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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1916
- Strukturtyp
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- 1916-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1916
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- Deutsch
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«r. L75. ZDeutjchen lNeiche^ zahlen für jedes Exemplar 36 Mark bez. !Z des Dörjem>ereins die viergejpaltene 1)etitze le oder^deren ^ ; ^ MarV jährlich. ^dern Ausland ^r^lgt^ Lieferung ^ NaUm 15 >pf^'/^6. '^^.26 M..'/, 6.56 M.. für Nicht- ^ Leipzig, Moniag den 31, Juli 1916. 83. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Österreich.-ungarische Kriegsausstellung 1916. Die Gruppe Kriegsliteratur. Von vr, Irma 5zift, (Vgl, Rr, 162.) Bereits die ersten Tage seit ihrer Eröffnung haben be wiesen, daß die Kriegsausstellung »Zugkraft« besitzt. Denn da sie in jeder Hinsicht dem verwöhnten Wiener Geschmacke ent spricht, Ernstes und Wissenswertes mit Künstlerischem, Genutz- bietendem vereint, so ist der Besuch ein anhaltend lebhafter. Aber nicht der gesamte, gewaltige Menschenstrom, der durch die Ausstellungshallen flutet, ergießt sich auch in den Raum der »Kriegsliteratur«, denn recht viele Leute stecken bloß den Kopf hinein, um sich mit dem enttäuschten Ausruf: »Ach so, nur Bü cher!« schleunigst wieder zurückzuziehen. Doch bleiben immer hin genug übrig, die den Wert des Buches einzuschätzen wissen und gerade in diesem geistig-anregenden, künstlerischen Teil der Ausstellung gerne und lange verweilen. Zur Freude des Buch handels kann es gesagt sein, daß Soldaten und Offiziere in erster Linie dazu gehören. Da wir über das Gesamtbild, das die Kriegsliteratur-Gruppe bietet, bereits berichtet haben (Bbl, Nr, 162), so können wir nun auf die Anordnung der ausgestellten Literatur eingehen, ohne uns jedoch mit Einzelheiten befassen zu wollen, denn das vor handene Material ist so groß, daß eine längere Artikel-Serie nötig wäre, es in seiner ganzen Reichhaltigkeit zu würdigen. Ein Rundgang durch den Ausstellungsraum mag also genügen, um in großen Zügen zu zeichnen, was sich dem Beschauer am augen fälligsten darbietet. So treffen wir an erster Stelle — gleich neben dem Eingang — auf die Gruppe: »Religion im Kriege«, die mit ihren handlichen, für den Feldbedarf hergestellten Ausgaben die hohe Anpassungsfähigkeit des Buches an die gegebenen Verhältnisse erweist. Das schlicht« Volkswort »Not lehrt beten« ist ja im Kriege tausendfach Wahrheit geworden, und der religiöse Lese stoff, mit dem die Truppen versorgt wurden, hat sicherlich nicht wenig dazu beigetragen, die gläubige Grundstimmung zu stärken und rege zu erhalten. Einem gewissen inneren Zusammenhang folgend, schließt sich an diese Abteilung die Literatur aus dem Gebiete der » P h i l o s o p h i e « an, der zahlreiche Broschüren über »A ber< glauben und Prophezeiungen zum Weltkrieg« etngeordnet sind. Innerhalb der kriegsphtlosophischen Literatur steht wiederum die Frage »Kultur und Ethik« im Vordergründe, die nicht nur im geistigen Kampf der Völker ein-oft genannter Faktor ist, sondern eben auch der Literatur einen sichtbaren Stempel aufgedrückt hat. Wird in diesen Schriften bereits an Zukunftsproblemen gerührt, z, B,: künftige Einstellung der deut schen Kultur zu der unserer Feinde, so wird wirklich wertvolle Vorarbeit für zukünftige Verhältnisse auf dem Gebiete der Pä dagogik geleistet, wie die sorgfältige Zusammenstellung der maßgebenden Werke in geradezu überraschender Weise zeigt, B, G. Teubner in Leipzig und A, Haase in Prag müssen da als Vorkämpfer genannt werden, und besonders Teubner wird man nach den Werken seines Verlages als einen Vertreter der »Wehrhaftmachung« der Jugend ansehen können. Organisch nur locker angefügt, dafür aber durch einen äußer lichen, maßgebenden Grund bestimmt, ist im Anschluß an die eben besprochene Gruppe die »Jugendschrtften-Lite- ratur« ausgelegt, die mit ihren farbenprächtigen, figuren reichen Einbänden zu den einfachen Broschüren der vorher gehenden und nachfolgenden Abteilung »Völker echt, Kriegsgesetze und Rechtsleben« in wirkungsvollem Gegensatz steht. Der deutsche und österreichische Verlag ist über aus eifrig gewesen, auch die Jugend mit dem Kriege vertraut zu machen, und von den Scherzspielen und Bilderbüchern für die ganz Kleinen bis zu den Land-, See- und Luftkriegsgeschichten, von denen die Jungen mit heißen Wangen träumen, hat er für jede Altersstufe ein patriotisches Kriegsbuch hergestellt. Denn Pflege der Vaterlandsliebe ist ja das deutlich merkbare Pro gramm dieser Jugendfchriftenliteratur, und ganze Bücherserien wie: »Mein Vaterland« (Deutsche Jugendbücher zur Pflege der Vaterlandsliebe) stehen unter diesem Gedanken, Die nächste Gruppe lenkt unsere Aufmerksamkeit wieder auf ein ganz anderes Gebiet, nämlich auf das der Rechtsverhältnisse im Kriege und ihre Verletzung, Über See- und Landkriegsrecht ist da eine reiche Literatur zusammengetragen, neben der der eigentlichen »Kriegs-Gesetzgebung« ein breiter Raum gelassen worden ist, VollJntcresse bleibt derBlick auf der »DeutschenGesetz gebung für die okkupierten Gebiete Belgiens« haften, die bereits zwei Bände füllt, um dann — weiterschweifend — von den »Büchern und Dokumenten zur Vorgeschichte des Krieges« gefesselt zu werden. Unwillkürlich haben wir das Gefühl, als lägen hier die Wurzeln des Krieges bloß, wo das deutsche Weißbuch und das österreichisch-ungarische Rotbuch (dieses in 8 Sprachen erschienen), das Regenbogenbuch (livrs aro-on-oiel) und die Aktenstücke aus den belgischen Archiven von den Ursachen und letzten Veranlassungen des Weltkrieges be richten, Neben diesen reinen Quellerlwerken umfaßt die Ab teilung auch zahlreiche Abhandlungen über die Esttstehungsge- schichte des Krieges, der eifrig nachgespürt wird, ohne wirklich wertvolle Ergebnisse erzielen zu können. Haben wir es hier mit tastenden, theoretischen Erörterungen zu tun, so führen uns die »Kriegsberichte und Schil derungen von Augenzeugen« mitten hinein in das Dasein des Krieges, Diese Berichte, Briefe und Erzählungen behandeln meist kleine Ausschnitte aus den gewaltigen Fronten in schmalen Bändchen (zum großen Teil gehören sie Sammlungen wie Ullstein u, a, an), die sich in gefälligen Formen den Pracht bänden der »Chroniken und Kriegsgeschichten« anschmiegen. Diese bilden mit dem Bruckmannschen Bilderatlas des Weltkrieges, den gediegen-vornehmen Bänden des k, u, k, Kriegsarchivs (Manz-Verlag, Wien) »Unsere Offiziere«, »Un sere Soldaten«, »Unsere Nordfront«, den Bilderbüchern des Gelben Verlages, den »Feldpostbriefen« von Georg Müller, München, und vielen anderen den Mittelbau, dessen terassenför- miges Aufstetgen wir schon das letzte Mal besprochen haben. Unter den kleineren Broschüren, die zwischen den stattlichen Wer ken verstreut sind, fallen uns die drei von Buchhändlern ver faßten Schriftchen auf: »Vom feldgrauen Buchhändler« (Storch), »Mit Schippe und Hacke im Dienste des Vaterlandes« von Möller und »Als Schipper an der Front« von Riebicke, denen hier ein Ehrenplatz eingeräumt worden ist. 1013
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