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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1916
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- 1916-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1916
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Redaktioneller Teil. 128, 5. Juni 1916. Ein staatliches chemisches Institut in Japan. — Ein staatlich sub- ^ ventioniertes chemisches Laboratorium in Japan soll jetzt, wie die - »Zeitschrift für angewandte Chemie« meldet, errichtet werden. Nach ver schiedenen Konferenzen von Regierungsvertretern und Privaten mit dem Ministerium für Landwirtschaft und Handel ist die Errichtung eines chemischen Laboratoriums mit einem Kostenaufwandc von 2 Mil lionen Den beschlossen worden; die Negierung soll ihre Zustimmung zu einer jährlichen Staatsuuterstiitzung von 250 000 Pen für das neue In stitut gegeben haben. Die neuen Fristen für Beitragserstattung aus der Angestellten- Bcrsicherung. — Die Angestclltenversicherung gibt bekanntlich der Witwe eines Versicherten — und auch dem Witwer — oder den Voll waisen unter 18 Jahren das Recht, die Rückzahlung der Hälfte der eingezahlten Beitrüge zu beanspruchen, wenn der Tod vor Schluß des Jahres 1927 eintritt und Anspruch auf Rente noch nicht besteht. Dieser Bestimmung kommt für die Familien der im gegenwärtigen Kriege gefallenen Versicherten eine besondere Bedeutung zu. weil Rentenansprüche in der Regel noch nicht bestehen. Ihre Durchführung wird aber vielfach dadurch erschwert, daß der Antrag auf Erstattung der Beiträge binnen Jahresfrist nach dem Tode des Versicherten gestellt sein muß. Der Termin verstreicht häufig, da oft der Todestag eines Kriegers nicht festznstellen ist. Es ist daher die neue Verordnung des Bundesrats vom 11. Mai sehr zu begrüßen, die andere Fristen für alle diejenigen Fälle festsetzt, in denen die Feststellung des Todes erst erfolgt, nachdem der Versicherte schon während des Krieges vermißt war. Dann beginnt die einjährige Frist: 1. mit dem Schlüsse des Kalenderjahres, in welchem der Krieg beendet ist, 2. wenn aber vorher a) der Tod des Versicherten in das Stcrberegister eingetragen wird, mit dem Tage dieser Ein tragung, d) der Versicherte für tot erklärt wird, mit dem Tage, an dem das die Todeserklärung aussprechende Urteil ergeht. Kommen beide Tage der Nr. 2 in Frage, so ist der frühere maßgebend. Eine weitere Erleichterung ist für diejenigen Fälle getroffen, in denen die bezugsberechtigten Hinterbliebenen durch Kriegsverhältnisse verhindert sind, den Erstattungsanspruch rechtzeitig geltend zu machen. Er gilt dann als rechtzeitig erhoben,. wenn der Antrag vor Ablauf von 3 Monaten nach dem Wegfall des Hindernisses eingereicht wird. Der Antrag ans Rückerstattung ist an kien Nentenausschuß Berlin der Angcstelltenversicheruug, Berlin-Wilmersdorf, Nikolsburgerplatz 2 zu richten. Es sind ihm beizufügen: 1. die Versicherungskarte, 2. die standesamtliche Sterbeurkundc, oder Todesbescheinigung des Kriegs- Ministeriums, 3. die standesamtliche Heiratsurkunde. Auskunft erteilen die Ortsausschüsse der Vertrauensmänner, für Berlin, VV. 35, Flottwcllstr. 4,1 (Sprechst.: Dienstags, Donnerstags nnd Sonabends von 1—3 Uhr), für Schöneberg, Nollen- dorfstr. 29/30, Dienstags und Donnerstags von 1—2 Uhr. PersonalnachriÄttn. Auszeichnungen. — Herr Curt Strauß, Leutnant im Neserve- Jnfanterie-Negiment Nr. 102, Prokurist der Firma C. Strauß in Chemnitz, ist mit dem Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens aus zeichnet worden, nachdem ihm schon früher das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen worden war. » Der Friedrichsoröen 1. Klasse mit Schwertern ist vom König von Württemberg Herrn Hauptmann Nick, Kommandeur eines Armie rungsbataillons im Westen, Inhaber von G. Nagoczy's Univers.-Buch- handlung in Freiburg i/B., verliehen worden. Gestorben: am 29. Mai im 75. Lebensjahre Herr Kaiserlicher Rat I. Otto in Prag, Inhaber der dortigen Verlagsbuchhandlung gleichen Namens. Der Verstorbene erwarb im Jahre 1871 von seinem Schwieger vater Jar. Pospisil eine kleine Druckerei, die er von Grund aus reorganisierte und durch Xylographie, Galvanoplastik usw. vergrößerte. Im Jahre 1874 wurde eine Buch- und Kunsthandlung angegliedert, die aber, weil das Anwachsen des Verlages und der Druckerei Ottos ganze Kraft in Anspruch nahm, 1884 an Bursik L Kohout überging. Während sich Otto nun dem weiteren Ausbau seiner Druckerei wid mete, gewann auch sein Verlag immer mehr an Bedeutung. Der Schwerpunkt der Vcrlagstätigkeit lag auf dem Gebiete der böhmischen Belletristik, auf dem Hervorragendes geleistet wurde. Das bedeu tendste Werk aus dem Verlage Ottos, das unseren deutschen Kon versationslexika an die Seite gesetzt werden kann, ist die große Ency- klopädie »Ottüv 81ovni1c nanen^« (Ottos Konversationslexikon), 28 Bände, an dem ein Vierteljahrhundcrt lang 1100 hervorragende , Schriftsteller Böhmens mitgearbeitet haben. Mit gleicher Sorgfalt l wurde neben diesem großen Lexikon eine kleine Ausgabe in 2 Teilen und ! außerdem noch ein zur sofortige» Unterrichtung dienendes Taschenlexikou her-gestellt. Als zweites großzügiges Unternehmen des Verlages muß das Prachtwerk 6ee1r^ (Böhmen) genannt werden, das in 15 Bänden größten Formates in sauberster typographischer Ausstattung erschie nen ist; es enthält 4000 Textbildcr, die sämtlich von guten böhmischen Künstlern stammen. Außerdem erstreckte sich Ottos Verlagstätigkeit noch auf Sprachwissenschaft, besonders Wörterbücher, eine große Welt bibliothek, ähnlich der Universal-Bibliothck Neclams und eine große Anzahl hervorragender, gutgeleitcter Zeitschriften. Auch Musikliteratnr und Kunstwerke gehörten zum Bereich seines Verlages. Als dieser an Umfang wuchs, verkaufte Otto 1899 seine Buchdruckerei an die »Böh mische graphische Aktiengesellschaft Unie«, an deren Spitze er als Präsi dent trat. Neben seiner geschäftlichen Tätigkeit hat der Verstorbene auch im öffentlichen Leben eine hervorragende Nolle gespielt. Er war Mit glied der Nationalökonomischen Anstalt der böhmischen Akademie für Wissenschaft, Knnst und Literatur, Zensor der Österreichisch-Ungarischen Bank, Handelskammerrat und Herrcnhausmitglied. Zahlreich sind die Auszeichnungen, mit denen er für sein Wirken belohnt wurde. Otto war ein liebenswürdiger, stets hilfsbereiter Mann, dem alle, insbesondere aber seine Berufsgenossen ein ehrendes Andenken be wahren werden. Adolf Frank f. — Geheimer Regierungsrat Professor I)r. Adolf Frank, der vor zwei Jahren seinen 80. Geburtstag noch in körperlicher und geistiger Rüstigkeit feiern konnte, ist am 29. Mai in Charlotten burg gestorben. Seine Doktorarbeit hatte über die Staßfurter Kali- industrie gehandelt. Auf diesem Gebiete ist mit seinem Namen ein wichtiges Stück deutscher Industrie und Technik verknüpft. Er ist der Gründer der umfangreichen deutschen Kaliindustrie und hat zuerst auch auf die Verwendbarkeit der Staßfurter Abraumsalze für Dünge- zwccke hingewieseu und ein Düngeverfahren vor mehr als 50 Jahren erfolgreich durchgeführt. Mit Nachdruck wirkte er ferner für die indu strielle Ausbeutung der Moore. Paul v. Bruns f. — In Tübingen ist Staatsrat Professor I)r. Paul v. Bruns, Leibarzt des Königs von Württemberg, im 70. Lebensjahre gestorben. Aus der großen Fülle seiner in den chirurgischen Fachzeit schriften niedergelegten Schriften interessieren gegenwärtig am meisten die kriegschirurgischen: sie handeln über »Geschoßwirkung der Klein kalibergewehre«, über die »Kriegschirurgische Bedeutung der Selbst- ladcpistole (System Mauser)«, über »Bleispitzgeschosse« und über das »englische Armeegeschoß«. Neben seiner Bedeutung als klinischer Lehrer und überaus fruchtbarer chirurgischer Schriftsteller beruht seine erfolg reiche Tätigkeit in der Herausgabe unserer hervorragendsten chirur gischen Sammelwerke und Handbücher. Dahin gehören die »Neue deut sche Chirurgie«, die »Beiträge zur klinischen Chirurgie«, das gemein sam mit E. v. Bergmann und I. v. Mikulicz herausgegebene »Handbuch der praktischen Chirurgie« u. a. Alfred Kuobloch -f. — Im Alter von 57 Jahren ist der frühere Bromberger Oberbürgermeister und Direktor des Hansabundcs Alfred Kuobloch gestorben. Von Ende 1909 bis Anfang 1912 erster Direktor des Hansabundes, hat er sich um dessen Ausbau verdient gemacht und sich auch sonst auf wirtschaftlichem Gebiete, besonders auf dem des Submissionswcsens, anregend und fördernd betätigt. Kurz vor Aus bruch des Krieges erschien ans seiner Feder ein Roman »Gläserne Wände«. Hugo Jentsch -f. — Der Altertumsforscher Professor Or. Hugo Jentsch ist im Alter von 76 Jahren in Guben gestorben. Er ist be sonders mit vorgeschichtlichen und geschichtlichen Forschungen über die Niederlausitz hervorgetreteu. So schrieb er »Vorgeschichtliche Alter tümer aus Stadt- und Landkreis Guben«, »Die Gräberfunde von Sa- derdorf und die jüngste Germanenzeit der Niederlausitz«, »Die Stein zeit der Niedcrlausitz«. Otto Jordan f. — In Halle a. S. ist der als Dichter und Heraus geber religiöser Schriften bekannte Pastor Otto Jordan, langjäh riger Vorsteher der Halleschen Diakonisscnanstalt, im Alter von 78 Jah ren gestorben. I. war früher Direktor des Evangelischen Vereins hauses und Vorsitzender des »Östlichen Jünglingsbundes« in Berlin. Iva» Franko -f. — In Lemberg ist Privatdozent vr. Ivan Franko, ein bedeutender ukrainischer Nationaldichter, freiheitlicher Politiker und Deutschenfreund, gestorben. 708^ ^ -"wann, amtlich in t.e pz a. Adresse de Redaktion und Expedition, -eipztg, Der ch s eg . sB chh
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