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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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Börsenblatt s- ». Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. ^ 190, 17. August 1916. Zum Schlusj noch eine Frage: Nach welchen Grundsätzen werden; von den meisten Groszfirmen, die Millionen für Jnscratenreklame ausgcbcn, die Zeitungen hierfür ausgewählt? Ich fand nämlich häufig! zu meiner unangenehmen Überraschung, daß der Annoncenteil einer Zeitung im Ausland, die vorn im Leitartikel und in den folgenden Spalten gewaltig über die Deutschen Herzog, oft eine ganze Menge deutscher inserierender Firmen aufwies. Haben diese Firmen eine Ahnung davon gehabt, dah sie bei Ausgabe des Inserats einen regel rechten Feind mit Geld unterstützten? Diese Firmen, ohne Grund sätze für die Wahl ihrer Inserate, sind zu bedauern. Denn sic werden doch nicht im Ernst glauben, das; die Leser eines deutschfeindlichen Blattes bei deutschen Firmen kaufen werden! Das schöne Geld ist somit hinausgeworfen; hinterher kommt noch der Jammer, daß das Inserat keinen Wert gehabt hat. Oft kommt es auch vor, daß deutsche Annoncenexpeditionen Vertreter im Ausland hatten, die geradezu Gegner der Deutschen waren. Diese Vertreter placierten natürlich ruhig die eingesandten Anzeigen in »ihre« Blätter, unbekümmert um den Erfolg der Reklame. Es wäre demnach nach dem Krieg auch darauf zu achten, daß bei Anzeigen-Aufträgen die Blätter in den uns verbündeten und befreundeten Staaten in erster Linie berücksichtigt würden, und daß der Inserent- bevor er ein Inserat an Blätter anderer Länder vergibt, sich die Zeitung vorher genau darauf ansieht, ob sie nicht ausgesprochen deutschfeindlichen Charakter hat. 8ell. Kleine Mitteilungen. Tagung der Akademie für praktische Medizin. — Anläßlich der Ausstellung für Kriegsfürsorge veranstaltet die Akademie für prak tische Medizin am 22. August in Köln unter dem Ehrenvorsitz von Generalarzt Schnitzen eine Tagung. Zur Verhandlung kommen durch den Krieg beeinflußte Krankheiten, die auf Kriegstagungen bisher noch nicht Gegenstand ausführlicher Besprechungen waren. Tages ordnung: Diabetes, Referent Prof. v. Noordcn-Frankfurt a. M. — Magen-Darmerkrankuugeu, Referent Prof. Schmidt-Halle. — Epilepsie, Referenten Prof. Tilmann-Köln und Sommer-Gießen. — Bazillen träger, Referent Prof. Küster. Ersatzleistung für durch den Krieg zerstörte Büchereien. — In Nr. 339 der »Mitteilungen des Deutschen Vcrlegervereins« vom 12. August lesen wir: An mehrere unserer Mitglieder sind, wie wir hören, zu wiederholten Malen aus den Kreisen von Lehrern, Ärzten, Technikern und ähnlichen wissenschaft lichen Berufen Bitten und Wünsche ergangen, ihnen ihre durch den Krieg ganz oder teilweise zerstörten Bücherbestände entweder durch Schenkung zu ersetzen oder die Anschaffung durch besonderen Preisnachlaß zu erleichtern. Wir meinen, daß in Anbetracht der vollen Ersatzverpflichtuug des Reiches für alle Kriegsschäden und im Inter esse des Verlags- und Sortimentsbuchhandels alle derartigen Gesuche abschlägig beschicken werden sollten. Wir bitten demnach unsere Mit glieder, die Bittsteller in allen solchen Fällen auf den Weg der Ersatz ansprüche ihren Landes- oder