im ver flossenen Jahre Geschäftsjubiläen begehen. Der Vorstand Hai den Inhabern die Glückwünsche des Vereins ausgesprochen. Den zum Heeresdienst eingezogeuen Vereinsmitgliedcrn ist zum Fest ein kleiner Weihnachtsgruß übersandt worden. Endlich sei noch er wähnt, daß wir dem Berliner Unterstützungs-Verein im vorigen Jahre eine außerordentliche Spende von 200 ./k aus unserer Kasse überwiesen haben. Veranlassung zu lebhaftem Gedanken-Austausch hat die verschlechterte Rabattierung eines amtlichen Jahrbuches gegeben. Der betreffende Verlag befand sich nach den uns gegebenen Aufklärungen in diesem Falle in einer Notlage, — für den Sortimenter ein recht schwacher Trost! Wir schließen uns der schon so oft ausgesprochenen Forderung an, daß Behörden bei Übergabe ihrer Veröffentlichungen an einen Verlag unbedingt die Gewährung eines Normal-Ra battes an die verkaufenden Sortimenter zur Bedingung machen sollten. Trotz der häufig aus Sortimenterkreiscn geäußerten Wünsche können sich manche Verleger immer noch nicht dazu verstehen, ihre Remittenden-Fakturen in einem handlichen Format herauszu geben. Rie senplakatähnliche Schöpfungen wechseln mit Zwerggebil den, zum Verdruß und zur Arbcitserschwerung des re mittierenden Sortimenters. Anlehnung an ein Normalformat und an eine Rormalausstattung, auch hinsichtlich der anderen Ver leger-Fakturen, sollte sich doch allmählich im Buchhandel durch setzen. Werfen wir einen Rückblick auf die Ereignisse im weiteren Buchhandel: Die Oste r-M esse 1915, an der unser 2. Vorsitzender, Herr Alfred Janssen, teilnahm, stand naturgemäß im Zeichen des Krieges und des Burgfriedens. Das Hauptereignis war der An kauf der Hinrichsschen bibliographischen Unter nehmungen, womit das gewaltige Werk der Deutschen Bü cherei ein bedeutsames Ziel erreicht hat. Von der alljährlichen H e r b stv e r sa mm!u u g hatte der Verbands-Vorstand in Anbetracht des Kriegszustandes Abstand genommen; dagegen wurde zum 4.-5. September v. I. nach Goslar »zur Be sprechung vorliegender wichtiger Fragen eine Versammlung mit beschränkter Teil nehmerzahl« einberufen, an der aus Hamburg die ersten Vorsitzenden des H.-A. B.-V., des Kreises Norden und als Gast des Verbands-Vorstandes Kollege Seippel teilnahmen. Diese Zusammenkunft führte, wie Ihnen bekannt, unter Ablehnung der erst vorgeschlagenen Umgestaltung des Verbandes, zur Gründung der Sortimenter-Gilde. Name sowohl wie Gründung haben, wie auch in der gleichfalls von Ihrem Vorsitzenden be suchten Vorsitzende »-Versammlung im November v. I. in Leipzig hervortrat, einstimmige Aufnahme im Deut schen Buchhandel nicht gefunden. Es kamen Befürchtungen zum Ausdruck, daß die neue Gründung die Organisation 'der Kreis- und Ortsvereine schwächen und das Verhältnis zwischen Sorti ment und Verlag, nicht zum Wähle des deutschen Buchhandels, verschärfen würde. Andererseits wurde der Plan eines Zusam menschlusses der deutschen Sortimenter als durchaus zeitgemäß befunden. Ein Allheilmittel für die Not des Sortiments, deren Ursache nicht immer in den allgemeinen Verhältnissen, sondern auch beim Einzelnen liegt, wird die Sortimenter-Gilde allerdings nicht bieten, hoffen wir aber, daß sie, gerade für die Zeit nach dem Kriege mit ihren neuen unübersehbaren Anforderungen, von Segen für unseren Stand werden möge. Unter diesen Gesichts punkten hat eine Anzahl von Hamburger Sortimentern auf das erste Rundschreiben des vorbereitenden Ausschusses hin die Unter schrift gegeben. In einem sind wir in Hamburg einig und daran wollen wir feschalten: über jeder buchhändlerischen Einzelgruppe soll nach wie vor stehen die be währte ausgleichende Organisation unseres Börscnvereins und seiner Kreis- und Orts» Vereine. Wir streifen mit wenigen Worten die bevorstehende wich tige Neuwahl zum Börsenvereins-Vor stände Osterm ess e 19 16. Die Wahl-Vorschläge sind noch nicht aus- gegeben, doch hat unser Verein Veranlassung genommen, dem Wahlausschuß gegenüber dem dringenden Wunsch nach Verblei ben des Herrn Geheimrat Siegismund im Börsenvereins-Vor- stand Ausdruck zu geben. Die gänzliche Abschaffung des Kunden-Ra- battes war in letzter Versammlung zufolge gegebener An regung Gegenstand der Besprechung. Unseren schon früher fest- gclegten Standpunkt müssen wir aufrecht erhalten; wir betrachten die 2°/» nicht als einen Rabatt, d. h. einen regelmäßigen Preis nachlaß, sondern als einen kaufmännischen Kassa- Skonto, also eine Vergütung für prompte Zah- lung, die bei uns im Barverkauf und im Rechnungswesen durchaus nicht allgemein, meist nur auf besonderes Anfordern und dann noch unter Abzug vieler Netto-Posten gewährt wird. Wir sehen in diesem Kassa-Skonto unter Umständen einen Vor teil, in seiner Aufhebung die Gefahr einer Zahlungs-Verschlep pung. Wie sehr der Sortimenter, zumal bei den sich mehrenden Barpaketen und Barkonten, auf Barzahlung und auf den raschen Eingang seiner Rechnungen angewiesen ist, weiß jeder aus eigener Erfahrung; wir möchten deshalb ungern auf die Mög lichkeit verzichten, erforderlichenfalls guten Zahlern und sehr kaufmännisch rechnenden Kunden den kleinen Vorteil bieten zu können. Solange übrigens Berlin und Leipzig die 5 "/» nicht aus geben, wozu offenbar wenig Aussicht vorhanden, läßt sich unseres Erachtens über die Abschaffung der 2 °/° in Hamburg nicht reden. Weit mehr Lebenskraft als es durch die Aufhebung des Wohl meist nur beschränkt angewendeten 2°/»-Abzuges geschehen würde, könnte aber dem deutschen Sortiments-Buch handel zugeführt werden durch die allge meine Erhöhung des Rechnungs-Rabattes, ins besondere bei der wissenschaftlichen Literatur, von 25°/» auf 30°/°. Eine Reform auf diesem Ge biete wird mit zwingender Notwendigkeit ein- setzen müssen; denn das Sortiment kann, wie 275
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