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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1885
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- 1885-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1885
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- Deutsch
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778 Nichtamtlicher Teil. 40, 18. Februar. überflüssig und vielleicht für manchen Leser von einigem In teresse sein, wen» ich in Nachstehendem kurz einen Blick auf die hervorragendsten englischen Erscheinungen der letzten Zeit werfe und dieselben mit wenigen erklärenden Worten anführe. Dasjenige Unternehmen, welches wohl vor allen anderen zuerst genannt werden muß und unsere besondere Beachtung ver dient, ist das im Verlage von Smith, Elder L Co. erscheinende „Uioiionarz- oü Rational LioArapü^", um so mehr als jetzt end lich der erste Band dieses lange erwarteten, lange vermißten und so großartig angelegten englisch-nationalen Werkes erschienen und damit die Veröffentlichung eine Thatsache geworden ist. Der erste Band, welcher nominell am Neujahrstage 1885 erschien, wirklich aber bereits am 23. Dezember v. I. zur Ausgabe ge langte, umschließt einen Teil des Buchstabens L. (^.VVackis—^.nns) und zeugt von der gründlichen Sorgfalt, mit der dieses groß artige biographische Quellenwerk ausgearbeitet ist. Das ganze Werk, an dem alle bedeutenden Forscher und Schriftsteller Eng lands beteiligt sind, und das kaum von einer mehr befähigten Kraft als dem tüchtigen und fleißigen Leslie Stephen redi giert werden könnte, ist auf ca. 50 starke Lexikon-Oktav-Bände berechnet, welche in Zwischenräumen von drei Monaten erscheinen sollen. Da dem Werke zweifellos nicht allein in England, sondern auch auf dem Kontinente ein großes Absatzfeld gesichert ist, da es ein Werk ist, das in keiner öffentlichen Bibliothek oder der von Gelehrten und Studierenden der Litteratur und Geschichte fehlen kann, so übergaben die Verleger den Generaldebit für Deutschland der Firma A. Asher L Co. in Berlin, um so den deutschen Sortimentern den Bezug zu vereinfachen. Während das eben erwähnte, ein Werk von allgemeiner nationaler Bedeutung, ein Studien- und Quellenwerk für die Bibliotheken ist, hat die dies- oder vielmehr letztjährige Bücher- Saison auch Namen aufzuweisen, die vielleicht bestimmt sind, spater einmal unter die englischen Klassiker gezählt zu werden; vor allem den „Lost Danrsats", den gekrönten Dichter Lord Tennyson, und dann die beiden nächst ihm bedeutendsten eng lischen Dichter: Robert Browning und A. C. Swinbourne. Tennyson beschenkte uns diesmal wieder mit einer dramatischen Schöpfung, die, wenn sie von manchen seinen früheren Arbeiten vielleicht auch nicht ganz ebenbürtig geachtet wird, doch völlig echt Tennysonschen Geist atmet und eine neue Frucht seines herrlichen poetischen Talentes ist. Das Buch erschien im Ver lage von Macmillan L Co. und kostet 6 sb. — Während sich Tennyson hier auf einem von seinem eigentlichen Felde, der ly rischen Poesie, etwas abseit liegenden bewegt, ist Rob. Browning in seinem neuen Gedichte „Dsrisbta's Danaiss" (Smith Elder L Co., 5 -R.) völlig in seinem Elemente. Dieses neue Werk des beliebten Dichters hat alle Aussicht, fast noch populärer als irgend eines seiner früheren zu werden. — Auch Swinbournes neue Ge dichtsammlung, Wclsnininsi' Uolz-äaz- anä otllsr l?c>sms" (Chatto L Windus, 7 sb.) ist eine willkommene und freudig be grüßte Gabe für seine vielen Verehrer und wird ihm sicher manchen neuen gewinnen, da er in vielen Beziehungen eine neue Bahn betritt weniger beeinflußt von seinen bisher oft bean standeten politischen und religiösen Ansichten. Am reichsten an neuen und wichtigen Erscheinungen sind jedenfalls die Abteilungen der Biographieen und Memoiren, sowie der Reisen und der Ländererforschung. Über die zu Anfang der verflossenen Herbstsaison