Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.09.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-09-26
- Erscheinungsdatum
- 26.09.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19160926
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191609269
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19160926
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
- Monat1916-09
- Tag1916-09-26
- Monat1916-09
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Redaktioneller Teil. 224, 26. September 1916. schon mit so vielen Gewohnheiten aufgeräumt, so manche Ansicht von Grund aus geändert hat, einen Wandel zuwege. Ferne sei cs von mir,-jemand durch unerhörte Phantasiebilder zu schonen Erwartungen anfmuntern zu wollen: doch hege ich selbst so etwas wie einen stillen Glau ben, es könnte unter günstigen Umständen — sagen wir einmal: gegen meinen hundertsten Geburtstag - manch ein gutes Werk, das heute unbeachtet verschimmelt (man beachte doch nur ja, wie ich keineswegs mir selber prophezeie!), seine IM). Auflage bereits erlebt haben. Und dieser ungeheuerliche Umschwung hätte dann zweifellos auch mit darin seine Ursache, daß niemand mehr durch ein grämliches Gesicht ge hindert wurde, das Gute gut zu finden. Jene von Spesen-Nöten un wirsch und schreckenerregend gewordenen Herren von heute, die man leicht für ihre eigenen Großväter hält, werden alsdann möglicherweise solchen Platz gemacht haben, die man für ihre eigenen Urenkel halten könnte. Niemand würde mehr Posaunen gegen die Mauern um die Brüdervereinigung vom gleichgültigen Leben zu blasen brauchen. Denn die Mitglieder dieser Gilde würden selbst die stärksten Posaunen für die ewige Wahrheit geworden sein, daß nichts ans Erden gleichgültig sein kann, worin ein Wille lebendig ward, den Funken im Weltall zu hellerer Flamme anznfachen sei es ein Buch oder ein Mensch. Lübeck. I u l i u s H a v e m a n n. Kleine Mitteilungen. Gültigkeit von Postkarten zu 5^ Pf. — Die aus bläulichem Papier hergestcllten und mit rotbraunem Wertstempcl versehenen Postkarten zu 5^ Pf. und Postkarten mit Antwortmarke zu 5^ 4- 5^ Pf. für den OrtS- und Nachbarortsverkehr in Württemberg haben auch im Reichs- Postgcbiete zu ihrem Nennwerte Gültigkeit. Sie sind nicht zu bean standen, wenn sie ausnahmsweise bei Neichs-Postanstalten anfgeliefert werden. In solchen Fällen müssen die Karten durch Ergänzungsmarken nach dem ihrem Verwendungszweck entsprechenden Gebührensätze frei- gemacht sein; andernfalls sind sie als unzureichend freigemachte Post karten mit Porto zn belegen. PttsonalnachriAe«. Jubiläum. — Auf eine 25jährige Geschäftstätigkeit konnte am 23. September Herr Rudolf Ganter, Gehilfe in der Literarischen Anstalt in Freiburg i. B., zurückblicken. Gefallen: am 17. September Herr Hermann Rost, Unteroffizier und Offiziersaspirant in einem sächsischen Infanterie-Regiment, In haber des Eisernen Kreuzes, Prokurist der I. C. Hinrichs'scheu Buchhandlung in Leipzig. Der Verstorbene war der älteste Sohn des Herrn Adolf Rost, des Scniorchefs der bekannten Handlung, und stand seinem Vater bis zu seiner Einberufung in der Leitung des Verlages zur Seite. Man wird sich erinnern, daß Hermann Rost cs war, der die Verbesserungen der Register zu de» Hinrichsschen Katalogen angeregt und dnrchgeführt hat, wodurch diese Hilfsmittel für den ganzen Buchhandel erhöhten Wert erhielten. Dem schwer geprüften Vater, der mit seinem Sohne auch seinen treuesten Helfer im Geschäft verloren hat, werden die Be- rufsgenosscn ihre Teilnahme nicht versagen: ferner am 12. September in den letzten schweren Kämpfen Herr Otto Karbaum, Gefreiter in einem Infanterie-Regiment, ein langjähriger Mitarbeiter der Firma K. F. Koehler in Leipzig. Otto Greincr s. — Am 24. September ist der Maler und Gra phiker Professor Otto Greincr in München im 48. Lebensjahre ge storben. Anfangs Bcrufslithograph, besuchte er später die Münchener Akademie als Schüler von Liczcnmayer und schloß sich an Max Klinger an. Von seinen Werken seien »Bacchanal«, »Herkules am Scheidewege« und »Odysseus und die Sirenen« hervorgchoben. Ein Bilderzyklus, Mar Klinger ge widmet, trägt den Titel »Vom Weibe«. Pierre Duhcm f. — Am 14. September ist Pierre Duhem, Pro fessor der mathematischen Physik an der Universität Bordeaux, Mit glied der Pariser Akademie der Wissenschaften, im Alter von 55 Jahren