Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.07.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-07-20
- Erscheinungsdatum
- 20.07.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19160720
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191607201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19160720
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
- Monat1916-07
- Tag1916-07-20
- Monat1916-07
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
MlaüAdeOmWMllhhllM 1: ^^^b->nk>. -n >N,ch«m,tz»«I>-r ,n UTMüWMWMerM'öeMAN^nB'W'N Nr. IS«. Leipzig, Donnerstag den 20. Juli 1916. 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Unterseeischer Weltpostverkehr. Von Arved Jürgensohn. Leit nahezu zwei Jahren leidet der Weltpostverkehr und der völkerrechtlich zulässige Welthandel unter der Seethrannei Eng lands. Die lldersecischen Kabel werden von Großbritannien be herrscht. Die Funkcntelegraphie bietet nur einen spärlichen und unsicheren Ersatz zur Nachrichtenübermittlung nach fremden Weltteilen. Die Post neutraler Länder mit all ihren Handels geheimnissen wird unbarmherzig von England festgehalten, sie wird geöffnet und mitgelesen, wird endlos verzögert oder ganz vernichtet. Wertpapiere kommen abhanden. Kaufabschlüsse wer den vereitelt. Die Handelsspionage wird im großen betrieben. Millionen Postsendungen fallen allmonatlich diesem System zum Raube. Auch die Diplomatie der mächtigsten neutralen Staaten wird inehr oder weniger lahmgelegt. Der amerikanische Bot schafter zu Berlin gestand, daß er wegen der schlechten Kabel- und Postverbindung nur höchst unzureichend über die Stimmung in Amerika unterrichtet wäre, und meinte, daß das Verhältnis zu Deutschland sich nie so stark zugespitzt hätte, wenn ihm ein freier Verkehr mit seiner Regierung und seinem Heimatlande offengestanden hätte. Auch die Postsendungen dieser Botschaft wurden in England geöffnet und ihre Weiterbeförderung oft um drei Monate verzögert. Eingelegte Schecks sind den Briefen des amerikanischen Botschaftssekretärs entwendet worden. Die Diplo matie der kleinen neutralen Staaten wird natürlich »och gering schätziger behandelt. Präsident Wilson, auf die schweren Nachteile dieses Zu standes für sein Land hinweisend, kam neulich mit dein Vor schlag« heraus, «ine allgemeine Bereinigung der Nationen zu schaffen, um die Hochstraßen der See für den gemeinsamen unge hinderten Verkehr aller zu sichern. Die neuen Tauchfrachtschiffe wären nun ein Mittel, um diesen Gedanken jetzt schon bis zu einem gewissen Grade zu verwirklichen. Vor allem wären sie aber geeignet, einen neuen gesicherten überseeischen Postvcrkchr zu schaffen, der mit einer gewissen Regelmäßigkeit den Nachrichtendienst zwischen den durch Meere getrennten Ländern und Weltteilen vermittelt. Unser Tauchschiff »Deutschland« hat zur überfahrt über den Atlantischen Ozean etwa 17 Tage gebraucht, wovon aber 4 Tage durch Stilliegcn verloren gegangen sein sollen. Man kann daher unter leidlich günstigen Verhältnissen Wohl auf eine überfahrts- üauer von 14 Tagen rechnen. Also ungefähr doppelt so lange, wie ein großer, gewöhnlicher Schnelldampfer. Das zweite Tauchfracht schiff »Bremen« soll, wie cs heißt, schon nach Südamerika unter wegs sein und dort bald eintreffen. Bereits am 24. Juni ist ja die Kunde gekommen, daß unser 1l-Boot-»11 35« mit Briefschaften des Kaisers und mit Arzneien in Cartagena (Siidspanien) ein- getroffen war und die Straße von Gibraltar unbehelligt passiert