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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1916-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1916
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- Deutsch
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Börsenblatt f. d. Dtschir. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 24>, 16. Oktober 1916. Spezialkurse immer nur einen gedrängten überblick Uber die Warenkunde des betreffenden Berufs oder eine Unterlage zum weiteren Selbstunterricht bilden. Das genügt aber auch voll kommen. Denn neben den Lehrlingen des Buch-, Kunst- und Musikalienhandels beider Arten, der Verleger und Sortimenter, nehmen auch Lehrlinge der Zeitungsverleger, der Annoncen- Expeditionen und der Lehrmittelhandlungen am Buchhändler kurs, wie er kurz genannt wird, teil. Um ihnen allen einen ausführlichen Fachunterricht zu erteilen, würden zwei oder drei ganze Jahre erforderlich sein. Dieses Ergebnis hat z. B. der Fachunterricht für Drogisten in Wien gezeitigt. Der Drogisten kursus umfaßt drei Jahre und deren Unterrichtszeiten das volle Schuljahr, d. h. vom Oktober bis zum Juli. Der Fortbildungs kurs ist in diesem Falle zur Drogistenschule ausge wachsen. Die Wiener Spezialkurse unterstehen pädagogischen Fach männern, in erster Linie dem Direktor der Gremial-Handels- schule, zurzeit Prof. vr. Goldberger, in zweiter Linie dem Vor stand für die Spezialkurse, zurzeit Schulrat Pros. vr. I. Heils berg. Von jenem wird die Schul- und Prüfungsordnung fest gelegt und beaufsichtigt, von diesem wird den Kursleitern die pädagogische Anleitung für den Unterricht erteilt, die Führung der Schülerlisten beaufsichtigt und die Kontrolle des Schul besuchs ausgeübt. Die Kursleiter werden von der betreffenden Korporation gewählt und dem Direktor zur Anstellung empfohlen. Dieser verpflichtet sie vorerst zu zweijähriger Probetätigkeit. Rach deren Ablauf und entsprechender Eignung werden die Kursleiter vom Schulausschuß des Gremiums der Wiener Kauf mannschaft fest angestellt. Die Buchhändlerkurse in Wien wurden seinerzeit von Herrn C. F. Ahlgrimm eingerichtet, der auch den Lehrplan ausarbeitete (abgedruckt im Jahresbericht der Gremial-Handelsschule) und seine Tätigkeit acht Jahre hindurch ausllbte. Sein Nachfolger, der Verfasser dieses Aufsatzes, unterzog den ursprünglichen Lehr plan auf Aufforderung der Direktion einer Revision und änderte ihn zugunsten des Buchvertriebs (im Gegensatz zur Buch- Her st e l l u n g > ab. Hier ist er: X. Buchherstellung. 1. Geschichtliches. Buchhandel im Altertum, Hand schriftenhandel. Erfindung der Buchdruckerkunst. Ge schichte des deutschen Buchhandels von 1440 bis zur Ge- genwart. Geschichte des mitteleuropäischen Buchhandels. 2. Schrift, Satz und Druck. Entwicklung der Schrift. , Die Arten der Lettern. Technik des Satzes. Korrektur. Matern und Stereotypie. Zurichten. Technik des Druckes. 3. Buchbinderei. Falzen, Heften, Einhängen. Ver- schiedene Arten der Einbände. Nebenarten des Buches: Musikalien: Stich, Satz und Druck. Zeitschriften: Formate. Druck- , kalender. Zeitungen: Herstellung, Rotations druck. 4. Papier. Zusammensetzung und Fabrikatton. Sorten von Papieren und deren Verwendung. Preise. 5. I l l u str a t i o n s w e s e n für Bücher und Zeitschriften. Holzschnitt, alter und moderner, auch farbiger; Kupfer stich, Gravüre, Radierung, Lithographie. 6. Strichätzung, Autotypie, Dreifarbendruck. Klischee, Gal vanoplastik, Offsetdruck; moderner Tiefdruck. 7. Zusammen fassende Erläuterung der Buch- Her st e l l u n g an der Hand eines illustrierten, mit Tafel bildern ausgestatteten Objekts (von der Erwerbung des Manuskripts an, Verkehr mit Buchdruckerei; Auflagehöhe, Beschaffung von Jllustrationsvorlagcn. Kalkulation im Hinblick aus Herstellungs- und Verkaufspreis und Rabatt). 8. Herstellung von Karten und Atlanten. In seraten- und Beilagewesen. 9. Mün d l i ch e P r ü fun g. 10. Schriftliche Prüfung. 1306 6. Buch-Vertrieb. 11. Vertriebsarbeilen des Verlegers. Jnsc- rate, Zirkulare, Prospekte. Rezensions- und Frei-Exem- Plarc. Versendung der Novitäten. Auslieferungsbuch, Bezugsbedingungen. Reisende. Direkter Vertrieb. 12. Barsortiment. Wesen; Verdienst. Verkehr mit Verleger und Sortimenter. Kommissionsbuchhandel. Sitz und Zweck. Gebühren. Einholen empfohlener Bestellungen, Ex pedition. Auslieferungslager. 13. Sortimentsbuchhandel. Begriff und Einrich tung. Lagereinteilung. Bibliographische Hilfsmittel. Bü cherbestellung. Bezugsarten. Behandlung eines ein gehenden Bücherballens. 14. Expedition bestellter Bücher. Ansichtssendungen. Jour nal- und Bllcher-Kontinuation. Schaufenster. Die Oster messe. Leihbibliothek, Lesezirkel. 15. Bahnhofsbuchhandel. Kolportage.Reise- und Versandbuchhandel. Rabattsätze. Zah lungsweise. Agenten. Musterbände, Bestellzettel, Liefe rungsbedingungen. Prospektbeilagen und deren Kosten- Verteilung. An zwei Wochentagen als Wiederholung: Besichtigung einer Buch- und Kunstdruckerei, sowie einer Zeitungsdruckerei. 16. Wissenschaftliches Antiquariat. Wesen und Kundenkreis. Bildung des Antiquars. Einkauf und Schätzung. Vertriebsmittel (Antiquariats-Kataloge und deren bibliographische Aufmachung). Zettelkataloge. 17. Desiderata. Auktionen. Bedeutende Antiquare. Modernes Antiquariat. Wesen und Absatzmög lichkeiten. Ein- und Verkauf. Juristisches. Das Groß-Antiquariat. Einkaufs- und Vcr- kaufsbedingungen. 18. Musik alienhandel. (Verlag und Sortiment.) Musikal. Vorkenntnisse. Herstellung. (Repetition): Kupferstich, Lithographie, Druck von Platten, Notensatz. Iuristisches. (Verbot des Rotenabschreibens usw.) Lieferungsbedingungen und Rabattsätze. Lehrmittelhandel. Wesen, Handelsgegenständc, Kundenkreis. 19. Kunsthandel. Bezugsweise und Rabatt. Angebot. Als Angliederung an das Sortiment: Han del mit Photographien, Buchdrnckbildern (Seemann), Künstler-Steinzeichnungen; Rahmengeschäft; Schau fenster. Reiner Kunst Handel. Stiche, Gravüren (auch farbige), Radierungen. Ladeneinrichtung. Be handlung der Kunstblätter, Formatbezeichnung, kluxit, seulpsit u. a. Fachausdrücke. Kun st Handel mit Ge mälden und kunstgewerblichen Gegenständen. Kunst salon. Fortsetzung der mündlichen Prüfung. 20. Schriftliche Prüfung. Wie schon oben gesagt und vorstehend gekennzeichnet, wird dieser Lehrplan in Wien zwanzig Sonntagen des Winterhalb- jahres zugrunde gelegt. Der Beginn findet am ersten Sonntag des Oktobers statt, die Sonntage vor Weihnachten kommen als Geschäftssonnlage, die Sonntage zwischen Weih nachten und Heiligdrcikönige (Erscheinung Christi) als zu den Feiertagen gehörig, ein Sonntag im März als Feiersonntag der Handelsschule und der Palmsonntag als Ostervorfeiertag in Wegfall. So erstrecken sich die zwanzig Untercichtssonntage auf etwas mehr als ein halbes Kalenderjahr. Dem ersten Unter richtssonntag geht ein Sonntag voran für die Einführung (An sprache, Kontrolle der Schülerliste, Vorlesung der Schulordnung, Sitzordnung), und nach dem letzten Unterrichtssonntag wird ein Sonntag angesügt für die Verteilung der Zeugnisse über den Spezialkurs und für die Entlassungsformalitäten, die sich je nach der persönlichen Auffassung des Kursleiters kurz erledigen oder zu einer Feier ausbauen lassen. Gemäß den Vorschriften der Direktion nuissen bei den münd lichen Prüfungen an jeden Hörer (Schüler oder Externisten)
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