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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1885
- Sprache
- Deutsch
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50, 2. März. Nichtamtlicher Teil. 991 geladenen Gäste um 7 Uhr abends in den festlich geschmückten Räumen des Hotel Belvedere, wo zuerst allgemeine Begrüßung stattfand. Gegen 8 Uhr begann die eigentliche Festfeier mit einer Rede des hochverdienten Vorsitzenden Herrn Carl Gaßmann. Der Redner gab in knapper Form eine Geschichte des Vereins. Er schilderte den Ursprung desselben aus dem Schillerfeste, welches zum ersten Male die Hamburg-Altonaer Buchhändler, als Abteilung des großen Festzuges durch Hamburgs Straßen zusammen führte. Er erzählte uns in teilweise humoristischer Weise, wie die ersten Be strebungen des Vereins auf gemütlichen kollegialischen Verkehr ge richtet waren, so daß der Schriftführer manchmal in drei bis vier Sitzungen hintereinander keinen Stoff für ein Protokoll gehabt, wie der Verein aber auch, bald fast alle Hamburg-Altonaer Firmen umfassend, die Herstellung praktischer und geordneter Geschäftsbe ziehungen seiner Mitglieder unter einander veranlaßt, wie er segens reich und gewinnbringend gewirkt, und wie er an allen Bestre bungen und Strömungen im Deutschen Buchhandel lebhaften An teil genommen habe. Der fesselnde Vortrag hatte ein um so größeres Interesse, als der Redner persönlich bei allen von ihm erwähnten Vorgängen in erster Reihe thätig gewesen, wie er denn sowohl bei dem zehnjähri gen, als auch dem zwanzigjährigen Stiftungsfeste den Vorsitz ge führt hatte. Nach der mit lang anhaltendem Beifall ausgenommenen Rede betrat Herr I. Bergas aus Schleswig die Tribüne, um in warmen, herzlichen Worten den Verein im Namen des Buchhänd lervereins »Kreis Norden« zu seinem Ehrentage zu beglück wünschen. Es folgte eine Deputation des Vereins jüngerer Buchhändler, mit einer künstlerisch außerordentlich schön ausgestatteten Adresse, worauf eine Reihe von Zuschriften von Vereinen und Freunden verlesen wurde. In lebhaftem Gespräch verging die Zeit sehr schnell, bis die Klänge eines dem Verein gewidmeten Marsches „Nur fest" uns zur Festtafel riefen. Nach guter deutscher Sitte wurde das Mahl durch den Vor sitzenden mit einem Hoch auf unseren Kaiser eröffnet. Es folgte eine lange Reihe ernster und heiterer Tischreden, auf die näher einzugehen uns der Raum mangelt. Nur die nach Form und Inhalt sehr bedeutende Rede des Seniors des Vereins Herrn G. E. Nolte auf den Buchhandel möchten wir be sonders hervorheben. Für kräftige und heitere Tischlieder hatte eine unter uns seit langer Zeit rühmlichst bekannte Dichterfirma X. L X. gesorgt. Wenn die Lieder auch, als für den Augenblick geschaffen, nur für die Festgenossen von Interesse sind, so können wir es uns doch nicht versagen, eine kleine Probe aus einem Liede auf den Buchhandel anzuführen: „Sie wünschen ein Kochbuch? — Davidis geschwind, Auch Ho mm er ist praktisch, mein rosiges Kind! Ein seines Gedichtbuch? Recht höflich gebückt Und flugs in die Hand ihr die Polko gedrückt. Juchhe, Juchhe, Juchhe! Wir stehen auf geistiger Höh!" Unter heiteren Gesprächen und Scherzen verging die Zeit sehr schnell, und es war schon recht früh am Tage, als die letzten Fest genossen sich mit dem Wunsche trennten, daß unser lieber Verein noch viele Jahre zu unser aller Wohl blühen und gedeihen möge. Hamburg, 22. Februar 1885. C. B. Misccllen. Aus dem Kunstantiquariat. — Bei der gegenwärtig stattfindenden interessanten Kupferstich-Versteigerung der Kunsthandlung Amsler L Ruthardt in Berlin brachte der dritte Tag einen Gesamterlös von 25 272 M. Den höchsten Preis aus der Dürer-Sammlung erzielte der Holzschnitt »Die Ehrenpforte des Kaisers Maximilian«, eine Folge von 92 Blatt in der Ausgabe von 1559, welche auf 2000 M. zu stehen kam. Hans Bal- dungs »Christus am Kreuz«, ein Meisterwerk des Clair-Obscur- Druckes, erzielte 1780 M. Dürers »Triumphwagen des Kaisers Maximilian« in der ersten Ausgabe 1100 M. und dasselbe Exem plar in zweiter Ausgabe 530 M. Am nächsten Tage wurden die besten Preise für einige Blätter aus der Dicoschen Sammlung altdeutscher Meister gezahlt. Pere- grinidaCesena war mit drei Ornamentfüllungen vertreten, von denen die mit dem Wappen von Paris den höchsten Preis von 910 M, die mit dem säugenden Satyrweibchen 780 M. und die mit zwei Genien auf chimärischen Vögeln reitend 700 M. erzielte. Ein »Christus am Kreuz zwischen Maria und Johannes« von dem Meister L. Cz. kam auf 970 M., die »Lautenspielerin und der Sänger« vom Meister P. W. auf 680 M. und »Die Gefangen nahme Christi« des Meisters Johann von Köln in Zw olle auf 775 M. Der Gesamterlös des vierten Tages belief sich auf 15 005 M^, der der ersten vier Tuge zusammengenommen auf 92 205 M. Literarischer Verein in Stuttgart. — Der Literarische Verein in Stuttgart versandte vor wenigen Tagen: Bd. 168: Reisebuch der Familie Nieter; Bd. 169: Vi Romans äs Lllarls st Rarls; Bd. 170: Dramen von Ackermann und Voith; Bd. 171: Gryphius' lyrische Gedichte. Gerichtliche Entscheidung. — Der Strafsenat des Kammergerichts in Berlin verhandelte vor einigen Tagen in der Revisionsinstanz gegen den Rechtsanwalt Kauffmann, den Assessor a. D. Renter, den Schriftsteller Trescher und den Buchdruckereibcsitzer Dreyer, als Verleger, resp. Herausgeber Redakteur und Drucker der lithographierten Korrespondenz »Der Rechtsstaat« wegen Übertretung der ZZ 2 und 13 des Preßgesetzes vom 5. Mai 1874, indem nämlich auf der betreffenden Zeitschrift, welche als Korrespondenz in dreiundzwanzig Exemplaren an ver schiedene Redaktionen versandt wurde, im Jahre 1883 iu einen, bestimmten Falle nicht der Wohnort und Name des Verlegers und Druckers angegeben und auch der Polizei kein Pflichtexemplar cingereicht worden war. Sowohl das Schöffengericht, wie auch die V. Strafkammer des Landgerichts I. hatten indes auf Frei sprechung erkannt, indem sie eine derartige, lediglich als Quelle für Zeitungen bestimmte und auf mechanischem Wege hergestellte Korrespondenz als nicht in die Kategorie von Zeitungen gehörig erachtete, in Bezug auf welche das Preßgesetz erlassen sei. Die Staatsanwaltschaft hatte hiergegen Revision eingelegt, welche aber vom Kammergericht in Übereinstimmung mit dem Vorder richter zurück gewiesen wurde. Es handle sich — so führte das Erkenntnis aus — bei derartigen Korrespondenzen nur um Surrogate von Briefen, welche außerhalb des Rahmens des Preß gesetzes stehen. vsgrüuckst vou vr. ll. Rstrbolät, bsrausgsgsbsu von llos. Rürssbusr. lls.brg. 1885. Lskt 1. lubalt: 2um Vvgiuu. — vius tlursguug. — vis öllsutliebsu Libliotbslcsu iu cksn Vsrsiuigtsu Ltaatsu. — ^.ulrtiou cksr L^stou-Libliotbsb. — vis usus Libliotbsb iu 8t.uttgg.rt. — liittsratur uuä Uisvsllsu. 141*
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