Stadtbchörden gegenüber zu verweisen und sie zu veranlassen, sich von ihren Buchhändlern eine entsprechende Aufstellung der zu ersetzenden Bücher geben zu lassen. Soviel uns bekannt, wird voller Ersatz geleistet, auch werden auf Antrag ent sprechende Vorschüsse gewährt. Zum Frachturkundenstempel teilt die »Zeitschr. f. Deutsch!. Buch drucker« mit, daß nach inzwischen bei ihr cingegangenen Nachrichten außer für den Beschaffungsbereich der Königlichen Eiseubahndirektion Berlin auch fiir die Bezirke einiger anderer Direktionen die Ab stempelung von Eil- und Frachtbriefen durch einzelne bestimmte Fir men von der Zollverwaltung zugclassen worden ist. Ein Nachteil fiir andere, mit der Herstellung von Frachtbriefen sich beschäftigende Buch- druckcreicn entsteht hieraus nicht, nachdem der Deutsche Buchdrucker- Verein durch seine Eingaben erwirkt hat, daß die Steuer durch Stem- pclmarken erlegt werden kann. Der Aufdruck des Stempels wird nur für besondere Ausnahmefälle in Betracht kommen, weil die Ver braucher der erheblichen Kosten wegen, die ihnen das Halten eines größeren Vorrats von Frachtbriefen mit aufgedrucktcm Stempel ver ursachen würde, das Aufkleben von Stcmpclmarkcn vorziehen werden. Altpapier-Preise. — Man schreibt der Frankfurter Zeitung: »Der für die Regelung des Altpapierhandcls gebildete Kriegsausschuß und die behördlich organisierte Sammlung des Altpapiers haben dazu bei- gctragen, das Angebot zu regeln und damit die Preise weiterhin zum Nachgeben zu bringen. Alle Einkäufe auf dem Altpapicrmarkt lassen . größte Vorsicht und Zurückhaltung erkennen, spekulative Eindeckungen sind unmöglich geworden. Welchen Einfluß diese Verhältnisse auf die Preise für Altpapier ausgeübt haben, zeigte die Verdingung von 210 000 Altpapier, die von der Kgl. Eiseubahndirektion Frankfurt a. M. abgehalten worden ist. Die hier gezahlten Höchstpreise im Ver gleich zu denen, die im April und im Mai in Hannover, Halle a. S. und Karlsruhe gezahlt wurden, lassen schon einen recht ansehnlichen Preisabschlag erkennen, wie folgende Zusammenstellung ergibt: 150 000 Kilogr. holzschlifsreie Altpapiere, Akten, Bücher und Gepäckscheine (la gernd Frankfurt) 12 Mk. 3 Pf. (21 Mk. bis 23 Mk. 74 Pf., 20 Mk. 85 Pf. bis 24 Mk., 15 Mk. 15 Pf. frei Hannover, Halle a. S. und Karls ruhe), 50 000 Ics holzhaltige satinierte Druckpapiere, bildliche Fahr pläne und Zeitschriften 9 Mk. 3 Pf. (19 Mk. 35 Pf. bis 21 Mk. 75 Pf.. 19 Mk. bis 20 Mk. 38 Pf. und 11 Mk. 27 Pf.). 42 000 holzfrei stoffhaltige und saugfähige Papiere, alte Morsestreifcu ohne Holzkern 15 Mk. bis 16 Mk. 53 Pf. (20 Mk. 38 Pf. bis 21 Mk., 20 Mk. 95 Pf. bis 21 Mk. 75 Pf., 18 Mk. 15 Pf.), 20 000 1r§ Kartonnagen, holz schliffhaltige Pappen und Papiere, alte Akten- und Bücherdeckcl, Korb papiere 8 Mk. 10 Pf. bis 10 Mk. (15 Mk. 85 Pf., bis 16 Mk., 16 Mk. 15 Pf. bis 17 Mk. 50 Pf., 12 Mk. 25 Pf. bis 13 Mk.), alles für je 100 frei auf den Eisenbahnwagen der einzelnen Lagersortc.