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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1916
- Strukturtyp
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- 1916-05-13
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. 110. 13. Mai 1910. Prtisanfgabcn A„ der Universität Münster sind für das Jahr 1916 folgende Preisansgaben gestellt worden: 1. Von der evan gelisch-theologischen Fakultät: I. »Der alttcstamentliche VorsehungS- glaube im Zusanimenhang der vorchristlichen religionsgeschichtlichcn Entwicklung«; 2. Der Beitrag der deutschen Schweiz zur neueren evangelischen Predigtliteratnr«. 11. Bon der katholisch-theologischen Fakultät: l. Missionswissenschaft: »Die Missionsmethode des hl. Boni- satins«; 2. Pastoraltheologie: »Die liturgischen Texte der Botivmcssen .tompvre belli' und .pro paee' homiletisch behandelt«. 111. Bon der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät: »Das Handwerk in der Stadt Münster während des Krieges«. Sie wiederholt folgende Preis angaben: »Die Ltadtgründnngen der Bischöfe von Münster vom 12. bis 1-1. Jahrhundert«; »Die Widerruflichkeit der Vcrwaltnngs- akte nach preußischem und Rcichsverivaltnngsrecht«; »Die Leistungen des Bannnternchmertnms für die Herstellung neuer Mietswohnnngen sind an dem Beispiel einer geeigneten Stadt Norddentschlands mit mindestens 50 990 Einwohnern kritisch zu würdigen«. IV. Bon der philosophischen und naturwissenschaftlichen Fakultät: 1. Klassische Philologie: »Voeabula Oraeea ?1auti aotate in serinonem Uaiinum vore reeeptrc eolli^anlur, dl8ponantnr, onarrentur«. 2. Semitische Philologie: » Das Berhältnis der Religion znm Kriege in Babylonien und Assyrien«. 3. Anatomie: »Es soll die Verbreitung der chromati schen Organe und die Berteilnng der Farbstoffzellen in der Haut der einheimischen Fische festgestellt werden . Die Bearbeitungen müssen spätestens am 31. Oktober 1916 dem Dekan cingereicht werden. Das Leipziger Institut für Kultur- und Universal - Geschichte im Sommcrhalbjahr. Das von Geheimrat Professor I)r. Karl Lamprecht gegründete und jetzt von Geheimrat Professor I)r. Walter Goetz geleitete Institut für Kultur- und Universal-Gcschichte an der Universität Leipzig hat seinen Lehr- und Arbeitsplan für das Sommer halbjahr auf Grund der Organisation entworfen, die ihn« der verstor bene Prof. Lamprecht gegeben hat. Der Plan gliedert sich in Borknrse und Hanptknrse. Die Borknrse führen in den Gesamtbctrieb der histo rischen Forschung ein; sie gehen von der Bücherkunde und Quellen kunde, sowie der Methodik der politischen Geschichte ans und wenden sich dann dem Unterricht i» der Wirtschafts- und Sozialgeschichte, so wie der Rechts- und Bcrfassungsgeschichtc zu. Im Sommerhalbjahr werden folgende Borknrse stattfinden: Prof. vr. Goetz: Einführung in die mittelalterliche Quellenkunde und Lektüre von Quellen des 19. Jahrhunderts; Prof. Or. Kötzschke: Einführung in die Wirtschafts geschichte. In den Hanptkursen werden einzelne Zweige der Geschichte behandelt. Insbesondere wird in dieser Abteilung die Untersuchung der deutschen Entwicklung gepflegt; dauebcu finden auch llbuugeu zur Geschichte anderer Länder statt. Im Sommcrhalbjahr werde» folgende llbuugeu abgehalteu: I)r. von Fnmetti: Einführung in die Rechts geschichte: Bolksversammlungen und Reichstage, 1)r. Dieterich: llbnuge» über die östlichen Knlturbezichungen der