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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1916
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- Deutsch
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Jugend-Erinnerungen schrieb der Verlags- und Sortiments buchhändler Eiler Hagerup in der Artikel-Folge »lern So UNA« Lar« in der »Nationaltidende« (Abend-Nr. v. 2V. und 21. September), in denen er vom Krieg 1864 erzählt, an dem seine drei Oheime teilnahmen, und über sein Schul- und Ferienleben sowie die Lehr- und Wanderjahre in Hempels Sortiment in Odense und bei Vieweg in Quedlinburg berichtet. Weiter plaudert er über das väterliche Geschäft, seine eigene Veclags- tätigkeit und über die von ihm unter dem Pseudonym Paul An- ker herausgegebene historische Jugendschrist über den dänischen Nationalhelden Tordenskjold, die er am Krankenlager seines damals drei Monate alten Sohnes abgefaßt habe, der, vor dem Krieg in Deutschland, gegenwärtig in England sich zum Buch händler ausbildet. In hinterlassenen Aufzeichnungen (jetzt als Bd. 25 der Sammlung »Nemoirer OA Lrovo« herausgegeben, 5 Kr. Gylden- dal) entwirft der dänische Fabrikant Joh. Ehr. Drewsen (s- 1851) ein Bild der Geschichte seiner weitverzweigten, im 17. Jahrhundert aus Hannover eingewanderten Papiermacherfa milie, der alten, jetzt schon lange niedergelegten Papiermühle »8trrrnSin»!Ioi>« am Strandweg bei Kopenhagen und seines großen, hervorragenden Umgangskreises. Manches Interessante enthält der Jahresbericht des literarischen Aufstchtsrats des Buchhändler vereins, der, außer Zusammenkünften zwischen dem Vorsteher O. Trhde und dem Sekretär, 5 Sitzungen abhielt. Mehrfach mutzte er vom Klageweg abraten, da kein klarer Vertrag vorlag. In drei Fällen war die Arbeit eines andern benutzt worden. Ein von V. Pio, Kopenhagen, gegen den Verlag I. Aatz, Kristin nia und dessen Autor, einen später in Geistesumnachtung gestor benen Oberlehrer Res, geführter Rechtsstreit wegen Nachdrucks aus Eides bekanntem deutschen Elementarbuch endete mit einem Vergleich, durch den dem Beklagten die Vernichtung der Rest auflage auferlegt wurde (Aatz war nämlich nur Kommissions verleger). Dasselbe geschah mit A. Bechs »Gewichtstabel len für Vieh«, worin Klüvers »Uowwo-üroaturvLKt« (bei Aage Hansen, Silleborg, erschienen) sehr stark benutzt war. Der Verleger der ersteren bezahlte außerdem 123 Kr. Schadenersatz für verkaufte Exemplare, welcher Betrag dem Buch- handlungsgehilfen-Pensionsfonds zufiel. Zu Schadenersatz führte auch die Klage wegen Benutzung eines dänischen Romans zu einer in einem Kopenhagen» Blatte aufgenommenen Er zählung. Die grundsätzlich wichtige Frage, ob unautorisierte norwegische Übersetzungen von Büchern, die in Dänemark schon in autorisierter Übersetzung vorliegen, hier verkauft werden dür fen, wurde in zwei Fällen behandelt. In dem einen Falle war die norwegische Übersetzung jedoch schon überall ausverkauft, im andern erklärte sich nach Klageandrohung der Verlag bereit, den Vertrieb einzustellen. Wegen Nachdrucks einer Umschlagzeichnung zu einem dä nischen Eisenbahnfahrplan-Buch, das UapirlrompnAniet, I. S. Jensen, Kopenhagen, einige Jahre lang, aber dann nicht mehr herausgab, hat das Hof- und Stadtgericht die zwei Inhaber der Druckerei Jensen L Rönager zu je 100 Kr. Buße an die Armen kasse, 100 Kr. Prozeßkosten und Auslieferung der noch vorhan denen Umschläge ihres Kursbuches und der Platten dazu ver urteilt. In der in Kopenhagen am g. Oktober abgehaltenen Haupt versammlung des Provinzbuchhändlervereins wurden die schon durch Eingaben der beiden Sortimentervereine an ihre Vorstände und durch Fragebogen festgestellten Wünsche zu den neuen Satzungen des Buchhändlervereins noch mals betont: schleunige Aushebung der dem Provinzsortiment 1815 aufgezwungcnen Einrichtung der Hauptkommissionäre, so- daß allen rabattberechtigten Provinzsortimentern zur Annahme von Vertriebsstellen auf dem Lande gleiches Recht gewährt wird, Abschaffung solcher Händler in den Städten, da hier die bestehenden wirklichen Buchhändler vollauf genügen, sowie der den Verlegern auferlegten Verpflichtung, einen Höchstrabatt nicht zu überschreiten. In einer am gleichen Tage abgehaltenen ge meinsamen Sitzung mit dem Kopenhagenei Sortimenter verein legte H. N. von Bracht (Kopenhagen, Gamle Kon« gevej 88) in einem ausführlichen Vortrage seinen In allen Ein zelheiten durchgearveiteten Vorschlag zur Gründung einer Zen tralorganisation der dänischen Buchhändler, eines Landes- Vereins nach dem Vorbild der »Deutschen Buchhändlergilde« dar. Schon 1896 wurde in Dänemark ein ähnlicher Plan er wogen, der indes auch die Verleger darin aufnehmen wollte. Verlag und Sortiment lassen sich aber nicht zu einem Verein zusammenschweißen, da ihre Interessen zu verschieden sind, v. Brachts Vorschlag umfaßt u. a. Anstellung eines Ge schäftsführers, Errichtung einer Geschäftsstelle, Ernennung eines ständigen Rechtsanwalts zum Syndikus des Vereins, 30 Kr. Mitgliedsbeitrag, Herausgabe eines Fachblatts. Seine Aus führungen fanden allgemeinen Beifall. Die Verwirklichung wurde einstimmig beschlossen und ein vorbereitender Ausschuß gewählt, um der Sache die endgültige Form zu geben, sodaß zum Frühjahr die Gründung erfolgen kann. — Im Provinzver ein wurde bedauert, daß man, wie vorher dem Kriegsministe rium, jetzt auch dem Eisenbahnministerium 12)4 "/» Rabatt auf Kontorwaren habe einräumen müssen; und daß die kleineren Pro- vinzverlage leider nicht auf den Vorschlag eingegangen seien, ihre Auslieferung gegen geringe Provision der Kommissionsanstalt in Kopenhagen zu übertragen. Diese übernimmt fortan täglich den Bücherneuhetten-Versand, statt bisher nur zweimal in der Woche, und verlängerte zugleich ihre Geschäftszeit. Daß dadurch kleine Provinzfirme», die keine tägliche Sendung von ihr erhalten, et was benachteiligt werden gegen größere ihres Ortes, läßt sich kaum ändern. — In den vom Handelsministerium eingesetzten Ausschuß zur Neuordnung der Frage des Bücher- und Schristen- Hausier Handels wurde als Vertreter des Provinzbuchhändler vereins sein Vorsteher Ehr. Milo gewählt. Für 1916 beschloß der Verein als Extra-Mitgliedsbeitrag 10 Kr. zu erheben, da die Revision der Satzungen des Hauptvereins besonders viele Sitzungen, Reisen und juristischen Beistand nötig machen wird; zur Kostendeckung hat jedoch ein anonymer Kollege der Vereins- lasse 2000 Kr. gespendet. Kopenhagen. Bargum. Autor und Verlag. (Zum 5V. Geburtstag Georg Drostes, 13. Dezember 1916.) Es war nicht etwa um die Zeit, da die Natten noch federn und die Spatzen einen Schleppsäbel trugen, nein, es sind erst acht Jahre her, daß mein erstes Buch das Licht der Welt erblickte. Wie ich dazu kam, es zu schreiben, oder besser, unter welch trostlosen Umständen das Manuskript dazu auf allerhand Papierfetzen und Flicken nach meinem Diktat n i e d c r g e s ch r i e b e n wurde, das habe ich in meinen Biographien niederlegen müssen. Eine plattdeutsche findet sich in dem soeben im Quickbornverlag zu Hamburg erschienenen Quickbornbuch »S l u s o h r u n a n u e r V e r t e l l s e l s v o u G e o r g Drost e«, und in hochdeutscher Sprache in einem Aufsätze, den ich als Beitrag für unser von fünfzehn blinder« Akademikern und Schrift steller» zun« Besten unserer Kriegsblinden herausgegebene Buch Aus der Nacht zum Licht«, Verlag F. W. Vogel, Hamburg, niederlegte. »Achtern D i e k« hieß bas obenerwähnte erste Buch. Es eut- hielt wahrheitsgetreu erzählte Jugcndcriuncrungen, und ich habe es damals herausgegeben, «veil ich in Not war und Geld verdienen mußte. Ich habe das bescheidene Büchlein damals für meine eigene Rechnung drucken lassen und auch selbst vertrieben, aber nicht etwa mit dem Hintergedanken, dem Buchhandel den Verdienst zu entziehe««, sondern «veil ich den üblichen Werdegang Autor, Verlag, Buchhandel ebensowenig kannte wie der Bewohner der Sahara die Eisbären jagd. Mein Drucker, ein alter, biederer tagcnbaren Bremer, be hauptete, als ich an ihn hcrantrat, daß ich ein sogenanntes ehrliches Gesicht hätte, hatte auch persönlich Gefallen an dem Inhalt des Manu skripts, und so riskierte er denn sein Leben und kreditierte mir die für meine damaligen Verhältnisse ungeheuerliche Summe von örci- hundertuudfünfzig Mark. - Der brave Buchdrucker schien mehr Ver trauen zu der Sache zu haben als ich, denn ich kam mir vor ivie ein Schwindler, und die Sache »nachte mir Herzklopfen und schlaflose Nächte. Dieser Zustand erreichte seinen Höhepunkt, als die tausend Bücher fertig waren. Aber, was halfs, jetzt hieß es handeln! Die > Bücher mußten unter die Leute. Die Familie, Frau und vier Kinder, wurde mobilgcmacht und die Verwandtschaft, Nachbarschaft und Be 1491
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