Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.09.1885
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- 1885-09-23
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- 23.09.1885
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-ff 220, 23. September. Nichtamtlicher Teil. stable in den beiden Brüdern William und Robert Chambers. Robert, der jüngere und gleichzeitig begabtere, war am 10. Juli 1602 zu Peebles geboren, zwei Jahre später als sein Bruder William. Die Jugendzeit der beiden Brüder war ziemlich freude leer und hart, da ihr Vater, anfänglich ein wohlhabender Weberei besitzer, während der Kriegszeiten Geschäftsunglück hatte, und die Familie, fast besitzlos, nach Edinburgh übersiedelte. Beide hatten eine tiefe Neigung für Bücher und Litteratur; so kam es, daß William mit vierzehn Jahren bei einem Edinburgher Buchhändler (Sutherland) in die Lehre trat, während Robert sich dem Stu dium widmete. Leider zwangen ihn jedoch seine spärlichen Mittel, diese abzubrechen und sich nach einem praktischen Lebenserwerb um zusehen. Von den wenigen Schillingen, die er hatte, kaufte er eine Anzahl alter Bände auf und fing hiermit und einigen anderen alten Büchern, die er nach und nach gesammelt hatte, einen kleinen antiquarischen Buchhandel an, und das im Alter von noch nicht sieb zehn Jahren. Auch William sühlte bald das Bedürfnis, sich aus der bisherigen kärglichen Stellung frei und selbständig zu machen und begründete bald darauf in nächster Nachbarschaft seines Bruders ein gleiches Geschäft. Obgleich Williams ganzes Vermögen aus nur 5 Schillingen bestand, so war ihm das Glück günstig, indem es ihn dem Londoner Antiquar Thomas Tegg, resp. dessen Vertreter G risfi n zuführte, der sich gerade wegen einer Bücherauktion in Edin burgh aushielt und einen gewandten jungen Mann zur Hilfe brauchte. Als Tegg, der sich sofort für ihn interessierte, von seinen Plänen hörte und auch erfuhr, daß Geldmangel ihn noch an deren Aus führung hinderte, gab er ihm eine Auswahl alter Bücher aus seinem gerade gekauften Vorräte im Werte von 10 Pfd. St. auf Kredit, und hiermit begann William sein Geschäft. Dank der unerschrocke nen Energie entwickelten sich die äußeren Verhältnisse der beiden Brüder, wenn auch langsam, so doch in günstiger Weise, und beson ders war es Robert, der sich durch Schriftstellerei und kalligraphische Arbeiten allerlei Nebenverdienste zu schaffen wußte. Als sich das Geschäft etwas mehr ausdehntc, schaffte sich William eine kleine Druckmaschine an und begann nun sein Hauptaugenmerk auf die Publikation von Druckwerken zu richten. Das erste Verlagsunter nehmen, wobei Robert als Schriftsteller thätig mitwirkte, war eine vierzehntägige Zeitschrift »Ubs lislsiäosoops or bläiuburAb Uitsrar^ Lmusswsuk«. Sie hielt sich jedoch nicht lange und mußte am 12. Januar 1822 nach nur dreimonatlicher Lebensdauer eingestellt werden. Von da an blieb die Schriftstellerei die Haupt beschäftigung Roberts, und seine zahlreichen Werke, unter denen besonders zu nennen »Illustration oktbs Lutbor ok Wavsrls^«, »Iraüitious ot liläiuburAb«, »lkbs populär Rbz-'wss ok 8oot- lanck« ic. fanden die verdiente weite Verbreitung. Doch auch William Chambers war schriftstellerisch thätig und veröffentlichte außer zahlreichen Aufsätzen verschiedene nicht unbedeutende Werke. Um diese Zeit, also in den zwanziger Jahren, begann jene Bewegung zur Volksbildung und Volkserziehung, die ich zu anfang erwähnte, und deren Hauptfaktor der genannte Lord Brougham war. In Edinburgh wurde im Jahre 1821 die »8obool ok Lrts«, die erste ihrer Art gegründet; zwei Jahre später gründete !)>-. Birkbeck sein berühmtes »Nsobauiss lustituiiou« in London und kurz darauf ein zweites in Glasgow; 1825 trat die »8ooist^ kor tbs Oltkasiou ok Usskul Unovlscl^s« ins Leben, und 1827 erschien jenes damals so großartiges Aufsehen erregende litterarische Unternehmen »Loustabls's Nisosllauz-«. Das erhöhte Interesse an Litteratur, Kunst und Wissenschaft hatte denn auch zur Folge, daß bald eine Menge billiger Zeitschriften entstanden, die jedoch alle mehr oder weniger wertlos waren. Eine der besten war das »Ooruueopia,«, eine belletristische Wochenschrift von je 1 Bogen in Folio von 1H Pence (— 12 Pfennig), 1831 von einem Buch 44? 