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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1916
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller TeU. ^ 241, 16. Oktober 1916. -»derAusarbeitung von literarischen,künstlerischen, wissenschaftlichen, technischen, praktisch belehrenden Werken oder Sammlungen, die ebenso für den inneren ivie vor allem auch für den internationalen Markt be stimmt sein sollen; zum Beispiel von Sammlungen von Klassikern wie der von Teubner, der fremdsprachigen Literatur, wie der von Tauchnitz, von praktischen und immer auf dem laufenden zn haltenden enzyklo pädischen Sammlungen in Taschenformat wie der von Goeschen, von Jahrbüchern wie denen von Justus Perthes (Minerva, Gotha u. a.), von Atlanten wie denen von Stieler, Andres u. a.«. Seit seiner Gründung beschäftigt sich das Komitee mit der Vor bereitung des »^vnZrös ciu lüvre«, der nächsten Winter in Paris abgc- halten werden soll. Das Arbeitsprogramm ist festgestellt; die Bericht erstatter sollen ernannt werden. Es umfaßt die Technik des Buches, die Ausdehnung seines Handels, die geistige Ausbreitung.. Was Herr de Dam Pierre sagt. Herr Jaegues de Dampicrre, der Generalsekretär des Ooiniie 6,i lüvre, hat uns eine Unterredung bewilligt, in deren Verlaufe er uns sehr interessante Belehrungen gab: »Nach der etwas raschen Gründung unseres Komitees haben wir zunächst unser Ziel umgrenzt und darauf die Mittel und Wege unseres Vorgehens geprüft. Man muß sich völlig mit dem Gedanken vertraut machen, daß der deutsche Buchhandel unser hauptsächlicher Gegner ist. Man muß auch wissen — und ich glaube, daß das bei uns nicht genügend bekannt ist —, daß der deutsche Buchhandel im Vergleich niit dem französischen auf wesentlich anderen Grundlagen anfgebant ist. Er ist zu einer Gesamt heit zusammengeschlosscn, statt der Tatkraft und der Beharrlichkeit der einzelnen überlassen zu sein; der deutsche Buchhandel ist zu einer Kör perschaft erwachsen. In Frankreich hat die Unterdrückung der Körperschaften den Wett streit der einzelnen auf den höchsten Grad gesteigert. Das hat sein Gutes gehabt: die einzelnen haben allein oder doch beinahe allein ge waltige Werke geschaffen. Aber auch sein Schlimmes: denn wir sehen uns Ländern wie Deutschland und den Vereinigten Staaten gegenüber, die ihrerseits den Geist der Zusammenfassung von Kräften so stark wie möglich entwickelt haben.« Der deutsche Buchhandel. »Die Deutschen« — so fuhr Herr de Dampicrre fort - »haben nun diesen Geist gemeinsam betätigter Arbeit und der Beschränkung auf bestimmte Fachgebiete in seiner Anwendung auf deu Buchhandel auf den Gipfel der Vollkommenheit erhoben. Bei ihnen ist folgerecht der Erzeuger von Büchern (der Verleger) klar und reinlich vom Drucker unterschieden. Aber diese Unterscheidung zeigt sich noch weit entschiedener im Verhältnis zwischen dem Ver leger, dem Fabrikanten der Industrie, und dem Buchhändler, dem Kleinverkäufer. Zwischen diese beiden schiebt sich eine mit besonderen Rechten ausgestattete Körperschaft ein; das sind die Buchhändler-Kom missionäre. Ebenso wie bei uns kein Verkaufs- oder Kaufgeschäft in Wert papieren ohne die Mitwirkung des Wechselagentcn abgeschlossen wer den kann, so kann auch ein in München wohnender Privatmann, der ein im Münchener Verlage erschienenes Buch haben will, dieses nur bei seinem Münchener Buchhändler kaufen, der es von Leipzig kommen läßt. Denn nur in Leipzig findet sich der Buchhändler-Kom missionär, der alle Geschäfte zwischen Buchhändlern und Verlegern Deutschlands und auch des Auslands bei sich zentralisiert. Diese Geschäfte erledigen sich in einer einzigartigen Einrichtung, die sich die Buchhändlcrbörse nennt und eine Art Abrechnungshaus Täglich gehen von Leipzig besondere Bttcherwagen ab. In dieser Stadt halten die Buchhändler-Kommissionäre alle Verlagswcrke ganz Deutschlands auf Lager, und außerdem haben sie auch sehr bedeutende Vorräte an fremder Literatur, die ihnen von ausländischen Verlegern vertragsmäßig geliefert werden.« Einige Einzelheiten. »Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, daß wir von alledem nichts haben. Damit, daß wir ein Komitee gebildet haben, das sich aus den geistig Bedeutendsten zusammensetzt, kurz gesagt, ans der geistigen Blüte, suchen wir zu einem Ziele zu kommen, das wahrlich von erheblicher Wichtigkeit ist. Ist nicht der Grundstoff zur Hervorbringung eines jeden Buches der Gedanke? Für unser Einschreiten haben wir uns folgendes zur Aufgabe ge macht: 1. Um im Auslande schriftstellerische Bekundungen des franzö sischen Gedankens zu allgemeiner Kenntnis zn bringen, sollen Kataloge, bibliographische Verzeichnisse verbreitet werden, die uns zurzeit fast völlig fehlen. Sie müßten alljährlich nach dem neuesten Stande er gänzt bzw. erneuert werden. Schon jetzt haben wir im Ooruitö du lüvre mit der Ausarbeitung brauchbarer Bibliographien begonnen und mit Hilfe ganz weniger Unterlagen und Mitarbeiter innerhalb sechs Wochen mehr als zwölftausend BUcherzettel fertiggcmacht. 2. Wir werden in Frankreich zur Schaffung von Büchern, deren jedes einem Bedürfnis entsprechen soll, anspornen und uns zu diesem Zweck alle Mühe geben, schaffende Schriftsteller zu unterstützen und in ihrer Arbeit zu ermutigen. Die Deutschen haben technische enzyklopädische Sammlungen hcr- ausgcbracht, worin man findet, was man über diese oder jene Frage wissen will. Da wollen nun auch wir, neben großen wissenschaftlichen und Klassiker-Sammlungen, mit in der ganzen Welt zu suchender Un terstützung und Mitarbeit große Sammlungen gleicher Art ins Leben rufen. Endlich werden wir in Paris auch eiu Museum des Buches schaffen. Die Seele des Volkes wird sich daran bilden. In gegenwärtigem Augenblick widmet das Komitee seine Arbeit der Vorbereitung des Oon^rög c!u lüvre in Paris.« * Wie man aus Vorstehendem ersehen mag, hat sich das Oomitä 6u lüvre eine verwickelte und schwierige, aber klar umgrenzte Aufgabe ge stellt. Übrigens hat es eben erst mit dem schaffenden Teil seiner Entwicklung begonnen. Man wird große Hoffnungen auf diese neu entstandene lebensvolle Arbeitsgemeinschaft setzen dürfen. Valvry Müller. Kleine Mitteilungen. Wer trägt die Warciiumsatzsteuer? — Aus Anlaß mehrfacher An fragen haben sich die Altesten der Kaufmannschaft von Berlin mit dieser Frage beschäftigt und sich dazu wie folgt geäußert: Die Warenumsatzstcuer wird vou Anmelduugeu der Gewerbe treibenden über bezahlte Warenlieferungen entrichtet; danach hat sie zunächst der Gewerbetreibende zu tragen, der die Waren liefert. Dies gilt aber nnr dein Fiskus gegenüber. Die Steuergesetze be schäftigen sich im allgemeinen nicht mit der Frage, ob etwa der Gewerbetreibende den von ihm ent richteten Stempel von seinem Abnehmer ersetzt verlangen kann. Für einen Fall hat das vorliegende Gesetz vorgesehen, daß der Abnehmer dem Lieferer einen Zu schlag zum Preise in Höhe der ans die Zahlung entfallenden Steuer zn leisten hat, wenn cs sich nämlich um Verträge handelt, die vor dem 1. Oktober 1916 geschlossen sind, und wenn die Bezahlung nach diesem Zeitpunkt zu leisten ist. Für Verträge, die nach dem 1. Oktober 1916 abgeschlossen sind, ist die Regelung offenbar deshalb unterblieben, weil die Parteien in der Lage sind, darüber Vereinbarungen zu treffen. Bekanntlich haben Vereinigungen und Verbände davon Gebrauch gemacht und ihren Abnehmern mitgetcilt, daß sie alle Rechnungen in Zukunft mit einem entsprechenden Aufschlag ausstellcn werden. Fehlt es aber an besonderen Verein barungen, so dürfte der liefernde Gewerbetrei bende kaumin d e r L a g e s c i n, E r s a tz d e r S t e n e r n a ch - träglich zu verlangen. Es muß daher den Gewerbetreibenden änheimgcstellt werden, wenn sie den Stempel nicht selbst tragen wollen, sich den Ersatz vom Käufer vor der Lieferung ausdrücklich anSzu- bedingen. PersiMlnachrichLeu. Jubiläen. — Das 25jährige Bestehen kann am heutigen Tage die Firma Albert Seitz, herzogliche Hof-Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung in Coburg begehen, die von ihrem Gründer Albert Seitz bis zn seinem Ableben im Februar 1914 geführt wurde. Er erzielte gute Erfolge und wurde mit dem Titel eines Kommerzien rats und Hofbuchhändlers ausgezeichnet. Seit seinem Tode führt seine Witwe, Frau Jda Seitz geb. Lerche, das Geschäft weiter. — Das gleiche Jubiläum begeht der Musikalien-Verlag (verbunden mit Sorti ment und Antiquariat) von A. Schwieck in Leipzig, der noch heute im Besitz seines Gründers ist. Gefallen: am 18. September Herr Ludwig Seitz, Unteroffizier und Offiziers-Aspirant, Korrespondent im Auslandsbnreau der Firma Friedrich Pustet in Rcgcnsburg. Der auf dem Felde der Ehre Gefallene gehörte drei Jahre dem kaufmännischen Betriebe der Firma Pustet an und hat sich durch vorzügliche persönliche Eigenschaften und gewissenhafte Pflichterfüllung all gemeine Hochschätzung erworben. 130Ü "" '« Lemiia. Adresse derRcdaktt
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