Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1885
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18851126
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188511262
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18851126
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1885
- Monat1885-11
- Tag1885-11-26
- Monat1885-11
- Jahr1885
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
273, 26. November 1885. Fertige Bücher. Weihnachts-Novität von Friedrich Boden st edt. f60585j Am 24. November e. gelangte in Leipzig zur Ausgabe: Neues Leben. Gedichte und Sprüche von Friedrich Badenstedt. Ein Band in hochelegantem Originaleinband. Preis 4 ^ 50 ord. Karl von Thaler sagt in einer aus führlichen Kritik in der Wiener neuen freien Presse vom 20. November u. a.: „Seit dem Jahre 1851, in welchem die Lieder des Mirza Schassy zum ersten Male erklangen, zählt Badenstedt zu den guten Namen der deutschen Litteratur. Die schelmische Mystifikation, seine Originalgedichte, die aller dings ein vollkommen orientalisches Gewand trugen, für Übersetzungen eines zeitgenössischen kaukasischen Sängers auszugeben, ist längst von ihm selbst ausgedeckt und erläutert worden. Vielleicht hätten diese reizenden, in heiterem Lebensgenuß wie im Wohllaut der Sprache schwelgenden Lieder nicht den außerordentlichen Erfolg gesunden, den sie errangen, wenn man gewußt haben würde, daß die orientalische Maske einen deutschen Poeten verberge. Die Wege der litterarischen Kritik sind oft ebenso wunderbar, wie jene der von den Frommen anerkannten Vorsehung, und wer weiß, ob der Hannoveraner Bodenstedt so einstimmiges Lob geerntet hätte, wie der Tifliser Mirza Schassy, der für Neid und Feindschaft viel zu entsernt wohnte. Mit diesen Liedern hat Bodenstedt den großen Wurj seines Lebens gethan und sich seinen Platz unter den deutschen Dichtern des neunzehnten Jahrhunderts erobert, während man ihn bis dahin nur als trefflichen Übersetzer Puschkins und Lermontows kannte. Sei cs natürliche Anlage, sei es die Ge wohnheit der orientalischen Vermummung — Bodenstedt hat i» allem, was er später dichtete, den Grundton Mirza Schassys sestgehallen Ein Hauch des fernen Ostens weht durch sein ganzes poetisches Wirken, ob er nun fröhlichen Sinnes die Liebe und den Wein besingt oder grübelnd den höchsten Frage» der Menschheit nachspürt. Im „Neuen Leben" nehmen die Gedichte be trachtenden, pdilosophischen Inhalts den brei testen Raum ein. Mir Fug und Recht. Boden stedt ist heute sechsundsechzig Jahre alt, die Zeit des stillen Schauens und Sinnens, die Tage der Sprnchpoesie sind für ihn angebrochen. Erfahrung und Schicksal haben ihn weder ver bittert, noch seinen Idealen untreu gemacht; er betrachtet das Leben auch heute noch von dem Gesichtspunkte des Idealisten und spricht, ans einem Thüringer Kirchhofe stehend, seine Auffassung streng und deutlich aus: Des Menschen Leben ist Feuer und Ranch, Es kommt im Hauch und vergeht im Hauch. Wir leben, um geläutert zu werden, Im Kampfe mit dem Schmutz ans Erden Und nicht, um wieder in Schmutz zu versinken, Wenn wir den Kelch des Todes trinken. Aber in reisen Jahren kann sich keiner der Erkenntnis verschließen, wie arg die Wirklich keit mit den Wünschen des Idealisten in Wider- sprnch steht, und aus dieser Erkenntnis ent springt dann jene milde Ironie, jene halb fächelnde, halb zürnende Verachtung des Scheines, die man Weisheit nennt. Ein Dichter, der zu gleich ein Denker ist, muß im Alter notwendig seine Anschauungen in weisen Sprüchen aus münzen. Bodenstedt, schon frühzeitig durch die orientalische Larve, die er vorgebunden, daran gewöhnt, ernste Gedanken in leichte Lieder zu verflechten, später durch das Studium und die Übersetzung des Hafis noch mehr in dieser Richtung bestärkt, giebt im »Buch der Sprüche« sein Bestes. Hier fließt ihm gleich dem greisen Nestor die Rede wie Honig von den Lippen, und mischt sich manchmal ein scharfes Wort ein, so entspringt es edlem Zorn und dem Hasse wider die Gemeinheit. . . . Wir wollen nicht von Bodenstedts neuestem Buche scheiden, ohne der beiden Gedichte zu gedenken, welche »Das Leben« und »Der Tod« überschrieben sind. Sie gehören zu den be deutendsten, die je aus seiner Feder ge flossen, und klingen dem berühmten »Gesang der Geister über den Wassern« von Goethe verwandt. Dieser hat dem Dichter vorgeschwebt, und die Nach eiferung hat ihn so hoch hinaufgetragen, daß er nicht davor zu zittern braucht, an dem herrlichen Vorbilde gemessen zu werden. Ich bin die große Unsichtbare Krast, Die aus ewigen Schoße Vergängliches schafft — so spricht das Leben und als Antiphone be ginnt das zweite Gedicht mit den Versen: Ich bin das Ende Vergänglichen Scheins, Ich bin die Wende Urewigen Seins. Es rauscht und dröhnt etwas wie Orgelton in diesen Gedichten, wahren Psalmen eines freien, in sich abge schlossenen, zu klarer Erkenntnis vor gedrungenen Geistes." Rabatt in Rechnung 25H>, gegen bar 33h/gU> und auf 6x1 Freiexemplar. Ich ersuche diejenigen Firme», welche noch nicht bestellten, mir umgehend ihren Bedarf anzugeben, da ich unverlangt nicht versende. Breslau, 2ö. November 1885. S. Schattlacnder. Verlag von Fr. Kortkampf in Äcrtin. f6V586j Nach den cingelaufenen Bestellungen wurden zur Fortsetzung versandt: Amtliche Mitteilungen aus den Jahres- Berichteu der mit Beaufsichtigung der Fabriken betrauten Beamten. Veröffent licht auf Anordnung des Reichsamts des Innern. IX. Jahrg. 1884. Mit Holz schnitten. 50 Bogen gr. Lex.-8°. Geh. 15 gcb. in Lwd. 16 In Rechng. 25o/g; gegen bar 33ZH°/o. Geb. nur bar, vom Einband i0°/o. Befreundeten Handlungen stehen nunmehr bei Aussicht auf Absatz Exemplare in Rechnung (ä cond.) zu Diensten Die erhöhte Bedeutung, welche dies Werk mit dem Jnslebentreten des Unfallversicherungs-Gesetzes gewonnen hat, sichert den Bemühungen um Absatz, namentlich bei den Beamten der Berussgcnossenschaftcn und deren Sektionen eine» guten Erfolg. Unverlangte Zusendung findet nicht statt. f60587j 2ur Lortsstruu^ vsrsandts lob llsuts: I". Zlödiu«' llsrausgsZsbsn aut VeranlasvunA der X. Lllobsisebsn dsskllsobukt dsr IVissknsebaktsu. Zweiter öwvä. LsrauLASAsban von Llsill. I-gx.-L". Lrsis 16 orä. öis jtztrt sind sisoüisueu: Lrstkr Lund: Den bar^esntrisebsn Oal- oul, dis ruKsböriAsn Asomstrisebsn Vk- bauälunAkn und eins kioArapbisobs Lkirss sntbultsnd, mit siuera Lildnissk von llöbius, berausASAsbsn von Lrolsssor R. Luits kr in bliklZsn. I-sx. 8". Ursis 16 ^ 2v?sitkr Land: Dis sonstiAku Asornstri- sobsn LutsrsuebunAsn von Ülöbius (ana- lz-tisobk Lpbärib, Lnrvsn ärittsr Ord- nanA, Krkisvkrxvandtbobalt, Lol^sdsr- tbkoris, Vsrsobisdknss ausNöbins'Kaob- ls.L kto.), bsrsnsAsgsbku von Lroksssor L. Klein in LklpsiZ. Lsx.-80. Lreis 16 Lür Nöbius' Lntkrsuvbun^sn auk dein Osbisto der Ltatib und dsr bimmlisobsn Nsobanilr sind Land III. und IV. in H.us- siobt Asuommsn, xvslobs iin Iraiumsnden Isbrs srsvbsinsn und von den Lrotsssoren L. Klein und IV. Lobsiknsr in I-sipsiz ükrausAkAkbsn «srdsn sollen. I-eipmK, den 26. Koveinbsr 1885. 8. Itirsst. Weihnachts - Novitäten! f60588f Nach den eingegangenen Bestellungen wur den versandt: Baur, W., Prinzeß Wilhelm von Preußen, geb. Prinzeß Marianne von Hesfen-Hom- burg. Ein Lebensbild aus den Tage büchern und Briefen der Prinzeß. VIII und 354 Seiten. Br. 4 ^ 50 eleg. gcb. 6 Heinrich, E., Max von Schenkendorf. Ein Sänger der Freiheitskriege. Mit Vorwort von 0. W. Baur. 166 Seiten. Br. 1 50 eleg. geb. 2 50 L>. Wichern, C., alte und neue Weihnachts lieder. Text u. Noten. 60 Lieder. 4. Aufl. 48 Seiten. 40 ord., 30 no — do. Wohlfeile Ausgabe. 5Explr.75^bar, 20 Explr. 2 25 bar, 50 Explr. 4 ^ 50 ^ bar. (Die wohlfeile Ausgabe wird nur in Partieen abgegeben.) ss- Weitere Exemplare können wir nur noch fest liefern. Agentur des Rauhen Hauses in Hamburg,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder