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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1916
- Strukturtyp
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- 1916-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1916
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 1S9. 12. Juli 1918. scheu Methoden, auch was literarische Produktion betrifft, alles andere als bewährt! Die bunte Menge alles dessen,! was über einen Gegenstand geschrieben worden, zu übersehen, ist im besten Falle den wenigen Inhabern akademischer Lehrstühle, und zwar auch nur für ihr Spezialfach möglich, und auch diesen nicht immer, eben weil durch die ungesunden Produktionsverhält nisse die öffentlich zugänglichen Bibliotheken nicht entfernt im stande sind, alles, was erscheint, anzuschaffen. Man lese doch über diese und ähnliche Fragen die geradezu niederdrückende Schilde rung in des Göttinger Bibliothekars Adalbert Roq nette Schriftchcn» Die Finanzlage der deutschen Bibliotheken« (Samm lung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten, herausgegeben von Karl Dziatzko, 16. Heft, Leipzig, Spirgatis 1902). Freilich in einem verhältnismäßig beschränkten, zudem bereits seit Jahr hunderten kreuz und quer durchackerten Gebiete wie der klas sischen Philologie ist man auch verhältnismäßig leicht zu be friedigen; wenn da einmal nach langer Pause wieder ein neues Textchen gefunden wird, wie z. B. die Mimiamben des Herondas oder das Stückchen vom Staate der Athener, da hat es mit den Ausgaben keine Not! Aber bei allem unvergänglichen Werte des klassischen Altertums ist es heute doch nicht die Hauptsache der deutschen Bildung, und aus all den andern nicht minder wich tigen Gebieten der Geisteswissenschaften ist die Bücherkalamität «ine ernste Gefahr. Die verblüffende Unkenntnis, in der sich nicht nur gebildete Laien, sondern auch ernst strebende einstige Akademiker zuweilen über längst befriedigend geklärte Fragen befinden, einfach weil ihnen die Literatur nicht zugänglich ist, fällt allein den so sehr übel bewährten bisherigen Me thode» zur Last, die unsere literarische Produktion und Kon sumtion charakterisieren. Darüber dürfen wir uns nicht mit dem stolzen Bewußtsein hinwegsetzcn, daß unser deutscher Buchhandel mehr ist und höher steht als ein bloßes Geschäft! Je besser, d. h. wirtschaftlich ge sünder sein Geschäft ist, desto mehr wird er imstande sein, der Wissenschaft und unserer deutschen Bildung zu dienen. Daß ich in meinem genannten Aufsatze für den englischen Buchhandel »schwärme«, oder ihn mit seinem »stumpffinnigen Mammonis mus« dem unfern als »Muster« empfehle, oder unfern Verlegern etwa den Rat gebe, »nur die Literatur zu Pflegen, die Massen auflagen in sichere Aussicht stellt«, u .a. m., das sind zwar Unter stellungen, die geeignet sind, meine Ausführungen vor Leuten, die sie nicht selbst gelesen, zu diskreditieren, die aber mit dem Wortlaut meines Aufsatzes in klarem Widerspruch stehen. Aber von der verständigen Art, wie die Bücher in England leicht zugäng lich gemacht und der Bücherkauf und die Verbreitung guter Bücher erleichtert werden, davon habe ich gesprochen und davon können und sollen wir gern lernen. Das kleinere, billige Buch, an dessen Mässenabsatz der Buchhändler verdient, erregt, wenn es wirklich gut ist, das Interesse und Verlangen nach mehr; da durch bahnt, ja ermöglicht es wirtschaftlich erst größeren Werken den Weg, den es zugleich der Schundliteratur versperrt. Gründung eineslBundes deutscher Vereine des Druckgewerbes, Verlages und der Papierverarbeitung. Von Generalsekretär Eugen Hager. Was seit Jahrzehnten von einsichtigen Männern angestrebt wurde, ist jetzt endlich Tatsache geworden: die vielen nebeneinander bestehenden Vereine, Verbände und Konventionen der Papier verarbeitenden Ge werbe haben sich in einem großen Bund vereinigt. Der große Lehr meister Krieg, der schon so vieles früher für unmöglich Gehaltene zur Wirklichkeit werden ließ, hat auch die Widerstände beseitigt, die einem Zusammenschluß der Verbände und Vereine der Druckgcwerbe und der Papierverarbcitung seither im Wege waren. Nun ist die Zusammenfassung der Vereine gelungen. .Keine Verschmelzung, kein Aufgeber, der bisherigen Selbständigkeit der einzelnen Vereine, son dern eine Arbeitsgemeinschaft auf allen denjenigen Gebieten, aus denen cs gemeinsame Interessen einheitlich zu vertreten gilt. Die bisherige Zersplitterung im Vereinswesen der Papierverarbeitnng war eine der Hanptursachen, daß die Größe und Bedeutung der Papicr- verarbeitnng in der Öffentlichkeit und an den maßgebenden amtlichen 914 Stellen verkannt wurde und daß den Interessen der Papierver- arbeitung nicht diejenige Berücksichtigung zuteil wurde, auf die sie hätte Anspruch machen können. Daß die Möglichkeit gegeben war, zu einer Verständigung der verschiedenen Vereine über eine gemeinsame wirtschaftliche Interessenvertretung zu gelangen, hat die Geschichte der Vereinigung für die Zollfragen bewiesen, die nach und nach die wichtigsten Vereine der Papierverarbcitung als körperschaftliche Mit glieder in sich aufnahm und durch 18 Jahre hindurch alle zoll politischen Aufgaben der Papierverarbcitung zu lösen verstand. In einer Sitzung des unlängst aufgelösten Kricgsansschusses für das deutsche Papierfach Mitte März d. I. war es, wo wieder einmal auf die Notwendigkeit einer großen Gcsamtvertretung der Papierver arbeitung nachdrücklichst hingewiescn wurde. Der Widerhall, den die damaligen Beratungen gefunden hatten, ermutigte zu entschlossenem Vorgehen. Mit einem von 15 Herren gemeinsam erlassenen Rund schreiben wurden Mitte Mai die nötigen Unterschriften für einen Aufruf und für die Grundzüge der späteren Satzungen des Bundes gesammelt. Der Aufruf kam am 26. Mai, versehen mit 58 Unter schriften der hervorragenden Persönlichkeiten aus allen Zweigen der Papiervcrarbeitung, zur Versendung und enthielt gleichzeitig die Ein ladung zu ciucr großen Versammlung von Vertretern aller Vereine, Verbände und Konventionen in Berlin, am 3. Juni d. I. In dieser Versammlung, unter dem noch frischen Eindruck der siegreichen See schlacht am Skagerrak, erfolgte dann die Gründung des Bundes (vgl. Bbl. Nr. 133). Ein 19gliedrigcr Ausschuß übernahm die Aufgabe, mit möglichster Beschleunigung ein Grundgesetz für den Bund auszu- arbeitcn und alle nötigen Vorarbeiten, insbesondere die finanzielle Sicherstellung zu erledigen. Die bezüglichen Entwürfe wurden in der ersten Hauptversammlung in Berlin am 4. Juli d. I. angenommen. Es sind etwa 40 Vereine und Verbände, die dem Bund bci- getrctcn sind, darunter die maßgebenden Vereine des Buchdruckgewcr- bcs, Steindrnckgewerbes, der Börsen-Verein der Deutschen Buchhändler, die Buch-, Zeitschriften-, Musikalien-Verleger-Vereine, die Vereine der Briefumschlag-Herstellung, Papierausstattungs-, Kartonnagen- und Faltschachtel-Industrie, Großbnchbinderei, Geschäftsbücherfabrikation, Tapeten-Jndustrie, Tütenfabrikation usw., die verschiedenen Prciskon- vcntionen, endlich die große Vereinigung für die Zollfragen der Papier verarbeitenden Industrie und des Papierhandcls. Das Prä sidium des Bundes bilden die Herren: Earl Rudolf Bergmann-Berlin (Vorsitzender der Papierverarbeitungs-Berufsgcnossenschast), Kommer zienrat Otto Bestehorn-Aschersleben (Verband Deutscher Faltschachtel- Fabrikanten), Georg Elsner-Bcrlin (Vorsitzender des Verbandes der Fachpresse Deutschlands), 14r. V. Klinkhardt-Leipzig (Vorsitzender des Deutschen Buchdruckcrcibesitzer-Vcreins), Direktor Hans Kraemer- Bcrlin (Vorsitzender der Vereinigung für die Zollfragcn der Papier verarbeitenden Industrie und des Papierhandels), Max Krause-Berlin (Vorsitzender des Papierindustrie-Vereins), Abgeordneter Max Lang- hammer-Ehemnitz (Vorsitzender des Verbandes deutscher Tapetenfabri kanten), Paul Loewenheim-Leipzig (Verband Deutscher Steindruckerei- besitzcr), Or. Werner Schmidt-Elberfeld (Vorsitzender des Vereins deutscher Briefumschlag-Fabrikanten), Geheimer Hofrat Karl Sie gt s m n n d-Berlin (2. Vorsteher des Börsenvcreins der Deutschen Buchhändler), Georg Wübbcn-Berlin (Verband Deutscher Buchbinderei- bcsitzer). Dem gcschäftsftthrenden Ausschuß des Präsidiums gehören die Herren I)r. Klinkhardt, Direktor Kraemcr und Max Krause an. — Zum Generalsekretär des Bundes wurde Syndikus Eugen Hager bestellt. Geschäftsstelle Berlin 9., Linkstraßc 22. Aus dem am 26. Mai d. I. zur Versendung gekommenen Aufruf, der bisher noch nicht in der Fachpresse veröffentlicht worden ist, mögen hier folgende Sätze wiedergegeben werden: »Das Ende des Krieges wird der Anfang einer vollständigen Neu regelung unseres wirtschaftlichen Lebens sein. Viele Kriegsorgani sationen werden zu dauernden Einrichtungen umgewandelt werden; wir werden eine Art »wirtschaftlichen Generalstab« bekommen, viel leicht auch ein Neichshandelsamt, in dem alle handelspolitischen An gelegenheiten zentralisiert werden. Bei dieser Neuregelung werden nur diejenigen Industrien sich Einfluß verschaffen, die über ge schlossene große Interessenvertretungen verfügen. Die deutsche Papierverarbeitung und die graphischen Gewerbe haben — wenn man von der durch die Vereinigung für die Zollfragcn der Papier verarbeitenden Industrie und des Papierhandcls erreichten Einigung auf zollpolitischem Gebiete absicht — eine solche gemein same geschlossene Interessenvertretung bisher nicht gehabt, sie haben deshalb nicht immer eine ihrer Bedeutung entsprechende Berück sichtigung gefunden. Die vielen Spezialvereine der Papiervcr- arbcitung und der graphischen Gewerbe sind seither fast immer ohne Fühlung miteinander vorgegangen und haben Anträge an die Ne gierung gerichtet, die sich mit denjenigen anderer Spezialvereine
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