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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.12.1916
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1916-12-08
- Erscheinungsdatum
- 08.12.1916
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. ^ 285, 8. Dezember 1916. kanntschaft zunächst heimgcsucht. In immer weitere Kreise erstreckte sich dies Familienkolportagegeschäft, wohlwollende Freunde holten mir zehn, zwanzig Exemplare aus dem Hause, und so primitiv die Sache auch an sich war, ich möchte doch, trotz aller meiner heutigen Erfolge, die Erinnerung an die glückliche Stimmung nicht entbehren, die ich gehabt habe, als bereits kaum eine Woche nach dem Erscheinen des Buches die Druckkosten gedeckt waren. Eine wohlwollende Zeitungsbesprechung tat noch ein Übriges, und so hatte ich die große Freude, daß die erste Auflage iu kaum 6 Wochen vergriffen war. Für eine Sache mit ausgesprochen lokalem Charakter gewiß ein Erfolg. Für die zweite Auflage meines »Achtern Dick« fand ich dann aber schon einen Verleger in dem Bremer Buch händler Otto Melchers. Ich konnte nun, statt meine Gehirntättgkeit mit Vertriebsprojekten zu belasten, literarisch weiterschaffen, denn der Erfolg gab mir Mut. »Im N o d e n b u s ch h a u s, Ernste und hei tere Bilder aus dem Moor«, hieß mein zweites Geisteskind, und es erschien im ebengenannten Verlage. Sprachforscher hatten entdeckt, daß das Plattdeutsche mein eigentliches Gebiet sei, und spornten mich an, nur in dieser meiner Muttersprache zu schreiben. Ich tat es, und mein drittes Buch, »For de F t e r st u n n e n«, ebenfalls bei Otto Melchers, war ganz plattdeutsch. Plattdeutsch war auch mein »Sunncnschie n u n Wulke n«, das im nächsten Jahre bei Franz Lcuwer herauskam, und durch mein Plattdeutsch sollte mir auch der sogen, große Wurf gelingen. »Ottjen Alldag un sien Kaper- streiche. Een plattdiitsch Kinnerleben an'r Waterkante«, ging zu nächst als Tagesroman sechs Wochen lang durch die Bremer Nach richten, und die im Niedersachsenverlag im November 1913 erschienenen 3099 Exemplare waren bereits vor Weihnachten vergriffen. Das gleiche Schicksal erlebte meine 1915 herausgegebcnc Fortsetzung dieses Entwicklungsromans »Ottjen Alldag un sien Lehrtieö, Een Vertellscl ut'n Bremer Kopmannsleben«, und während ich diese Zeilen schreibe, wirft die Notationsmaschine die Bogen zur dritten Folge, zu »Ottjen Alldag » n sien M o o r h e x, Een Vertellscl ut'n Kinner- un Leefslebcn , heraus, denn es soll noch znm 13. De zember, zu meinem fünfzigsten Geburtstage fertig sein. Was aus mir geworden wäre, wenn ich beim Selbstverlag und Selbstvertrieb geblieben wäre, weiß ich nicht. Aber ich muß heute doch lächeln bet dem Gedanken. Zeit und Erfahrung haben mich ge lehrt, daß von einem rührigen Verleger und dein Interesse der Herren Buchhändler doch viel abhängt, wenn man. besonders als Dialekt- und Heimatschriftsteller, vorwärts kommen und über die örtlichen Grenzen hinaus bekannt werden will. Bremen. Georg Droste. Uber den Dichter werden uns von ihm nahestehender Seite noch folgende Mitteilungen zur Verfügung gestellt, die sowohl seine Be ziehungen zum Buchhandel als auch sein rein menschliches Schicksal noch schärfer hervortreten lassen: Eine Sehncrvencntzündung, heißt es in der Zuschrift, beraubte Droste als 20jährigen jungen Kaufmann des Augenlichtes. Nach einer schlimmen Zeit, in der er durch Hausierhandel mit Streichhölzer/ sein tägliches Brot zu erwerben suchte, erlernte er die Korbmacherei, die ihn redlich ernährte und ihm auch die Gründung eines eigenen Heims ermöglichte. Im Familienkreise trat zuerst sein Erzählertalent hervor, das, Hand in Hand mit einer freundlichen Lebensauffassung und einem gesunden Humor, ihm seit einigen Jahren erlaubt, sich ganz der Schriststellcrei zu widmen. An Fritz Ncuters erste »Länschen un Rimels«-Ausgabe erinnert es, wenn man Droste im Freundeskreise von seinen Anfangsversuchen als Sclbstverlcger erzählen hört. Der Dichter ist übrigens schon viel früher mit dem Sortiment in Berührung gekommen, nämlich als 14- jähriger — Laufbursche bei einer Bremer Buchhandlung, wie Droste in der Einleitung zu seinem Slusohr-Bändchen ausführlich erzählt. Sein Herr es war Herr Gustav Winter, damals Geschäftsführer des Hauses Eduard Hampe — spottete über des Jungen Interesse für ein englisches Buch. Als Droste ihm dann aber eine halbe Seite schlank vorlas, faßte er ihn beim Schopf und sagte: »Was tutst du Bengel denn hier als Laufbursche? Dazu bist du ja viel zu schade! Ins Kontor mußt du und Kaufmann werden!« Und so geschah's. Droste wurde Großhandlungs-Lehrling und Gehilfe, bis ein widriges Geschick ihn aus der Bahn warf und ihn dann auf dem Umwege über den Streichholzhandel und die Korbmacherei zum Heimatdichter machte. Verantwortlicher Redakteur: ^ 1492 Kleine Mitteilungen. Jubiläum. Die L e h r m i t t e l a n st a l t I. Ehrhard L Comp, in Bensheim (Hessen) feiert heute das 50jährige Ju biläum. Sie wurde am 8. Dezember 1866 von dem damaligen Seminar- lchrer Georg Koepp als die erste Anstalt ihrer Art gegründet. Man befaßte sich zunächst mit der Herstellung einfacher mathematischer Mo delle, denen in schneller Folge bedeutendere und wissenschaftlich wert volle Modelle und Apparate folgten, und zwar in erster Linie für elementare Formenlehre, Planimetrie, Stereometrie, Trigonometrie usw. Die weitere Tätigkeit erstreckte sich auf Schul-Ausstattungsgegen- stände sowie Apparate für Rechen-, Lese-, Schreib- und Zeichen-Unter richt. So arbeitete sich die Anstalt von kleinen Anfängen rasch empor, und schon nach kurzer Zeit erschien das große »Illustrierte Hand- und Nachschlagebuch der vorzüglichsten Lehr- und Veranschaulichungsmittel von G. Koepp«, eine Arbeit, die für damalige Zeiten als enorme Leistung betrachtet werden mußte. Zu derselben Zeit (also zu Be ginn der 70er Jahre) wurde die erste Lehrmittelausstellung in Bens heim (und wohl auch in Deutschland) eröffnet, die jahrelang einen lebhaften Besuch von nah und fern zu verzeichnen hatte und sich durch ihren Absatz in fast allen europäischen und außereuropäischen Ländern einen Nus verschaffte. In rastloser Tätigkeit pflegte man unter ständiger Mitwirkung hervorragender Schulmänner eine Reihe von Sondergebieten, über die mehrere Einzelkataloge erschienen sind. Da neben wurde eine gutgelcitete Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung betrieben, die sich des besten Rufes in Bensheim und Umgebung er freute. Nach dem im April 1900 erfolgten Tode des verdienstvollen Grün ders und technischen Beraters, Gg. Koepp, verblieb das Unternehmen im alleinigen Besitz des Herrn Hans Ehrhard, der sich im Jahre 1914 ins Privatleben zurückzog und das Institut an seine langjäh rigen Mitarbeiter, die Herren Fritz Kaulbach und PH. Weiler, verkaufte. Ihnen gelten heute unsere Glückwünsche für ein erfolg reiches Weitcrschreiten auf der von ihren Vorgängern betretenen und von ihnen weiterbeschrittenen Bahn. PerMMachrichteu. Bcrussjubiläum. — Der stellvertretende Direktor und Prokurist der Kölner Verlagsanstalt und Druckerei Akt.-Ges. in Köln Herr W. L. Oemler konnte vor einigen Tagen auf eine 50jährige Tätigkeit im Buchhandel und Buchgewerbe zurückblicken. Nach langjährigem Wirken in Hamburg, Breslau, Hannover und Düsseldorf übernahm er vor 12 Jahren die Leitung des kaufmännischen und technischen Betriebes der Kölner Verlagsanstalt, eine Stellung, in der er reiche Gelegen heit fand, seine Fähigkeiten zu verwerten. Neben seiner geschäftlichen Tätigkeit wirkt Herr Oemler seit mehreren Jahren noch ehrenamtlich als Ortsbezirksvorsteher. Der Herr Jubilar begeht seinen Ehrentag in voller Frische und Gesundheit, so daß zu hoffen ist, daß es ihm vergönnt sein wird, noch manches Jahr in treuer Pflichterfüllung auf seinem Posten zu bleiben. Gestorben: am 4. Dezember plötzlich und unerwartet Herr Karl Sieckel, ein treuer Mitarbeiter der Firma Ernst Keil's Nachfolger (August Scherl) G. m. b. H. in Leipzig. Sprechfaul. > Zur Anfrage der Vereinigung Münchner Verleger 1V14 " Erwiderung. (Vgl. Nr. 281.) Zu 1: Daß Herr Hauschild den Versuch gewagt habe, s o böse Schundliteratur, wie er sie im »Verlagshaus für Volksliteratur und Kunst« verlegt hat, an die Fron t zu bringen, haben wir natürlich nie behauptet. Dagegen haben wir seine feierliche Erklärung (in Nr. 198 des Börsenblattes), er bekämpfe im Frieden und Krieg die Schund literatur, gebührend beleuchtet. Zu 2: Seinen Kommentar zum Handels-Register und Zu 3: seine Drohung, »nach dem Kriege« gegen uns vor zugehen, wollen wir durch kein Wort der Erwiderung in ihrer Wirkung abschwächen. Vereinigung Münchener Verleger 1914, e. V. Der V o r st a n d: Hans von Weber, Prof. P. N. Coßmann, Erster Vorsitzender. Zweiter Vorsitzender. , clcla der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Blichhändlcrhaus. Kedakttoo und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 2« lBnchhäudlerhai-S!
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