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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-11-14
- Erscheinungsdatum
- 14.11.1885
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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5712 Künftig erscheinende Bücher. ^ 264, 14. November 1885. Hervorragende Weihnachtsneuigkeit! s579671 — Voraussichtlich in der letzten Novemberwoche werde ich versenden lassen: Federzeichnungen ans Wald und Hochland. Bon Heinrich von Rcder. In stilvollem Einband mit Jrisdruck, hergestellt in der Buchbinderei der Gebrüder Hoffmann in Leipzig. Die Zeichnung zu dem Einband rührt von dem Dichter selbst her. Preis 5 ^ ord. ---- 3 ^ 90 ^ netto ^ 3 ^ 60 ^ bar und 7/6 mit Berechnung des Einbandes des Freiexemplars. Starkes Papier, elegante Ausstattung, zweifarbiger Druck. Meine ursprüngliche Absicht, neben der gebundenen Ausgabe eine broschierte zu veranstalten, habe ich aufgegeben, da die bis jetzt bereits unter der Hand eingelaufenen nicht unerheblichen Bestellungen, vornehmlich aus Berlin und München, sämtlich aus gebundene Exemplare lauten. Bor der Hand werde ich bloß ä cond. nicht liefern können. Ich enthalte mich jeder Verlegerreklame, da die „Federzeichnungen" eben sür sich selbst sprechen So schreibt Karl Bleib treu in Berlin in Nr. 30 (1885) der Münchener Wochenschrift „Die Gesellschaft": „Das »Entdecken« unbekannter Dichter von Gottes Gnaden scheint mir von einem günstigen Geschick beschicken zu sein. Alles dasjenige nämlich, was ich von der echten Lyrik meinen Anschauungen gemäß verlange, ist enthalten in einer Liederjammlung, welche gar nicht in die Öffentlichkeit drang und nur zum Privatgebrauch als Manuskript gedruckt ist. Diese Sammlung führt den Titel: »Feder zeichnungen aus Wald und Hochland« (1865). Ihr Verfasser ist der in München so wohlbekannte Oberst Heinrich von Reder. Aus nicht weniger als 237 Seiten hat dieser Originalpoet die Ausgabe durchgesührt, in 237 Liedern von je drei Strophen (das rechte Maß für die knoppaphoristische echte Lyrik) ein Tagebuch seiner Streifereien durch die Natur zu bieten. Unter diesen 237 Liedern ist kein einziges, das nicht echt poetisch empfunden wäre Formell ist Heine Reders Meister gewesen, ebenso in der Manier des scharf pointierten und oft ironisierenden Ausklingens. Inhaltlich erinnert die tiese Natursymbolik an Lenau; wie bei diesem tönt Wehmut aus jedem Echo der Natur. — Reder ist bekanntlich auch malerisch beanlagt. Dieser malerisch-koloristische Sinn begnügt sich in seinem dichterischen Ausdruck oft damit, ein meisterlich abgerundetes Bild zu bieten, ohne hineinverflochtene Reflexion. Ost spitzt er sich auch, von der Natur ins Menschenleben hinüber lenkend, zu Skizzen zu, welche einen Novellenstoff konzentrieren und präzis in markigen Linien zeichnen. — Aber ebenso häufig erhebt sich der Dichter in seiner Naturbetrachtung zu allegorischer reflektiver Anschauung der Welt. — Ich müßte natürlich das ganze Buch abschreiben, um den Born echter Poesie zu erschöpfen, der darinnen quillt. Reder beherrscht die ganze Harfe, Dur- und Molltöne, mit gleicher Meisterschaft. — Es ist zugleich ein Verlust und eine Schande der deutschen Litteratur, daß Reders Lyrik nicht in die Öffentlichkeit gedrungen ist. So zieht sich die echte Muse in keuscher Scheu vom Markt zurück, wo das Hexengold und Talmi der Reklamcpoelaster als geprägte Münze gilt. Regelmäßig, wenn man die Genialität und den Idealismus der einzelnen, die nie versiegende Fülle des Talents in Deutschland mit der stumpfen Gleichgiltigkeit der Masse vergleicht, durch die allein der materielle Notzustand der deutschen Poesie im Vergleich zu England und Frankreich erzeugt wird, — bekommt man einen wahren Ekel vor dieser jetzigen deutschen Nation, in welcher der Gamaschenknops und die Zopsperrücke sich als höchste Rangstufe der Civilisation blähen. In der allgemeinen nivellierenden Uniformität des preußischen Systems werden allmählich die Originalseelen wirklich erstickt werden. Der Militäruniformität folgt die Uniformität der Blouse, des sozialdemokratischen Drill- Zuchthauses. Na, Gott sei Dank, wenn die Dichter aussterben, brauchen sie sich auch nicht mehr zu Tode zu ärgern." Und in einem Briese an den Dichter äußert sich derselbe Karl Bleibtreu u. a.: „Diese Gedichte müssen zu dem ersten und letzten gerechnet werden, was überhaupt an Lyrik existiert. Meinem persönlichen Gefühle nach stelle ich künstlerisch die Sachen über unsre größten Lyriker, inhaltlich neben Lenau und Heine." Ich ersuche um Angabe des Bedarfes, da ich unverlangt nichts versende. Mit Hochachtung München, 10. November 1885. Otto Heinrichs. s57968j x>. x>. In untsrseiobnstsm Verlags gelangt noeb in diesem Nonut rur Ausgabe: Rotzllyr's vamiAtzr aus Satire 1601 iu gotremm ^uköimilo-Reproduktionen nueb den Originul- öolrlseimitten mit begleitendem d'ext von LvrtliLA, ^.rcbidiakon an der Obsrpkarrkirobs ?.u 8t. lllarisn und ^.robivar der 8tadt Oanrüg. ^.uk bollündisobem Büttenpapier in Kl.-Husrtkormst. In Bsrgsm entband mit Lebwar?.- und kotprsssung. 8 ^ ord., 5 ^ 60 H. netto und 7/6. Din Brobssxsmplsr bis Lum Page des Brsobvinsns mit 409h ks.bs.tt. ^.uslisksrung nur gegen bsr. Indem iob kür dis suk Orund des direkt versandten krospektss von allen 8sitsn rablreiob sinlsukendsn Bestellungen an dieser 8tsIIs meinen Dank ausspreebe, stelle leb gesbrtsn kirmen, vvsleben dieser in Bebware- und kotdruok sltdsutsob ausgsstattsts und suk bollündisobsm Büttenpapier gedruckte Brospskt voob niobt rugegangen sein sollte, denselben in einzelnen Bxemplarsn gratis und mit direkter kost rur Verfügung. Oanrig, im November 1885. kiednrä Lortling. 2. Unkluge. s57S6dj Oie erste Hnklsge ist vergriffen. Oie Herstellung der Zweiten ^uüsgs wird etwa sw 20. November beendet sein. leb bring« diese Zweite ^.uüsgs in seböosn Oesebsnk- bsnd gebunden xur Ausgabe und bssb- siobtigs, wenn die Vorräte reioben, sie suob ü oond. ru geben. Oie kreise und Bezugsbedingungen sind dieselben, wie kür dis erste Auslage; suob wird sin Vorrugs-Rsrrsbatt bis rum Page der Ausgabe gswLbrt. Ibrs werten Bestellungen erbitte iek umgebend. kloebaobtungsvoll Lrsslsu, den 7. November 1885. Bdnard Trewendt, V erlagskuobbandlung.
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