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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1885
- Strukturtyp
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- 1885-09-23
- Erscheinungsdatum
- 23.09.1885
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- Deutsch
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4470 Nichtamtlicher Teil. ^ 220, 23. September. Nolger At Klein in Landsberg a/W. Aster, C., die Dilettanten-Bühne u. die Kunst d. Schminkens. gr. 8°. 1. 50 Liebhaber-Bühne, neue. Nr. 20—23. gr. 8°. 5*1.— Inhalt: 20. Robert u. Bertram od. die lustigen Vagabunden. Schwank v. C. Nobody. — 21. Der Schunkel-Walzer. Schwank von G. Jacobson. — 22. Vom Cougo, oder ein schwarzer Staatsbürger. Posse v. E. Hildebrand. — 23. Im lustigen Alt- England od. Shakespeare u. seine Muse. Charakter- bild v. F. Volger. I. I. Weber in Leipzig. -t Meisterwerke der Holzschneidekunst. 84. Lfg. sl. Bd. 12. Lsg.) Fol. 1. - C. F. Winter'sche Buchdr. in Darmstadt. Gustab-Adolss-Kaleuder s. d. 1.1886. 33. Jahrg. 4°. ** —. 25 Verbote. Auf Grund der ZZ 11 u. 12 des Reichsgesetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemokratie vom 21. Oktober 1878 ist ferner verboten: Die ohne Angabe des Verlegers, Heraus gebers und Druckers erschienene Druck schrift: „Aufruf an alle Männer und Proletarier". „Arbeiter, Proletarier und Mitmenschen heraus!" unterzeichnet „A. Kroemer". Nachdem durch Bekanntmachung vom 22. August d. I. („Reichs-Anzeiger" Nr. 198) die Nummern 9 und 10 des zweiten Jahrgangs der zu New-Dork in czechischer Sprache erscheinenden periodi schen Druckschrift „krolstär OrSÜL Raäibälüiob 8c>oial>siü Osslr^ob" verboten worden ist, wird auch die fernere Verbreitung des Blattes „krolstär" im Reichsgebiete hierdurch verboten. Nichtamtlicher Teil. Zur Geschichte der billigen Volkslitteratur in England (»Odsup I-itörLturs«). Von Ed. Ackermann. Noch zu Anfang dieses Jahrhunderts waren Bücher in Eng land fast ausschließlich Privilegium der Reichen, und wenn es auch schon seit lange Zeitungen und billige Monatsschriften gab, so dauerte es doch lange, bis das vorhandene Bedürfnis nach guter billiger Litteratur laut wurde und bis energische und unternehmende Verleger auftraten, um demselben gerecht zu werden. Derjenige, der zuerst und am meisten für Volksbildung und -Erziehung wirkte, war jener am Ende seiner Laufbahn so viel geschmähte und mit Undank belohnte große Staatsmann Lord Brougham, einst der populärste Mann seiner Zeit. Er war es, der im Jahre 1826 die »8ooist,z- tor tbs Oillasion ok Uestul Uno wlsä^s« begründete, welche später ihre segensreichen Publikationen, wie besonders die »Lsnnz- OMopasckia« in die Hände des um die Volkslitteratur so hoch verdienten Verlegers Charles Knight legte. Doch bevor ich von diesem selbst spreche, muß ich noch einige andere nicht minder be rühmte Männer erwähnen; es sind dies — um gleich von vorn herein die Namen derer zu nennen, die sich in der Geschichte der englischen Volkslitteratur und des englischen Buchhandels unsterb lich gemacht haben und deren Wirken ich hier kurz schildern will, außer Knight: Archibald Constable, Williams und Robert Chambers und John Cassell. Archibald Constable, geboren am 24. Februar 1776 in Kellie in Schottland, kam im Jahre 1788 zu dem Buchhändler Peter Hill in Edinburgh, dem Freunde des Dichters Burns, in die Lehre, wo er Gelegenheit fand, seiner großen Liebe zu Büchern und Lektüre Genüge zu thun und im Herumstöbern unter den alten Folianten sich bald tüchtige Kenntnisse im Antiquariate und beson ders der alten und seltenen Druckwerke anzueignen. Nach seiner Verheiratung mit der Tochter des Edinburgher Buchdruckers David Wilson begann er, von letzterem unterstützt, einen kleinen Antiquariatshandel, der sich dank seiner Thätigkeit, Energie und Kenntnis rasch vergrößerte, sodaß er bald anfangen konnte, mit größeren selbständigen Unternehmungen hervorzutreten. Im Jahre 1801 erwarb er das 1739 gegründete »8oot>8 NaZaUns«, dem bald andere Monatsschriften folgten, und zwar 1802 »lös Uarwsr8 NaZamne« und 1805 »ll?bs Nsäiaal:mä 8urßionl llonr- nal«. Kurz darauf erschien im Verlage von Constable L Co. im Vereine mit Longmans L Co. in London das Gedicht Walter Scotts: »llllis l-az-ok tbs ls.8t Niimtrsl«, welches einen bis dahin unerhörten Erfolg hatte, da hiervon bis zum Erscheinen der mit der biographischen Einleitung versehenen Ausgabe von 1830 nicht weniger als 44 000 Exemplare abgesetzt wurden. Als dann im folgenden Jahre das Gerücht von einem neuen Werk Scotts auf tauchte, begannen Longmans sofort Unterhandlungen wegen des alleinigen Eigentumsrechtes; Constable jedoch bot Scott, der schon lange vor seiner Berühmtheit ein ständiger Kunde Constables war, sofort 1000 Guineen als Honorar für ein Werk, von dem er noch keine Seite gesehen hatte, ja das noch nicht einmal angefangen war, und zahlte, als Scott einschlug, ihm den ganzen Betrag sofort bar aus. Das Gedicht war sein herrlicher »Llaemion«, das sogleich den großartigsten Erfolg hatte und von dem in weniger als vier Wochen 2000 Exemplare der ersten Ausgabe zu 10 Sh. 6 Pence abgesetzt waren. Diesem folgten dann die herrlichen historischen Erzählungen, die »u/avsrls;- Xovsls«, die anonym bei Constable und John Ballantyne L Co. erschienen. Im Jahre 1825 war es — nur zwei Jahre vor seinem Tode — als Constable die Pläne machte, die ihn speciell für meine vor liegenden Skizzen bedeutungsvoll machen. Er hatte längst bemerkt, wie das Bedürfnis nach eigenen Bibliotheken auch unter den unteren Ständen wach wurde, während bisher zur Befriedigung der Lektüre und litterarischen Bildung die Leihbibliotheken — allerdings unge nügend genug — hatten herhalten müssen, und bald dachte er als unternehmender Geschäftsmann daran, die Gelegenheit zu benutzen und sich durch Publikation billiger guter Bücher eine neue Ge schäftsbahn zu eröffnen. Wie er seinem Plane zuerst Worte verlieh, das erzählt uns Lockhardt ausführlich in seinem vortrefflichen »Leben Walter Scotts«. Constable teilte seine Absichten zuerst Scott, Lockhardt und Ballantyne mit, und obgleich diese anfangs seine Pläne für abenteuerlich hielten und ihm prophezeiten, daß, falls er nur so geringen Nutzen an den projektierten billigen Aus gaben nehme und auf die Masse spekuliere, er sicher niemals seine Rechnung finden werde, so ließ er sich nicht irre machen und gewann auch bald Scott für seine Pläne, die dahin gingen, eine Serie von monatlichen Bänden zu 2 8b. 6 ck. oder 3 8b. 6 ä. — einem bis dahin unerhört billigen Preise für Originalwerke, wie die »^Vavsrlsz- blovel8«, die er zuerst ins Auge gefaßt hatte, — herauszugeben. Leider erwuchsen ihm jedoch kurz darauf durch das Falliment seines Londoner Bankhauses Schwierigkeiten, welche die Erfolge seines epochemachenden Unternehmens nicht ganz so glänzend werden ließen, als er gehofft hatte. Heute allerdings würde niemand mehr den Preis von 3 8b. 6 ck. billig finden für die kleinen unschein baren grünen Bändchen des »0on8ts.bls'8 k-lmosllanz-« — nebenbei bemerkt die ersten, welche, wie jetzt in England bekanntlich allge mein üblich, ganz in Leinwand gebunden waren —; damals jedoch wurden sie als Wunder der Billigkeit angestaunt und machten den Anfang der billigen Volkslitteratur, die nach und nach größere Dimensionen annahm, als Constable jemals auch nur zu träumen gewagt hätte. Zwei würdige Nachfolger, gleichfalls Schotten, erhielt Con-
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