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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1916
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- 1916-11-14
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- 14.11.1916
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legen ist, und richtete dort im Winter 1904/05 vier »buchhändle- rische Lehrkurse« ein: 1. Die Tätigkeit des Sortimentsbuch händlers" (Dozent PH. Rath) ; 2. Die Tätigkeit des Verlags buchhändlers (Gustav Uhl); Z. Die Gesetzeskunde des Buch händlers (F. v. Biedermann); 4. Die Buchführung des Buch händlers (H. Goeze). Die Gebühr für einen Kursus betrug 5.—, für zwei oder mehr »kk 10.—, dabei war aber nach einem entsprechenden Gesuch an den Vorstand der Korporation auch eine Befreiung von diesen Gebühren in Aussicht genommen. Ei» jedes Fach wurde wöchentlich in zwei Abendstunden, zwischen 8 und 10 Uhr, behandelt. Der Unterricht begann am 13. Oktober, !m Dezember waren Ferien, der Schluß erfolgte am 24. März. Die Anmeldungen für einen jeden der Kurse schwankten zwischen 20—25, darunter waren aber die Lehrlinge, für die diese Ver anstaltung eigentlich gemacht wurde, in der Minderzahl. Der Jahresbericht der Korporation für 1904 sagt darüber: »überraschend ist die geringe Zahl von Lehrlingen unter den Teilnehmern an den Kursen, bei weitem die meisten sind Gehilfen. Wenn die Lehrlingszahl im Berliner Buchhandel auch verhältnismäßig gering sein mag, so scheint uns hier doch kein richtiges Verhältnis obzuwalten, und wir möchten unsere Herren Kollegen noch einmal bitten, ihren Einfluß auf ihre Zöglinge geltend zu machen, daß sic diese Gelegenheit zu wirk licher Fortbildung nicht versäumen.« Schon im Jahre 1857 hatte man von der Teilnahmslosigkeit der Lehrlinge und von der Renitenz der Prinzipale sprechen müssen. Über den Sortimenterkursus kann ich aus eigener Erfah rung berichten. Zunächst erschienen in der ersten Stunde von 18 angemel deten Schülern nur 12, in der zweiten hob sich die Zahl aus 14; dabei stellte cs sich aber heraus, daß vier cndgiltig zu streichen waren. Nach den Weihnachtsferien fiel der Besuch aus äußeren Gründen auf 9 Schüler, und am 24. März schloß der Unterricht mit 8 Teilnehmern. Es waren 13 Lehrlinge und I Gehilfe. Hier — aber auch nur hier - traf die Beobachtung der Korpo ration über das Verhältnis der Zahl der Lehrlinge zu der der Gehilfen nicht zu. Im Alter standen sie zwischen 15 und 24 Jah ren; 5 kamen aus der Volksschule, 9 aus höheren Schulen <5 Tertianer, 3 Obersekundaner, l Unterprimaner). Es war mir bald klar, daß es bei diesen Unterschieden des Alters und der Vorbildung fast unmöglich war, mit der Klasse etwas zu er reichen. Die gleichen Erfahrungen in der Buchhändler-Lehr anstalt aus dem Jahre 1853 waren mir damals nicht bekannt; ich mutzte sie selbst machen, habe es aber als eine gewisse Erleich terung empfunden, als ich sie später zu lesen bekam. Die Korporation selbst war mit dem Ergebnis noch weniger zufrieden. Im Jahresbericht für 1905 heißt es: »Leider können wir Ihnen über den Ausgang und Erfolg dieses Unternehmens Günstiges nicht berichten. War schon die Beteiligung an sich verhältnismäßig gering (es kamen durchschnittlich auf jeden Kursus etwa 20 Teilnehmer), so ließ der Besuch nach Ablauf der Weihnachtspause so sehr nach, daß kaum die Hälfte der ursprünglich gemeldeten Zuhörer (bei dem Kursus über Gesetzeskunde waren es nur noch vier) bis zu Ende ausgehalten hat. So sehr wir dieses unerfreuliche» Ergebnis bedauert ha ben, so haben wir doch auch für das vergangene Sommerse mester noch einmal den Versuch mit nur zwei Lehrkursen über »Deutsche Literaturgeschichte« und »Die Buchführung des Buchhändlers« gemacht. Auf unseren Aufruf vom 8. April gingen überhaupt nur 8 Anmeldungen ein, so daß wir von der Durchführung des Planes von vornherein Abstand nehmen mutzten. Damit hat der Vorstand den Mut zu weiteren Schrit ten auf dieser Bahn fast verloren.