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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.04.1927
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- 1927-04-07
- Erscheinungsdatum
- 07.04.1927
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- Deutsch
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X- 82, 7, April 1927, Redaktioneller Teil. Ausweg, der durch dieses Abkommen geschaffen wurde, kein be sonders günstiger ist, doch haben wir uns auch für das kommende Jahr wiederum hierauf einlassen müssen, da er das weitestgehende Entgegenkommen bedeutete, wozu sich die Oberschulbehörde ver stand. Die Bibliotheken-Rabatt-Frage ist durch den Börscnverein durch das Abkommen mit dem Preußischen Mini sterium geregelt worden. Leider hat sich die hiesige Staats- und Universitäts-Bibliothek bis heute noch nicht entschließen können, auf diese Regelung, die auch für uns satzungsgemäß maßgebend sein muß, einzugehen. Wir bedauern dies um so mehr, als wir dankbar anerkennen, daß der Direktor unserer Bibliothek uns bei unserem Kampf gegen den bereits üblich gewordenen Bücher handel der Behörden, bei direkten Angeboten bzw, Unterangeboten seitens des Verlags und bei sonstigen unerfreulichen Gepflogen heiten in unserem Handel stets treu zur Seite gestanden hat. Anläßlich des Orientalistentages veranstaltete die Staats bibliothek eine Ausstellung Orientalia, die eine über raschend reichhaltige Sammlung aller möglichen Urkunden, Schrift- und Druckwerke von grauer Vorzeit bis zu den neuesten Erscheinungen enthielt. Einer Einladung des Direktors zu dieser Ausstellung, verbunden mit einem einleitenden Vortrag, wurde von unseren Mitgliedern mit ihren Angehörigen und Angestellten freudig und dankbar Folge geleistet. Zwölf Hamburger Firmen haben sich zu einer losen Arbeits gemeinschaft zum Zwecke des Bücher-Tauschverkehrs zusammengeschlossen. Auch ich gehöre dieser Gemeinschaft seit einigen Monaten an, und die Erfahrungen, die ich in dieser kurzen Zeit sammelte, haben mich belehrt, daß unser Verein sich hier einer neuen Aufgabe gegenübersieht, die zu lösen ganz besonderer Beachtung wert ist. Würden sich mehrere Gemeinschaften bilden, so würde dem einzigen Übelstande abgeholfen werden können, der bei dem jetzigen Tauschverkehr noch besteht, daß nämlich die am Verkehr beteiligten Firmen heute in voneinander zu entfernt liegenden Gegenden sich befinden, wodurch der Einrichtung, trotz des angeschassten Verkehrsautos, immer noch etwas Schwerfälliges anhaftet. In der Prozeß-Angelegenheit gegen den Gutenberg- Verl a g ist zu begrüßen, daß neuerdings auch der Börsenverein von sich aus, und zwar in Sachen -Brehms Tierleben» dieses in ganz Deutschland zu bekämpfende schädliche Verlagsuntcrnehmen eines Ausländers verklagt hat. Das Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschriften ist am 18. Dezember 1926 im Reichstag zur Annahme gelangt. Infolgedessen werden in Berlin und München Prüfstellen und in Leipzig eine Oberprüs- stelle errichtet. Zur Vertretung des Buchhandels in diesen Prüf stellen haben wir folgende Herren vorgeschlagen: für Leipzig Herrn Lanzenberger, für Berlin die Herren Marissal, Kaven und Ruhe. In Hamburg wird vorläufig von der Errichtung einer Prüfstelle abgesehen. Dagegen beabsichtigt das Jugendamt, dem Ausschuß zum Kampf gegen Schund und Schmutz in Wort und Bild eine Beratungsstelle anzugliedern, in der die beteiligten Kreise durch Sachverständige vertreten sein sollen. Aus dem Buch handel haben wir hierfür die Herren Beyer, Boysen jr,, Findeisen, Kaven, Lanzenbcrger, Marissal, Riegel und 0r, Toepffer Vor schlägen können. Von anderer Seite werden, wie wir erfahren haben, die Herren Ernst Maasch und Alfred Janssen vorgeschlagen werden. Es ist erfreulich, daß der Hamburger Buchhandel an der be vorstehenden Arbeit der Bekämpfung des Schundes sich rege zu beteiligen bereit ist. Noch wichtiger ist selbstverständlich die posi tive Arbeit der Verbreitung des guten Buches, woran ja ohne weiteres alle hiesigen Buchhandlungen beteiligt sind. Im vergangenen Jahr haben wir in die Wiederver- käufer-Liste zwei neue Firmen ausgenommen, die wir als Wiederverkäufer anerkennen. Sechs Wiedervcrkäufer-Firmen haben wir streichen können. In der Liste sind jetzt noch 66 Wieder- verkäuser-Firmen aufgeführt. Für die Aufnahme ins Buchhändler-Adreß buch haben 17 Prüfungen stattgefunden, von denen 8 Firmen anerkannt, 8 abgclchnt und 1 aus spätere Zeit zurückverwiesen sind. Da der Hilfsfonds der Kulturellen Notgemein schaft sehr zusammcngeschmolzen ist, so mußte die regelmäßige Unterstützung der bisher unterstützten 3 Dichter schon bald in der Bcrichtszcit ausgcgcben werden. Einer der unterstützten Dichter ist im Sommer vorigen Jahres gestorben, ein anderer erhält seit dem Herbst wieder dauernd Unterstützung. Wenn der Fonds nicht wieder aufgefrischt wird, muß die Tätigkeit der Notgemcinschaft bald völlig eingestellt werden. Ein Ausschuß, dem auch Nichtmitglieder unseres Ver eins angehörten, hat Richtlinien für die Liefe rung wissenschaftlicher Bücher an Studenten zu einem Vorzugspreise, soweit es sich um Autoren exemplare handelt, ausgestellt, Verhandlungen haben auch mit der Hamburger Studentenhilfe e, V. stattgefunden. Als prak tisches Ergebnis kann wohl verzeichnet werden, daß die Lieferung von Büchern an Studenten mit Rabatt in Hamburg ausgehört hat. Die Kassenverhältnisse befinden sich in geordnetem Zustand, Allerdings sind die Ausgaben durch die Aufnahme unserer Bildungskurse und Vorträge, die auch weiterhin erhebliche Geldmittel erfordern, bedeutend gestiegen. Da aber auch unsere Einnahmen gestiegen sind, so können diese Ausgaben ohne Mehr belastung unserer Mitglieder bestritten werden. Es haben im Berichtsjahre 19 Mitgliederversamm lungen stattgefunden, deren Besuch nicht ganz auf der Höhe früherer Jahre stand. Der Vorstand hat seine Aufgaben in 10 Sitzungen erledigt, außerdem nahm Ihr erster Vorsitzender teil an den Kantate-Verhandlungen in Leipzig, an der Kreis Norden-Tagung in Cuxhaven, an der Verbandstagung in Wien und an der Hauptversammlung des Ortsvereins unserer Schwester stadt Bremen. Ihr Vorstand hat im vergangenen Jahre, wie Ihnen diese Aufzeichnungen gezeigt haben mögen, eine reichhaltige Arbeit zu leisten gehabt, die zu bewältigen ihm niemals gelungen wäre, wenn nicht die verschiedenen Ausschüsse, wie Werbeausschuß, Bildungsausschuß, Literarischer Ausschuß, Ausschuß für das Fort bildungsschulwesen, Wahlausschuß und vor allen Dingen unsere Geschäfts st elle uns nicht so treu zur Seite gestanden hätten. Den beteiligten Herren auch an dieser Stelle unseren herzlichsten Dank zum Ausdruck zu bringen, ist mir eine angenehme Pflicht. Die Genossenschaft Hamburger Buchhändler, die inzwischen ein größeres Geschäftslokal bezogen hat, hat zu friedenstellend auch für unsere Mitglieder, besonders in bezug auf die erweiterte Buchauslieserung, gearbeitet. Auch die hauptsächlich kurz vor Weihnachten viel benutzte Paketbeförderung funktionierte schnell und sicher. Da auch sic häufiger die Einrichtungen unserer Geschäftsstelle in Anspruch genommen hat, ist unserem Verein aus dem Überschuß ein Geschenk von I960 Mark überwiesen worden. Die in der Geschäftsstelle eingerichtete Stellenver mittlung hat manchen Angestellten unterbringen können. Daß der größte Teil der eingelaufenen Stellengesuche keine Berück sichtigung finden konnte, liegt an der Wirtschaftslage und der dadurch bedingten geringen Nachfrage, Auch bei der Lehr stellenvermittlung, die Herr Findeisen übernommen hat, überwiegt das Angebot sehr, sodaß mit der Unterbringung eines nur kleinen Teiles gerechnet werden kann. Bedauerlich ist, daß sich fast gar keine männlichen Lehrlinge melden, sodaß hier die Nachfrage überwiegt. Die Firma I, Harder in Altona feierte ihr SOjihriges, die Firma Anton Send in Altona ihr 75jähriges Firmenjubi läum, Unser außerordentliches Mitglied Herr Klemm in Har burg konnte auf 25 Jnhaberjahre der Firma Danckwerts'sche Buch handlung zurückblicken. Wir wiederholen an dieser Stelle unsere herzlichen Glückwünsche. Mitglied er st and. Im Berichtsjahre sind gestorben die Herren Fritz Jeve !, Fa. Schröder L Jeve und Paul Wriede i. Fa. Quickborn-Verlag. »87
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