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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1916
- Strukturtyp
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- 1916-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1916
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- Deutsch
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241, 16. Oktober 1916. Redaktioneller Teil. sechs Fragen gerichtet werden. Von deren mehr oder minder ausführlicher bzw. richtiger Beantwortung hängt die Zensur ab. Für die schriftlichen Prüfungen wurden von mir je vier Themala den verschiedenartigen Berufszweigen innerhalb des Buchhan dels zur Auswahl gestellt. .4. Buchherstellung. 1. Das Buch als Erzeugnis- des Buchgewerbes, seine Be standteile, Formate und Ausstattungen; 2. Über die gebräuchlichsten Papiersorten und deren Ver wendung ; 3. Über das Wesen des Buch- und Jllustrationsdruckes: a) Buchdruck, b) Jllustrationsdruck; 4. Das Jnsertions- und Beilagewesen. kr. Buchvertrieb. 1. Das Sortiment und sein Betrieb; 2. Das wissenschaftliche und moderne Antiquariat; 3. Der Reise- und Versandbuchhandel; 4. Allerlei Rebenzweige des Sortimentsbuchhandels. Nach den Ergebnissen der vier Prüfungs-Zensuren werden die Noten für die Zeugnisse erteilt. Diese beziehen sich auch aus die Sitten, deren Zensur in einer zweiten Zeugnis-Note ver merkt wird. Wer sich nicht mindestens zwei Prüfungen unter zogen hat, erhält kein Zeugnis, ebensowenig jene Hörer, die unentschuldigt die Hälfte der Unterrichts-Sonntage versäumt haben. Die Ergebnisse des Fachunterrichtes an der Hand des oben angegebenen Lehrplans waren sehr zufriedenstellend. Der Schul besuch war ein guter, Aufmerksamkeit und Fleiß waren rege, die Prüfungsergebnisse überragten die Mittelmäßigkeit. (Vgl. die alljährlichen Berichte im Bbl., zuletzt 1915, Nr. 94, S. 626 u. 1916, Nr. 90, S. 446.) Selbst das schwierige Gebiet des Jllu- stralionswesens wurde von Sortimenterlehrlingen bei der schrift lichen Prüfungsarbeit so behandelt, daß sie mit der Note I zensuriert werden konnte. Eine Kontrolle des Unterrichts wird ausgeübt durch den Vorsteher oder durch ein Mitglied der Korporation. Zur Metho dik des Unterrichts sei bemerkt, daß von mir und meinem Vor gänger für den Unterricht freie Vorlesungen gewählt waren, für die wir uns wohlvorbereitete Vortragsgerippe ausgearbeitet hatten. Die Schüler waren verpflichtet, mitzuschreiben oder Stichworte zur Unterlage für die am Ende jedes Vierteljahres stattfindende mündliche und schriftliche Prüfung zu notieren. Am Anfang jeder Unterrichtsstunde wurde von mir das in der von- gen Unterrichtsstunde Vocgetragene in Form von Fragestellungen an die Schüler wiederholt. Irgendwelche Hilfsbücher wurden während des Unterrichts nicht benutzt. Gegen Ende des Quartals wurde jenen Schülern, die dem Vortrage nicht voll hatten sol- gen können, zwecks Vorbereitung für die mündliche und schrift liche Prüfung empfohlen, sich entweder das buchgewerbliche Hilfs buch von Säuberlich (für Verlags-Lehrlinge) oder das Ungersche »Wie ein Buch entsteh!« (für Sortiments-Lehrlinge) anzuschaf- scn. Beide entsprechen den tatsächlichen Bedürfnissen des Wiener Lehrplans in vollem Umfange nicht. Der abgerundete Leit faden für den buchhändlerischen Fachunterricht wäre erst noch zu schaffen. Die Prüfungen am Ende jedes Quartals (je eine mündliche und eine schriftliche) sollten auf jeden Fall festge halten werden, weil sie die Schüler von vornherein zur ernsten Mitwirkung in den Unterrichtsstunden anspornen. Zeugnisse können für Unterrichtskurse in mittleren Städten Wohl nicht in Betracht kommen, doch würde es sich empfehlen, für Schüler, die erstklassige Prüfungsarbeiten abliefern, Bücherprämien zu ge währen. Diese Büchecprämien können entweder von dem zu ständigen Kreis- und Ortsverein oder vielleicht auch von ein zelnen Verlagsbuchhandlungen gestiftet werden. Als Hilfs- und Nachschlagebuch für den Lehrenden wird das Paschke-Rathsche Lehrbuch des deutschen Buchhandels gute Dienste leisten. Anschauungs-Material ist fast unentbehrlich; das Säuberlichsche Lehrbuch enthält davon das Wichtigste. Für die Erläuterung der Jllustrationstechnik ist es unentbehrlich; jede bessere Buchdruckerei oder zinkographische Kunftanstalt wird gewiß auf Ansuchen alte Matern, Stereotyp-Platten, Klischees fügung stellen, ebenso wird sich leicht ein Musterkaften mit Pa pierproben auftreiben lassen. Die Aufgabe des buchhändlerischen Kursleiters war: das Beste z» geben, was er vermochte, Freude am Unterricht (manch mal nur zweier oder dreier Vorzugsschttlcr wegen), größte Ge wissenhaftigkeit und »norddeutscher Ernst im Dienst«. Und es ge lang: es waren schöne Zeiten, diese Unterrichtssonntage, die in zwei Jahren wegen Schülerandrangs sich zu Doppelkursen (vier Stunden Vortrag hintereinander) auswuchsen. Was die Wiener Korporation für die Lehrlingsausbildung durch Einrichtung der Fachkurse getan hat, kann, nein, soll heutzutage jeder Kreis- oder Ortsverein tun! Der Wiener Lehrplan kann als Unterlage für den Fach unterricht in jeder Stadt benutzt werden. Jeder Unterrichtende kann ihn feinen eigenen Fähigkeiten oder der Zusammensetzung der Lehrlinge gemäß abändern. Auf den ersten Blick wird es etwas schwierig erscheinen, das Gebotene des Winter-Lehrplans abzuwandeln; es ist aber in der Tat nicht schwer. An dem Aus druck Kursleiter möge man sich nicht stoßen; es war für jeden Beruf immer nur eine Person, die den Fachunterricht an der kaufmännischen Fortbildungsschule erteilte. Nur bei Doppel kursen wurde — manchmal, nicht immer! — eine zweite Lehrkraft herangezogen. Eine Ausnahme davon machte selbstverständlich der dreijährige Kursus für die Drogistenlehrlinge. Uabor omnia vinoit improdus. In die deutsche Seemanns sprache übersetzt: Alle Mann schaffen oben und unten! Die Renaissance des französischen Buches. Unterredung mit Herrn de Dampicrre. (Übersetzung aus maulte« sParisj v. 10. September 1916.) Der deutsche Gewerbefleiß hat, wie jedermann weiß, schon seit langer Zeit eine hervorragende Stellung auf dem Gebiete des Buches eingenommen, gleichviel, ob cs sich um wissenschaftlichen, literarischen, Schulbücher-Verlag oder um künstlerische und musikalische Werke han delt. Es gibt keinen bei uns, der nicht in einem deutschen Atlas, in einem Tauchnitzbandc, einen, Baedeker oder einer Peterspartitur geblättert hätte. Sogar — welche Ironie! — gewisse ABC-Bücher für unsere Kinder sind oder waren wenigstens deutschen Ursprungs. Ich erinnere mich, eins davon gesehen zu haben: cs wies Fehler in der Rechtschreibung auf. Man muß allerdings anerkennen, daß diese Ausgaben, von Aus nahmen abgesehen, sowohl im Innern wie im Äußeren beachtenswert und — was ja gewiß kein Fehler ist — auch recht wohlfeil sind. Zu verwundern ist es daher nicht, daß viele Männer von Geist, und zwar die besten, nach Mitteln und Wegen geforscht haben, um dieser sicherlich starken, aber nicht unüberwindlichen Mitbewerbnng siegreich die Spitze zu bieten. So ist als Folge von Versammlungen, denen die angesehensten Männer der Wissenschaft, der Literatur und der Kunst beigcwohnt hatten, am 18. April d. I. das »Oomit« ciu I^ivre« (101, rue ckr, Uae) ins Leben getreten. Bald darauf hat sich unter dem Vorsitz des Herrn Emile Picard, Mitglieds der Akademie der Wissenschaften, der ge- schäftsführenöe Ausschuß dieses Komitees gebildet.. Ein genau bestimmtes Ziel. In den Satzungen der neuen Vereinigung ist folgendes zu lesen: Zwe ck. — Sie hat den Zweck, im Auslände, vorwiegend durch das Buch, den französischen Gedanken in seinen verschiedenen Bekun dungen zu verbreiten und in unserem Lande die Hauptwerke fremder Gedanken zu allgemeinerer Kenntnis zu bringen. Mittel zum Zweck. — Die Mittel zur Erreichung des Zwecks der Vereinigung sind: die Einrichtung regelmäßigen brieflichen Verkehrs mit den wissenschaftlichen Körperschaften und den künstlerischen, literarischen oder gelehrten Gesellschaften Frank reichs und des Auslands, die Entsendung von Stndienreiscnden, die Herausgabe von Wochen- oder Monats- und von Jahres berichten, dazu alle anderen Mittel, die geeignet sind, die ihrem Werke nützlichen Auskünfte zu sammeln. Für seine ihm vorbchaltene unmittelbare Betätigung stellt sich das Komitee neben anderen Zielen die Aufgabe, die Möglichkeit und unter Hinzuziehung von Sachverständigen die Durchführung der nötigen Besserung zu untersuchen in: 1307
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