hatte. Der friedliche unterseeische Weltverkehr ist also tatsächlich bereits eröffnet. Es gilt jetzt nur noch, ihn für Einheimische und Neutrale zum allgemein zugänglichen Weltpostverkehr zu er weitern. In den ersten Depeschen über die Ankunft des Tauchschiffes »Deutschland« in Baltimore war zu lesen, die Reederei hätte in einem Zeitungsinserat u. a. auch bekannt gegeben, daß mittels des eingeirosfenen llnterseeschiffes Briefschaften und Geld nach Deutschland geschickt werden könnten. Das würde indessen zu nächst nur eine ganz Private Beförderung sein. Es käme nun darauf an, eine internationale Organisation zu schaffen, di« diese Verbindungen irgendwie dem staatlichen Postwesen angliedert und nutzbar macht, so daß das Publikum sich ihrer ohne weiteres bedienen könnte. Natürlich könnten die gewöhnlichen wohlfeilen Weltposttarife daun schwerlich aufrecht erhalten werden. Doch wäre es Sache der Staatsposteu, den Frachtbooten besondere an gemessene Vergütungen zu zahlen und diese in Form besonderer Tarife vom Publikum wieder zu erheben. Zu geringe Taxen würden vielleicht einen größeren Verkehr schaffen, als er er wünscht wäre. Auch ein geringeres Briefgewicht, etwa von 10 Gramm, wäre vielleicht angebracht. Tann kämen auf 1000 Kilogramm je 100 000 Briefe und etwa 400 000 Postkarten. Das würde den dringlichsten Vcrkehrsbedllrfnissen vielleicht schon bald genügen. Zwei Tonnen Briefe oder noch viel mehr könnten ebenfalls gut bewältigt werden. Es ließe sich nun innerhalb des Weltpostvereins ein neuer Sonderpostverein gründen, der den ihm angegliedertcn Ländern dis Mitbenutzung dieser Untersecpost gestattete. Vielleicht wäre aber auch im Rahmen des Weltpostvereins eine solche Organi sation möglich, da für außergewöhnliche Verbindungen höhere Beförderungssätze gelten dürfen und ein entsprechendes Zu schlagporto statthaft ist, wie der Artikel 5 des Weltpostvertrags festgesetzt hat. So ließe sich auch schon in Krtegszeit bald eine regelmäßige Post, etwa alle 14 Tage nach Amerika, aber auch nach Spanien und möglicherweise auch nach Asien einrichten. Ein Amerikaner bot unserem Tauchschiff 200 000 Mark für die Erlaubnis, jetzt bei der Rückfahrt der »Deutschland« mit reisen zu dürfen. Das Gesuch wurde aügelehnt. Aber vielleicht würde in Zukunft auch ein gewisser Passagierverkehr immerhin möglich sein. Ja zurzeit könnte er völkerrechtlich vielleicht sogar nützlich sein. Denn die amerikanische Regierung erklärt Handels schiffe, die Amerikaner tragen, für unantastbar und müßte dann folgerichtig auch unseren Schiffen denselben moralischen und völkerrechtlichen Schutz angedeihen lassen wie denen der Gegen partei. Vielleicht wäre es sogar gut, wenn nicht bloß deutsche, sondern auch amerikanische Postbeamte aus solchen Tauchpost schissen mitreistcn. Unser Weltpostverkchr und ebenso der der neutralen Staaten wäre jedenfalls vom englischen Joch endlich erlöst, wenn eine regelmäßige überseeische Tauchpostschiffsverbin dung recht bald ins Leben träte. Schweizerischer Buchhändlerverein. Protokoll der 68. ordentlichen Generalversammlung des schweizer. Buchhändlervereins in Basel im »Schützenhaus« am 5. Juni 1916. Tagesordnung: 1. Bericht über das Verelnssahr iSlS/tS, erstattet durch den Präsi denten. 2. Rcchnungsbcricht des Kassierers und Feststellung des Jahresbei trages für 1916/16. S. Bericht über die Leipziger Ostermessc 1816, erstattet durch den Delegierten Herrn G. A. Bäschlln ln Bern. 953
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder