7482 B»rs-nb>a<> ! d. Dtschn. Buchhandel. Künftig erscheinende Bücher. ^lr 256, 3. November 1918. > Möller L Sröhlilh. VerWWHllMW > München m Oktober I8tk m Anfang November sind versandbereit: ^ I Vom Baume des Lebens i Gedichte von Paul Ernst Köhler gefallen am I4.Sktober ISI4 zu Nordfrankreich. Etwa lll Bogen. Fei» gebunden M.3.— Ladenpreis, bedingt M. 2.2S, bar M. 2.— und 7 S mit Berechnung des Einbandes. der Wahlsohn von Karl Ernst Knodt, unseres bedeutendsten Lyrikers der l— L Gegenlvart. Der die Zweiglein, Knospen, Blüten und Frücht- von dem lebensvollen Baume der deutschen Dichtung gepflückt hat, ist ein Zwanzigjähriger, der in diesem grausam großen Kriege gleich zu Anfang selbst ein gefällter Baum geworden ist. Sein Vaterfreund erzählt von ihm: „Wenn ich von einem Lerzensackerboden unter den vielen, vielen, die ich bearbeiten durste, sagen darf: „Der Same fiel auf gut Land", so war es bei diesem heißen Lungerhcrzen der Fall. Iedwed Saatkorn trug hundertfältige Frucht. Eine neue, ungleich reifere Theodor Körner-Gestalt ist ein Jahrhundert nach dem Lützower Soldatendichter menschlich erloschen. Köhler war und wirkte wie eine Feuerseele, flammend und alle entflammend. So wird er am deutschen Dichterhimmcl als ein Sternlein guter Art in eigenem Glanz und eigener Glut stehen. War es uns vergönnt, damit das Vermächtnis eines seinem Vaterland nur allzufrüh entrissenen edlen, frommen Geistes herauSzubringcn, so freut es uns auch, gleichzeitig aus der Feder eines Vorkämpfers deutschen Geistes und deutschen Wesens einen kleinen lyrischen Band veröffentlichen zu können: ^ i Am hohen Mittag ß Stimmen aus dem Lebenstraum von Michael Georg Conrad W kBogcninseinerAusstattung;LadenpreisM.2—,bedingtM. I.SÜ,barM. I.4vu. II/IV Dieses neue Versbuch des Münchener Altmeisters zeigt den Dichter insofern von einer besonderen Seite, als es durchweg ein Werk reiner Lyrik ist und, wie der Untertitel andeutet, die Ahnungen und Er schütterungen des Lerzens am hohen Mittag dieses irdischen Erlebens ins Transcendcntale steigert. Ist in seinem bekannten lyrischen Zyklus „Zslve regins" der Kämpfer wie der Genießer noch etwas allzu laut zu Wort gekommen, so erklingen hier die „Stimmen" zwar in kraftvoll vollendeter Form, aber namentlich in den i ergreifenden Bekenntnisliedern zu Leimat und Vaterland wundersam geläutert und verklärt. Ein Anterton echt deutscher frommer Leldenhaftigkeit, gläubiger Siegeszuversicht kennzeichnet den Dichter in dieser Zeit der blutigsten Menschheilstragödic als einen wahrhaft religiösen Dichlersmann, einen inbrünstigen Gläubigen großen Stils. Geradezu vorbildlich in der modernen Dichtung ist Conrad als Sänger und Idylliker überall, wo er seine Eltern und Geschwister, seine Meister und Führer feiert und sein Lcrz von dankbarer Freund schaft überströmen läßt. Sv wird „Am hohen Mittag" vornehmlich im deutschen Lause, im gemütvollen Familienkreise zu einem Buche des Trostes und der Erhebung werden und den Kämpfern draußen wie daheim W eine willkommene Gabe sein. Wir bitten um Ihre recht tätige Verwendung. — Roter Zettel. W München, Oktober 1916 Müller A Fröhlich, Verlagsbuchhdlg.