Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1916

.Ehrlich frei «Vsjchäftsstr^Ie od^562Nar? b ^ >» d-r «-;ug°p»-!s 1m Mllglmd. ^ ko^30 ^ Nr. 1S2. !4><uts<-«a Meichs zahlen kür ;sdss Exempkor 30 Msri brz. Ü des VSrksadrrekn» bi- vi-rg-Ipoitens 1)-titz-il- oder deren -- L SS MarS jährlich. Nach dem Duc-land erfolgt Liefera-g Z; Äar1m jd'pf^'/«6.13.d()M.,'^S.SS M..'/. 6-50M.; für Nicht-»» r Sber Leipzig oder dur^ Kreuzband. 2 Mitglieder 40 Hf.. 32 M.. S0M.. lOO^N. — Deilagen werden »Z »WMumLMWM^^UMÄ'S^A^^W^NMir^u'Älpzia 8S. Jahrga«g. Leipzig, Dienstag den 4, Juli 1916. Redaktisnsllsr Teil- Aus dem dänischen Buchhandel. m. ill stehe Nr. 98.) Nene Anderu»> der Preisberechnung »isländischer Ltieratur. — Ver> mehrter Einkauf der V»lksb!!chereien. — Engere Verbindung mit englischen Verlegern. — Jubiläum und Veränderungen im Buchhandel. — Neue Biblirgraphie der Zeitungsfeuilletonromane. — Rachdrucks- prozest. — Neue Hiissmittel für Len Buch- und Musikaltenhandcl. — Zum Shakespeare-Jubiläum. — Dies und das. — Aus Kunst und Wissenschaft. Infolge des weiteren KurSfalles der deutschen Mark setzte der dänische Buchhändlerverein am 4. April die Preis berechnung deutscher Bücher teilweise weiter herab, auch um dem direkten Wettbewerb deutscher Firmen in Berlin und Leipzig zu begegnen, nämlich für Werke zu 5 Ladenpreis und darüber auf 1 — 0.70 Kr., für billigere Bücher und Fachzeitschriften jedoch wie bisher (seit II. Januar) — 0.80 Kr.; für deutsche antiquarische Werke und zollpflichtige Sachen (Kalender, Bilderwerke, Einbände usw.) ebenfalls --- 0.80 Kr.; ferner für französische Bücher zu 50 Centimes und darüber 1 Frank — 0.80 Kr. (statt, seit Januar, 0.90 Kr.). Gleich zeitig beschloß der dänische Verlegerrat einstimmig, aus Rück sicht aus den hohen Kronenkurs in Deutschland den Sollt- meutern in Schleswig-Holstein, die z. T. um Erleichterung gebeten hatten, bei Saldoaustzleich vor 1. Mai einen Skonto von 10 Prozent zu bewilligen. Verlag und Sortiment in Dänemark haben ja, wie früher berichtet, 1915, im Gegensatz zu ihren deutschen Kollegen, ein recht gutes Jahr gehabt. Dies geht auch daraus Herbor, daß die dänischen Volks büchereien im verflossenen Geschäftsjahr durch ihren Verein insgesamt 31170 Bände eingekauft haben, gegen 25 691 und 27 624 in den beiden Vorjahren. Auf Anfrage des dänischen Buchhändlers C. Bang in London, namens englischer Verleger hat der dänische Buchhändler- Verein erklärt, im Prinzip spreche nichts dagegen, daß seine Kommisstonsanstalt eine Verteilung von Paketen für auslän dische Verlage übernehmen könne, und hat zur weiteren Behänd- lung des Vorschlags einen Ausschuß eingesetzt, der aus A. Ersleb (International Boghandel vorm. Erslev L Hasselbalch), Deleuran (von Höst L Sön) und Nyrop (von Ursins Ester- fölger) besteht. Peter Nansen, der sich große Verdienste um die Ein führung dänischer Autoren und die Entwicklung des dänischen Verlagsbuchhandels erworben hat, ha! sich, 55 Jahre alt, am 1. Mai von seiner bisherigen Stellung zurückgezogen, teils aus Gesundheitsrücksichten (er mußte schon mehrfach wegen Nervenleidens monatelang aussetzen), teils um wieder mehr Zeit für selbständige literarische Arbeit zu gewinnen. Als er 1896 als literarischer Letter in Gyldendals Verlag eintrat, war er schon ein bekannter Schriftsteller, aber nicht Buchhändler. Dennoch wußte er schnell in das Wesen des Buchhandels einzu dringen und wurde und blieb seit der Gründung 1906 Vor steher des dänischen Verlegervereins, der nunmehr als Ver legerrat wirkt. Viele Ehrungen hat ihm schon die Schriftsteller welt bei früheren Gelegenheiten und jetzt wieder bei seinem Abschied aus der Stellung, die über das Wohl und Wehe so zahlreicher Geistesarbeiten entscheidet, dargebracht. Dem Personal der Firma, das ihm künstlerische Ehrengaben und eine Adresse, ausgestattet wie eine ihrer »Kleinen Gedicht sammlungen», überreichte, schenkte er 2000 Kr. zu Sommer serienreisen. Die bekannte Sortimentsfirma kgl. griechische Hofbuch handlung Thaning L Appel in Kopenhagen, Köbmager- gade, beging am 31. Mai ihr fünfzigjähriges Jubiläum, In haber sind V. Thaning, ihr Mttgründer, und (feit 1914) Holger Slade Svendsen. Eine willkommene Ergänzung der Bücherkataloge bringt der literarische Aufsichtsrat des Buchhändlervereins mit der Veröffentlichung eines Verzeichnisses der Romane und Erzählungen in dänischen Zeitungen und Zeitschriften seit Anfang 1916 in »Oansk Loxbancklerticlenils« (Nr. 20). Es ist nach dem Alphabet der Verfasser oder, wenn diese, was sehr häufig borkommt, nicht genannt sind, nach dem ersten Wort des Titels geordnet. Das Verzeichnis ist vom Sekretär des Aus schusses, Alex. Schumacher, Kopenhagen V., Holländervej 19, der um Mitarbeit bittet, bearbeitet und kann bet der Nach druckskontrolle auch dem ausländischen Verleger gute Dienste leisten, da ja Zeitungsredaktionen mit Vorliebe zu Über setzungen greifen; diesmal sind es vorwiegend solche aus dem Englischen. In einem von der Leipziger »Jllustrirten Zeitung« an hängig gemachten Nachdrucksprozeß wegen unbefugten Nach drucks von 6 KriegSbiltzern wurde die kleine, aber verbreitete Kopenhagener Mittagszeitung »Lktsoblaäet» vom llok- ox StiulZretten verurteilt, an den deutschen Verlag 150 Kr. Schadenersatz, 150 Kr. Prozeßkosten sowie 200 Kr. Buße an die Armenkasse zu zahlen. Ein wichtiges Hilfsmittel für den Musikalienhandel, Alfred Nielsens vom dänischen Mustkalienhändlerverein heraus gegebener skandinavischer Ltederkatalog (Schlagwort register, »ZangkatLlog«, 21 H. a Kr. 0.90), wurde vollständig. Er hatte nur 166 Subskribenten: 4t in Kopenhagen, 74 in der Provinz, 51 in Schweden und Norwegen, und verursachte 5300 Kr. Herstellungskosten. Die Hälfte des Verlustes trägt ihrem Anerbieten von 1911 gemäß die Firma Wilhelm Hansen in Kopenhagen. Von dem Handbuch der Bibliothekskunde (»üaanä- box i Libliot»lrrlruuck8>rab«. I. L. Lhbeckers Forlag), das Biblio thekar Svend Dahl 1908 mit Fachleuten herausgab, beginnt jetzt eine zweite, stark vermehrte, illustrierte Ausgabe zu er scheinen. ° Zum 50jährigen Bestehen der vom Förster Dalgas gegründeten dänischen Heidekulturgefellschaft, die für Jütland große Bedeutung gehabt hat, erschien eine Festschrist von Prof. Camillus Nyrop (kart. 2.50 Kr. Lehmann L Stage). Shakespeares dreihundertjähriger Todestag hat zu mancherlei Gedenkartikeln und-Feiern Veranlassung gegeben. JmStudcntenverein tnKopenhagenhielt der inSchwedenalsRed- ner und Shakespearekenner bekannte Pfarrer der englischen Ge sandtschaftin Stockholm Rev. I. Howard Swinstead einen öffent lichen Vortrag mit Lichtbildern über Leben, Werke und Be deutung des großen Briten. Im kleinen dänischen Theater- 877