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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1916-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 256, 3. November 1916. —, Deutschen Reiches in den meisten Fallen in einigen Stunden nach Achsendung au Ort und Stelle. »Dringende Postpakete« sind die schnell st e B esörde r nngsart! Billiger und doch ziemlich schnell werden Wertpakete befördert (durchschnittlich in 26 Stunden von Leipzig nach Köln). Pakete »per Eilboten zu be stellen« ist nach Obigem vielfach zwecklos und verursacht oft grosse Un annehmlichkeiten. Personaliiiichrichten. Gestorben: am 31. Oktober Herr Ludwig Schulze in A u g s b u r g nach kurzem, schwerem Leiden im 73. Lebensjahr. Der Verstorbene hatte im Jahre 1873 die altangesehene I. A. Schlosser'sche Buch- und Kunsthandlung in Augsburg er worben und das damals im Niedergang befindliche Geschäft durch un ermüdlichen Fleiß und große Umsicht zu neuem Aufblühen gebracht. Einem Bedürfnis Rechnung tragend, gab er dem Geschäft eine nene Richtung, indem er stärkere Fühlung mit den protestantischen Kreisen nahm. Nach 23jühriger Tätigkeit zwang ihn ein vorübergehendes Leiden, die Firma an eine jüngere Kraft abzngeben. Seit dem Jahre 1896 lebte er ziemlich zurückgezogen, bis ihn vor 7 Wochen ein schweres Leberleiden überraschte, dem er »nn erlegen ist. Schulze war ein Mann von absoluter Ehrenhaftigkeit und Lauterkeit des Cha rakters sowie von grosser Liebenswürdigkeit und Hilfsbereitschaft. Gefallen: am 14. September in Rumänien Herr Ernst Bohnho ff und am 14. Oktober im Westen Herr B r u n o A hrends, beide Mitarbeiter der angesehenen Firma E. S. Mittler L Sohn in Berlin, und beide im jugendliche» Alter von »och nicht 29 Jahren. Franz C. Müller-Lyer f. — In München ist der Leiter des Deut schen Monistenbundcs vr. Franz Karl Müller-Lyer infolge eines Un falls im Alter von 59 Jahren gestorben. Nach Vollendung seiner medizinischen Studien wandte er sich hauptsächlich psychologischen und soziologische» Forschung^» zu und veröffentlichte auf diesem Gebiete u. a. »Der Sinn des Lebens und die Wissenschaft« (1919), »Formen der Ehe« (1912), »Die Familie« (1912), »Phasen der Liebe« (1913), Soziologie der Leiden« (1914). Sprechfaul. Biicherpreiserhöhungen. lVgl. Nr. 284 u. 243.1 Die Erwiderung des Herrn Alfred Pontzeu in Nr. 243 des Börsen blattes kann ich nicht unwidersprochen lassen. Ich will jedoch nur seine Angaben hinsichtlich der »Zahlungen für Bücherbezüge«, ivie Herr Pontzen sich diesmal vorsichtiger ansdrückt, etwas näher be leuchten. Er spricht in seiner ersten Einsendung in Nr. 234 von »vielen Tausend Mark Saldo«, die er in den letzten Jahren an mich gezahlt habe. Darunter muhte ich doch wohl die O.-M.-Saldi verstehen. Demgegenüber stelle ich fest, dass seine O.-M.-Saldi betragen haben: 1913 .// 34.91 1914 „ 180.39 1915 „ 140.87 In seiner zweiten Einsendung in Nr. 243 wirst nun Herr P. die Bezüge im Laufe des Jahres mit den O.-M.-Saldi zusammen und kommt dadurch auf die von ihm angegebenen Ziffern. Sie stimmen mit meinen Büchern zwar immer noch nicht überein, doch ist dies nicht wesentlich. Wichtiger ist zu untersuchen, welche Bücher er von mir bezogen hat. Ich greife nur das vergangene Jahr 1915 heraus, da es für die voranfgegangcnen ziemlich vorbildlich ist. Er zahlte 1915 für Bezüge in Piertcljahrsrechnnng 1239.25 und zur O.-M. 1916 ,/i 140.87. Die Vierteljahrsbeziige verteilen sich wie folgt: -,) Bezüge eines neuen Schulbuchs 563.95 6) Einmaliger Bezug eines neuen Gebet büchleins „ 161.05 e) Einmaliger Bezug eines durch meine persönlichen Bemühungen eingeführten Ver lagswerkes „ 171.25 <1) Bezüge einiger sonstiger Schul- und Gebet bücher „ 207.07 e) Bezüge meines sonstigen umfangreichen Ro man-, Jugendschriften- und andern Verlags im ganzen nur „ 135.93 Den Betrag von ,/i 135.93 und die O.-M.-Zahlung in Höhe von .// 140.87, zusammen 276.80, kann ich also wohl als das Ergebnis der werbenden Tätigkeit des Herrn Pontzen für meinen Verlag bezeichnen. Die andern Bezüge des Herrn Pontzen wären sicherlich auch durch andere Buchhandlungen erfolgt, wenn seine Firma zu fällig nicht bestanden hätte. Es ist also verständlich, wenn ich in meiner Erwiderung sagte, dass für andere Verleger kein Grund Vor lage, bezüglich des Kontos Pontzen auf meine Firma neidisch zu sein. Herr Pontzen irrt, wenn er meint, dass mir Bezüge ivie die von ihm angegebenen »nichts bedeuteten«. Nur kann ich nicht gelten lassen, daß die Höhe seiner Bezüge auch ein Maßstab für seine Ver wendung für meinen Verlag sein soll, welchen Eindruck Herr P. durch seine Angaben doch wohl erwecken wollte. Ich will mit ihm nicht darüber streiten, ob es angebrachter ge wesen wäre, »jemanden zu ihm zu schicken«, was mir zudem bei starker- Überlastung meines Verlagsprokuristen nicht möglich gewesen wäre. Es genügt, dass ich ihn eingeladen hatte, mich zu besuchen, ohne ihm bare Auslagen verursachen zu wollen, und dass er ineine Einladung im gleichen schroffen Tone abgelehnt hat, den auch seine Erwide rung zeigt. Köln, 27. Oktober 1916. I. P. Bache m. -Der Trotzkops.« Der Inhaber von G u st a v W c i s e, V e r l a g in Stuttgart, gab unlängst unter der Firma Karl H e y d e-Stuttgart eine Volksaus gabe von Rhoden, Der Trotzkops, 4 Bände zum Ladenpreise von ä 1.50 heraus. Während einsichtige Verleger bestrebt sind, dem ohnehin schwer kämpfenden Sortimenter einen auskömmlichen Ver dienst durch Verbesserung der Bezugsbedingungen zu gewähren, glaubt Herr Heyde, den Nettopreis für den Band ans ä .// 1.15 festsetzen, also einen Verdienst von weniger als 25°/« gewähren zu können, der natürlich durch die heutigen hohen Geschäftsspesen voll und ganz aufgezehrt wird. Dass Herr- Heyde sich aber zum Vertrieb seiner Bücher in erster Linie das Warenhaus ausgesucht hat, zeigt, auf wel chem buchhändlerischen Standpunkt er steht. Wird man nun auch mit seinem Besuch beehrt und erlaubt sich, über seine Vertriebsort anderer Meinung zn sein und ihm keinen Auftrag zu erteilen, so wird einem nicht nur das Konto, sondern auch der Bezug durch das Barsorti ment gesperrt. Schön! Wir werden diesen Verlust zn verschmerzen und uns zu helfen wissen, gleichzeitig aber zeigen, dass es auch Sorti menter gibt, die mehr als »Bücherverkäufer« sind, und dem Publi kum raten, was es kaufen soll, denn in der Zeit der Ersatzmittel gibt cs auch wohl einen Ersatz für Rhoden, Trotztopf. Wir werden durch die Massnahmen des Herrn Heyde nicht zugrunde gehen und wollen hier nur sein höchst merkwürdiges Geschäftsgebaren festnagelu, da der »Fall Heyde« wohl im deutschen Buchhandel einzig dastehen dürste. Vielleicht haben noch andere Kollegen ähnliche Erfahrungen gemacht und sind gewillt, sic an dieser Stelle mitzuteilcn. Kiel, den 20. Oktober 1916. Die Buchhandlungen Walter G. M ü h l a u. pzm. Lipsins k Tischer, Frau Martha Lipsius. Erwiderung. Als Ergänzung zn Vorstehendem erlaube ich mir folgendes zn be merken: Gelegentlich meines Besuches wollte die Firma Lipsius öc Tischer mir je 50 Exemplare der vier Trotzkopfbände ü .// 1.15 no. bestellen unter der Bedingung des Lieferungsausschlusses an die Konkurrenz bzw. das Warenhaus in Kiel. Auf diese Bedingung ging ich nicht ein, iveil ich mich mit einem Absatz von einigen Hundert Bänden in einer Stadt ivie Kiel nicht begnügen kann und mir außerdem von anderen Kieler Buchhandlungen wesentlich grössere Bestellungen, sonne von dem dem Buchhandel angeschlossenen Warenhaus ein Auftrag auf mehrere Tausend Exemplare zu dem gleichen Nettopreise erteilt war. Die Bezugsbedingungen sind das gebe ich zn — nicht besonders günstig: aber ich war gezwungen, eine gute und dabei billige Ausgabe herzustellen, um mit den verschiedenen inzwischen erschienenen Aus gaben des frei gewordenen 1. Bandes konkurrieren zu können. In richtiger Erkenntnis der Sachlage hat deshalb auch der gesamte Sorti mentsbuchhandel meine nene billige Trotzkops-Ansgabe mit grösstem Beifall ausgenommen und sein Interesse daran durch unerwartet zahl reiche und große Bestellungen betätigt. Zus. .// 1239.25 Z. Zt. Wien, 28. Oktober 1916. Karl Heyde. 36s" Ramm » Seemann. Amtlich In Leip-tg. Adresse derRedaktion und Expedition, -eipz.g, Gerichtsweg N lBuchh-tndlerhaus».
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