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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1916-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1916
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- Deutsch
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)r 143, 23. Juni 1916. Redaktioneller Teil. Von großem Werte ist er, daß in diesem erbitterten Kampfe um die nationale Existenz, wie um unschätzbare Kulturwerte unserer Volkes sich auch eine ganze Anzahl fremder Stim men zu unseren Gunsten erhoben haben. Vor allem ist als Rufer im Streite ein Engländer zu nennen, der, »mit Frankreich seit frühester Kindheit verwachsen, England durch Blutsbande angehörig«, seit 45 Jahren vorwiegend mit Deutschen verkehrt und seit 3V Jahren beständig in Deutschland lebt. Es ist ein hohes Lied, das dieser Engländer deutscher Friedensliebe, deut scher Freiheit und deutscher Sprache widmet. Seine Ausfüh rungen über Deutschland als führenden Weltstaat sind ebenso be merkenswert wie sein Urteil über England, das mit den Worten schließt: »Auch ich glaube nicht an die ungeheure Kraft Eng lands, von der wir so viel hören, wahr« Kraft kann nur im Moralischen wurzeln, der einzelne Engländer ist tapfer und tüchtig, der Staat England ist morsch bis auf die Knochen; man fasse nur fest zu«. Ein Amerikaner, der lange als Konsul seines Landes in Deutschland wirkte, legte nach Ausbruch des Krieges sein Amt nieder, um sich ganz der guten Sache widmen zu können. Seine Briefe, die vom 14.—21. Februar 1915 in der »Tribüne« von Chicago erschienen und in Amerika großes Aufsehen erregten, legen «in gerechtes Zeugnis über Deutschlands Größe ab. Die Briefe über Deutschlands Erhebung und Englands Verfall ent halten «in« Fülle wertvoller Einzelheiten. In dem Briefe über die deutsche Kultur, wie in dem über die angeblichen deut schen Grausamkeiten im Felde erweist er sich als beredter Für sprecher der gerechten deutschen Sache. Auch ein Schweizer, der lange Jahre in England gelebt hat, anerkennt Deutschlands moralische Überlegenheit vor Eng land. Er wurde zu seiner Schrift angeregt durch die Entstellung historischer Tatsachen, die das auch von Philipp Rath in seinem schon erwähnten Artikel (vgl. Börsenblatt 1915, Nr. 81, S. 468) gekennzeichnete Buch der Oxfovder Fakultät der Geschichte der Neuzeit enthält. Die durchaus objektiven Untersuchungen des Schweizers befassen sich u. a. mit dem englischen Charakter, der englischen Herrschaft, den englischen Machtzielen, denen er Deutschlands Machtquellen gegenüberstellt. Auch in Schweden haben sich bedeutende Männer, unter ihnen ein bekannter Dichter gefunden, die für Deutschlands Größe cintreten. Chamberlain, Houston Stewart: Kriegsaufsätzc. München 1915: Bruckmann. 94 S. 8". 178.—195. Tausend. Geh. 1 Mk. — Hammer oder Ambos. München 1916: Brnckmann. 81 S. 8". Geh. 79 Pfg. Floerke, Hanns: Das Ausland und wir. Dokumente der Freund schaft und des Verständnisses. München 1915: Georg Müller. 315 S. 8°. 5. Ausl. Geh. S Mk.; geb. 4 Mk. Hallström, Peter: Ter Volksfeind. Vier zeitpolitische Aufsätze. München 1916: Brnckmann. SL S. 8°. Geh. 1 Mk. Eidler-Brnnner, Emil: Englische Politik in neutraler Be leuchtung. Bern 1915: A. Francke. 47 S. 2. Ausl. 8". Geh. 80 Pfg. Etieve, Friedrich, 1)r.: Schwedische Stimmen zum Weltkrieg. Übersetzt und mit einem Vorwort versehen. Leipzig 1916: Teubner. 203 S. 8». Geb. Mk. 8.49. Thompson, Robert I.: Ter deutsch-englische Krieg im Urteil eines Amerikaners. Briese an den amerikanischen Staatssekretär. Berlin 1915: Curtius. 128 S. 8°. Geh. Mk. 1.89; geb. Mk. 2.59. Tönnics, F., Prof. Or.: Deutschlands Platz an der Sonne. Ein Briefwechsel englischer Politiker ans dem Jahre 1915. Berlin 1915: Springer. 28 S. 8°. 8. Tausend. Geh. 59 Pfg. Daß die Deutschen nicht davor zurückschrecken, auch die Stimmen der Feinde zu Worte kommen zu lassen, beweist die Übersetzung eines Buches, in dem sich die ganze englische Stimmung widerspiegelt, aus der heraus der Krieg gegen Deutsch land in den letzten fünfzehn Jahren geschürt wurde. Auch die Phantasien eines bei uns viel gelesenen englischen Verfassers von Detektivromanen wurden ins Deutsche übertragen. Was er in seinen Befürchtungen vor den deutschen Unterseebooten ah nungsvoll voraussah, ist zu unserer Genugtuung schon jetzt teil weise in Erfüllung gegangen. Erwähnenswert ist endlich noch die deutsche Übersetzung eines englischen Romans über den Einfall der Deutschen in England. Schütze, W.: England in Gefahr! Frei nach dem Englischen deS Sir Arth. Eonan Doyle. Berlin: CurtiuS. 84 S. 8". Geh. 69 Psg. Tamm, L.: Der Einfall der Deutschen in England, von W. Le Oueux. Berlin 1914: Concordia. 272 S. 8°. Neue Volksausgabe. 31.-49. Taus. Geh. 1 Mk. Thirlmere, Rowland: Der Zusammenprall der Mächte. Berlin: Curtius. 327 S. 8°. 3—5. Tausend. Geh. Mk. 1.29. Die deutsche Gründlichkeit bei wissenschaftlichen Unter suchungen ist in der ganzen Welt anerkannt. Daß dieses Urteil auf Tatsachen beruht, beweist auch das Studium der deutschen Kriegsliteratur über England. Die deutschen Autoren begnügen sich nicht damit, die Lebenden zu Worte kommen zu lassen, sie er wecken auch die Stimmen der Vergangenheit zu neuem Leben. Eins dieser Bücher enthält das Urteil eines Bel giers über England aus der Zeit der Burenkriege, ein anderes bringt die kennzeichnenden Darstellungen eines hohen russischen Offiziers aus dem Jahre 1881, ein drittes charakterisiert die Art und Weise, mit welch schmählicher Gleichgültigkeit England seine Bundesgenossen vor hundert Jahren im Stiche gelassen hat. Die Engländer haben nichts gelernt und nichts vergessen. Es fehlt keiner der Züge, die uns heute England hassenswcrt machen. Da ist: der widerliche »Cant«, die scheinheilige Moral, die Lü genfabrikation, das Geschwätz über Völkerrecht, der Mißbrauch der Parlamentärflagge, der politische Mord. Ein weiteres dieser Bücher liefert in dem gegenwärtigen Ringen gegen Englands Umklammerung einen wertvollen Bei trag zum Verständnis der englischen Weltpolitik. Wer glaubt, daß England je mit Entgegenkommen gewonnen werden könnte, der lese die Geschichte des Friedens von Amiens. Brandt, Dito: England und die Napoleonische Wclipolitik 1899 bis 1893. Heidelberg 1916: C. Winter. 222 S. 8°. Geb. 6 Mk. Demolder, Eugen: AlbionS Todeslampf. Mit zahlreichen Kari katuren von Herrn Harinqus eigener Hand. München 1915: Georg Müller. 116 S. 8». Geh. 2 Mk.; geb. 3 Mk. Conrad, Heinrich: England in seiner tiefsten Erniedrigung, eine Schrift aus dem Jahre 1898. München 1915: Georg Müller. 202 S. 8°. 3. Ausl. Geh. 2 Mk.; geb. 3 Mk. Oppenheimer, Franz: Engländer über England. Von einem hohen russischen Militär. München 1915: Georg Müller. 158 S. 8°. Geh. 2 Mk.; geb. 3 Mk. Wir gelangen m unserer Rundschau zu dem Gebiet der Literatur. Den von Rath erwähnten 60 Bändchen eng lischer Dichter kann in Deutschland nur wenig gegenllbergestellt werden. Wohl sind »ach Bekanntwerden von Englands treulosem Eintritt in den Krieg eine Anzahl flammender Gedichte gegen den Verrat des »Vetters« über dem Kanal verfaßt worden; aber an ganzen Sammlungen von Kriegsgedichten gegen England sind nur zwei zu nennen. Es sind keine Hatzgesänge; sie wirken aber in ihrer Kürze und in ihrer geistreichen Schärfe wahrhaft herzerquickend. Der Geist, in dem sie verfaßt sind, kennzeichnet am besten der Dichter eines dieser beiden Bändchen mit seinem Geleitwort: Denkzettel heißt ihr. Doch wißt ihr'L genau: An Bord und in Schützengräben, Unsere prächtigen Jungens in Blau und in Grau, Die sind's, diedierichtigenDenkzettel geben. Aus diesem Gebiete ist außerdem noch die Arbeit Bodes zu erwähnen, der aus Goethes Werken einen Schatz von Aus sprüchen über die englische und französisch« Volksseele gesammelt hat, die beweisen, wie Goethe schon zu seiner Zeit den Fehlern im Volkscharakter der Engländer und Franzosen gegenüber nicht blind gewesen ist. Bode, W., I)r.: Die Franzosen und Engländer in Goethes Leben und Urteil. Berlin 1915: Mittler. 179 S. 8°. Kart. 2 Mk. Müller, Richard: Fliegerpfeile auf unsere Feinde. Berlin 1915: Concordia. 32 S. 8". Geh. 59 Psg. Schaubc-Brieg, Or., M. d. R.: Kriegsepigramme. Denkzettel für England und sein Gefolge. Berlin 1916: Concordia. 184 S. 8". Geh. 2 Mk. Auch die Karikaturen, in denen sich nach den Ausführun gen Raths in England eine der häßlichsten Seiten der englischen Kriegsliteratur enthüllt, spielen in den deutschen Kriegsschriften kaum eine Rolle. Die Karikaturen der bekannten deutschen Witz- 817
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