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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1885
- Sprache
- Deutsch
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50, 2. März. Fertige Bücher. 997 l. : .—7- 10883s Dresden, Anfang März 1885. ?. ?. Soeben erschien in meinem Verlage: Graf Petöfy. Roman von Theodor Fontane. UK" 3. Auflage! 18 Bogen. Eleg. broschiert. 4 ^ 50 ord., 3 35 ^ netto, 3 ^ bar und 7/6. Einige Urteile der Presse. Die „Neue Preußische (Kreuz-)Zeitung" schreibt darüber in einem längeren Artikel wie folgt: „Ein Buch von Fontane zu besprechen ist leicht und schwer zugleich; leicht, weil man wirklich darüber sprechen kann, schwer, weil neben allem Licht auch mancher Schatten ist, und weil mancher grade den Schatten für Licht hält, und umgekehrt. Fontane arbeitet eben nach keiner der üblichen Schablonen; er geht seinen eigenen Weg, unbekümmert um jede litte- rarische Mode. Das ist schon etwas, wovor Recensenten und Publikum Respekt haben müßten, wenn nicht seine Art für den gewöhn lichen Recensenten und das große Publikum eine, ich möchte sagen, viel zu »vornehme« wäre. Die »Vornehmen« bekommen zwar in seinem neuesten Werke manchen kleinen Stich, der nicht srei von Bitterkeit und darum nicht ganz ge recht ist; aber Fontane selbst gehört zu den »Vornehmen« in jeder Bedeutung des Wortes." und fährt dann nach einer eingehenden Inhaltsangabe fort: „Habe ich dem Leser so angedeutet, was er in dem Buche findet, so hätte ich noch viel über das »Wie« zu sagen, in dem cs vorge tragen ist. Ich würde, falls einer unserer Leser sagte: »das möchte ich aber doch wirklich lesen«, mit einer kleinen Abänderung daraus erwidern, was Graf Petöfy über einen Roman von Zola sagt: »Ein Entschluß, in dem ich Sie nur bestärken kann. Und seien Sie versichert, daß jede Seite Sie sesseln wird, aller Einwen dungen unserer kritischen Freundin unerachtet. Über das Anfechtbare hilft schließlich die Fon- tanesche Sprache hinweg.« Fontane kann seinen Figuren manches in den Mund legen, was einem anderen recht übel genommen würde. Seine Sprache, seine Erzählungsweise hat oft etwas im besten Sinne Naives. In den Ge sprächen und Briefen finden sich, wie er es liebt, viele geistreiche Gedanken; es fehlt auch nicht an kleinen Bosheiten, zu denen das Geist reiche so leicht verleitet, aber Graf Petöfy ist nicht nur ein geistreiches Buch, wie sie jetzt Mode sind; es ist schließlich doch das Werk eines Dichters von Gottes Gnaden, der sich nach keiner Seite verleugnet. Dem Dichter ver danken wir die Schilderung jener Stadt an der Ostsee, in der Franziska geboren ist, dem Dichter jene wunderbar seinen Züge, wie die zerbrochene Glocke, die sie erst als Witwe wieder ergänzt sieht. Der Dichter läßt vor ahnend die junge Frau durch die blutige Barcsai-Ballade warnen, und dem Dichter ge bührt das Hauptverdienst an dem eigenartigen Buche." Zweiundsünszigster Jahrgang. Die „Deutsche Revue" äußert sich über „Graf Petöfy" folgendermaßen: „Es ist nicht der Stoff, welcher an diesen »Grasen Petösy« fesselt, sondern die Behand lung, die geistreiche, beinahe plaudernde Dar stellung, die lebendige, wahre und anschauliche Schilderung gewisser Kreise der modernen Ge sellschaft, das ausgezeichnet wiedergegebene Lokal kolorit, und die feine, bisweilen nur andeu tende, immer aber klare und scharfe Zeichnung der handelnden Personen, welche in den mit sauberster Detaillierung ausgeführten Charakter köpfen des alten Grafen, seiner Schwester Judith und der Heldin Franziska eine Reihe von Glanz leistungen psychologischer Kleinmalerei geschaffen hat. Wie in Franziska, der evangelischen Pre digerstochter, der Gedanke an die Konversion auftaucht, abgewicsen wird, wiederkchrt und sich ihrer mit immer zwingenderer Gewalt bemächtigt, bis die tragische Wucht der Ereignisse den letzten Widerstand über den Hausen wirft, wie hierbei die Sinnlichkeit, der Abglaube, alle die mysti schen, geheimnisvollen Regungen und Neigungen der Frauenseele ihren Einfluß gegen die Klar heit des Geistes, gegen die Ruhe des Denkens, gegen die selbstbeherrschende Energie des Willens stärker und stärker geltend machen — das ist mit bewunderungswürdiger Sicherheit, Folge richtigkeit und Wahrheit geschildert. Wenn wir cs nicht schon wüßten, so würden wir cs aus dieser Arbeit erfahren, daß Fontane einer der feinsten Kenner der Frauenseele ist. Nicht min der scharf und prägnant ist die bigotte und dabei doch so verstandesklare Gräfin Judith gezeichnet, nicht minder auch der alte Gras und die episodischen Figuren der Schauspielerin Phemi und des Paters Feßler, während der eigentliche Motor der tragischen Handlung, der Graf Egon, etwas in den Hintergrund tritt. Doch das ist kein Fehler der Komposition; es genügt zu wissen, daß Egon jung, frisch, ge bildet und lebenskräftig ist, um die Notwendig keit in der Entwickelung der Handlung zu be greifen. Neben dem psychologischen Interesse an den Charakteren wird auch die Sprache des Romans den Leser fesseln: wir bewegen uns das Buch hindurch stetig in der geistig vor nehmsten Gesellschaft. »Graf Petösy« ist ein interessantes, anregendes Buch und eine bedeu tende Arbeit." Brillante Kritiken liegen jetzt ferner vor von der „Allgem. Modenzeitung", „Jllustr. Frauenzeitung", „Vossischen Zeitung", „Lite raturzeitung", „Württemberger Laudeszeitung", „Magazin für Litteratur", „Leipziger Tageblatt" und „Anzeiger in Dresden" und stehen solche von hochangesehenen kritischen Organen noch weiter in Aussicht. Ich bitte zu verlangen. Hochachtungsvoll F. W. Steffens. s10884s Beim bevorstehenden Semesterwechsel empfehlen wir zur erneuten Verwendung unfern Mentor. Notizkalender fürSchüler und Schülerinnen pro 1885. Preis karton. 60 H., eleg. geb. 1 ^ Wir liefern denselben bar bei Abnahme von 1—12 Expl. für 40 2, kart. u. 75 X geb. Bei Abnahme von 13 und mehr Expl. ä 36 H kart. und a, 70 H geb. und Freiexpl. 26/25 und 106/100. Altenburg. Verlagsh. H. A. Picrcr. Verlag von Greiner k Pfeiffer in Stuttgart. s10885s Als Oster und Konfirniationsgefchenke bitten wir nicht aus Lager fehlen zu lassen: Theurer, Halte was du hast, daß niemand deine Krone nehme. 2. Auflage. Elegant geb. 2 ^ Eine Reihe warmer, kräftiger, mit Gebeten schließender Ansprachen an die konfirmierte Jugend, in welcher die christlichen Gnaden- und Wahrheitsschätze lebensvoll dargelegt werden. Ein schönes, empfehlenswertes Geschenk für Konfirmanden. Evaugel. Kirchenbote. Theurer, Blicke in die Herrlichkeit des Vater unsers. 2. Ausl. Eleg. geb. 2 50 sr. Theurer, Lebensblumen. Ein Gruß an die strebende Jugend in Gedichten. Elegant kart. 1 ^ 50 Gerat, deutsche Ostern. 6. Ausl. Eleg. geb. 3 ^ 50 Gerat, Gebet des Herrn. 5. Ausl. Eleg. geb. 2 —dasselbe. Einsach geb. 1^(20^. Gerat, Blumen und Sterne. 10. Ausl. Eleg. geb. 5 ^ 50 Gerat, der letzte Strauß. 2. Ausl. Eleg. geb. 3 50 Gerat, Palmblätter.Prachtausgabe. 5. Ausl. 18 Gerat, Palmblätter. Oktav-Ausgabe. 4. Ausl. 9 ^ Gerat, Palmblätter. Min.-Ausg. 33. Ausl. 5 ^ 50 Gerat,Palmblätter. Taschen-Ausg. 11. Ausl. 3 Gerat, Palmblätter. NeueFolge. Min.- Ausg. 7. Ausl. 4 ^ Gerat, Palmblätter. NeueFolge. Oktav- Ausg. 3. Ausl. 6^s Gerat, Predigten. 5 Bde. Eleg. gebunden, ä 6 75 Wo es nur irgend angeht, wollen wir Ihren Wünschen bezüglich der Lieferung in Kommission gern Rechnung tragen, besonders, wenn wir sehen, daß dadurch Ihr Absatz sich hebt. Stuttgart. Greiner L Pfeiffer. s10886j 8osbsn sraobisn im VerlnAS von 1, L L. I.ednuni» in öerlin: Oik L6ä6ii1mi8 ä.Li'avk6llLa886ü- 6686I268 kür äon Laut'mtum88lrmä von 8uA0 üissuiigr. 50 orck., in üsobnuoZ 25HH, bar mit 40U unä 7/6. 142
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