erschienenen Werke will ich nur ganz flüchtig hinweggehen. Es sind davon besonders zu nennen: „Llswoirs ok UN Ux-Nillistsi", die interessanten Erinnerungen des englischen Diplomaten Earl of Malmesbury, die bei Longmans Green L Co. ursprünglich in 2 Bänden zu 32 sb. erschienen, in dieser Ausgabe jedoch bereits vergriffen sind und demnächst in einer neuen billigen Ausgabe zu 7 sü. 6 ä. neu aufgelegt werden. „Loras Ditsrarz- Rscollsotions. Lz- ckarnes Ua^n" (Smith Elder L Co. 6 oll.), ein empfehlenswertes Werk, welches uns eine Menge interessanter Aufsätze aus dem englischen litterarischen Leben darbietet, in dem flotten, anregenden Stile dieses beliebten Schriftstellers geschrieben, der mit den bedeutendsten litterarischen Größen der neuen Zeit in Verbindung stand. „Oarl^ls's Int's in Donäon krorn 1834 to bis cksatb in 1881. Uz- ckamss Dronäs." 2 Bde. Longmans L C. 32 sb., ein Werk, das naturgemäß viel Aufsehen erregen mußte. Es bildet gleichzeitig den Schluß dieses großartigsten biographischen Werkes über den „LaZs ok Olislssa", welches von weitgehender Bedeutung für die englische Literaturgeschichte unseres Jahr hunderts ist. ,,Lic>Ars.pbioal lüssaz-s b^ Or. 1?. lilax Uüllsr", eine Sammlung interessanter biographischer Aufsätze über Chs. Kings- ley, I. Mohl, Bunsen, Colebrooke und verschiedene hervorragende indische Gelehrte und Reformatoren wie Chunder Sen, Baba Keshub u. a. (Longmans L Co. 7 sb. 6 ä.) „Nsrnoir ol Lsnjainin Dorä Lloornkislck." 2 Bde. (Chap- manL Hall). 28 sb. Das Leben des bekannten englischen außer ordentlichen Gesandten am Hofe Bernadottes in Stockholm. , Zwei andere Memoirenwerke von großem Interesse, beson ders für Freunde der Litteratur, sind: Därnnnä Datss: Uis ksoollsotions anä Lxpsrisnoss. 2 Bde. (R. Bentley L Son. 30 sb.) und Dxisoäss ok rnz- ssocmä Inks. L;- Antonio Uallsn^a. 2 Bde. (Chapman L Hall. 28 sb.). Edmund Dates ist eine in der Londoner Schriftsteller- und Journalistenwelt wohlbekannte Persönlichkeit. Als Sohn eines beliebten Schauspielers kam er schon früh sowohl mit der Künstler- als auch mit der aristokratischen Gesellschaft in Berührung, was schon zeitig sein Verlangen weckte, sich litterarisch hervorzuthun. Nach Absolvierung der Schule hatte ihm seine Mutter eine An stellung am Hauptpostamt verschafft, wo er nicht weniger als fünfundzwanzig Jahre blieb und dann mit einer jährlichen Pen sion von 200 Pfd. St. abging. Nach seinem Scheiden vom Postamt begann ein unruhig geschäftiges Leben, das er, mit vielen Anekdoten aus seinen zahlreichen Begegnungen mit be rühmten Personen gewürzt, anziehend zu erzählen weiß. Seine ersten Versuche als Zeitungsredakteur waren nichts weniger als erfolgreich und hätten weniger energische Männer bald ent mutigt. Er war Mitarbeiter und Herausgeber verschiedener kleiner Zeitungsunternehmen, wie „Düs Ulnstratsä Dimes", „Dbs Oomio Dimss" (ein von Herbert Ingram verlegtes Konkurrenz blatt des „Lunob", welches jedoch wie die meisten Nachahmer des »berühmten Musters« bald wieder eingehen mußte), „Dbs Drain" u. m. a.: bis er endlich „Dbs Yorick" gründete, welches Blatt er heute noch besitzt. Damit wurde er gleichzeitig der Vater dieses speziell dem englischen Journalistentum eigentüm lichen Auswuchses, der sogen. »Looistz- Dapsrs«; Zeitungen, deren Zweck ist, der feinen Gesellschaft Gesellschafts-Klatsch, Skandalgeschichten und Ereignisse aus dem Highlife zu erzählen, und die denn auch bald eine enorme Verbreitung fanden. Unter den vielen berühmten Leuten, von denen uns der ge wandte, auch als Romanschriftsteller bekannte Journalist in sei nem Buch erzählt, sind besonders zu nennen: Sir Rowland Hill, der Erfinder des Pennypost-Systems, und sein Chef, der bekannte Romanschriftsteller Anthony Trollope, der gleich wie er selbst zuerst eine zeitlang Postbeamter war, Douglas Jer-
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