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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1916
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- 1916-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1916
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Redaktioneller Teil. 144, 24. Juni 1916. und Anspruch auf den nicht abgetretenen Teil der Forderung aus der > privaten Versicherung. Die Neichsversicherungsanstalt ist für ihre ^ Weiterzahlungen durch den abgetretenen Teil der privaten Ver- sichcrnngsfvrdernng gedeckt. Unerwünschte Folgen können sich ergeben, wenn der Versicherte dauernd erwerbsunfähig wird. Dann erlischt nämlich sowohl die Pflicht als auch das Recht zur freiwilligen Weiter versicherung nach dem Angestellteilversicherungsgesetz. Beitrüge können für den Versicherten nicht mehr geleistet werden, mithin auch keine Zahlungen der Reichsdersicherungsanstalt an die private Lebcnsver- sicherungsgesellschaft. Der abgetretene Teil der Versicherung würde in der Regel verfallen, d. h. die Neichsversicherungsanstalt erhielte nur seinen Nllckkanfswert. Um dieses Ergebnis wenigstens für die bcrnfsnnfähigen Kriegsteilnehmer zu verhüten, bestimmt eine Bekannt machung des Bundesrates vom 14. Juni, daß der abgetretene Teil der Forderung aus der privaten Lebensversicherung auf den Ver sicherten rückübertragbar wird, wenn dieser Kriegsteilnehmer war, in folge des Krieges berufsunfähig geworden ist oder noch wird, und wenn er der Neichsversicherungsanstalt die von ihr weitergezahltcn Beiträge zuzüglich 3)4 °/o Zinsen und Zinseszinsen erstattet hat. Der Versicherte ist dann in der Lage, seinen privaten Versicherungsanspruch selbst in vollem Umfange anfrcchtzuerhalten. Gesellschaft für vervielfältigende Kunst in Wien. — Am 16. Juni fand im österr. Museum unter Vorsitz des Ministers a. D. vr. Max Graf Wickenburg die zahlreich besuchte Jahresversammlung der Ge sellschaft für vervielfältigende Kunst statt. In seiner Eröffnungs ansprache gedachte der Präsident der im Laufe des vergangenen Jahres verstorbenen langjährigen Kuratoren, in erster Linie des früheren Präsidenten, Erbgraf Ferdinand Trauttmansdorff, ferner der Herren Professor Ehr. Griepenkerl, Philipp Ritter von Schüller und des Ver fassers der von der Geselschaft herausgegebenen Höfel-Biographie Josef Wünsch und beglückwünschte Herrn vr. Heymanu, der nun mehr 25 Jahre dem Kuratorium und Vcrwaltungsrat angehört. Der Präsident brachte dann zur Kenntnis des Kuratoriums, daß trotz der Ungunst der Verhältnisse die Gesellschaft das Jahr 1915 relativ günstiger als das vorhergehende Jahr abschließen konnte und bei dem lebhaften Interesse, welches die Veröffentlichungen der Gesellschaft in den Kreisen der Kunstfreunde fortgesetzt finden, auch unentwegt Weiterarbeiten kann. — Hofrat Leisching erstattete den Jahresbericht, dem zu entnehmen ist, daß bei einem Jahresumsatz von L 106.499 ein Gewinn von K 1590.— ausgewiesen werden konnte, und berichtete überdiegraphischen und wissenschaftlichen Publikationen dcsabgelaufenen Jahres unter besonderer Erwähnung des Kindcrbidnisses Sr. Majestät des Kaisers nach Waldmüller, der Lithographie von Professor Egger- Lienz »1915« und der durch den Kaiserpreis ausgezeichneten Radie rungen Alfred Coßmanns zu Gottfried Kellers drei gerechten Kamm machern. Hofrat Leisching betonte, daß, wenngleich die Gesellschaft feit Kriegsausbruch zahlreiche Mitglieder verloren habe, ihr doch in dieser Zeit annähernd 100 neue Mitglieder gewonnen wurden. Redner brachte als übereinstimmende Anschauung und Absicht der Kuratoren und Verwaltnngsräte zum Ausdruck, die Grundlagen der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst unversehrt zu erhalten und ihre künstlerische und wissenschaftliche Arbeit im vollen Vertrauen auf gedeihliche Fort entwicklung ungeschmälert fortzuftthren. Preiszucrkcnnungcn. — Die Kaiser!. Akademie der Wissenschaften in Wien hat den Lieben-Preis dem Privatdozenten für anorganische Chemie und Radioaktivität an der Wiener Universität und Assi stenten am Institut für Nadiumforschung Or. Fritz Paneth für seine Arbeiten über Absorbierung und Fällung der Radioelemente verliehen; den Haitinger-Preis erhielt der a. o. Professor für physikalische Chemie und Elektrochemie an der Wiener Technischen Hochschule, Pri- vatdozcnt an der Universität daselbst, vr. Emil Abel fiir seine Arbeiten über Katalyse. — Von der Rheinischen Gesellschaft für Naturforschung wurde die Arbeit des ständigen Mitarbeiters bei der Kaiserlichen Bio logischen Anstalt für Land- und Forstwirtschaft zu Berlin-Dahlem Dr. Emil Werth: »Uber die geologischen Grundlagen für eine Ur- Chronologie des Menschen« mit einem Preise gekrönt. Hundertjähriges Jubiläum der Forstakademie Tharandt. — In diesen Tagen kann die berühmte Forstakademie in Tharandt ans ein hundertjähriges Bestehen zurückblicken. Von einer Feier hat mau Abstand genommen, da sämtliche Studierenden unter den Fahnen stehen und die Hörsäle geschlossen sind. Wissenschaftlicher Gründer der Aka demie war Heinrich Cotta. Sie ist vorbildlich geworden und hat den Ruf deutscher Forstwissenschaft dnrch die ganze Welt getragen. Unter Verantwort!. Med. i. V.: RichardAlbcrtl. — Verlag: Der Börsen Druck: Ramm L Seemann. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der 824 anderen hervorragenden Lehrern wirkten in Tharandt Max Robert Preßler, Emil Adolf Noßmäßler, der bekannte Volksschriftsteller, Stöckhardt, Willkomm, Robbe, Ritsche und Schröder. Zu erwähnen ist, daß auch das fünfzigjährige Bestehen dieser Hochschule nicht ge feiert werden konnte, es fiel in die ersten Kriegslage von 1866. Die Beschlagnahme feindlicher Güter. — Ter »Tenips« meldet: Ein Rundschreiben des französischen Justizministers fordert die Ge richtsbehörden auf, in Anbetracht dessen, daß die deutschen Behörden in zufriedenstellender Weise die Erkundigungen beantworten, die ans diplomatischem Wege über die Beschlagnahme der Güter französischer Staatsangehöriger an sie gerichtet sind, gleicherweise auf entsprechende deutsche Erkundigungen zu antworten. Diese Antworten müssen jedoch durch die Regierungskanzlei des Ministeriums des Äußeren gehen, die über ihre Tunlichkeit befindet. Personalnachrichien. Gefallen: der Kriegsfreiwillige, Artillerist Joachim Waldemar Knaake, in der Nacht vom 12. zum 13. Juni 1916 vor Verdun. Er wurde am 14. Juni in Crepion, nördlich von Verdun, zur letzten Ruhe bestattet. Knaake, ein Enkel des Begründers der Weimaraner Lutherausgabe, erlernte den Buch handel in Oswald Weigel's Antiquariat und Auktionsinstitnk und war bei Beginn des Krieges als Freiwilliger zu den Fahnen geeilt. Victor Delbos s. — Am 17. Juni ist in Paris Victor Telbos, der hervorragendste Vertreter der Geschichte der Philosophie an der Sorbonne, Mitglied der ^eademie des Leisner morales et politiques, 54 Jahre alt, gestorben. Unter seinen Schriften verdienen hcrvor- gehoben zu werden: »4.6 problöme moral daus la pliilosopllie de Lpiuora et du Lpinorisme« (1893), »4Ä pkllosopüie pratiquo de Kaut« und »De posteriore Lcllellingii pbilosoptiia«. Sein Buch über Kant ist im Jahre 1905 von der ^eademie kran^aise preisgekrönt worden. Außerdem hat Delbos eine vortreffliche Übersetzung von Kants »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« geliefert, zu der er eine warme und verständnisvolle Einleitung und einen eingehenden Kommentar schrieb. Bis zum Ausbruch des Krieges war Delbos namentlich unermüdlich bestrebt, in Frankreich Interesse, Verständnis und Sympathie für die deutsche Philosophie zu wecken. Sprrchsaal. ^ Halbbeschnittene Bücher. Von einem Arzte im Felde wurde der Red. folgende Zuschrift zum Abdruck zur Verfügung gestellt: Weshalb geben so viele bessere und beste Verlage ihre Bücher zum großen Teile nur halbbeschnitteu heraus? Die Ober-, manchmal auch die Seitenfläche, ist sauber beschnitten und oft sogar gefärbt, man freut sich darüber und muß dann, wenn man mit Lesen beginnen will, doch erst zum Papier- oder Taschenmesser greifen und sich an die ärgerliche Arbeit des Ausschneidens machen. Der Rand wird damit ruppig, es setzt Nisse und Löcher im Papier, man übersieht ein Blatt und muß die Operation später beim Lesen von neuem ärgerlich nachholen, was die geistige Sammlung, die der Schriftsteller bean spruchen kann, nicht gerade fördert, und die »Bibliophilie« gewinnt dabei keinesfalls. Es ist zu verstehen, wenn bei billigen Massen- ansgaben der Verleger sagt: »nein, für diesen Preis kann ich die Mehrarbeit des Buchbinders, die durch das Beschneiden entsteht, nicht auch noch liefern!«. Ist aber das Buch einmal eingespannt und der Papierhobel angesetzt, so dürfte es dann keinen Unterschied mehr machen, wenn noch eine Kante mehr abgehobelt wird; und sollte das dennoch ins Gewicht fallen, so würde die Mehrzahl der Leser dafür gewiß lieber ans den farbigen Schnitt verzichten. Gewiß weiß man den Reiz des krausen Randes geschöpfter, wertvoller Papiere zu schätzen, aber die Rücksicht auf diese verfeinerte Art der Bibliophilie fällt doch hier weg, wenn zwischen die natürlichen Ränder wieder die mehr oder weniger geschickt ausgeschnittenen Seiten sich ein- schieben. Ich kann vom Standpunkte des Bücherkonsnmcntcn die Sitte der halbbeschnittenen Bücher nur als eine Unsitte oder lästige Mode empfinden und würde mich freuen, und sicher viele mit mir, wenn ich ihr nicht mehr zu begegnen brauchte. Sollten wirklich zwingende technische oder bnchhändlerische Gründe für sie bestehen, so bin ich natürlich der Belehrung zugänglich. Or. H. verein der Deutschen Buchhändler zn Leipzig. Deutsches BnchhändlcrhauS. Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchhändlcrhauSI.
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