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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1916-08-18
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1916
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- Deutsch
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Mk, sMblaLtMdMEmVuchhMel L? Ehrlich. rEhrlich ^ dk ^->1» >ov>,, I»r /. s. sr r^. I - Nr. 1S1. Leipzig, Freitag den 18, August 1916. 22 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Zeitung und Buchhandel. (Bgl, Nr, 183 u, 1kg,, Nor einiger Zeit habe ich in einer Abhandlung (Bbl, Nr. 80) die so viel besprochene und doch nie ganz erschöpfte Frage er- örtert, wie sich Bücher und Kritik, Buchhandel und Presse zu einander verhalten, und einige Anregungen gegeben, wie dieses Verhältnis enger zu knüpfen wäre. Nun führt mich der im Bör senblatt Nr, 183 erschienene Artikel: »Zeitung und Buchhandel« z» demselben Thema zurück, wenn sich auch die Gebiete nicht ganz decken, denn habe ich damals die Kritik vom Standpunkt des Verlegers aus gewertet, so wird hier ihre Verwendungs möglichkeit für den Sortimenter betrachtet. In einem Punkte aber treffen die Ansichten zusammen: nämlich in dem regen Wunsche nach innigerer, nutzbringender Zusammenarbeit von Buchhandel und Presse. Wie allgemein dieser Ansicht bei- gepflichtct wird, beweisen die anerkennenden Worte, dieIacob Pcth (Zweibrückcu) im Bbl, Nr, 169 dem Verfasser des Auf satzes: »Zeitung und Buchhandel« widmet, denn sie dürften Wohl der Stimmungsausdruck des gesamten Leserkreises sein. Doch wo Peth einsetzt: nämlich mit dem Zweifel au der Art der ge planten Zusammenarbeit, da möchte auch ich einiges einschalten, das zwar im Grunde nicht den Gedanken, Wohl aber seine Durch führung betrifft. Blieben die in den Zeitungen erscheinenden Besprechungen völlig ungesehen und ungelesen von seiten des Buchhändlers, so ginge damit ein gut Teil ihres Wertes verloren, und es bliebe allein ihre unkontrollierbare Wirkung auf das Publikum übrig. Doch scheint mir ihre Bedeutung wesentlich überschätzt, sowohl in bezug ans die Quantität — denn cs ist nur ein verschwindend kleiner Bruchteil der von den Verlegern ausgesandten Werke, die in den Zeitungen zur Besprechung gelangen —, als auch in bezug auf ihren Einfluß, Solange nämlich das Kritikwesen nicht von seinen Schlacken gesäubert, die Kliqucnwirtschaft beseitigt und die Uubeeinslußtheit des Rezensenten gesichert ist, darf mit der Zeiluugskritik nicht als vollwertigem Faktor gerechnet wer den, Nehmen wir aber sogar an, die Presse brächte, wie es bis jetzt nur bei wenigen, rühmlichen Ausnahmen der Fall ist, wirk lich wertvolle Notizen über Neuerscheinungen und Neu-Auflagen guter Bücher, so wäre noch sehr zu überlegen, wieviel Mühe der Sortimenter bei der Beschäftigung mit der Kritik aufwenden darf, damit sich der erhoffte Erfolg lohne. Das Mas; der Arbeit muß stets in einem richtigen Ver hältnis zum Endzweck, das wäre also hier: zum Verkauf der Bücher stehen — und eben da scheint mir das Maß weit über schritten, Der Buchhändler, der durch seine tägliche, unumgäng lich notwendige Tätigkeit in Atem gehalten wird, soll sich nun auch vor die Aufgabe gestellt sehen, alle maßgebenden Tages blätter und wichtigen Zeitschriften — denn halbe Arbeit wäre schädlich — auf ihre Besprechungen hin zu prüfen, die betreffen den Bücher herauszusuchen (falls er sie auf Lager hat), sie mit dem Rezensions-Vermerk zn versehen und ihnen geeignete Plätze im Schaufenster anzuweisen, was natürlich eine oft durchgrei- sende