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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1916-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1916
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- Deutsch
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^ 253, 30. Oktober 1916. Redaktioneller Teil. Ich machte die Bekanntschaft eines schwedischen Lylographen Sandberg. Er reparierte die Bildstöcke, wenn sie auf der Reise beschädigt worden waren. Seinerzeit war er mit einem Dutzend anderer in Dorös Atelier angestelit gewesen. Sie führten die Zeichnungen aus. Der Meister skizzierte sie bloß, dann mußten die Eleven sie ausführen — und Dora signierte sie. Meiner Meinung war das Betrug. Später habe ich selbst »Mitarbeiter« gehabt. Das Leben demoralisiert. Ich war und blieb verstimmt darüber, kaufmännisch tätig zu sein. Aber nach Geschäftsschlutz war das vergessen. Dann machte ich lange Spaziergänge um die Seen herum, hinaus nach Amager, in den Garten von Frederiksberg oder in die Söndermark. Eines Sonntags ging ich sogar den Strand weg entlang nach Helsingör. Und damit es recht poetisch sei, schlief ich in der Nacht in einem Heuschober vor der Stadt; der Mond schien, und die Nachtigallen sangen. Aber des Morgens war ich so voller Ohrwürmer, Spinnen und anderem Gewürm, daß ich in eine Badeanstalt stürzen und mich reinigen mutzte. Dies war das erste und letzte Mal, daß ich die Poesie in dieser Weise mit mir durchgehen ließ. Überhaupt begannen mir die Realitäten des Lebens mehr und mehr aufzugehen. <V sSchlußs folgt.) Meine Mitteilungen. Ortsocrein der Buchhändler in Hannover und finden. Tie V o r ft a n d s w a h l in der Oktober-Sitzung hatte folgendes Er gebnis: 1. Vorsitzender: Fr. Feesche (Heinrich Fecsche) — 2. Vor sitzender: B. Betcke (Sachse L Heinzelmann) — Schriftführer: O. Drowatzky (Wolfs L Hohorst Nachf.) — Schatzmeister: vakat. — Be sitzender: W. Warnecke (C. F. W. Warnecke). —R a b a t t ko m m i s- sion: G. Schmidt (Hahn'sche Buchhandlung) — B. Betcke (Sachse K Heinzelmann) — H. Witt (Weidemann's Buchhandlung). — Schul - bltchcrko m Mission: O. Drowatzky (Wolsf K Hohorst Nachf.) — A. Troschütz (Cruse's Buchhandlung) — H. Witt (Weidemann's Buch i Handlung). — U n t e r st ii tz u n g s k a s s e: Julius Lauge (Hahn'sche Buchhandlung). Deutsche Bildcrei. AuS Stuttgart wird uns ein Aufruf zur Gründung einer Deutschen Bilderei zugesandt. Der von dem Kunst- fchriftsteller Arthur Dobsky in Stuttgart Unterzeichnete Aufruf geht von dem Gedanken aus, daß, ebenso wie die Literatur in der Deut schen Bücherei in Leipzig eine monumentale Sammelstelle gefunden hat, auch die Kunst, und zwar die reproduzierende, ein Anrecht habe, eine Zentralstelle zu besitzen, in der sich die Geschichte des Bildes lückenlos verfolgen läßt. Es soll also nicht etwa ein neues Gemälde- museum geschaffen werden, sondern eine Vorbildcrsammlung all dessen, was der Deutsche Kunsthandel seit seinem Bestehen hervorgcbracht hat, und was in Zeitschriften, Katalogen und Kunstbüchern verstreut, ein unschätzbares Material bildet für die wissenschaftliche Forschung wie für die praktische Tätigkeit. Der Gedanke der Gründung einer »Deutschen Bildcrei« als eines Gegenstückes zur Deutschen Bücherei ist schon einmal im Börsenblatt erörtert worden (vgl. I)r. Wilhelm Lange, Noch einmal: Bildercien in Nr. 219). Auch die Schwierigkeiten, die sich dem Plane einer um fassenden, möglichst vollständigen Sammlung von Bildern cntgegen- stcllc», sind dort gestreift worden. Sie liegen in der Hauptsache darin, daß das Sammelgcbiet noch ungleich größer Ist als das der Deut schen Bücherei und die Beschaffung des Materials weit erheblichere Schwierigkeiten machen würde als das Zusammentragen von Bü chern, besonders da keine Zeitgrenze nach rückwärts angegeben ist, also schlechthin alles gesammelt werden müßte, was je auf diesem Ge biete erschienen ist. Dazu tritt noch der Umstand, daß es dem Kunst- Handel sowohl an einer festen Organisation als auch an der dem Buch handel eigenen inneren Geschlossenheit fehlt und Kunstverleger, Photo graphen nnd Amateure ebenso als Helfer zur Ausgestaltung dieser Sammlung in Frage kommen würden wie Kunstanstalten, Zeitschriftcn- verleger und Antiquare. Von einer auch nur annähernden Vollstän digkeit wird daher nie die Rede sein können, und ob sie überhaupt erwünscht ist, erscheint mehr als zweifelhaft, wenn man sich das Bild dieser »Deutschen Bilderei« und die Schwierigkeiten der Be schaffung und vor allem auch der Aufbewahrung des Materials vor stellt. Die Großzügigkeit der Idee und der Hinweis auf die Deutsche Bücherei mögen für den ersten Augenblick bestechen, bei reiflichem Überlegen aber wird man sich der Erkenntnis nicht verschließen können, daß hier wohl die Gedanken leicht bei einander wohnen, die Dinge sich aber hart im Nanme stoßen, besonders wenn sie sich so schwer fassen und unterbriugen lassen wie Bilder. Zuschläge auf die vereinbarten Preise bei Lieferung von Papier und anderen Bureanbcdürsnisscn.— Der Deutsche Papiergroßhändler- Verband und der Bnnd deutscher Vereine des Druckgcwerbes, Ver lages und der Papicrverarbeitung in Berlin richteten unterm 11. Ok tober 1916 nachstehende Eingabe an den preuß. Staatsminister des Innern: »Euerer Exzellenz beehren wir uns unter Bezugnahme auf die uns am 25. September v. I. gemachten Mitteilungen folgendes er gebenst zu unterbreiten: In dem eben erwähnten Schreiben erklärte sich Euere Exzellenz unter Würdigung der durch den Krieg hervorgerufenen besonderen Verhältnisse bereit, für die Zeit vom 1. Juli 1915 ab im Geschäfts bereiche des Neichsamts des Innern die erforderliche Allerhöchste Genehmigung von Vertragsänderungen dahin nachznsnchen, daß für die Dauer des Krieges bei Lieferung von Papier und anderen Burcau- bedürsnissen den Lieferanten neben den Vertragspreisen die nachge wiesenen Selbstmehrkostcn bis zur Höhe von 15 "/o der erstcren ver gütet werden?) Seitens der beteiligten Kreise hat dieses Entgegenkommen Euerer Exzellenz dankbare Anerkennung gefunden. Wir möchten aber nicht unterlassen, heute darauf hinzuweisen, daß die Vergütung von 15 «/«, die damals vielleicht angemessen erschien, heute nicht mehr als aus reichend angesehen werden kann, um die tatsächlichen Selbstmehrkostcn zu decken, die den Lieferanten aus der Erfüllung solcher Vertrags- Verpflichtungen erwachsen, die vor dem Kriege oder zu Beginn des Krieges abgeschlossen worden sind. Wir richten daher im Interesse des Deutschen Papiergroßhandels und der Papier-Verarbeitung an Euere Exzellenz die ergebene Bitte, den Nachgeordneten Behörden durch eine entsprechende Verfügung die Ermächtigung zu erteilen, für die innerhalb der laufenden Abschlüsse zu gewährenden Preiserhöhungen über den Satz von 15°/« hinauszugehen, sofern ein genügend begrün deter Nachweis für die Notwendigkeit solcher Preiserhöhungen er bracht werben kann.« Eine Kriegsuniversität in Kasan. Nach Meldungen Kopen- hagener Tageszeitungen ist der Abgesandte des dänischen Bllcher- komitees für Kriegsgefangene von einer längeren Reise nach Rußland zurückgekehrt, wo er mit verschiedenen Behörden über die Lieferung von Büchern an Kriegsgefangene erfolgreich verhandelt hat. In Petersburg wurde nun ein besonderes Bureau eingerichtet, das die Verteilung der Bücher leiten und mit den russischen Behörden Zu sammenarbeiten soll. In Kasan ist eine sogenannte Kriegsuniversität eröffnet worden, in der Kriegsgefangenen mit akademischer Bildung Gelegenheit gegeben wird, die Bibliothek und die Laboratorien der dortigen Universität zur Fortsetzung ihrer Studien zu benutzen. In der kurzen Zeit seines Bestehens sandte das Bücherkomitee bereits allein an wissenschaftlichen deutschen Werken 2690 Pakete nach Rußland. Das Komitee verfügt gegenwärtig über 309 000 Bücher, die teils vom Komitee gekauft, teils von Deutschland unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden sind. An der Spitze des Komitees steht der dänische Philosoph Professor Höffding. Pakete nach Lodz und Warschau. — Postpakete bis zum Gewicht von 5 Kilogramm werden vom 20. Oktober an im Verkehr zwischen Deutschland und Lodz sowie Warschau zugelassen. Die Gebühr be trägt 1 Mark, für sperrige Sendungen 50 v. H. Zuschlag. Sie ist vom Absender vorauszuzahlen. Zu jedem Paket gehören eine Paketkarte, eine weiße und zwei grüne Zollinhaltserklärungen in deutscher Sprache. Mitteilungen auf den Paketkarten wie sonst sind verboten. Wertangabe, Einschreibung, dringende Pakete, Eilbestellung, Rückschein, Nachnahme sind nicht zulässig außer den Einschreibepaketen der Amtlichen Handels- stcllc deutscher Handelskammern. In Polen müssen die Pakete abge holt werden. Es wird eine Aushändigungsgebühr von 10 Pf. er hoben. *) Ebenso gab der Staatssekretär des Innern in dem erwähnten Schreiben seine Zustimmung, daß für die Dauer des Krieges bei der Herstellung von Drucksachen ein Zuschlag auf die vereinbarten Preise für Druck usw. und Buchbinderarbeit bis zur Höhe von 10 */, der Vertragspreise gewährt werden darf. 1355
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