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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.10.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1916-10-03
- Erscheinungsdatum
- 03.10.1916
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- Deutsch
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Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 230, 3. Oktober 1916. der preußischen Nordmark mit Büchern versehen, wodurch dem dänischen Buchhandel eine schwere Konkurrenz erwachsen sei. Wie der Verfasser S. 303 behauptet, habe der dänische Buch handel in SüdWland in den letzten 25 Jahren nur noch vege tiert. Die vom Sprachverein verbreiteten vielen Bücher und Weihnachtshefte hemmten seinen Umsatz ebenso wie die Klein lichkeit der Polizeibehörden. Im Dezember 1896 seien in F. Sörcnscns Buchhandlung in Apcnrade die Vorräte von Ernst Bojesens »Weihnachtszeit« und Mangors Kochbuch in deutscher Ausgabe beschlagnahmt worden, letztere weil der Umschlag des Buches eine dänische Flagge aufweise. »Der dänische Buchhandel befindet sich in Nordschleswig, wie alles dänische Leben dort, in bedrängten Verhältnissen.« Schon 1893 erreichte der 1891 mit 60 Mitgliedern aus An regung von C. Gravenhorst, Randers, gestiftete Verein eine Er höhung des Verlegcrrabatts auf schöne Literatur, ordnete dann durch eine seinen Mitgliedern gehörende, noch bestehende Verlags- Aktiengesellschaft den Kalenderhandel und führte neben anderen Arbeiten eine gemeinsame Feuerversicherung ein. Der heute 180 Mitglieder zählende Verein hält seine Jahresversammlungen oft an landschaftlich schönen Orten Dänemarks ab und verbindet damit auch Auslandsreisen (so 1896 und 1914 Leipzig, 1905 Lübeck, 1908 Göteborg und Schonen), die stets lebhafte Betei ligung finden. Zum Vorsteher des dänischen Verleger ratz wurde an- stelle von Peter Nansen I. Frimodt gewählt. Bei Nansens Ausscheiden aus dem Buchhandel (siehe vorigen Brief) haben ihm 96 nordische Schriftsteller und Gelehrte durch eine Festschrift (300 numer. Explre., 15 Kr., Ghldendal, vor Erscheinen ver griffen) Gruß und Huldigung dargebracht. Sie treten darin nach dem Alter auf, von Troels-Lund und Zach. Nielsen bis Thorkild Barfoed. Georg Brandes schreibt: »Daß der tüchtige Geschäftsmann ursprünglich und im Innerste» Schriftsteller war, gab ihm als Verleger feine überlegene Stellung; den Jungen war er Beschützer, Bankier und Freund . . .« In Versen hul digen ihm u. a. Sophus Michaelis und Ludv. Holstein. Mit dem Widmungsexemplar wurden ihm 20 Freiexemplare — dieselbe Anzahl, die er immer seinen Autoren gewährte — sowie alle Manuskripte der Beiträge überreicht. In einem Feuilleton der »Poliftken« vom 9. Juni berichtet Nansen über »Zwanzig Jahre in dem alten Verlegerhof«. Die Firma, der er gedient hat, 6z-Iäenckalske LvA- banckel dioräisk korlaA, schließt das Jahr 1915, wie die allgemeine Lage des Buchhandels erwarten ließ, besser ab als das Vorjahr. Der Umsatz betrug 2,53 (1914: 2,25) Mil lionen Kr., der Rohgewinn 543 700 (532 905) Kr. Aus 206 216 (i. V. 180 355) Kr. Reingewinn werden wieder 6°/» Dividende verteilt- 144 000 Kr. und 62 216 Kr. zum Reservefonds gelegt. Der Verlag entsendet auch dieses Jahr keine Reisenden mit den neuen Kinderbüchern (40°/° Rabatt, auch ä eonclitiou), sondern zieht es vor, die dadurch ersparte Provision den Abnehmern zu gute kommen zu lassen. Laut Rundschreiben sah er sich jedoch infolge der Buchbindcrpreiserhöhung genötigt, die gebun denen Schulbücher im Preise etwas zu erhöhen, und zwar mindestens um 3 Öre das Exemplar, umfangreichere entsprechend mehr, in der Regel aber nicht über 8—9 Ore. Nur für Bü cher, die den Preisauffchlag-Stempel des Verlags tragen, ist dieser Mehrpreis zu bezahlen; mit andern Worten: das Sorti- ment kann aus seinem Schulbücher-Lager in fester Rechnung keinen Konjunkturgewinn erzielen, wie es sonst im Handel üblich ist, und erhält auch keinen Rabatt auf den Mehrpreis. Das Publikum wird also ungleiche Preise für dasselbe Buch gerade jetzt zu Beginn des neuen Schuljahrs nach den Sommerferien vorsindcn. Der Verlag erklärt aber, daß die Mehrausgabe für die Eltern — sie müssen bei dem in Dänemark so verbreiteten Privatschulwesen durchweg sehr hohes Schulgeld zahlen — so gering wie nur möglich bemessen sei; eine Prozentberechnung wäre ungerecht und der Ladenpreis-Unterschied ja nur vorüber- gehend. Die Beziehungen der dänischen zur norwegischen Verlags- tätigkeit sind trotz der Lösung Gyldendals von Norwegen immer noch gespannt. Aufsehen erregte die Mitteilung einer Zeitung 1262 in Kristiania, daß verschiedene dänische Schriftsteller von Gylden- dal zu Aschehoug L Co., Kristiania (mit Zweigkontor in Kopen hagen), übergehen. Es handelt sich vorläufig um M. Andersen- Nexö, der indes schon vorher mit dem neuen, bereits wieder ein gegangenen Verlag Fr. Ravn in Verbindung stand, Harald Kidde, einen hinterlassenen Roman von Jonas Gudlaugssone, und Harry Söjberg. Recht naiv beschwert sich der letztgenannte Schriftsteller in einer Kopenhagener Zeitung darüber, daß ihm der junge Fr. Hegel, der schon während Nansens Abwesenheit eine selbständige Stellung in Gyldendals Verlag einnahm, einen Vorschuß von 300 Kr. für einen kleinen Band Erzählungen mit dem Bemerken verweigert habe, er müsse das Manuskript erst lesen. Zum allgemeinen Erstaunen trifft jetzt die Nachricht ein, daß der angesehene dänische Schriftstellervercin mit Aschehoug L Co. einen Vertrag über Lieferung von jährlich zwei Bänden Novellen abgeschlossen habe, die ausschließlich schon in däni schen Zeitungen und Zeitschriften veröffentlichte Beiträge ent halten werden. Es darf Wohl angenommen werden, daß sich die Firma Aschehoug, um Gyldendals jahrelanger Beherrschung des Marktes zu begegnen, an den dänischen Verein gewandt hat, nicht umgekehrt dieser an sie, obwohl sicher mancher dänische Verlag gern ein ähnliches Abkommen mit ihm eingegangen wäre. Um dem Zug nach billiger Literatur entgegenzu kommen, führt Ghldendal jetzt eine Serie zum Ein heitspreise von 50 Ore für den Band ein, während gleichzeitig das Erscheinen von »Gyldendals Bibliothek« eingestellt wird, in der seit 1893 193 Bücher der nordi schen schönen Literatur, anfangs je 1 Kr., dann zum Serienpreis von 0.65, einzeln 0.75 Kr., erschienen. Das neue Unternehmen wird auch Übersetzungen bringen, jeder Band in buntem Um schlag mit aufgeklebtem Dreisarbendruck-Bild, in großem Oktav format auf ziemlich grobem, dickem Papier. Die Auflage jedes Buches ist auf vorläufig 10 000 festgesetzt worden. Die vier ersten umfassen Schriften von Laur. Bruun (Neudruck von »van Zantens glückliche Zeit«), Steffen Ahlm, Frank Norris (»Blix«), Jack London (»Erzählungen aus Klondyke«). In dem schwedischen Buchhändlerblatt wurde der Wunsch nach einer einheitlichen Abrechn ungszeit für den nordischen Buchhandel geäußert, da die bestehende Ungleichheit für den Verkehr zwischen Buchhändlern der nordischen Staaten sehr lästig sei. In Finnland scheint man zum 1. Mai abzu rechnen und die Remittenden erst bei Gelegenheit zu schicken. In Schweden erfolgt die Abrechnung bis 1. April, während die Remittenden bis 1. Mai eingetroffen sein müssen. Dagegen rechnet man in Norwegen schon Ende Februar ab und mutz den Saldo bis 8. März zahlen (Verbindungen außerhalb Norwe gens jedoch erst im April bzw. bis 15. Mai). Am strengsten sind die dänischen Buchhandelssatzungen, die Abrechnung wie Rücksendung bis 28. Februar, Zahlung bis 31. März verlangen. Wie der dänische Verlegerrat mitteilt, soll nach Verein barung mit der britischen Gesandtschaft das vom dänischen Jndustrierat zu visierende Ursprungszertifikat des Absenders bei Büchern für Übersee-Ausfuhr folgenden Wort laut haben: »Kons vk tkess bnoks eontaiu reacking' matter, rvlüed ean kurtker 6srman proga^ancka«. Das Zeugnis ist dann noch vom britischen Konsulat zu stempeln, ehe die Konnossemente von der dänischen Reederei ausgeliefert werden können. Zu der großen Menge Propaganda-Literatur in Original ausgaben, mit der die kriegführenden Länder auch Dänemark ver sehen, gesellt sich wieder eine Reihe dänischer Ausgaben; wir nennen Aussprüche von Amerikanern über., das britisch-indische Reich »^morikauske Dcktalelser . . . « (32 S. 0.35 Kr. Pio); Bethmann-Hollwegs 7 Reden (104 S. Ghldendal. In Komm. 1 Kr.) und zwei Biographien: Lord Kitcheners Lebensge schichte von tzorace G. Groser (188 S. 2.50 Kr. Pio), und aus dem Schwedischen, G. Hellströms »Joffre als Mensch und Heerführer« (56 S. 1.25 Kr. Pio). Von dänischen Arbeiten über den Krieg hatte großen Erfolg Erich Erichsens »Der schweigsame Däne« (»von tavse Dansker«. Hagerups Forlag, 130 S. 2 Kr.), ein Buch über die »leidenden Nordschleswiger«. Karl Larsen hat seinen Vortrag »Krix, Kultur ox Dan-
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