6410 Börsenblatt f, d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinend« Bücher. ^ 229, 2. Oktober 1916. 75 Jahre sind am 1. Oktober 1916 verflossen seit dem Erscheinen des ersten Heftes der Grenzboten Zeitschrift für Politik, Literatur und Kunst. 75 Jahre des Kampfes für die politische und wirtschaftliche Gesundung des deutschen Volkes und für die Fortentwicklung der äußeren Macht des Reiches. Der jetzige Herausgeber, Geheimer Regierungsrat Georg Cleinow, hat mehrere Jahre vor Kriegsausbruch die Ziele der „Grenzboten" wie folgt gekenn zeichnet: Die Grenzboten sind national, nicht in dem engen chauvinistischen und dünkel haften Sinne, der zur Abschließung und Verknöcherung der Nation führt, sondern in dem weiten kultur- und staatspolitischen Sinne, der die im Deutschen Reiche vereinigten Staatsbürger, ohne Unterschied ihrer Konfession, als eine große Familie auffaßt. Die Grenzboten wollen kein Parteiblatt sein; sie sind ehrlich bestrebt, alle Ansätze zu unterstützen, die in kultureller, sozialer und politischer Hinsicht geeignet erscheinen, den ethischen und materiellen Wohlstand der deutschen Staatsbürger zu heben. Legen wir den Nachdruck auf den Begriff „National" und unterstreichen wir, daß wir die Wurzeln der Kraft der Nation in den breiteren Volksschichten und in diesen die Quelle sehen, aus der immer neue geistige und moralische Kräfte emporsteigen, die eine fernere glückliche Entwicklung des Reiches bedingen, so glauben wir, angesichts der großen Organisationen der Arbeiterschaft, doch berechtigt