« sk. Klage eines Handlungsgehilfen auf Abänderung des ausge stellten Zeugnisses. Urteil des Kaufmannsgerichts Natibor. — Ein Handlungsgehilfe hatte beim Verlassen seiner Stellung ein Zeugnis erhalten, wonach er »bemüht« gewesen sei, seine Arbeiten als Kon torist zur Zufriedenheit zu erledigen. Er erhob hierauf Klage auf Ausstellung eines Zeugnisses, daß er seine Arbeiten zur Zufriedenheit ausgeführt habe. Die Klage wurde vom Kaufmannsgericht Natibor aus den folgenden Gründen abgcwiesen: Gewiß hat der kaufmännische Angestellte, dessen Tätigkeit eine besondere Ausbildung oder durch längere Erfahrung erworbene Kennt nisse und Tüchtigkeit zur Vorbedingung hat, Anspruch darauf, daß diese Tätigkeit und seine darin erzielten Leistungen in dem Abgangszeugnis ausdrücklich zum Unterschiede von den allgemeinen kaufmännischen Ar beiten hervorgehoben werden. Dies wird der Fall sein müssen beim Korrespondenten, Provinzreisenden, Filialleiter, Dekorateur u. a. m. Eine solche Tätigkeit hat der Kläger aber nicht ausgeübt. In noch recht jugendlichem Alter stehend, ist er von der Beklagten mit den üblichen Arbeiten eines Kontorangestellten vier Monate lang beschäftigt ge wesen. Daß er Lagerbttcher geführt und auch einige Male in einer auswärtigen Filiale Lohn ausgezahlt hat, ist keine besondere kaufmän nische Kenntnisse und Erfahrungen voraussehenöe Tätigkeit, sie kann jeder junge Kontorist ordnungsmäßig bewältigen, sofern er, wie Kläger, seine Lehrzeit in einem größeren Kontor durchgemacht hat und mit der nötigen Aufmerksamkeit und Sorgfalt arbeitet. Die Bezeichnung »Kon torist« ist eine im Handclsgcbrauch übliche, jedem Kaufmann gebräuch liche und verständliche, die zu Zweifeln über die ausgelibte Tätigkeit keinen Anlaß gibt. Ebensowenig kann Kläger nach seiner nur vier- monatigen Beschäftigung bei der Beklagten ein abschließendes »gutes Urteil« über seine Leistungen beanspruchen. Nicht er hat die Beur teilung seiner Leistungen zu bestimmen, sondern der Prinzipal, und es ist zweifellos für den Kläger nicht ungünstig, wenn seine Bemühungen, durch seine Leistungen die Zufriedenheit des Prinzipals zu erringen, von letzterem in dem Zeugnis ausdrücklich hervorgehoben werden. Or. zur. C. Klamroth. Eine Gesellschaft zur Verteidigung der französischen Kunst. — In Paris hat sich unter Leitung des Konservators vom Trocadero eine Gesellschaft zur Verteidigung und Würdigung der französischen Kunst gebildet. Das Ziel ist besonders die Verteidigung der künstlerischen Überlieferung Frankreichs gegen fremden Einfluß und die Unterstützung einer Renaissance der Heimatkunst. Die Gesellschaft will ihr Ziel auf den verschiedensten Wegen erreichen: mit Tagungen, Aufführungen von Schauspielen, Ausstellungen, Wettbewerben, Gründung von Mu seen und dergleichen. PerssmttnMlchten. Reinhard Sorge s. — Wie die Tageszeitungen melden, ist der junge Dichter Reinhard Sorge gefallen. Er hatte schon mit seinem Erstling, dem Drama »Der Bettler«, die Aufmerksamkeit literarischer Kreise erregt; die Kleiststiftung verlieh ihm durch ihren Obmann Richard Dehmel ihren ersten Preis, und das Deutsche Theater in Berlin nahm das Drama an. Auch ein biblisches Drama »König David« ist jüngst aus seiner Feder hervorgegangen. Verantwortlicher Redakteur: EmilDhoma«. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler ,u Leipzig, Deutsche» Buchhänblerhau». Druck: Ramm L Seemann. Edimtltch in Leipzig. — Adresse »er Redakti,» nn» Expedition: Leipzig, Gerichtsweg Ki lvuchhtndlerhau»;. 1088
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