gestorben. Er hat sich hauptsächlich durch die Werke »l^vories mocker- »68 cke 1a pü^sique« und »I^e z^steme cku moncke« einen Namen gemacht. A. W. Schiiddckopf 4. — In Harrogatc (England) ist Di-. Albert Wilhelm Schüddekopf, Professor der deutschen Sprache und Literatur an der Universität Leeds, im Alter von 55 Jahren gestorben. Leider ge hörte er zu denjenigen deutsch-englischen Gelehrten, die nach Ausbruch des Krieges glaubten, sich für ihr Adoptivvaterland erklären zu müssen. Philipp Biedert — In Darmstadt ist der frühere langjährige Medizinalrcferent im Ministerium für Elsaß-Lothringen zu Straßburg Geheimer Obermedizinalrat Professor I)r. rnock. Philipp Biedert im 69. Lebensjahre gestorben. Seine Hauptwerke »Die Kinderernährung im Säuglingsalter« und »Lehrbuch der Kinderkrankheiten« erschienen in mehreren Auflagen. Sprechfaul. ^ ^ ^ Unkosten für Zeichnungen <Vgl, Nr. 218.» Zur juristischen Seite der Frage wäre zu vergleichen Voigtländer- Fnchs, Gesetze betr. Urheber- und Verlagsrecht, 2. Ausl. Anm. 3 zu 8 10 V.G. Daß der Verfasser die Abbildungen zu liefern hatte, kommt zwar nicht ausdrücklich in der Anfrage zum Ausdruck, ist aber wohl anzunchmen, da er selbst die Beigabe der Abbildungen wünschte, sie also zum Bestandteil seines Werkes machen wollte. Genaueres läßt sich ohne Kenntnis der getroffenen Abmachungen schwer sagen. Wenn der Verfasser aber die Zeichnungen zu liefern hatte, so hat er sie, im Zweifel, nachbildungsfähig zu liefern, d. h. die Vorlagen müssen zu sofortiger mechanischer Wiedergabe geeignet geliefert werden. Zur praktischen Seite der Anfrage möchte ich bemerken, daß es wenig anSmacht, ob man Umzcichnungskosten auf sich nimmt und ein geringeres Honorar zahlt, oder ein höheres Honorar zahlt und nach bildungsfertige Vorlagen fordert. Viele Verfasser legen Wert daraus, sich nicht mit der Anfertigung nachbildungsfertiger Abbildungen be lasten zu müssen. Wenn aber für eine neue Auflage neue Abbil dungen hinzukommen, obwohl das alte Honorar zu zahlen ist, so sehe ich keinen Grund, warum der Verleger diese ohne Erhöhung des Ver kaufspreises nicht einzubringenden Umzeichnungskostcn auf sich (bzw. auf die Herstellungskosten des Werkes) übernehmen soll. Ich fürchte aber, daß der Autor der an fragenden Firma trotz allem mit dieser nicht zufrieden sein wird, wenn ihm andere Firmen günsti gere Vorschläge machten; die Konkurrenz der Verleger ist ein Thema, das sich im »Sprechsaal« nicht abhandeln, ein Übel, dem sich dort nicht abhelfen läßt. Das mit Punkten angedentete Verlagshaus sollte um Auskunft angegangen werden, welche Auflagenhöhe und welches Ho norar vereinbart war. Nur die Bogcn-Laden-Prcise zu vergleichen, sollte seit Büchers unwissenschaftlicher Schrift verpönt sein! Meine Firma Wilhelm Engelmann, die, wie ich glaube, doch nicht zu den kleineren Betrieben zählt, fordert mit verschwindenden Aus nahmen stets nachbildungsfertige Zeichnungen. Das Gerechteste scheint mir, daß stets nachbildungsfertige Zeichnungen gefordert werden, und diese nur dann besonders honoriert werden, wenn sie außerhalb des Textes (auf Tafeln, Karten oder dgl.) beigegeben werden: Text abbildungen hätten dagegen als Text zu gelten und sollten wie dieser honoriert werden. Die großen Verleger aber werden wahrscheinlich — obwohl das Recht ans seiten der anfragenden Firma ist — je nach den Be ziehungen zum Autor und zur Konkurrenz sowie nach den Umstände» des Falls die Umzeichnungskosten selbst tragen oder sie ablehnen: das gehört ins Kapitel Verlagspolitik. Gegen Anfeindungen aber, als ob man übermäßigen Gewinn zöge, hilft meist eine offene Darlegung aller Unkosten: ungefähr be rechnet doch heutzutage jeder Autor diese Kosten, aber immer zu niedrig. Wenn ihm die Gewinne, absolut genommen, zu hoch erscheinen, so hilft ein Hinweis auf den Zinsenverlust und auf das zu tragende Risiko, sowie ein Hinweis darauf, daß die lukrativen Unternehmungen die zahlreichen ertraglosen Monographien ermöglichen müssen. Ans einen Autor, der dann noch nicht zu bekehren ist, möge man lieber verzichten. Andererseits vergesse man nicht, daß »kleine Ge schenke die Freundschaft erhalten«, und kehre bei guten Autoren nicht nur den juristischen und rechnerischen Standpunkt heraus. Dr. iur. Hans N o b. Engelma n n. 1240 — ' § ' " tv,g. ch s l chh h
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder