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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1916
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- Deutsch
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ ISS, 12. Juli 1S16. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Städten und Orten des Deutschen Reiches keinen größeren Er folg gehabt haben sollte, als dies in Berlin der Fall gewesen ist. Ich kann nur die Hoffnung aussprechen, daß der Buchhandel außerhalb Berlins günstigere Erfolg« erzielt hat. R. L. Prager. Dortmund: Mit recht gemischten Gefühlen komme ich der Aufforderung der verehrlichen Redaktion nach, nm über den Verlauf der Reichs buchwoche zu berichten; denn Erfreuliches kann ich nicht melden. Die Abordnung des Vereins der Buchhändler zu Dortmund, die mit dem Magistrat verhandelte, wurde von dem Dezernenten wohlwollend empfangen. Aber die Besprechungen waren sehr erschwert durch den Umstand, daß der betreffend« Stadtrat schlecht zu erreichen war, weil zu seinen Obliegenheiten die Fleischver- sorgnng der Stadt gehört und er sich viel auswärts aufhielt. Es konnte» daher nur zwei kurze Uuterredungen stattfinden, in denen ausgemacht wurde, daß der Magistrat einen von »ns für die Tageszeitungen verfaßten Aufruf unterzeichnen und eine Auf forderung in unserem Sinne an di« Schulleiter richten würde. Ebenfalls gestattete der Magistrat den Aushang , des hübschen Barsortimentsplakats in de» Schulen, städtischen Gebäuden usw. Erwähnt sei gleich hier, daß nach Ansicht des Dezernenten und auch nach unserer das Schreiben des Börsenvereins, das doch gewissermaßen die Einleitung der Verhandlungen darstellen sollte, zu spät — erst am 12. Mai — eingegangen war. Bei der bekannten schwerfälligen Geschäftsführung der Behörden ließen sich in den verbleibenden vierzehn Tagen die von uns gewünsch ten Vorbereitungen nicht mehr treffen. Mehr als die oben er wähnten Zusagen konnten wir somit nicht erreichen. Vom Verein aus ließen wir große gelbe Streifen mit Auf druck: Rcichsbuchwoche anfertigen, die in Verbindung mit dem Barsortimentsplakat in unseren Schaufenstern prangten. Selbst verständlich war auch die Ausstattung der letzteren ganz auf die Reichsbuchwoche gestimmt, ebenso fehlten hinweisende Zeitungs notizen nicht. An die Anschlagsäulen wurde ein großes Plakat mit den Adressen der Vereinsmitglieder geklebt. Ein Stempel Reichsbuchwoche 181k Sammelstclle Dortmund Unverkäuflich. zur Kenntlichmachung und Entwertung der gekauften und ge schenkten Bücher ivar ln jedem Sortiment vorhanden. Schließlich wurden etwa 150 Schreiben an die großen Handelsfirmen und an kleine Vereine versandt und diesen der Katalog »Gute Bücher — gute Kameraden« beigefügt. Und nun der Erfolg? In unserer letzten Vereinssitzung wurde festgestellt, daß bei einigen Firmen überhaupt nichts für die Reichsbuchwoche gekauft worden war, während bei anderen der Absatz vielleicht so groß gewesen war wie die Unkosten. Andere hatten Wohl so viel verkauft, daß die Unkosten verdient worden waren. Und nur eine Finna konnte nach ihren An gaben ziemlich zufrieden mit dem Absatz sein. Alles in allem: der Aufwand an Kosten und Arbeit hat sich in Dortmund nicht bezahlt gemacht. Und die reichlich bestellten Vorräte werden uns noch lange an die Reichsbuchwoche 1S16 erinnern! Es fügte sich hier besonders unglücklich, daß am letzten Tage der Reichsbuchwoche ein Roter Kreuz-Tag stattfand, an dem Hunderte von Familien beteiligt waren und der seinen Schalten weit voraus geworfen hatte. Wir erfuhren von dieser Ver anstaltung zu spät, um sie etwa verhindern zu können. Und an dererseits erhielt der Magistrat von der Reichsbuchwoche die erste Mitteilung, wie oben ausgeführt, erst am 12. Mai. Die beiden Veranstaltungen mußten also kollidieren, da eine Ver schiebung des Roten Kreuz-Tages nicht mehr möglich war. Versagt haben hier auch sämtliche Schulen. Die Schüler haben wiederum sehr viele alte Bücher zusammengetragen, aber neue nur in ganz wenigen Fällen gekauft. Ja, aus meinem Sor timent kann ich berichten, daß in