Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1916

Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. fp 143, 23. Juni 1916. bläller kommen hier insofern nicht in Betracht, als wir uns nur mit abgeschlossenen Schriften über England befassen. Zu er wähnen sind zwei Schriften, die — auch das ist kennzeichnend — ihre Bilder hauptsächlich französischen Zeitschriften entnehmen. Beide haben übrigens mit ihrer historisch-politischen Würdigung der englischen wie der englisch-französischen Frage einen durchaus ernsten Inhalt. Geiser, Alfred: Das perfide Albion. Mit 40 Abbildungen und einem farbigen llmschlagbild. Bielefeld: Vclhagen L Klasing. 34 S. 4«. Kart, 6» Psg. Unus, Walther: England als Henker Frankreichs. Ei» Kamps um die Weltherrschaft und sein Ende. Mit 25 Testbildern. Braun schweig 1815: Bestermann. 47 S. 8". I» Umschlag mit farbiger Abbildung geh. 1 Mk. Eine wichtige Rolle in der Kriegsliteratur spielt Irland. Seit dem Beginn des Weltkrieges ist die irische Frage, an der England seit Jahrhunderten krankt, in allen ihren Phasen aufge rollt worden. Wenn England in heuchlerischer Weise behauptet, es habe für die Freiheit der kleinen Rationen die Waffen ergriffen, so straft die Geschichte Irlands England der Lüge. Irland, das feit sieben Jahrhunderten der Gegenstand der Entrechtung, Aus beutung und Knebelung durch die Engländer gewesen ist, Ir land, das sich gerade in den letzten Tagen gegen England zu er heben versuchte, setzt heute die Hoffnung des Anbruchs seiner Be freiungsstunde auf Deutschlands endgültigen und völligen Sieg. Nicht nur feurige irische Patrioten, wie Sir Roger Casement, der heute im Tower schmachtet, sondern auch deutsche Autoren weisen auf di« Wichtigkeit des irischen Problems hin: wenn es Deutschland gelingt, die Welt von dem unerträglichen englischen Joche zu erlösen, dann mutz auch Irland befreit werden und da durch Deutschland den offenen Zugang zum Meere erhalten. B r i t i I chcs g e g e» d c u t s ch cs I IN p e r i II IN von einem ameri kanischen Iren. Mit einem Vorwort von Sir Roger Casement. Berlin 1815: Gebrüder Paeiel. 32 S. 8". Geh. 40 Psg. Casement, Roger: Die Achillesferse Englands. Aus dem Eng lischen übersetzt und eingcleitci von Pros. llr. Schiemann. Berlin 1815: Reimer. 48 S. 8°. Geh. 8V Psg. Kanter, W., 0r.: Unter John Bults Peitsche. Diesscn 181k: I. C. Huber. 37 S. 8°. Geh. 4V Psg. Rost, H., l>i .: Deutschlands Sieg, Irlands Hoffnung. Stuttgart 1815: Deutsche Verlags-Anstalt. 38 S. 8». Geh. 50 Psg. WaItcr, H. A.: Irland und wir. Deutschlands Kamps, Irlands Hoffnung. München 1015: Hertz. 28 S. Gr. 8°. Geh. 1 Mk. Weiser, Ehr. F.: Die Hoffnung des Iren. Gotha 1815: Perthes. «0 S. 8». Geh. 80 Psg. Schließlich seien noch zwei Bücher erwähnt, die man wohl am besten als Sammelwerke bezeichnen kann. Sie enthalten ein« Fülle von kurzen, trefflichen Artikeln, die in ihrer Gesamtheit ein getreues Spiegelbild des modernen Engländertums geben, wie es während des Krieges sich offenbarte. Auch Kriegsgedichte aus den Jahren 1914/15, Aussprüche deutscher Dichter und Denker aus früheren Zeiten und solche anderer Völker über die Engländer sind hier vereinigt. Das England buch der »Täglichen Rundschau«. Berlin 1815: Tägliche Rundschau. XVI und 4SI S. 8°. Geb. Mk. 4.80. Gott st rase England! Beiträge zur Kenntnis Englands und der Engländer. Berlin 1815: Kameradschaft. 80 S. Gr. 8". 51. bis 55. Tausend. Geh. 60 Psg. Wir sind am Schluffe unserer Umschau angelangt. Es ist ein vielgestaltiges Bild, das nur in einzelnen Zügen kurz skizziert werden konnte. Vor allem geht das eine deutlich daraus her vor: England ist in Deutschland als derjenige Feind erkannt worden, den es in erster Linie zu bekämpfen gilt. Das Jahr 1914 bedeutet einen Wendepunkt in der Weltgeschichte. Es geht eine Umwälzung vor sich, wie sie die Menschheit noch nicht erlebt hat. Möge das Volk, das als Haupturheber dieser entsetzlichen Katastrophe gekennzeichnet worden ist, von der gerechten Nemesis erreicht werden, möge mit dem endgültigen Siege Deutschlands die wahre Freiheit für alle Völker anbrechen, auch für die, die heute noch unter dem englischen Joche seufzen! Kleine Mitteilungen. Bekanntmachung über Drinkpapicr vom 20. Juni 1816. — Auf Grund der Verordnung des Bundcsrats über Druckpapier vom 18. April 1816 lReichsgcsetzblatt S. 308) wird folgendes bestimmt: 8 1. Verleger und Drucker von Zeitungen, die auf maschinenglattem, holzhaltigen Druckpapier gedruckt werden, sowie alle sonstigen Per sonen, die unbedrucktes Papier der genannten Art im Betriebe ihres Gewerbes beziehen, dürfen in der Zeit vom 1. Juli 1816 bis zum 31. August 1816 solches Papier nur in den Mengen beziehen, die für sie von der Kriegswirtschastsstelle für das Deutsche Zeitungsgewerbc in Berlin 6. 2, Breite Str. 8/9, sestgcsetzt werden. Dies gilt auch so weit cs sich um die Erfüllung bereits abgeschlossener Lieferungsverträge handelt. Die Festsetzung geschieht »ach solgcnden Grundsätzen: 1. Zeitungen, die im Jahre 1815 eine Fläche 1. bis 200 qm eingenommen hatten, ersahren eine Einschränkung von 5 v. H. 2. „ 20l-250 qm „ 5.5 „ 3. „ 251—300 6 301-350 6.5 „ 5. „ 351—400 7 6. „ 401—500 8 7- „ 501-000 9 8. „ 601-700 10 9. „ 701-800 10. „ 801-050 „ 12 11. „ 051—1100 13 12. „ 1101—1250 14 13 „ 1251-1400 15 14- „ 1401—1600 „ 16 15. über 1800 /, „ „ „ „ „ „ 17 der von ihnen stir den Druck der Zeitung im Jahre 1815 verbrauchten Menge von maschinenglattem holzhalti- gen Druckpapier, errechnet für einen Zeitraum von zwei Monaten. Die Ouadraimetcrfläche wird errechnet durch Feststellung der Papierscltcngrößc und der Gesamtzahl der Seiten lUmsang), die die Zeitung im Jahre 1815 gehabt hat. Zeitungen, deren Quadratmetersläche sich im Jahre 1815 gegenüber dem Jahre 1818 verringert hat, erhalten, 1. bis zu 150 qm beträgt 2. von 151-300 „ 3. über 800 ! "'H'I über diejenige Menge hinaus, zu deren g " ^ Bezug sie gemäß Ziffer 1 berechtigt sind. wenn die Minderung Zeitungen, deren Ouadratmctersläche sich im Jahre 1815 gegenüber dem Jahre 1818 vermehrt hat, erhalten, wenn die Vermehrung 1. bis zu 50 qm beträgt 4 v. H. 2. von 51-75 „ „ 6 „ 3. ,. 76—100 „ „ 8 „ 4. „ 101—125 „ „ 10 „ 5. über 125 „ „ 12,5 „ unter derjenigen Menge, zu deren Be zug sie gemäß Ziffer 1 berechtigt sind. 2. Alle übrigen Bezieher von unbcdruckiem, maschinciiglattem, holzhaltigen Drnckpaplcr dürfen für die Zeit vom 1. Juli 1916 bis zum 31. August 1916 nur 85 v. H. derjenige» Menge von solchem Pa pier beziehen, die sie im Jahre 1815, berechnet ans einen Zeitraum von zwei Monaten, bezogen haben. 818 3. Bei Festsetzung der Menge, die nach Ziffer 1 und 2 bezogen werden darf, werden Bestände an »nbedrucktem, maschinenglattcin, holzhaltigen Druckpapier, nach Abzug einer dem Verbrauch des voran gegangenen Monats entsprechenden Menge, die als Reserve anzuseheir ist, angercchnet.