1 drucker Namens George Mudie in Edinburgh begründet, die jedoch wegen ungenügender Qualifikation des letzteren nur kurz bestand. Diese Zeitschrift war es, welche dem unternehmenden William Chambers den Gedanken eingab, etwas Ähnliches im Verein mit seinem Bruder zu unternehmen, und alsbald kam auch der Plan zur Ausführung. Im Januar 1832 erschien der Prospekt und am 4. Februar die erste Nummer von »Obaiiibsrs liläiuburgb ckournal«, das sofort den großartigsten Erfolg hatte und seit dem das bedeutendste populäre Familienblatt geblieben ist. Wie uns William Chambers in seinem vortrefflichen »Llsmoir okkobsrt Obainbsrs« erzählt, betrug der Absatz in den ersten Tagen nicht weniger als 30000 Exemplare, der nach der Einführung der Zeit schrift in London bald auf 50 000, und nach nur wenigen Jahren auf 80 000 stieg. Dem Journal folgten zwei weitere billige Lieferungswerke von hervorragendster Bedeutung und zwar 1833 »Lbambsrs Inkorwatiou kor tbs Lsopls«, von dem bis zum Jahre1872nicht weniger als 170 000 Exemplare abgesetzt wurden, und das in Nummern zu 1H Pence (---- 12 Pfennig) erschien, und 1859 » Obambsrs lilue^slopsilig,, s. Olstiouar^ ok Universal kluorvIsäAs kor tbs Usopls« nach dem Muster von unserem deut schen »Brockhaus«. Dazwischen erschien noch eine Menge anderer populärer Werke, welchedieFirma W. L R. Chambers bald zu einer der berühm testen in England machten, und von denen ich nur nennen will: »Obarubsrs Üäuoatioual Loarss«, eine Sammlung von vortreff lichen Hand- und Lehrbüchern, von denen u. a. die »llistor^ ok tbs liluAÜsb lEAna^s auä lätsraturs« ganz der Feder Robert Chambers'entstammte,» ?apsrs kor tbs Usopls«, eine Serie populär wissenschaftlicher Werke, Biographieen rc., und »Obawbsrs lffisesl- lau^ ok usskul anä sutsrtaiumA lkraets«, eine Sammlung ähnlich der vorhergehenden, jedoch mehr dem Bildungsgrade der unteren Klassen angepaßt. Bei allen diesen Unternehmungen wirkten beide Brüder und besonders Robert selbstthätig schriftstellernd mit. Von den selbständigen Werken Robert Chambers', die mit halfen seinen Namen in die Reihe der ersten englischen Schriftsteller zu stellen, sind noch zu nennen das 1850 zuerst erschienene »lliks auä Worb ok liobsrt Uurns« und sein letztes wichtiges Werk, zu dessen Studium er nach London übersiedelte,» Look ok l)az-s« (1864). Am 17. März 18 71 starb er nach einem langen segensreichen Leben, geehrt und geliebt von allen, die ihn kannten, und reich an Auszeich nungen aller Art. Fast gleichzeitig mit der ersten Nummer des Obambsrs ckour- nsl, und zwar am 31. März 1832 erschien in London ein anderes populäres Unternehmen von hervorragender Bedeutung, das » ?sou^ LlaAarillk«, herausgegeben und verlegt von Charles Knight für die mehrfach genannte »8oeist^ kor tbs lliüasiou ok usskul Uuo^lsäKs«. Die ersten Publikationen dieser Gesellschaft, zu der die bedeutendsten Volks- und Staatsmänner der damaligen Zeit gehörten, und deren Vorstand aus Lord Brougham, Sir John Russell undWilliamTooke bestand, waren vorzugsweise billige Volkskalender, wie »Ibs Uritisb Llmauasb«, »Ibs Usuu/ 8bsst Llwauasb«, »Urs Lritisb WorbiuZ rusos Llmauasb« rc., denen jedoch bald andere größere Unternehmungen folgten. Eine der be deutendsten war das »?suu^ UaZarlus« ((später »Kni^bt's Usuu^ klaqarills«), welches von Knight, der den Mangel guter billiger Volksschriften schon längst gefühlt hatte, geplant, und unter dem Patronate der obigen Gesellschaft begonnen wurde. Die Auflage der Wochen- und Heftausgabe zusammen war bis Ende 1832 auf 200000(1) gestiegen. Diesemjfolgte u. m. a. die »lübrar^ ok sutsr- tkiumz XnovvlsäAS«, das »Üritisb Huartsrl/ ckourual« und im Juli 1833 jenes große Lieferungswerck, die »Usuoz- O^slopasäia«. Letzteres jedoch wurde leider für den Verleger Knight verhängnis- 620»
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