irischen Klöster im früheren Mittelalter, 1)r. Menke-Glückert: Übungen zur Entwicklung der Chronik im Mittelalter, Prof. 1)r. Doreu: Übungen zur Kulturgeschichte des Mittelalters, I),-. Menke-Glückert: Übungen zur Geschichte der sozial demokratischen Partei, Or. Krctzschmar: Übungen zur Entwicklung der frühgeschichtlichen Kultur, >)r. Schöffler: Übungen zur englischen Ber- fassungsgcschichte des Mittelalters. Vor dem Kriege bestanden ferner noch Übungen zur englischen, französischen und italienischen Kultur geschichte, die von Historikern der einzelnen Länder in ihren Landes sprachen abgehalteu wurden. Räumlich augcschlosseu sind dem Institut für Kultur- und .Univcrsal-Geschichte und daher den Mitgliedern des Instituts unmittelbar zugänglich: das Seminar für Laudesgeschichte und Siedeluugsknude, das Ostasiatische Seminar und das Seminar für vergleichende Religiousgeschichte. Die Übungen dieser Seminare sind folgende: Prof. 1>. Kötzschke: Deutsche Siedelnngen inmitten fremder Staaten und Kulturen, Prof. Dr. Conrady: Übungen zur Kultur- und Religiousgeschichte der Tsin- und Han-Periode, Prof. l)r. Haas: Edmunds Parallelen ans dem Pali-Kanon des Buddhismus znm Neuen Testament. Zur Neugestaltung des deutschen Unterrichts. Der Deutsche Gcrmanistenverband hat an die deutschen Regierungen eine Eingabe über eine Neugestaltung des deutschen Unterrichts an den höheren Schulen gerichtet. Ohne die Bedeutung anderer Bildnngsfächcr irgend wie zu verkenne», verlangt der Germanistenverband, daß die Ent wicklung des Verständnisses für unser Volkstum als die wichtigste Aufgabe erkannt und demgemäß die Umgestaltung und Verbesserung des deutschen Unterrichts unverzüglich ins Auge gefaßt werde. Zu nächst müsse der Grundsatz Geltung gewinne», daß jeder Sprach unterricht, der wirkliche Bildung und nicht ein totes Wissen übermitteln wolle, von der Muttersprache ansgehen und sich immer wieder auf sie beziehen müsse. Nur durch sie, die er kenne und spreche, könne der Schüler zu selbständigen Beobachtungen angeregt werden. Der deutsche Sprachunterricht werde durch Berücksichtigung der dem Schüler geläufigen Mundart belebt und aus deu höheren Stufen durch plan- mäßiges Heranzichen des Mittelhochdeutschen und vergleichende Be trachtung verschiedener Sprachstufen vertieft werden müssen. Dadurch, daß die Behandlung von Erbwort, Lehnwort und Fremdwort sowie von bedeutsamen Ausdrücken und Wendungen gezeigt werde, wie alle Lebensverhältnisse des Volkes in der Sprache ihren Niederschlag fänden, werde die Sprache als der einzigartige und nocwendige Ausdruck des gesamten Bolksdenkens erfaßt. Die gleiche Bedeutung wie dem Sprachunterricht komme der Pflege des Verständnisses für unsere Dichtung zu. Während ans der unteren Stufe die Belehrung über Märchen- und Volksdichtung aller Art und das Bolksmäßige der Knnstdichtnng vorwalten müsse, werde die der oberen zur Vertiefung in die eigenartigen Leistlingen unserer Kunst dichter hinarbeiten. Sie werde die Betrachtung des Mittelalters von der jetzt üblichen oberflächlichen Behandlung befreien, bei höchster Schätzung der Klassiker doch auch der Dichtung des 19. Jahrhunderts wie der der Gegenwart Anteil schenken und in einer Gesamtdarstellung unseres Schrifttums in freier Folge die Übersicht über das Ganze anbahnen müssen. Um den höheren und weitere» Aufgaben gerecht zu werden, be dürfe der deutsche Unterricht