« Das ist ihm nur zu leicht nachzufühlen. Trotzdem ist in demselben Jahre noch der Versuch gemacht worden, eine »Buch händler-Fachschule« einzurichten. In Berlin wurde nämlich im Jahre 1905 der Fortbildungsschulzwang für die 14- bis 17- jährigen männlichen Arbeiter und kaufmännischen Angestellten eingeführt. Die Korporation richtete an ca. 1000 buchhändlerische und dem Buchhandel nahestehende Firmen eine Umfrage, um die Zahl der in Betracht kommenden Lehrlinge festzustellen, und erhielt darauf im ganzen 63 Antworten (»Renitenz der Prinzi pale«). Aus diesen Antworten ging hervor, daß für den Anfang 13 Lehrlinge in 12 Firmen, die über ganz Berlin zerstreut waren, der Fachschule zur Verfügung gestanden hätten, und so »erschien es dem Vorstande von vornherein ausgeschlossen, daß man diese jungen Leute in einer Schule vereinigen könne; für zwei war die Zahl aber zu gering, und so mußte auch die ser Plan aufgegeben werden.« Wieder griff man auf den Krebs zurück, der in seinen Be strebungen, der Fortbildung von Lehrlingen und Gehilfen zu dienen, nie nachgelassen, viel Erfolge gehabt und reiche Erfah rungen gesammelt hatte, und unterstützte ihn nunmehr in nach haltigerer Weise. Es kam von 1906 ab eine ganze Reihe wich tiger und großangelegter Lehrkurse und Vortragsreihen zur Ab haltung, die anfänglich zum Teil so stärk besucht waren, daß sie in zwei, drei, ja vier Parallelkurse geteilt werden mußten. Ein auszugsweiscs Verzeichnis wird den Umfang und die Bedeutung dieser Kurse erkennen lassen: 1906, I: Aus der Praxis des Verlegers. I. (Dozent: Max Paschke.) II: Der Geschäftsverkehr im deutschen Buchhandel. (Heinrich Heise.) 1907, I: Die Tätigkeit des Verlegers bei der Herstellung der Bücher. (Max Paschke.) II: Die künstlerische Ausstattung des Buches. (Dir. P. Jessen und Prof. Loubier.) 1908, I: Aus der Praxis des Verlegers. II. (Max Paschke.) II: Buchgewerbliche Vorträge über Titclsatz, Holzschnitt, Buchkunst, Bucheinband. (Dir. Wörnlein. Dir. Will rich. Prof. Loubier.) 1909, I: iluterrichtskursus für doppelte Buchführung. (Karl Kräh.) II: Wiederholung des gleichen Kursus. 1910, I: Bibliographie und Bibliothekswesen. (Prof. Wolf stieg.) II: Unterrichtskursus in der Stenographie. 1911: Einführung in die Volkswirtschaftslehre, (vr. Bor- gius.) 1912: Unterrichtskursus in der doppelten Buchführung. (Karl Kräh.) 1914: Der Geschäftsverkehr mit der Bank. (Karl Kräh.) Man wird nicht verkennen, daß der »Krebs« feit dem Jahre 1909 sein neues Programm, in buch händlerischen Fach kursen eine Ergänzung der in den grünen Heften angezcigten all gemeinen und haudelswissenschastlichen Kurse zu bieten, etwas hat modifizieren müssen. Das soll und kann kein Vorwurf sein; die Verhältnisse sind eben oft mächtiger als der beste Wille und werfen die schönsten Pläne über den Haufen. Der »Krebs« hat tatsächlich viel mehr getan, als man von einem Verein jüngerer Buchhändler erwarten kann, und bekanntlich in der »Krebs-Ju- biläums-Stiftung«, der er sein Vermögen einverleibt hat, einen Fonds zur Unterstützung der Fortbildung unter den jungen Buch händlern geschaffen, der allen offensteht nnd viel Gutes gewirkt hat. Doch das ist nur ein Tropfen, der auf den heißen Stein fällt. Äußere Erfolge sind dem Verein, wie er es verdient hat, in reichem Matze zuteil geworden; an den schlechten Verhältnissen in der Ausbildung der Buchhandlungslehrlinge hat er aber doch keine durchgreifende Besserung und Änderung erreichen können. (III ISchlußj folgt.) Kleine Mitteilungen. Kriegsklausel für Vcrlagsvcrträge. — Der Vorstand des Deutschen Verlegervereins hat auf Anregung ans seinem Mitgliederkreise hin seine Rechtsauskunftsstelle, Herrn Justizrat I)r. N. Anschütz, gebeten, eine kurze Klausel für Verleger aufzustellen, wonach der Verleger be rechtigt ist, im Jalle einer Mobilmachung oder einer kriegerischen Ver wickelung Europas oder dgl. die Herstellung eines Werkes bis zum Eintritt normaler Zeiten zu verschieben. Herr Justizrat Anschütz äußert sich dazu in Nr. 44-'! der Mitteilun gen des Deutschen Vcrlegcrvereius wie folgt: In Erwiderung auf das durch Anregung . . veranlaßte Schrei ben halte ich es — in Anlehnung an den Vorschlag Voigtländers, vgl.
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