Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19160316
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191603169
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19160316
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
- Monat1916-03
- Tag1916-03-16
- Monat1916-03
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 63, 16. März 1916. Redaktioneller Teil. schreiten ein scharf umrissencs Bild vom Werden und Wesen des deutschen Buchhandels durch alle Zeitalter hindurch bis zur Gegenwart, abschließend mit der Vereinigung der gesamten deutschen buchhändlcrischen Bibliographie in der Hand des Börsenvcreins. Fast scheint es überflüssig, zu betonen, daß die Aufgabe des »Führers« sich dem Laien zuwendet, dem wißbegierigen Ausstcllungs- besncher. Aus dem Inhalt der Belehrung möchte also dem Börsen blattleser kaum etwas Neues zu bieten sein. Immerhin mag mancher junge Neuling daraus Kenntnisse schöpfen und seine vielleicht einseitige Berufsbildung ergänzen. Solche Vervollkommnung könnte durch aus selbständig geschehen, auch ohne Besuch der Ausstellung, also auch außerhalb Leipzigs; denn daß wir einen Ausstellungsführer vor uns haben, kommt uns beim Lesen des Heftchens kaum zum Bewußtsein. Eine Inhaltsübersicht gliedert den zu behandelnden Stoff. An ihrer Hand folgen wir der knappen, stilgcwandten Darstellung mit der Empfindung, einen wohlvorbereiteten Vortrag zu hören. An die »Führer«-Eigcnschaft des Büchleins erinnern fast aus schließlich ziemlich reichhaltige Bildbeigaben. Das Titelblatt bringt eine Ansicht des Ausstellungsraums und hält auch das beherrschende Ausstellungsstück: das in riesigen Abmessungen gehaltene sorgfältig ausgearbeitete plastische Modell des Leipziger »Buchhändler-Viertels« aus der Vogel-, zeitgemäßer Fliegerschau, im Bilde fest. Die Buch handlungshäuser darin sind in lebhafter Farbe, auch durch Fähnchen kenntlich gemacht. Bis auf einen mäßig breiten Gang ringsum ist das große Zimmer von diesem gewaltigen Aufbau fast ausgefüllt. Nur die Wände bieten noch Ausstellungsraum. Sie sind mit großen statistisch-graphischen Veranschaulichungen bedeckt. Ihre wissenschaft liche Nüchternheit mit Humor zu beleben, hat sich ein begabter Künstler, Erich Grüner, in ansprechender Weise bemüht. Ein großer Teil dieser Darstellungen hat in Verkleinerung gleichfalls im »Führer« Auf nahme gefunden. L. Kleine Mitteilungen. Deutsches Buchgewcrbcmuseum. — In dem neuen Rcichtsetat, der am 14. März dem Reichstage zugegangen ist, befindet sich auch wieder eine Forderung von 6000 Mark zur Unterstützung des Deutschen Buch- gcwerbemuscnms in Leipzig. Der Beitrag wird seit 1907 fortlaufend bezahlt. Daß es auch im Kriege möglich war, diese Gelder flüssig zu machen, beweist jedenfalls deutlich, daß die Neichsregierung die Förderung kultureller Aufgaben trotz der Milliardenkosten des Krieges nicht zurücksetzen will. In Österreich verboten: Alpina. Zentralorgan des Schweizer Logenbundes. 