einer angemessenen Verstärkung im gesamten Unterrichtsplane. Damit solle aber durchaus kein Bruch mit dem Bisherigen erstrebt, sondern nur eine sinngemäße Weiter bildung unseres höherer! Schulwesens angebahnt werden. Die Gesellschaft für Thcatcrgcschichtc hielt nnte^ dem Vorsitz des UniversitätSprofessors I)r. Ludwig Geiger ihre diesjährige Haupt versammlung in Berlin ab. Als nächste Bereinspublikation sind nngedrnckte Familienbriefe der Tragödin Sophie Schröder, heraus- gcgebcn von Heinrich Stümcke, und der Briefwechsel Heinrich Laubes mit Charlotte Birch-Pfeiffer, heransgegeben von Alexander v. Weilen, vorgesehen. In dem Jahresbericht des Generalsekretärs wurde be sonders des Verlustes gedacht, den die Gesellschaft und die Wissen schaft der Theatergeschichtc durch das Hinscheiden des langjährigen Vorstandsmitgliedes Hofrat Dr. Paul Schlenther erlitten hat. Wenn auch naturgemäß der Mitgliederbestand durch die Wirkungen dieses Weltkrieges gelitten hat, so konnte doch der Schatzmeister auch diesmal bei der Schlußabrechnung einen Gewinn überweisen. U. a. haben auch die in der Gesellschaft für Theatergeschichte vertretenen ameri kanischen Bibliotheken und Universitäten den fälligen Beitrag prompt entrichtet. Personalnachrichten. Max. Reger f. Am 11. Mai ist in Leipzig Pro fessor Max Reger, der hervorragende Komponist, Kompositionslehrer und Ehrendoktor der Universität Leipzig, einem Herzschlage im Alter von 43 Jahren erlegen. Max Neger ist am 19. März 1873 in Brand in der Oberpfalz als Sohn eines Lehrers und Organisten geboren. Sein Vater gab ihr» den ersten Unterricht, der dann von dem Organisten Lindner in Weiden nach der Hugo Riemannschen Methode fortgesetzt wurde. In den Jahren 1899 bis 1895 war er Schüler Niemanns in dein Konservatorium von Svndershansen und ging dann nach Wiesbaden, wo er im Jahre 1899 selber die Lehrtätigkeit ansznüben begann. Um diese Zeit war er bereits zur» erstenmal in die Öffentlichkeit getreten. Kam- mermnsikwerke (Die erste Sonate für Violine und Klavier 1895), Lieder und inehrstimmige Gesänge trugen langsam seinen Namen in immer weitere Kreise. 1991, also mit 28 Jahren, wurde er Lehrer an der königlichen Akademie für Musik in München, wo er auch die Leitung des Porgerschen Gesangvereins übernahm. Diese Zeit war die Wende, die ihn zur Eigenart und Selbständigkeit führte. Hier be trat er den Weg znm Ruhm. 1907 berief man ihn als Musikdirektor an die Universität Leipzig, 1908 wurde er Professor, 1911 Hofkapell meister in Meiningen, und 1912 erhielt er von der Universität Leipzig den I)r-. mocl. lronoris oarma. In der letzten Zeit seines Lebens war er wieder nach Leipzig übergcsiedelt. Richard Iaeobi f. — Am 10. Mai ist im Lichtcnfelder Kreis- krankenhans 1)r. Richard Iaeobi, der frühere langjährige Leiter des »Hannoverschen Conriers«, einem schweren Gichtanfall erlegen. I),-. Richard Iaeobi, der einer Altberliner ^atrizierfamilie entstammt, war ursprünglich im Schuldienst tätig gewesen. Bon Straßbnrg ans, >vo er sich seine ersten journalistischen Sporen verdiente, war er, ver hältnismäßig jung, ans de» einflußreiche» Posten in Hannover be rufe» worden. Vor vier Jahren nahm er seinen Abschied und zog nach Berlin, wo er gerade in den letzten Jahren eine überaus reiche »nd fruchtbringende literarische Tätigkeit entfaltet hat. OIL
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