bezug auf die Schulen die vor jährige Schulbnchwoche mehr einbrachte als jetzt die Reichsbuch woche. Nach unserer übereinstimmenden Ansicht war auch die Reichs buchwoche nicht günstig gelegt, da die Vorbereitungen in die Zeit des Schulbüchergeschäfts und der Schlutzarbeiten für die Ostermesse fielen. So fehlte tatsächlich die Zeit zum ruhigen Durchdenken und überlegen der notwendigen Propaganda. Außerdem wurde der Verkauf durch den in die Woche fallenden Himmelfahrtstag ungünstig beeinflußt. Ich schließe mit dem Wunsche, daß die Berichte von anderen Orten erfreulicher als meiner lauten mögen. Friedrich Steffen. Dresden: Ihrem Wunsche nach Mitteilungen über das Ergebnis der Reichsbuchwoche nachkommend, müssen wir Ihnen mit schmerz lichem Bedauern über den gänzlichen Mißerfolg redlicher Be strebungen berichten. Nach gewissenhaften Vorbereitungen in nerhalb des Verkaufsraumes, wo wir die zahlreiche von uns zusammengestcllte, für den Zweck geeignete Literatur in über sichtlicher Weise auf Tischen und in einem großen Regal der Be nutzung der Kundschaft darboten, schmückten wir unsere nach der Hauptstraße gelegenen zwei großen Schaufenster in augensälligsler Weise, so daß sie keinem Vorübergehenden entgehen konnten. Wir benutzten dazu in erster Linie die vom Verlag der Bar sortimenter herausgegebenen Plakate (zwölf Stück in auffal lendster Weise verteilt, erregten beim Publikum den Wunsch, das Plakat zu besitzen) neben dem vom Börsenverein veröf fentlichten, das unseres Erachtens zu wenig in die Angen fiel, ebenso das wirksame Plakat von Scherl, die alle durch einen geeigneten Hintergrund in deutschen Farben noch gehoben wur den. An Büchern legten wir, neben der Reclamschen Feldbü cherei, eine große Anzahl der verschiedensten, für jeden Geschmack geeigneten Erscheinungen, soweit sie sich zum Versand ins Feld eigneten, aus, ohne durch die Menge die Übersicht zu beeinträch tigen. Wir glaubten, das Möglichste getan zu haben, und harr ten mit Ungeduld der Käufer. Das Ergebnis unserer Mühe und unserer Hoffnung war null! — Besseren Erfolg hatten wir mit einem Anfchreiben an unsere kaufkräftigste Kundschaft, dem wir eine Bcstellkarte beifügten. Das Ergebnis der Bestellungen (im Betrage von 2— bis 50.—) war 30 v. H. der ver sandten Anschreiben. Hamburg: Über den Verlauf der Reichsbuchwoche tu Hamburg hat Herr Justus Pape in seinem letzten Hamburger Brief, ab gedruckt in Nr. 157 des Bbl., ausführlich berichtet. Außerdem gingen uns noch die nachstehenden zwei Mitteilungen von Ham burger Firmen zu: Angeregt durch einen im Börsenblatt vorher erschienenen Artikel eines Kollegen, hatten wir uns entschlossen, eine um fassende lokale Vorarbeit (Anschreiben, Versendung eines Bü cherverzeichnisses usw.) zu machen. Ein entsprechendes, wirkungs voll ausgestattetes Schaufenster regte die Kauflust des Publikums an und unterstützte den Absatz wesentlich. Gekauft wurde so ziemlich alles, was an geeigneter Literatur erschienen ist. So u. a. die verschiedenen Feldausgaben der Bücher von tz. Löns, — Schäfer, Rosen und Rosmarin, — Speckmann, Heidjers Heim kehr, — Speck, Joggeli, — dann Hamburger Hausbibliothek, — Quickbornbücher, — Blaue Bücher, — Bücher der Rose, — Gesundbrunnen, — Kalender. Besonders guten Absatz fanden auch di« reizenden Bändchen von Spitzweg und Schwind (Del phin-Verlag). An Sammlungen wurden verlangt: Raabe- und Jnselbücherei, — Aus Natur und Geisteswelt, — Wissenschaft und Bildung, — Göschen, — Wiesbadener Volksbücher, — Re- clam, — Steinkopfs Bücherei, — Für Heer und Flotte, — Schützengraben-Bücher u. a. m. Ebenso wurde verkauft die tragbare Fcldbücherei von Reclam. Vorzüglichen Absatz erziel ten wir mit der Bücherei für Schützengraben und Lazarette (Hesse L Becker). Dank der ausgedehnten Werbearbeit seitens des Börsenvereins ist das Resultat der diesjährigen Rcichsbuch woche sicher durchweg als gut zu bezeichnen. Die Reichsbuchwoche ist in meinem Geschäft verhältnismäßig lebhaft gewesen, und mit der Anregung an meine Kunden, mir SI1
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