1916, Nr. 3. Schülerhcfte in der Kriegszeit. — Für die Schreib- und Zeichen hefte der Schüler und deren Beschaffenheit wurden auf Veranlassung des preußischen Unterrichtsministers schon 1902 von den königl. Ne gierungen einheitliche Grundbestimmungen aufgestellt. Der Minister hat jetzt in einem Bescheide an den Kriegsansschuß für das deutsche Papierfach darauf hingewiesen. Es müsse den Regierungen überlassen bleiben, zu prüfen und zu entscheiden, ob und inwieweit jetzt nach Lage aller einschlägigen Verhältnisse eine Änderung der Grundbestimmungen geboten sei. Wenn die Negierungen dabei auch die wirtschaftlichen Ver hältnisse der Eltern und der Schulkinder berücksichtigten, so müsse dies als berechtigt und notwendig anerkannt werden. Der Minister erklärt sich aber ausdrücklich damit einverstanden, wenn die Anforde rungen an die Beschaffenheit der Schreib- und Zeichenhefte von der Schule den besonderen Verhältnissen der Zeit angepaßt werden. Vorlesungen über Zeitnngswescn. — An der Kölne r Handelshoch schule haben für das kommende Sommcrsemester angekündigt: Or. Dresemann, Vorsitzender des Verbandes der rheinisch-westfälischen Presse, »Ans der Entwicklung der deutschen Presse zwischen den beiden Kriegen«; Jung, Chefredakteur des »Stadtanzeigers«, Vorsitzender des Vereins Kölner Presse, »Die Presse in der Gegenwart, ihre Bedeutung und ihre Organisation« (eine Einführung in die Zeitungskunde) und »Seminar für Reklame und Organisationskunde«. Vorlesungen über die Türkei. — Eine Reihe von Vorlesungen über den Orient und die Türkei ist für das bevorstehende Sommersemester an der Universität Gießen vorgesehen. Der Privatdozent Dr. H. Gmelin wird lesen: »Das moderne Staatsrecht und der Islam«, Prof. I)r. A. Skalweit: »Deutschlands Wirtschaftsinteressen im Orient«, Prof, vr. 6). Noloff wird eine Vorlesung »Geschichte des Osmanischen Rei ches« halten. »Uber die wichtigsten Krankheiten im vorderen Orient« wird Prof. Or. Paul Schmidt vortragen. Ferner haben angekündigt: Prof. vr. I^ie. P. Kahle: »Der moderne Islam« (Scheria-Gesetz, Dcrwischtum, Heiligenverehrung), ferner Türkisch, zweiter Kurs; Prof, vr. H. Junker: »Einführung in das Türkische«; Prof. I)r. W. Sie- vers: »Geographie des Türkischen Reiches«. Ein Lektor wird tür kische Schreib- und Leseübungen für Anfänger, ferner Übungen im praktischen Gebrauch der türkischen Sprache für Fortgeschrittene ab halten. Der Lohntarif im Buchbindergewerbe. — Der im deutschen Buch- bindcrgcwerbe für die Städte Berlin, Leipzig und Stuttgart be stehende Lohntarif läuft mit dem 30. Juni d. I. ab. Mit Rücksicht auf die durch den Krieg bedingten unsicheren Einkaufs- und Erwerbsver hältnisse sind sich aber die Arbeitgeber wie Arbeitnehmer darüber einig, daß eine Tarifrevision in vollem Umfange zurzeit nicht mög lich ist. Es wurde von beiden Seiten der Wunsch geäußert, den bestehenden Tarif vorläufig um ein Jahr zu verlängern. Von Ge hilfenseite wurde diese Verlängerung aber davon abhängig gemacht, daß die Prinzipale folgende Bedingungen zugeständen: 1. Die Zeitlöhne werden für die männlichen Arbeiter um 15 Pro zent und für die weiblichen Arbeiter um 20 Prozent erhöht. 2. Sämtliche Stücklöhne werden um 15 Prozent erhöht. 