Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.11.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-11-08
- Erscheinungsdatum
- 08.11.1916
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19161108
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191611083
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19161108
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1916
- Monat1916-11
- Tag1916-11-08
- Monat1916-11
- Jahr1916
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
260, 8. November 1016. Redaktioneller Teil. Bei dem Drucke dieses Buches trat ich auch iu nähere Beziehungen zu den Buchdruckern, und zwar war es die damals im ersten Aufblühen begriffene Firma Hundertstund K Pries, mit der ich als Leipziger öfters persönlich verkehrte. Da durfte ich nicht nur gelegentlich gleich iu den betreffenden Setzcrsaal cintreten, sondern ich hatte auch das Vergnügen, einen Setzer das äthiopische Alphabet mit seinen 182 ver schiedenen Buchstabenformen zu lehren, und es war mir, wenn er mehr mals abends in die Unterrichtsstunde zu mir kam, eine wahre Freude, mit dem intelligenten und sorgfältigen Manne zu verkehren, der an seinem Posten auch treu ausgehalten hat, denn als ich zwanzig Jahre später für den Druck meiner »Syntax« -Herrn Pries bat, mein Buch einem tüchtigen Manne zuzuerteilen, schrieb er mir, ich möge ganz unbesorgt sein, denn es werde die Syntax« wieder von jenem mir bekannten Arbeiter gesetzt werden. Der Wunsch, tüchtige Setzerkräfte für meine Bücher zu finden, mußte aber bei meinen Veröffentlichungen deshalb eine Nolle spielen, weil viele sich auf dem Gebiete der Sprachforschung bewegten. Denn seit meiner Studienzeit trat das als erstes Ziel meiner wissenschaft lichen Beschäftigung vor meine Seele, die Prinzipien der historischen und komparativen Sprachforschung, die, von Jacob Grimm und Franz Bopp begründet, damals auf dem Gebiete der indogermanischen Spra chen in glanzvoller Blüte stand, auf die Erkenntnis des Semitischen und speziell des Hebräischen anzuwendcn. Außerdem hatte ich den Ehrgeiz, für diese Erkenntnis auch die Lautphysiologie zu verwerten, die damals hauptsächlich von Ernst Brücke (Wien) in hervorragender Weise vertreten wurde, und fügte deshalb zum Studium des Sanskrit und der Zendsprache (bei dem grundgelehrten Hermann Brockhaus) und des Arabischen, Syrischen usw. (bei Fleischer usw.) auch das Studium der Lautphysiologie hinzu und ließ mich in den Vorlesungen von Merkel über die Bedeutung des Kehlkopfspiegels usw. unterrichten. So habe ich darnach gestrebt, zur induktiven und historisch-komparativen Methode der Spracherklärung noch die lautphysiologische hinzuzufügcn, und es ist ja auch ausdrücklich von Franz Prätorius in seiner große» Amharischen Grammatik (S. 5) anerkannt worden, daß ich durch die Verwertung der lautphysiologischcn Methode auf dem Gebiete der semitischen Sprachen mir ein Verdienst erworben habe. Eine na türliche Folge dieser Grundsätze meiner sprachgcschichtlichen Arbeiten war es, daß sic sehr eingehend geworden sind (wie denn mein Historisch kritisches Lehrgebäude des Hebräischen drei starke Bände umfaßt) und selbstverständlich — zum Schrecken für die Herren Sortimenter — auch recht teuer werden mußten. Aber es hat doch niemals an ideal gesinnten Verlegern gefehlt, die bereitwillig meine Bestrebungen unter stützt haben. Übrigens ist auch das große Lehrgebäude (für ungefähr fünfzig Mark) so gut »gegangen«, daß mir für den zuerst ohne Honorar gedruckten ersten Band schon beim Erscheinen der »Syntax« auch für jenen Band das Honorar nachgczahlt werden konnte. Als zweite Hauptaufgabe für meine wissenschaftliche Betätigung ^ drängte sich mir die auf, mich an der kritischen Erforschung der Ne- ligionSgeschichte und speziell der altisraelitischen zu beteiligen. Denn gleich der komparativen Sprachwissenschaft hat auch die vergleichende Religionswissenschaft in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts einen großen Triumph erlebt, und die Entdeckungen, die im Orient dein friedlichen Wettbewerbe der hervorragenden Kulturnationeu ge lungen sind, mußten die komparative Forschung mächtig anregen. Da lag es einem jungen Dozenten auf dem Gebiete des althebräischen Schrifttums nahe, die vergleichende Untersuchung auch auf diesem Ge biete zur vollen Anwendung zu bringen. Dazu trat aber von selbst in diesem geistig höchst angeregten Zeitalter die Anwendung der schärfsten Kritik, und es ist mir eine Freude gewesen, mich an der text kritischen und literarkritischen Untersuchung ck>er althebräischcn Literatur zu beteiligen. Eine Hauptgelegenhcit, in diese Arbeit eiuzutreten, bekam ich, als von der Firma Marcus L Weber (Bonn) mir der Antrag gemacht wurde, für eine Serie von Handbüchern eine »Einleitung in das Alte Testament« zu schreiben. In diesem 1893 erschienenen Werke sind, wie ich wohl auch einmal selbst sagen darf, da cs von den kompetentesten Beurteiler» (z. B. Carl Heinrich Cornill) in schmeichelhaftester Weise ausgesprochen worden ist, grundlegende Untersuchungen vorgelegt, die nicht leicht veralten können. Denn insbesondere sind da zum ersten Male die Gesetze des Sprachbeweises, über dessen Autorität ich meine lateinische Habilitationsschrift (I.ip8iae 1879) geschrieben habe, entfaltet und als Ferment einer sauberen Beurteilung der inneren Schichtungen und der Entstehungszeit des Pentateuchs usw. dargebolen worden. Wie dieses Einleitungswcrk zugleich die formelle und zugleich die inhaltliche Seite am althebräischen Schrifttum betrifft, so auch, um nur noch dies zu berühren, die nach zehnjährigem Planen jetzt soeben erschienene ^ »Hermeneutik des Alten Testaments mit spezieller Berücksichtigung der modernen Probleme«. Denn auch in ihr handelt es sich nicht bloß um eine neue Beleuchtung der grammatisch-historischen« Auslegung, sondern auch um die Abwehr z. B. einer Überschätzung der assyrisch- babylonischen oder ägyptischen Entdeckungen, weil ja neuestcns aus drücklich z. B. die »Interpretation eg.vptienne« für die althebräische Literatur verlangt worden ist. Das höchste Ziel der kritischen Forschung kann doch nur dies sein, daß sic allseitig den Gegenstand ins Auge fasse, also nicht bloß, wie cs erklärlicherweise oft geschieht, die zuungunsten einer Gcschichts- guelle sprechenden Momente, jondern ebenso scharf auch die für ihre Autorität sprechenden Bestandteile derselben beachte und in die Wag schale der Entscheidung werfe. Wie diesen Gesichtspunkt, so habe ich hauptsächlich noch den folgenden bei meinem Eingreifen in die For schung zur Geltung zu bringen gesucht. Das Vergleichen darf nicht zu einem Ausgleichen werden. Vielmehr ist gerade das Eigenartige an der kulturgeschichtlichen Stellung jedes Menschheitstciles zu erforschen und zu feiner gerechten Würdigung in Anschlag zu bringen. Denn gerade die eigenartigen Leistungen der Völker sind die lebendigen Faktoren des KulturfortschritCs. Doch nun genug der Plauderei über meine Lebenserfahrungen und Lebensbestrcbungen in meinen Beziehungen zu den anderen Mit arbeitern bei Entstehung der Literatur, und ich erfülle zum Schluß nur noch die angenehme Pflicht, allen denen im Geiste die Hand zu drücken, die schon bisher meine Bestrebungen wohlwollend unterstützt haben und ihnen auch weiterhin ihr freundliches Interesse widmen wollen. Bonn. Gcheimrat Ed. König. Wöchentliche Übersicht llber geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. 3V. Oktober bis 4. November 1916. Vorhergehende Liste 1916, Nr. 254. * — In das Adreßbuch neu aufgenommene Firma. — B. — Börsenblatt. - H. — Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. — Direkte Mitteilung. Alliance Buchdruckerei und V e r l a g s g e s e l l s ch a f t m. b. H., B erlin , hat in Leipzig keinen Komm. mehr. sDir.j B r e m c r, N. F., Golda p. Die handelsgerichtliche Eintragung der Firma lautet Friedrich Rudolf Bremer, s.tz. 2./XI. 1916. j Deiblers Filiale, I., Wien, ging durch Kauf in andern Besitz über. Leipziger Komm, jetzt: Fleischer. sDir.j Deutsche L a n d b u ch h a u d l u u g G. m. b. H., Bcrli n. Frl. Elisabeth Erler ist Prokura erteilt. s.H. 3./XI. 19l6.j Diesterweg, Moritz, Frankfurt (Main), hat das Bankkonto bei der Deutschen Vereinsbank, Frkft. a/M. aufgcgcben. sDir.j -'F urche - Verlag G. m. b. H., B erIin X^V. 7, Dorotheenstr. 53. Gcgr. 1./X. 1914 in Kassel. Fernsprecher Zentrum 8027. Ge schäftszeit ^9—5, Sonnabends bis 3. Telegrammadresse: Furche verlag Berlin. Bankkonto: Kgl. Seehandlung (Preuß. Staatsbank), Berlin ^V. 56. Postscheckkonto 27 273. Geschäftsf.: Pillardy L Augustin. Leipziger Komm.: Wallmann. sB. 257.j Furche-Verlag, Kassel, siedelte nach Berlin über u. veränderte sich in Furche-Verlag G. m. b. H. sB. 257.j *G a l e r i e - V e r l a g G. m. b. H., Berlin >V. 35, Potsdamerstr. 97. Leipziger Komm.: Volckmar. sB. 254.j G ü'n ther, Josef, Wien. Leipziger Komm, jetzt: Opetz. sDir.j H e ß, K a r l, B u ch h a n d l u n g N a ch f o l g e r A l fr e d H c> e f e r, Darmstadt. Frau Martha Hoefer ist Prokura erteilt. sB. 257.j K aufhaus H a n s a G. m. b. H., Franks u r t (Main), vr. Fer dinand Schwarzschild ist als weiterer Geschäftsf. u. Ehr. Sausen als weiterer Prokur. bestellt. sDir.j ^Köuig, Alfred, Bernbürg, Kaiserstr. 11a. Verl.-Aust. u. Buchdr. Gegr. 1874. Fernspr. 28. Geschäftszeit 8—7. — Tele grammadresse: Kurier Bernburg. Bankkonto: Allgcm. Deutsche Credit-Anstalt, Leipzig, Fil. Bernburg. Postscheckkonto: Berlin 26 865. Inh.: vr. Valentin Scherer, Berlin-Wilmersdorf. Prokur.: I. K. v. Zweck. Leipziger Komm.: Maier. sDir.j Müller Verlag, E. F., Leipzig, hat Postscheckkonto 51 960. sDir.j Neuefeind, I., L i n n i ch. Leipziger Komm, jetzt: Opetz. sDir.j Pa 1 aky, Carl, Berlin. Leipziger Komm, jetzt: Hcrbtg. sDir.j 1387
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder