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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.08.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1916-08-16
- Erscheinungsdatum
- 16.08.1916
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- Deutsch
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präsentiert sich der Neöaktionssaal, der in dem ersten Waggon nnter- gcbracht ist. Etwas schmal zwar für den an einen großstädtischen Zcitungs- betricb Gewohnten, aber breit genug für die längste Redaktionsschere und den dickbäuchigsten Papierkorb. Sogar wirkliche Schreibtische gibt es hier! Kann man von einem Nedaktionssaal, in dem man Hun derte von Kilometern weit zu reisen vermag, vielleicht mehr verlangen? Aber Scherz beiseite, der Raum ist wirklich sehr nett und behaglich, die elektrische Beleuchtung darf nicht wundernchmen, ebenso der unmittel bare Anschluß an das Telephon- und Telegraphennctz, durch das die Feldzeitung täglich die Kriegsdepeschen ans aller Welt und auch die Gcneralstabsberichte erhält. In den folgenden Waggons sind die Druckerei, die Setzerei und die Expedition untergebracht. Erstaunlich ist die ökonomische Ausnützung des Raums. In der Druckerei der Feldzeitung werden übrigens auch die verschiedenen Drucksorten für das Kommando der Armee hergcstellt. In der Setzerei sind zehn Sol daten beschäftigt, die natürlich schon in ihrem Zivilleben diesen Beruf ausübten. Die einzelnen Abteilungen dieses Betriebes stehen miteinander wieder durch Telephone in Verbindung. Die Feldzeitung der Armee erscheint täglich. Demnächst wird sie durch eine illustrierte Beilage bereichert werden, die gleichfalls im Eisenbahnzug hergestellt werden soll. In dem rollenden Zeitnngsgebäude ist auch eine Feldbuchhand lung untergebracht, die sich bei den Truppen gleichfalls großer Be liebtheit erfreut. Ihre treffliche Organisation hat bei den anderen Armeen vielfach Nachahmung gefunden. Gesuch um Beurlaubung österreichischer Buchhändler während der Schulbücherzcit. — Nach wiederholten persönlichen Interven tionen hat der Unterzeichnete Verein zusammen mit der Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalienhändler Mitte Juli an das k. u. k. Kriegsministerium und an das k. k. Ministerium für Landesver teidigung ein motiviertes Gesuch eingebracht, daß mit Rücksicht auf die großen Schwierigkeiten des bevorstehenden Schulbüchergeschäfts wenig stens die in Lokalanstellung befindlichen Buchhändler für die Schulbücher zeit beurlaubt würde« und daß den gemusterten Buchhändlern gestattet werde, nicht vor dem 1. Oktober l. I. einzurücken. Wir haben außer dem das Miuisterium für Kultus und Unterricht gebeten, unsere Ge suche bei der Militärverwaltung entsprechend zu befürworten, da es ja auch im Juteresse der Unterrichtsverwaltung gelegen sein müsse, daß das Schulbüchergeschäft glatt abgcwickelt werden könne. Unter E. G. Nr. 75324 vom 1. August 1916 teilt uns nun das k. k. Ministerium für Landesverteidigung mit: »Auf das Ansuchen vom 17. Juli l. I. wird mitgetcilt, daß eine generelle Beurlaubung von in Lokalanstcllung befindlichen Buchhänd lern nicht bewilligt werden kann. Derlei Gesuche sind im Wege der politischen Behörde beim zuständigen Militärkommando einzubringen. Auf das Ansuchen, daß die jetzt gemusterten Buchhändler nicht vor 1. Oktober l. I. einzurücken hätten, ist das Ministerium für Landesverteidigung nicht in der Lage einzugehen.« Mit Rücksicht hierauf können wir jetzt nur mehr jeuen Firme», welche Gehilfen in Lokalstellung haben und um die Beurlaubung der selben ansuchcn wollen, raten, ihre Gesuche unter Berufung auf vor stehenden Erlaß des k. k. Ministeriums für Landesverteidigung an die zuständigen Militärkommanden zu richten. Wien, 3. August 1916. Der Vorstand des Vereins der ö st c r r e i ch i s ch - u n g a r i s ch e n Buchhändler. Schrift-Wiederherstellung auf verkohltem Papier. — Die »Frank furter Zeitung« schreibt: Bei einer Fenersbrunst in Kristiania wurden in einem älteren, eisernen Geldschrank eines öffentlichen Bu reaus die darin aufbewahrten Papiere verkohlt, nnd cs war nicht möglich, ihren Inhalt zu entziffern. Wie der Chemiker Brusf in einem Vortrag anscinandersetzte, waren verschiedene Versuche, auf che mischem Wege die Schriftlichen wieder lesbar zu machen, zunächst ver geblich. Schließlich gelang es aber doch, durch Uberpinseln der ver kohlten Blätter mit Blutlaugensalz die Schrift wieder hervorzurufen. In der Tinte sind, wie bekannt, Eisenvcrbindungen enthalten. Diese wurden beim Verkohlen nicht zerstört und bildeten nnn mit dem Blnt- laugensalz das bekannte Berliner Blau. So konnte dann die Schrift auf frisches Papier übertragen und lesbar gemacht werden. Personaluachrichtt«. Gestorben: am 13. Augnst nach kurzer Krankheit im 71. Lebensjahre Herr Hermann Hucke, Oberbuchhalter und Revisor im Hause Bernhard Meyer, in Leipzig. Der Verstorbene hatte am 1. Juni 1875 in Leipzig einen photo graphischen Kunstverlag errichtet, mit dem er bald eine Kommissions- bnchhandlung verband, die er durch Erwerb des Kommissionsgeschäfts von Gustav Böhme erweiterte. Widrige Umstände zwangen ihn, sein Geschäft aufzugeben, worauf er sich eine Zeitlang als Bücherrevisor betätigte, bis er im oben genannten großen Betrieb eine Vertrauens stellung erhielt, die er, wie ein warmer Nachruf seines Chefs er kennen läßt, zur Zufriedenheit ausgefüllt hat. Gefallen: im Kampfe fürs Vaterland Herr Adalbert Haustein, Leutnant der Reserve und Führer einer Kompagnie des Leib- Grenadier-Negiments Nr. 8 bei einem Sturmangriff im Westen an der Spitze seiner Kompagnie. Der Verstorbene war nach Beendigung seiner Lehre im väterlichen Geschäft, der Firma M. Lempcrtz' Buchhandlung und Antiquariat in Bonn und Köln, gleich seinen beiden älteren Brüdern mehrere Jahre ins Ausland gegangen, um sich im Buch- und Kunsthandel weiter umzutun. Er hielt sich zu diesem Zwecke länger Zeit in Lau sanne, Marseille, Paris und London auf und trat, zurückgekehrt, wieder ins väterliche Geschäft ein, in dem inzwischen zwei seiner älteren Brüder Teilhaber geworden waren. Auch er sollte nach seiner bevorstehenden Heirat anstelle seines Vaters, des Seniorchefs, Teilhaber der Firma werden, ein Plan, den sein jäher Tod nun vereitelt hat. Ans allen schweren Kämpfen im Osten und Westen, an denen er seit Kriegsbeginn teilnahm, un verwundet hervorgcgangen, erreichte ihn jetzt die tödliche Kugel. Mit seiner Braut trauern seine Eltern, seine Schwester und drei im Felde stehende Brüder um den Frühvollendeten: ferner: von den ins Feld gezogenen Angestellten der Firma B. G. Teubncr in Leipzig die Herren Arno Busse, Einj.-Unter- offizier in einem Landwehr-Jnfanterie-Regiment, Johannes Clauß, Soldat in einem Landwehr-Jnfanterie-Regiment, Jacob Hoops, Unteroffizier der Reserve in einem Infan terie-Regiment, Hans Wünsch mann, Sergeant in einem Neserve-Jnfanterie-Negiment. Sprechsaal. Eigenartiger Wettbewerb. Der »Burg-Verlag«, Nürnberg 18, schickt systematisch an die höheren Militärbehörden zum Subskribieren für »die Herren Offiziere« einen Prospekt mit Bestelltste über Dohna- Schlodien, S. M. S. Möwe, Spiegel, II. 202, Fendrich, Von der Marneschlacht. Das Rundschreiben beginnt: Soeben erschien mit Genehmigung des Generalstabs der Marine, obwohl jedes Kind doch weiß, daß es bei der Marine nur einen Admiralstab gibt. — Dann heißt es wörtlich: Aus der Flut der Kriegsliteratur heben sich einzelne Bücher wie wogenumbrandete Felsen hervor, den Blick aller auf sich ziehend, die in ihren Bann geraten. Nur solche Bücher bietet der Burgverlag seinen alten und neuen Freunden an. Die alten wissen das; sic wissen, daß sie 50°/, sparen,*) wenn sie bei dem Burgverlag beziehen, denn sie kaufen nie ein Buch, das nicht voll und ganz befriedigt. Jeder Bücherfreund weih, daß er unter gutem Einband und schönen! Titel manche Niete in seinem Schrank stehen hat: — verlorenes Geld. Aber von allen vom Burgverlag angebotcnen Büchern: Sven Hedin: »Ein Volk in Waffen«, — »Nach Osten« und Mückcs »Emden« und »Ayesha« wird das gewiß niemand sagen wollen. Außerdem sind ja bei dem Bnrg- verlag keinerlei Spesen zu befürchten, da freie Zusendung innerhalb Deutschland nnd Österreich-Ungarn sowie ins Feld, keine Ver packungsspesen, kein Postanweisnngsporto, da Postscheckkonto (Nürn berg 5572), keine Nachnahme. Konto b. d. Ostr. Länöerbank, Wien. Wo bleibt da der Sortimenter, wenn von einer Verlagshandlung Bücher fremden Verlages in einer derartigen, zum mindesten höchst befremdenden Weise angeboten werden? Flensburg, den 12. August 1916. Truck, a .» m ^ ^ e e m a n n. aam.l.ch in Le.pz g. Oscar Hollesen. *) Vom Einsender gesperrt.
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