Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1880

T. O. Weigel in Leipzig. s4SS82,Z Soeben erschien in meinem Commissions verlage: Dänisch - Norwegisch - Deutsches Handwörterbuch von I. Kaper. Zweite verbesserte und vermehrte Auslage, Preis geheftet 4 50 ord,, 3 »/kl 60 ^ netto, 3 40 baar, 4 cond, nur bei gleichzeitiger fester Be stellung, Handlungen in größeren Handels und Seestädten werden das handliche Buch, dem große Vollständigkeit nachgerühmt wird, mühelos absehen können, s48883.s Am 3g, September erschien und wurde expedirt: Sophie Solutzeff — Ferd, Laffalle. Eine kritische Studie von A. Kutschbach. 2 ^ 50 ^ ord., 1 90 netto, 1 70 baar und 13/12. Man wird sich noch erinnern, daß die vor 2 Jahren erschienenen Memoiren einer russischen Dame, in welchen eine Liebesepisode Lassalle's geschildert wird, viel Aussehen erregten und daß auch damals schon Zweifel ob der Echtheit der darin mitgetheilten Briefe Lassalle's anstanchten. A. Kutschbach, der Verfasser des Buches „Lassalle's Lassalle'schen Schlußdramas enthält, hat nun diese Memoiren (betitelt „Eine Liebescpisode ans dem Leben F. Lassalle's. Tagebuch-Brief wechsel-Bekenntnisse. Leipzig, F. A. Brockhaus.) mit der an seinen Arbeiten bekannten Klarheit des Gedankens, strengen Logik und minutiösen Genauigkeit einer eingehenden Kritik unterzogen. Zunächst entrollt er ein Bild von den mora lischen und Charaktereigenschaften jener angeb lichen Geliebten Lassalle's, Namens Sophie Solutzeff, wobei dasselbe allerdings eine ganz andere Anschauung über diese Dame gewinnen läßt, als aus den Memoiren S. Solntzeff's er sichtlich ist, in welchen diese sich mit einem wahren Heiligenscheine umgibt. Er findet ferner, daß die anonyme Verfasserin jener Me moiren mit Sophie Solutzeff, also mit der Heldin selbst, identisch ist und verfolgt dann, indem er die 3 Ausgaben jener Memoiren (sie sind in deutscher, französischer und englischer Sprache geschrieben) mit einander vergleicht, die Erzählung Sophie's Wort für Wort. In wirklich frappanter und schlagender Weise weist der Verfasser die ungeheuren Widersprüche nach, in die Sophie Solutzeff sich verwickelt, stellt an der Hand von Thatsachen, ja sogar durch Zeugen (Hans von Bülow und den Dichter Scherenberg) fest, daß die Darstellung Sophie's von ihrem Zusammentreffen mit Lassalle erfun den ist, und kommt schließlich bei der Besprechung der Lassalle'schen Briefe zu dem Resultate, daß dieselben von der Gräfin Hatzfeld und So phie Solutzeff gefälscht worden sind. Wie des Verfassers früheres Buch: „Lassalle's Tod", so gewährt auch seine neueste Schrift einen interessanten Einblick in die Thätigkeit der Gräfin Hatzfeld, die Lassalle sehr zu seinem Nachtheile seine „mütterliche Freundin" nannte. Nicht uninteressant ist auch die Schilderung der russischen socialen Verhältnisse, zu der der Verfasser bei der Biographie Sophie Solntzeff's veranlaßt wird. Alles in Allem können wir das hochinteressante Buch, welches eine „literarische Zigeunerin" entlarvt" — wie Hans von Bülow mit Bezug auf Sophie So lutzeff sagt — aufs Wärmste empfehlen. Es ist geradezu unentbehrlich für Jeden, der sich für die Geschichte seiner Zeit interessirt. Ich bitte um gef. recht thätige Verwendung. Chemnitz, 20. October 1880. Ernst Schmcitzner. Nova. — Nur auf Verlangen! X48884Z Soeben erschien in meinem Verlage, wird jedoch nur auf Verlangen versandt: UkliMiL« mstrivaruw kalaso-Lolikwierlruw. Martin Lattala a ^äolkkatsra. kreis 4 ^ mit 25 9b Rabatt. Die altböhmischen Alexandreis - Ueberreste werden hier in ihrer Gesammtheit (6 verschiedene Handschriften) zum erstenmal ganz correct wiedergegeben, und macht selbe die ihnen beige gebene Transscription und eine ausführliche Einleitung nur noch werthvoller. Die Ausgabe ist von M. Hattala, Pro fessor der slavischen Philologie an der hiesigen Universität, und A. Patera, Custos am böh mischen Museum, besorgt, und bürgen diese beiden Namen für ihre Correctheit. Die altböhmischen Alexandreis-Reste sind für jeden, der sich mit slavischer Philologie be faßt, hochwichtig, ja unentbehrlich und werden deshalb — abgesehen von den slavischen Län dern — auch in Universitätsstädten des Auslandes gekauft werden. An russischen Universitäten (Petersburg, Warschau, Kieff, Charkoff, Kazan rc.) wird das Buch aller Wahrscheinlichkeit nach als Lectüre für die Hörer der slavischen Philologie ver wendet werden. Ich sehe recht zahlreichen Bestellungen ent gegen und empfehle unter einen die soeben in meinem Verlage erschienene 2. Auflage von: Deutsch-böhmisches Conversations-Buch. Leichtfaßliche Anleitung die böhmische Sprache in der kürzesten Zeit zu erlernen, zusain inengestellt von Ferdinand Schulz, 8, VIII u, 184 Seiten, > Preis 2 »A mit 25 gL Rabatt, Hochachtungsvoll Prag, October 1880. Ar. Rjiwn.tz, Platzfirma b, ÜivoLL, Verlag von J. Guttentag (D. Collin) in Berlin und Leipzig, ft888S,s Soeben erschien: Die Strafprozeßoidnung für das Deutsche Reich nebst dem Gerichtsverfassnngsgesetz und den das Strafverfahren betreffenden Bestim mungen der übrigen Reichsgesetze, Mit Kommentar von E. Löwe, Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage. Lex.-8. Erste Lieferung (Bog. 1 — 20). Inhalt: Gerichtsverfassungs-Gesetz und Straf prozeß-Ordnung bis tz 103. 6 ^ ord., 4 ^ 50 netto. Freiexemplare in Rechnung 13/12, gegen baar 9/8. Diese zweite Auflage, in welcher bereits die Judicatur des Reichsgerichtes eingehende Be rücksichtigung gesunden hat, erscheint in drei Lieferungen, und zwar Lieferung II. im No vember und Lieferung III. (Schluß) vor Ab lauf d. I. ^ s ; e Li e Berlin, den i. October 1880. I. Guttentag (D. Collin). k. 8e1m11r L 60., VviluA in SbraasburZ. s4888S,s Nmiäbuoli cker 4uatomi6 A«ii8elivu Mi- Slutlireuäk uuä von vr. Rod. Rartwaim. kreis: Lroseb. 22 orck. — 16 ^ 50 ^ kreis: LleA. in Lldlrridä. 25 ^ orck. — 18 75 ^ netto, kest ocker baar 13/12. krospeote unä klaeate mit Illustrations- Ltrassbur^, 25. Ootoder 1880. ü. 8elu>1tr L 0«., Verlag