3. Für Arbeiten (an neuen Maschinen nsw.), die im Tarif noch nicht vorgesehen sind, an denen aber auf Stück gearbeitet wird oder für die Stückarbeit geeignet gehalten wird, sind Stücklöhne festzusetzcn. Hierüber fand am 29. Februar 1916 zwischen den Vorständen des Verbandes Deutscher Buchbindereibesitzer und des Deutschen Buch- binder-(Gehilfen-)Verbandes in Leipzig eine Verhandlung statt, die aber leider ergebnislos verlief. Die Prinzipale waren nicht in der Lage, trotz der anerkannten Teuerung und Lebenshaltung den Gehilfen- fordernngen zu entsprechen, weil die seit einigen Monaten reichlich beschäftigte Arbeiterschaft gegenüber der Zeit vor dem Kriege tat sächlich ein höheres Einkommen hat. Die Akkordlöhne haben sich nach der Statistik als gut erwiesen, und auch die Lohnarbeiter haben höheren Verdienst, weil infolge der Knappheit der Arbeitskräfte Zulagen in weitgehendem Maße gegeben wurden. Demgegenüber ist die Lage der Arbeitgeber erheblich ungünstiger, weil die Materialpreise wesent lich höhere geworden sind, ohne durch Preiserhöhungen genügend ausgeglichen werden zu können. Die Prinzipale haben außerdem den Fa milien ihrer im Felde stehenden Arbeiter und Angestellten seit Anfang des Krieges nach Möglichkeit Unterstützungen bezahlt, deren Beträge zum Teil sehr hohe Summen ausmachen. Unter Berücksichtigung dieser Sachlage und nach Aufstellung genauer Berechnungen haben die Prinzipalsvertreter einen Zuschlag auf die Akkordlöhne zunächst ablehnen müssen, dagegen auf die Zeitlöhne eine Kriegszulage von 5 ^ für die Stunde für die männlichen Arbeiter und von 3 für die Stunde für die weiblichen Arbeiter, und zwar vom 1. April des Jahres an in Aussicht gestellt. Eine weitere Zulage aufzubringen sind die ohnehin zum Teil mit Unterbilanz arbeitenden Firmen beim besten Willen außer stande. Die Vertreter der Gehilfenschaft erklärten sich aber mit diesem Angebot nicht zufrieden und verlangten eine Kriegszulage a) für männ liche Arbeiter von 9, 7 und 5 bei bisherigen Löhnen bis 60, 70 und 80 6) für weibliche Arbeiter von 7, 6 und 5 bei bisherigen Löhnen bis 35, 40 und 44 wogegen Zulagen bei höheren Lohnen der freien Vereinbarung unterliegen sollten. Außerdem überreichten sie eine Vorlage um Änderung einer Anzahl Tarifpositionen für Akkordarbeiten. Da es den Prinzipalen infolge der ohnehin schwierigen Lage der Geschäfte unmöglich war, über ihr Angebot hinauszngehen, wurde die Verhandlung als vorläufig resultatlos geschlossen. Indessen wurde beiderseits der Hoffnung Raum gegeben, daß möglicherweise noch einer späteren Verhandlung eine Einigung Vorbehalten sei. Ein biologisches Institut für Mexiko. — In der Stadt Mexiko ist, wie die »Pharmazeutische Post« mitteilt, eine »General-Direktion biologischer Studien« gegründet worden. Sie umfaßt drei Abteilungen: das allgemeine und medizinisch-biologische Institut, das Naturwissen schaftliche Nationalmnsenm und die Vcrmaltnngsabteilung. Das Insti tut selbst wird sich mit allgemeiner Biologie, vergleichender Physio logie, biologischer Chemie, industrieller biologischer Chemie, medizini scher Biologie, Meeresbiologie, Pflanzcnbiologie sowie systematischer Botanik und mexikanischer Floristik beschäftigen. Das Mnsenm soll Mineralogie, Botanik, Zoologie und Biologie umfassen, und ihm sollen ein Zoologischer Garten, ein Botanischer Garten und (in Vera cruz) ein ozeanographisches Museum angegliedert werden. Die Leitung des Ganzen ist dem Pr-c>f. Alfonso L. Herrera übertragen. Druckfarbcnmangel in England. Druckfarben, hauptsächlich bunte, werden in England immer seltener. Bisher hat man sich noch auf Einfuhr — wohl meist von uns über das neutrale Ausland — 283
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder