2<>I. !1. November Wl6. »ülisüg erscheine,tv« Bügler. (^m Herbst 1914 war Mar Slevogt als „Kriegsmaler" auf dem westlichen Kriegsschauplatz bei einem Armeeoberkommando. Damals entstanden die vorliegenden Blätter, die nunmehr als des Künstlers „Kriegstagebuch" erscheinen. Wenn ein Maler von der Bedeutung Max Slevogts aus dem Kriegsschauplatz zeichnet, so darf der Kunstfreund an sich Arbeiten von be sonderer Bedeutung erwarten. Slevogts Kriegstagebuch aber ist mehr: es ist ein Dokument vom Kriege, wie es bisher unsere Zeit noch nicht hervor gebracht hat. Was diesem Werk neben seinem hohen künstlerischen Wert seine Bedeutung gibt, ist die tendenziöse, dokumentarische Treue der Darstellung. Slevogt hat, im Gegensatz zu manchem Kriegsmaler, nichts gezeichnet, was er nicht gesehen hat/ er hat nichts zu Haus nachträglich „sertiggemacht" oder hinzugefügt. Diese Blätter sind, wie er selbst in der Einleitung des Buches sagt, „genau so geblieben, wie sie an Ort und Stelle und in der Minute entstanden sind, — entstanden ausschließlich für mich, der ich an keinerlei Berichterstattung und andere Aufgaben oder Absichten gebunden war." Die Gunjt der Verhältnisse gestattete es dem Künstler, beobachtend und zeichnend bis vorn an die Front zu kommen. Er gibt ein Bild der Gesechtsfelder von Ennetieres im Feuer der Granaten, er macht eine Studie des unmittelbar vorher erstürmten Ennetieres, er zeichnet die zerschossenen Häuser von Lille, und er aqua relliert die Kathedrale in Löwen und den Hlatz vor derselben mit den Trümmer haufen. Max Slevogts Kriegstagebuch, dessen Druck mit besonderer Sorgfalt veranstaltet wurde, wird nicht nur ein Buch werden, das der Kreis der Kunst freunde mit Begeisterung aufnehmen wird, sondern es wird ein Dokument dieser großen Zeit von unschätzbarem Werte sein, wie ein gleiches nicht mehr vorhanden ist.