Umgestaltung der Auslage zur Folge haben muß. Roch dazu aber werden die vorgefchlagenen »Täfelchen« den ein heitlich-vornehmen Eindruck der Schaufenster, auf den der geschmackvolle Buchhändler stets das Hauptgewicht legt, we sentlich herabslimmen und einen störenden Zug auffälliger Re klame hineinbringen. Und der Erfolg? Der nervöse, hastige Großstadtmensch behält nur solche Bilder in der Erinnerung, die sich ihm durch Wiederholung ins Gedächtnis Prägen, und wenn er in mehreren Läden immer wieder dasselbe Buch aus gelegt sieht, so wird es viel mehr sein Interesse erwecken, als wenn es ihm an einer Stelle, selbst mit dem Hinweis auf die Besprechung in einer großen Tageszeitung, vor Augen geführt wird. Für die Kleinstadt — deren Verhältnisse ich nicht kenne — mögen )a die Dinge ganz anders liegen, dürfte auch die Mühe waltung des Sortimenters in besserem Einklang mit dem Er folge stehen. Es kommen für ihn vor allem viel weniger Blätter in Betracht, die er durchsehen muß, und seine Arbeit fließt doch in gemächlicheren Bahnen als in der jagenden, rauschenden Großstadt, so daß sich immerhin auch ein wenig Zeit für eine solche »Extratour« findet. Wir sind bis jetzt von der Voraussetzung ausgegangen, daß sich die »besprochenen« Bücher auf Lager befinden; doch meint auch der Verfasser des Artikels: »Zeitung und Buchhandel« sehr zutreffend, daß das nicht immer der Fall sein kann, und sucht die rechtzeitige Versorgung mit ihnen durch eine vorherige Ver ständigung mit den Redaktionen zu ermöglichen. Wer aber nur ein wenig Kenntnis des Zeitungswesens besitzt, wird die Durch führung dieses Gedankens Wohl kaum für möglich halten. Der Redakteur hält sich durch die Überweisung eines Rezensions exemplars durchaus nicht zu einer Besprechung verpflichtet, wie etwa der Thcatcrrezenscnt durch den Empfang eines Freibillets dazu Verhalten ist, das betreffende Stück zu kritisieren, sondern er handelt ganz nach freiem Ermessen, gibt einzelne Werke zur Rezension weiter, behält sich andere vor, schaltet und waltet vor allem ohne Bindung an die Zeit, Er wäre daher, selbst bei gutem Willen, nur selten im stande, eine annähernd genaue Zusage machen zu können, und gerade von der Kenntnis, wann die fragliche Besprechung zu erwarten wäre, hängt ja der Erfolg der ganzen Vorbereitungen ab. An diesem Umstand müßte cs scheitern, selbst wenn der Buchhandel den Redaktionen so weit als möglich cntgegenkäme, den größten Teil der Mühe ans sich nähme und sich durch leicht auszufüllendc Formulare die er wünschte Mitteilung zu verschaffen suchte. Wir wollen uns nun keineswegs auf den Standpunkt stellen, weil es jetzt so ist, könne cs niemals anders werden. Viel leicht werden sich auch die technischen Schwierigkeiten überwinden lassen. Aber che ein Zusammenarbeiten von Zeitungs- und Buchhandelbetrieb möglich ist, gilt cs, die Presse erst überhaupt von dem Werte gemeinsamer Wirksamkeit zu überzeugen und die Grundbedingungen festzulegen. Dann kann weitergebaut wer den! Ob in der (Bbl, Nr, 163) vorgeschlagenen Weise, mutz bezweifelt werden, da bei näherem Zusehen sich der erwünschte Erfolg als recht unwahrscheinlich erweist. Eher hätte die An regung des Herrn Jacob Pcth Aussicht auf Erfolg, nämlich: durch Vermittlung des V e r l a g s, der die Buchhändler von der Versendung seiner Werke an die Zeitungen des in Betracht kom menden Bezirks verständigen müßte, die Verbindung zwischen Buchhandel und Presse herzustellen. Der Verleger ist ja überhaupt 1089
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